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Schwarzmeer-Region
Die Schwarzmeerregion (türkisch Karadeniz Bölgesi) ist seit dem Geographie-Kongress 1941 in Ankara ein geographisches Gebiet der Türkei. Die Region stellt etwa 18,1 % des türkischen Staatsterritoriums dar. Mit einer Fläche von 141.000 km² belegt sie im Flächenvergleich der sieben Regionen den 3. Platz.
Die Schwarzmeerregion im Nordosten der Türkei ist sowohl als räumlich-administrative Region, wie auch als kulturelle Region zu verstehen, obwohl die genaue Grenzziehung beider nicht zwangsläufig identisch sein muss. Durch die Randlage im Norden Anatoliens am Südufer des Schwarzen Meeres und den Bergketten, die die Region nach Süden hin vom Rest des Landes trennen, bewahrte die Schwarzmeerregion ihre besondere Geschichte und Identität in der Türkei. Trotz dieser geografischen Isolation war die Schwarzmeerregion stets im Austausch mit dem Rest Kleinasiens, wenn auch die Blicke eher nach Istanbul und in andere westlich gelegene Metropolen gingen. Während des Kalten Krieges spielte die Nähe zur UdSSR auf Land- und Seewegen eine wichtige Rolle.
Quelle: Wikipedia
Die Schwarzmeerregion (türkisch Karadeniz Bölgesi) ist seit dem Geographie-Kongress 1941 in Ankara ein geographisches Gebiet der Türkei. Die Region stellt etwa 18,1 % des türkischen Staatsterritoriums dar. Mit einer Fläche von 141.000 km² belegt sie im Flächenvergleich der sieben Regionen den 3. Platz.
Die Schwarzmeerregion im Nordosten der Türkei ist sowohl als räumlich-administrative Region, wie auch als kulturelle Region zu verstehen, obwohl die genaue Grenzziehung beider nicht zwangsläufig identisch sein muss. Durch die Randlage im Norden Anatoliens am Südufer des Schwarzen Meeres und den Bergketten, die die Region nach Süden hin vom Rest des Landes trennen, bewahrte die Schwarzmeerregion ihre besondere Geschichte und Identität in der Türkei. Trotz dieser geografischen Isolation war die Schwarzmeerregion stets im Austausch mit dem Rest Kleinasiens, wenn auch die Blicke eher nach Istanbul und in andere westlich gelegene Metropolen gingen. Während des Kalten Krieges spielte die Nähe zur UdSSR auf Land- und Seewegen eine wichtige Rolle.
Quelle: Wikipedia
Geografie
Die Schwarzmeerregion ist geografisch stark durch verschiedene Gebirgszüge geprägt. Das Pontische Gebirge erstreckt sich über eine Strecke von etwa 1.000 Kilometern entlang der Meeresküste. Zwischen dem Meer und der natürlichen Barriere der Pontischen Alpen ist das Klima feucht und die Vegetation dicht.[1] Die durchschnittliche Höhe des Gebirges beträgt zwischen 2.000 und 3.000 Meter. Generell steigt seine Höhe von Westen nach Osten an. Die höchste Erhebung in der Schwarzmeerregion befinden sich im Ostpontischen Gebirge. Es handelt sich um den Kaçkar Dağı mit 3932 Metern Höhe. Die Isolation der Region durch die Bergketten sorge für eine weitgehend von Zentralanatolien unabhängige, isolierte und eigenständige Entwicklung bezüglich der regionalen Geschichte, Kultur und der Bevölkerungszusammensetzung.[1]
Gerade der östliche Teil der Schwarzmeerregion ist von Haselnussplantagen dominiert und wird daher im Volksmund auch „Haselnussküste“ genannt.[2] Weitere Teile der Region sind durch den Teeanbau und weite Teeplantagen geprägt. Dies gilt vor allem für die Gegend um Rize, wo man im Sommer vielen lokalen Teefesten beiwohnen kann.[2]
Quelle: Wikipedia
Die Schwarzmeerregion ist geografisch stark durch verschiedene Gebirgszüge geprägt. Das Pontische Gebirge erstreckt sich über eine Strecke von etwa 1.000 Kilometern entlang der Meeresküste. Zwischen dem Meer und der natürlichen Barriere der Pontischen Alpen ist das Klima feucht und die Vegetation dicht.[1] Die durchschnittliche Höhe des Gebirges beträgt zwischen 2.000 und 3.000 Meter. Generell steigt seine Höhe von Westen nach Osten an. Die höchste Erhebung in der Schwarzmeerregion befinden sich im Ostpontischen Gebirge. Es handelt sich um den Kaçkar Dağı mit 3932 Metern Höhe. Die Isolation der Region durch die Bergketten sorge für eine weitgehend von Zentralanatolien unabhängige, isolierte und eigenständige Entwicklung bezüglich der regionalen Geschichte, Kultur und der Bevölkerungszusammensetzung.[1]
