In den letzten Wochen und Monaten habe ich wiederholt die verschiedenen Szenarien beschrieben, die auf uns Anleger zutreffen können. Zusammen fassend kann ich konstatieren: 1. der Europäische Weg, einschließlich der aktuellen Ausnahmegenehmigungen, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen, gescheitert. 2. der Russische Weg hat mehr Schaden angerichtet (viele Bücher können nicht mehr abgeglichen werden) und nur Wenigen genutzt. Anlegerverhalten: Soweit ich das in den letzten Monaten beobachten konnte, herrscht bei den Anlegern vielfach totales Desinteresse vor. Viele "ducken" sich einfach weg, nach dem Motto: "Es wird alles gut". Was mich am meisten irritiert hat. Viele Anleger haben Hundert Tausende, gar Millionen Euro in Russland investiert. Viele sind nicht bereit, vielleicht wenige tausend Euro (2.000 - 3.000 Euro) für einen Fachanwalt (Kontoeröffnung einschließlich ADR-Übertragung) zu investieren. Wenn sich der Rubel- oder die Aktienkurse negativ entwickeln, erleiden gerade diese Anleger x-tausende Kursverluste. Das nimmt man dann eben hin. Des weiteren besteht keine Bereitschaft sich in irgendeiner Weise zu organisieren oder für seine Rechte zu kämpfen. Als Citibank-Kunde hätte ich beispielsweise nachgefragt, wieso es zu den Pro-Ration Faktor Anwendungen kommen kann. Ideen, die "über den Tellerrand" hinaus gehen, werden in den Foren nieder gemacht, als "Spinnerei" abgetan oder ignoriert. Zum Teil herrscht eine Mobbing Atmosphäre vor, die ich in einem Forum schon als "Heckenschützen-Mentalität" bezeichnet habe. Aber gut, wer sich nicht mehr in den Foren engagiert, kann auch nicht rücklings erschossen werden. Fazit: Alle künftigen Szenarien werden zum Scheitern verurteilt sein. Die Zeit für eine Ordnung (Rettung) der Vermögenswerte ist noch nicht reif. Zur Zeit existieren nur "halbgare Lösungen". Entweder sind die Bücher aufgrund von mismatches geschlossen, die Sanktionen lassen ADR-Überträge und Wandlungen in Original Aktien nicht zu. Vor allem hat es Russland nie geschafft um vernünftige Infrastrukturen für Depot-/Kontoeinrichtungen zu schaffen. Was nutzen den Anlegern kostspielige Fahrten nach Russland oder sonst wohin um Konten vor Ort zu eröffnen um dann doch nur Wertpapiere in gesperrten Depots zu halten. Solange Russland die Anleger teilenteignet (Abschlag 50% + 10% Sonderabgabe und unkalkulierbarer Wechselkurs) macht es meiner Meinung zur Zeit keinen Sinn einen ADR-Übertrag mit einer möglichen Aktienumwandlung vorzunehmen. Wir werden wohl oder übel auf ein Kriegsende mit einer Nachkriegslösung und Aufhebung der Sanktionen warten müssen. Ausblick:
Gehen Sie alle davon aus, dass sie einen Großteil ihrer Vermögen in Russland verlieren werden. Nicht, weil der russische Staat die Vermögen komplett enteignet. Eine Teilenteignung mit den Abschlägen, wie beschrieben, hat bereits statt gefunden. Der eigentliche Vermögensverlust wird dadurch entstehen, da die Bücher der ADR-Ausgeber erhebliche Differenzen aufweisen und nur mit einem erheblichen Pro-Ration Faktor Abschlag geschlossen werden können oder in Teilbereichen für immer geschlossen bleiben. In meinem gestrigen Blogbeitrag "Haftung und Haftung, der kleine Unterschied" hatte ich die Szenarien einer möglichen Haftung beschrieben. Wer sich nicht wehrt muss eben mit den Vermögensverlusten leben. So ist das Finanzmarktgeschäft. Für meinen Teil werde ich die Blogbeiträge weitestgehend herunter fahren. Ich muss hier nicht täglich eine sich immer ständig wiederholende Schallplatte abspielen. Meine Homepage ist auf keine Werbung oder Klicks ausgelegt. Ich glaube, eine Pause tut not bis sich hier wesentlich neue Erkenntnisse ergeben. Ich werde die Nachrichten weiterhin genau verfolgen und die Beiträge bei wichtigen Änderungen wieder aufnehmen. Lassen Sie mich mit den Eingangsworten schließen: "Stillstand, oder im Grunde ist alles gesagt". Bei Interesse verfolgen Sie weiterhin diese Blogseite. Auf der rechten Seitenleiste sind hier noch einmal wichtige Links und Archivdateien eingestellt. Des weiteren empfehle ich die Nachrichten-Übersichtsseite. Vielen Dank noch einmal für Ihr Interesse. Verfasser: Autor
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