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Turkvölker bezeichnet eine Gruppe von etwa 40 Ethnien in Zentral- und Westasien sowie in Sibirien und Osteuropa, deren Sprachen zur Sprachfamilie der Turksprachen gerechnet werden.[1] Zu dieser gehören die türkische Sprache sowie rund 40 relativ nah verwandte Sprachen mit insgesamt etwa 180 bis 200 Millionen Sprechern.
Die Wissenschaft der Sprachen, Geschichte und Kulturen der Turkvölker ist die Turkologie. Panturkismus bezeichnet die im 19. Jahrhundert entstandene politische und kulturelle Bewegung, die auf die Gemeinsamkeit der Turkvölker zielt. Die Kulturen, traditionellen Wirtschaftsformen und Lebensweisen der einzelnen Turkvölker sind vielfältig, ihre Geschichte ist vielschichtig (siehe auch Liste der Turkvölker).
Quelle: Wikipedia
Die Wissenschaft der Sprachen, Geschichte und Kulturen der Turkvölker ist die Turkologie. Panturkismus bezeichnet die im 19. Jahrhundert entstandene politische und kulturelle Bewegung, die auf die Gemeinsamkeit der Turkvölker zielt. Die Kulturen, traditionellen Wirtschaftsformen und Lebensweisen der einzelnen Turkvölker sind vielfältig, ihre Geschichte ist vielschichtig (siehe auch Liste der Turkvölker).
Quelle: Wikipedia
Namensherkunft
Die Bezeichnung „Türke“ leitet sich vom Namen einer nomadisch lebenden Stammesföderation des 6. Jahrhunderts ab, die sich selbst als Türk oder Türük bezeichneten und die von Aschina-Clans geführt wurden.[3] Der genaue Ursprung des Wortes ist unbekannt beziehungsweise dessen Herkunft umstritten.[4]
Der Terminus „Türke“ tauchte erstmals 552 n. Chr. auf, als der Stamm der „Türük“ seine Stammesföderation begründete, die heute als „Reich der Göktürken“ (auch mitunter „Reich der Kök-Türken“ geschrieben) bekannt ist. Gök türük bzw. kök türük bedeutet Himmels- oder Blautürken. Diese kriegerische Stammesföderation wurde von den Han-Chinesen als 突厥 Tūjué, ältere Transkriptionen sind T'u-chüeh, Tu-küe oder Tür-küt, bezeichnet. Diese Bezeichnung leitet sich offensichtlich vom Namen Türk ab.[5]
Die Etymologie der Wörter gök/kök (Bedeutung: Blau oder Himmel) und türük ist unklar und umstritten.[6] Einfluss von den verschiedenen iranischsprachigen Völkern Zentralasiens (Skythen) wird jedoch vielfach vermutet, da sich fast alle Titel anscheinend von iranischen Sprachen ableiten lassen.[7] Auch der Name des führenden Clans (Aschina) war wahrscheinlich aus dem Sakischen entlehnt und bedeutete blau (vgl. alt-türkisch gök = „blau“).[8] Auch die Namen der Reichsgründer, Bumın Kagan und Iştemi, sind nichttürkischen Ursprungs.[9] Aber es scheint auch, dass sich andere Herrschaftsbegriffe wie Kaġan, Şad, Tegin oder Yabgu aus anderen Sprachen ableiten lassen.[10]
Manche vermuten dass das Wort Türk beziehungsweise Türük hat einen Tibetobirmanischen Ursprung hat. Türk oder Türük bedeutete im Alttürkischen wahrscheinlich “Ursprung” oder “geboren”. Im tibetischen gibt es das Wort duruk oder dürgü welches ebenfalls “Ursprung” oder “wir” bedeutet. Noch heute ist die Selbstbezeichnung mancher tibetobirmanischen Völker Druk.[11]