Gerade der östliche Teil der Schwarzmeerregion ist von Haselnussplantagen dominiert und wird daher im Volksmund auch „Haselnussküste“ genannt.[2] Weitere Teile der Region sind durch den Teeanbau und weite Teeplantagen geprägt. Dies gilt vor allem für die Gegend um Rize, wo man im Sommer vielen lokalen Teefesten beiwohnen kann.[2]
Quelle: Wikipedia
Administrative Einteilung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage der SchwarzmeerregionDie Schwarzmeerregion liegt im Norden Anatoliens und umfasst den Großteil der türkischen Schwarzmeerküste. Die Schwarzmeerregion besteht aus folgenden drei Teilregionen:
- Batı Karadeniz Bölgesi – westliche Schwarzmeerregion
- Orta Karadeniz Bölgesi – zentrale Schwarzmeerregion
- Doğu Karadeniz Bölgesi – östliche Schwarzmeerregion
Von den 81 Provinzen der Türkei gehören folgende 22 zur Schwarzmeerregion:
Wirtschaft und Infrastruktur
Im November 2005 wurde in der nordtürkischen Stadt Samsun die Erdgas-Pipeline Blue Stream eröffnet. Durch das russisch-türkische Großprojekt kann Erdgas von Noworossijsk in die Türkei befördert werden. Hierbei handelt es sich um die erste Pipeline, die ohne Zwischenstopp russisches Erdgas nach Anatolien befördert. Bei den USA stieß das Projekt auf Ablehnung. Endgültig soll die Pipeline an das Nabucco-Projekt angeschlossen werden, welches die Infrastruktur für den Gastransport über den Balkan bis nach Österreich erweitern soll.[12]
Des Weiteren sollen Staudammprojekte zur Energiegewinnung an der Schwarzmeerküste realisiert werden. Im Loc-Tal plant die Regierung die Errichtung von 1500 Staudämmen und 40 zusätzlichen Wasserkraftwerken.[3] Damit soll der wachsende Energiebedarf der Türkei gedeckt werden. Die Pläne des Staates treffen auf Widerstand und Proteste bei Anwohnern und Umweltschützern. So werden beispielsweise Rückschritte in den türkischen Umweltstandards und die Unvereinbarkeit mit den Beitrittskriterien der EU bemängelt.[13]
In der Stadt Sinop an der Schwarzmeerküste soll 2023 zeitgleich mit dem 100-jährigen Bestehen der Republik das zweite Atomkraftwerk der Türkei fertiggestellt werden.[14] Das Kraftwerk wird in Kooperation mit dem französischen Unternehmen Areva und Mitsubishi Heavy Industries errichtet.[3] Problematisch beim Standort des Kraftwerkes ist das hohe Erdbebenrisiko in der Region.[15]
Quelle: Wikipedia
Im November 2005 wurde in der nordtürkischen Stadt Samsun die Erdgas-Pipeline Blue Stream eröffnet. Durch das russisch-türkische Großprojekt kann Erdgas von Noworossijsk in die Türkei befördert werden. Hierbei handelt es sich um die erste Pipeline, die ohne Zwischenstopp russisches Erdgas nach Anatolien befördert. Bei den USA stieß das Projekt auf Ablehnung. Endgültig soll die Pipeline an das Nabucco-Projekt angeschlossen werden, welches die Infrastruktur für den Gastransport über den Balkan bis nach Österreich erweitern soll.[12]
Des Weiteren sollen Staudammprojekte zur Energiegewinnung an der Schwarzmeerküste realisiert werden. Im Loc-Tal plant die Regierung die Errichtung von 1500 Staudämmen und 40 zusätzlichen Wasserkraftwerken.[3] Damit soll der wachsende Energiebedarf der Türkei gedeckt werden. Die Pläne des Staates treffen auf Widerstand und Proteste bei Anwohnern und Umweltschützern. So werden beispielsweise Rückschritte in den türkischen Umweltstandards und die Unvereinbarkeit mit den Beitrittskriterien der EU bemängelt.[13]
In der Stadt Sinop an der Schwarzmeerküste soll 2023 zeitgleich mit dem 100-jährigen Bestehen der Republik das zweite Atomkraftwerk der Türkei fertiggestellt werden.[14] Das Kraftwerk wird in Kooperation mit dem französischen Unternehmen Areva und Mitsubishi Heavy Industries errichtet.[3] Problematisch beim Standort des Kraftwerkes ist das hohe Erdbebenrisiko in der Region.[15]
Quelle: Wikipedia
Verkehr
Traditionell spielte in der bergigen Region der Schiffsverkehr eine wichtige Rolle. Seit dem Bau der Nationalstraße 20, die an der Küste von Samsun nach Hopa führt und der Nationalstraße E390 von Trabzon nach Erzurum verlor die Schifffahrt an Bedeutung.[16] Dennoch gestaltet sich das Reisen in den Bergen nach wie vor mühsam. Die wichtigsten Häfen im Osten der Region sind Samsun, Fatsa, Giresun, Görele, Trabzon, Rize und Hopa.
