Gülen-Bewegung
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Als Gülen-Bewegung oder Hizmet-Bewegung wird eine transnationale religiöse und soziale Bewegung bezeichnet, die vom islamischen Geistlichen Fethullah Gülen geführt wird. Die Bewegung mit mehr als vier Millionen Mitgliedern hat ein weit verzweigtes Netzwerk von Erziehungseinrichtungen mit über 200 Schulen weltweit und investiert gleichzeitig in Medienarbeit, Finanzen und Krankenhäuser.[1][2][3] Ihre Weltanschauung wird teilweise in der Öffentlichkeit als „pazifistischer, moderner Islam, oft gelobt als Gegensatz zum extremeren Salafismus“[4] bezeichnet. Andere sehen in ihr eine „sektenähnliche Organisation“[5] oder sprechen von „sektenähnlichen Praktiken“,[6] Friedmann Eißler aus der Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Experte für neue religiöse Bewegungen spricht hierbei von einer inneren Hierarchie, die einen konservativen Islam lebt.[7][8][9]
Die Bewegung hat keinen offiziellen Namen, wird aber landläufig von ihren Anhängern als Hizmet (der Dienst) bezeichnet und nennt sich in der breiteren türkischen Öffentlichkeit Cemaat (türk. die Gemeinde). Von der türkischen Regierung wird sie in Teilen oder als Ganzes mit FETÖ gleichgesetzt.
In Deutschland tritt seit Anfang 2014 die sogenannte „Stiftung Dialog und Bildung“ unter dem Vorsitz von Ercan Karakoyun als Sprechergremium der Bewegung auf, obwohl die Bewegung seit den 1990er Jahren in Deutschland aktiv ist. Die Stiftung ist als rechtsfähige Stiftung in Berlin eingetragen.[10] Die offizielle Gründungsfeier fand am 6. Mai 2014 in Berlin statt.[11] Die Stiftung ist jedoch nur durch die 75 Gründungsmitglieder legitimiert, das Stiftungskapital beträgt 160.000 Euro. Die Strukturen innerhalb der einzelnen Organisationen sollen laut ehemaligen Führungsmitgliedern der Bewegung von Imamen aus der Türkei gesteuert werden.[12]
Die Bewegung hat keinen offiziellen Namen, wird aber landläufig von ihren Anhängern als Hizmet (der Dienst) bezeichnet und nennt sich in der breiteren türkischen Öffentlichkeit Cemaat (türk. die Gemeinde). Von der türkischen Regierung wird sie in Teilen oder als Ganzes mit FETÖ gleichgesetzt.
In Deutschland tritt seit Anfang 2014 die sogenannte „Stiftung Dialog und Bildung“ unter dem Vorsitz von Ercan Karakoyun als Sprechergremium der Bewegung auf, obwohl die Bewegung seit den 1990er Jahren in Deutschland aktiv ist. Die Stiftung ist als rechtsfähige Stiftung in Berlin eingetragen.[10] Die offizielle Gründungsfeier fand am 6. Mai 2014 in Berlin statt.[11] Die Stiftung ist jedoch nur durch die 75 Gründungsmitglieder legitimiert, das Stiftungskapital beträgt 160.000 Euro. Die Strukturen innerhalb der einzelnen Organisationen sollen laut ehemaligen Führungsmitgliedern der Bewegung von Imamen aus der Türkei gesteuert werden.[12]
Inhaltsverzeichnis
Fethullah Gülen
Fethullah Gülen [ɡyˈlɛn] (* 27. April 1941 in Korucuk, Provinz Erzurum, Türkei)[1] ist das geistliche Oberhaupt der Gülen-Bewegung, die als Neo-Nurcu-Bewegung in der Nachfolge Said Nursîs gilt.[2] Er lebt seit dem 21. März 1999 im selbstgewählten Exil in Saylorsburg, Pennsylvania, USA. Gülens Bewegung wurde in der Türkei von der AKP-Regierung zur Terrororganisation FETÖ erklärt.[3] Der Chef des deutschen Bundesnachrichtendienstes widersprach der Einschätzung der türkischen Regierung, die Gülen-Bewegung sei islamisch-extremistisch oder gar terroristisch: „Die Gülen-Bewegung ist eine zivile Vereinigung zur religiösen und säkularen Weiterbildung“, führte er aus.[4] Ansprechpartner in Deutschland für Werte und Positionen Gülens ist die Stiftung Dialog und Bildung, deren Hauptsitz in Berlin ist.[5]
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