Nach Josef Matuz reichte die Urheimat der Turkvölker im Norden über den Baikalsee hinaus ins heutige Sibirien hinein, im Westen sei sie von Altai und Sajangebirge, im Osten von den Bergen des Tian Shan und im Süden vom Altungebirge im heutigen Xinjiang umgrenzt gewesen.[12] Michael Weiers geht davon aus, dass Ende des 3. Jahrhunderts im heutigen Nordchina verschiedene Stämme auftauchten, die er als „Urtürken“ bezeichnete. Um diesen Kern gruppierten sich mehrere andere Stämme. Nach griechischen, persischen und chinesischen Quellen hielten sich damals folgende bedeutenden Stammesverbände dort auf: Xiongnu-Hu (so genannte östliche „Hunnen“), die Tab'a, die hunnischen Xia und die türkischen und protomongolischen Rouran.[13]
Quelle: Wikipedia
Die Bezeichnung „Türke“ leitet sich vom Namen einer nomadisch lebenden Stammesföderation des 6. Jahrhunderts ab, die sich selbst als Türk oder Türük bezeichneten und die von Aschina-Clans geführt wurden.[3] Der genaue Ursprung des Wortes ist unbekannt beziehungsweise dessen Herkunft umstritten.[4]
Der Terminus „Türke“ tauchte erstmals 552 n. Chr. auf, als der Stamm der „Türük“ seine Stammesföderation begründete, die heute als „Reich der Göktürken“ (auch mitunter „Reich der Kök-Türken“ geschrieben) bekannt ist. Gök türük bzw. kök türük bedeutet Himmels- oder Blautürken. Diese kriegerische Stammesföderation wurde von den Han-Chinesen als 突厥 Tūjué, ältere Transkriptionen sind T'u-chüeh, Tu-küe oder Tür-küt, bezeichnet. Diese Bezeichnung leitet sich offensichtlich vom Namen Türk ab.[5]
Die Etymologie der Wörter gök/kök (Bedeutung: Blau oder Himmel) und türük ist unklar und umstritten.[6] Einfluss von den verschiedenen iranischsprachigen Völkern Zentralasiens (Skythen) wird jedoch vielfach vermutet, da sich fast alle Titel anscheinend von iranischen Sprachen ableiten lassen.[7] Auch der Name des führenden Clans (Aschina) war wahrscheinlich aus dem Sakischen entlehnt und bedeutete blau (vgl. alt-türkisch gök = „blau“).[8] Auch die Namen der Reichsgründer, Bumın Kagan und Iştemi, sind nichttürkischen Ursprungs.[9] Aber es scheint auch, dass sich andere Herrschaftsbegriffe wie Kaġan, Şad, Tegin oder Yabgu aus anderen Sprachen ableiten lassen.[10]
Manche vermuten dass das Wort Türk beziehungsweise Türük hat einen Tibetobirmanischen Ursprung hat. Türk oder Türük bedeutete im Alttürkischen wahrscheinlich “Ursprung” oder “geboren”. Im tibetischen gibt es das Wort duruk oder dürgü welches ebenfalls “Ursprung” oder “wir” bedeutet. Noch heute ist die Selbstbezeichnung mancher tibetobirmanischen Völker Druk.[11]
Nach Josef Matuz reichte die Urheimat der Turkvölker im Norden über den Baikalsee hinaus ins heutige Sibirien hinein, im Westen sei sie von Altai und Sajangebirge, im Osten von den Bergen des Tian Shan und im Süden vom Altungebirge im heutigen Xinjiang umgrenzt gewesen.[12] Michael Weiers geht davon aus, dass Ende des 3. Jahrhunderts im heutigen Nordchina verschiedene Stämme auftauchten, die er als „Urtürken“ bezeichnete. Um diesen Kern gruppierten sich mehrere andere Stämme. Nach griechischen, persischen und chinesischen Quellen hielten sich damals folgende bedeutenden Stammesverbände dort auf: Xiongnu-Hu (so genannte östliche „Hunnen“), die Tab'a, die hunnischen Xia und die türkischen und protomongolischen Rouran.[13]
Quelle: Wikipedia
Religion
Heute sind die meisten Angehörigen der Turkvölker Muslime, die Mehrheit davon Sunniten, Schiiten und Aleviten. Es gibt unter ihnen auch Angehörige anderer Religionen wie Tengristen, Buddhisten, Juden (insbesondere Karäer oder Krimtschaken) und Christen.