Im östlichen Teil der Region soll in Pazar bei Rize ein Regionalflughafen entstehen, der jährlich zwei Millionen Passagiere abfertigen soll.[17]
Traditionell spielte in der bergigen Region der Schiffsverkehr eine wichtige Rolle. Seit dem Bau der Nationalstraße 20, die an der Küste von Samsun nach Hopa führt und der Nationalstraße E390 von Trabzon nach Erzurum verlor die Schifffahrt an Bedeutung.[16] Dennoch gestaltet sich das Reisen in den Bergen nach wie vor mühsam. Die wichtigsten Häfen im Osten der Region sind Samsun, Fatsa, Giresun, Görele, Trabzon, Rize und Hopa.
Im östlichen Teil der Region soll in Pazar bei Rize ein Regionalflughafen entstehen, der jährlich zwei Millionen Passagiere abfertigen soll.[17]
Landwirtschaft
Die Schwarzmeerküste ist landwirtschaftlich geprägt. Dies gilt vor allem für den Anbau von Haselnüssen, Tee, Tabak und Obst.[18][2] Die industriearme Region produziert jährlich 70 Prozent der Weltproduktion, was Gewinnen von 2 Milliarden US-Dollar entspricht. Hochburgen bezüglich des Anbaus von Haselnüssen sind die Städte Ordu und Giresun samt Umland[19] Die Schwarzmeerregion ist Hauptanbaugebiet der Lambertsnuss. Drei Viertel der weltweit im Handel erhältlichen „Haselnüsse“ stammen von dort. Etwa 60 Prozent der nationalen Ernte werden in der östlichen Schwarzmeerregion eingefahren. Weitere 25 Prozent werden im Westen und etwa 15 Prozent im Zentrum der Region produziert. Die meisten Erzeugnisse sind für den Export bestimmt.
Auf Grund der niedrigen Abnahmepreise kam es in der Vergangenheit zu Protesten von aufgebrachten Landwirten in der Region. Weitere Probleme sind die fehlende Erneuerung der Haselnusskulturen, Bodenerosion und unzureichende Pflege. Dementsprechend kommen türkische Produzenten auf 600 bis 1000 kg Nüsse pro Hektar, womit sie im internationalen Vergleich Produktionseinbußen verzeichnen müssen.[19] Hauptabnehmer sind die westlichen Staaten und seit neustem auch Länder des ehemaligen Ostblocks. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage und Zuwanderung aus kriselnden Nachbarländern sind schlechte Arbeitsbedingungen, Lohndiskriminierung und die Arbeit Minderjähriger ohne ausreichenden Schutz weitere Herausforderungen für türkische Produzenten und westliche Abnehmer wie Nestlé.[20]
Der Haselnussanbau in der Schwarzmeerregion profitiert von dem maritimen und regenreichen Klima und den kargen Böden, die für andere landwirtschaftliche Erzeugnisse ungeeignet sind. Die Nüsse wachsen an stark abfallenden Hängen mit Steigungen von über 20 Prozent. Ungefähr zwei bis drei Millionen Landwirte sind von der Nussproduktion abhängig.[18] Im nationalen Kontext sind dies etwa fünf Prozent der türkischen Bevölkerung. Hierdurch erklärt sich der strategische Wert der Haselnussproduktion für die Region und ihre wirtschaftliche wie auch soziale Bedeutung.
Studien ergaben, dass die intensive Nutzung der Böden in Kombination mit Düngung durch die Landwirte für die Verschmutzung des Meeres und der Schwarzmeerküste gesorgt haben.[21]
Quelle: Wikipedia
Die Schwarzmeerküste ist landwirtschaftlich geprägt. Dies gilt vor allem für den Anbau von Haselnüssen, Tee, Tabak und Obst.[18][2] Die industriearme Region produziert jährlich 70 Prozent der Weltproduktion, was Gewinnen von 2 Milliarden US-Dollar entspricht. Hochburgen bezüglich des Anbaus von Haselnüssen sind die Städte Ordu und Giresun samt Umland[19] Die Schwarzmeerregion ist Hauptanbaugebiet der Lambertsnuss. Drei Viertel der weltweit im Handel erhältlichen „Haselnüsse“ stammen von dort. Etwa 60 Prozent der nationalen Ernte werden in der östlichen Schwarzmeerregion eingefahren. Weitere 25 Prozent werden im Westen und etwa 15 Prozent im Zentrum der Region produziert. Die meisten Erzeugnisse sind für den Export bestimmt.
Auf Grund der niedrigen Abnahmepreise kam es in der Vergangenheit zu Protesten von aufgebrachten Landwirten in der Region. Weitere Probleme sind die fehlende Erneuerung der Haselnusskulturen, Bodenerosion und unzureichende Pflege. Dementsprechend kommen türkische Produzenten auf 600 bis 1000 kg Nüsse pro Hektar, womit sie im internationalen Vergleich Produktionseinbußen verzeichnen müssen.[19] Hauptabnehmer sind die westlichen Staaten und seit neustem auch Länder des ehemaligen Ostblocks. Aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage und Zuwanderung aus kriselnden Nachbarländern sind schlechte Arbeitsbedingungen, Lohndiskriminierung und die Arbeit Minderjähriger ohne ausreichenden Schutz weitere Herausforderungen für türkische Produzenten und westliche Abnehmer wie Nestlé.[20]
Der Haselnussanbau in der Schwarzmeerregion profitiert von dem maritimen und regenreichen Klima und den kargen Böden, die für andere landwirtschaftliche Erzeugnisse ungeeignet sind. Die Nüsse wachsen an stark abfallenden Hängen mit Steigungen von über 20 Prozent. Ungefähr zwei bis drei Millionen Landwirte sind von der Nussproduktion abhängig.[18] Im nationalen Kontext sind dies etwa fünf Prozent der türkischen Bevölkerung. Hierdurch erklärt sich der strategische Wert der Haselnussproduktion für die Region und ihre wirtschaftliche wie auch soziale Bedeutung.
Studien ergaben, dass die intensive Nutzung der Böden in Kombination mit Düngung durch die Landwirte für die Verschmutzung des Meeres und der Schwarzmeerküste gesorgt haben.[21]
Quelle: Wikipedia
Tourismus
Touristisch gilt die Schwarzmeerküste als Geheimtipp, da das Klima feuchter ist als in anderen Regionen der Türkei und numerisch weniger Besucher die Region erkunden.[22] Dennoch locken eine vielseitige Flora und Fauna, menschenleere Strände und historische Stätten in die Region: In der Stadt Amasra, die auf einer Halbinsel liegt, kann man die Ruine einer byzantinischen Burg und die Fatih-Moschee erkunden. Des Weiteren gibt es ein historisches Museum. Traditionelle Holzarchitektur findet man im Ort Bartin, westlich von Zonguldak. Das sogenannte Erdbeerfest im Frühling lässt Besucher in die lokale Kultur des Ortes Einblicken.[22] In der Gegend des kleinen Küstenortes Sile können diverse lange Sandstrände besucht werden.[2] Der Uzungöl gilt als malerischer Bergsee mit Fischrestaurants an seinen Ufern.[2]
Seit kurzem steigt die Popularität von Individualtourismus und nachhaltigem Tourismus in den Bergen. Dies gilt besonders für die Gebirgszüge des Kaçkar-Gebirges in der Schwarzmeerregion.[23]
Quelle: Wikipedia
Touristisch gilt die Schwarzmeerküste als Geheimtipp, da das Klima feuchter ist als in anderen Regionen der Türkei und numerisch weniger Besucher die Region erkunden.[22] Dennoch locken eine vielseitige Flora und Fauna, menschenleere Strände und historische Stätten in die Region: In der Stadt Amasra, die auf einer Halbinsel liegt, kann man die Ruine einer byzantinischen Burg und die Fatih-Moschee erkunden. Des Weiteren gibt es ein historisches Museum. Traditionelle Holzarchitektur findet man im Ort Bartin, westlich von Zonguldak. Das sogenannte Erdbeerfest im Frühling lässt Besucher in die lokale Kultur des Ortes Einblicken.[22] In der Gegend des kleinen Küstenortes Sile können diverse lange Sandstrände besucht werden.[2] Der Uzungöl gilt als malerischer Bergsee mit Fischrestaurants an seinen Ufern.[2]
Seit kurzem steigt die Popularität von Individualtourismus und nachhaltigem Tourismus in den Bergen. Dies gilt besonders für die Gebirgszüge des Kaçkar-Gebirges in der Schwarzmeerregion.[23]
Quelle: Wikipedia