Die Urum, Gagausen oder Tschuwaschen bekennen sich seit Jahrhunderten zum orthodoxen Christentum. Bei den sibirischen Turkvölkern wird teilweise der Schamanenglaube noch praktiziert, vor allem von den Chakassen oder Altaiern (siehe Altaischer Schamanismus). Einige sibirische Turkvölker haben den orthodoxen Glauben angenommen oder üben diesen synkretisch mit dem Schamanismus aus. Die Tuwiner sind überwiegend buddhistisch-lamaistisch.
Quelle: Wikipedia
Heute sind die meisten Angehörigen der Turkvölker Muslime, die Mehrheit davon Sunniten, Schiiten und Aleviten. Es gibt unter ihnen auch Angehörige anderer Religionen wie Tengristen, Buddhisten, Juden (insbesondere Karäer oder Krimtschaken) und Christen.
Die Urum, Gagausen oder Tschuwaschen bekennen sich seit Jahrhunderten zum orthodoxen Christentum. Bei den sibirischen Turkvölkern wird teilweise der Schamanenglaube noch praktiziert, vor allem von den Chakassen oder Altaiern (siehe Altaischer Schamanismus). Einige sibirische Turkvölker haben den orthodoxen Glauben angenommen oder üben diesen synkretisch mit dem Schamanismus aus. Die Tuwiner sind überwiegend buddhistisch-lamaistisch.
Quelle: Wikipedia
Schrift und Sprache
Das Prototürkische, also die Ursprungssprache aller lebenden Turksprachen, ist noch nicht rekonstruiert. Versuche dazu sind jedoch schon vorhanden.[32]
Im frühen Mittelalter verwendeten die Turkvölker ein runenähnliches Schriftsystem, das die Wissenschaft heute als Runentürkisch bezeichnet. Dieses Schriftsystem wurde später von einem semitischen Schriftsystem abgelöst, das als syro-uigurisches Alphabet bezeichnet wird und die Basis des heutigen mongolischen Alphabetes ist. Nach der Übernahme des Islam setzte sich bei den Turkvölkern das arabische Alphabet durch.
In den 1920er Jahren wurde begonnen, die arabischen Schriftsysteme durch lateinische abzulösen (siehe Türkische Lateinalphabete). Doch bereits in den 1930er Jahren wurden die meisten von ihnen auf ein kyrillisches Alphabet umgestellt. Allein die heutige Türkei verwendete seit 1928 nur noch das lateinische Alphabet, während die turksprachigen Minderheiten in den arabischen Staaten, dem Iran und Afghanistan weiterhin mit arabischen Schriftsystemen arbeiten.
Mit dem Zusammenbruch der damaligen Sowjetunion (ab 1989) beschlossen die meisten Turkvölker, im Bereich der ehemaligen UdSSR eine erneute Latinisierung durchzuführen. Mit Ausnahme der Staaten Kasachstan und Kirgisistan wurde diese inzwischen dort durchgeführt. In Kasachstan soll die Umstellung auf das lateinische Alphabet bis 2025 abgeschlossen sein. Kirgisistan begründet das Beibehalten des kyrillischen Alphabetes – wie zuvor auch Kasachstan – mit der russischen Minderheit im Land.
Die Turksprachen bilden eine der größeren Sprachfamilien der Welt.[33][34] Sie sind vom osteuropäischen Balkanraum über die Türkei und den Kaukasus bis hin zum zentralasiatischen und sibirischen Siedlungsraum zerstreut. Dennoch sind sie untereinander sowohl im grammatischen Bau wie auch im Grundwortschatz noch sehr eng miteinander verwandt. Aufgrund dieser nahen Sprachverwandtschaft ist eine mündliche Verständlichkeit zwischen ihnen gegeben, jedoch teilweise mit Schwierigkeiten.[35] Eine vermutete Sprachfamilie oder ein Sprachbund mit den altaischen Sprachen, die auch die mongolische Sprache und die tungusische Sprache umfasst, wird heute von manchen Forschern bestritten.
Die Turksprachen werden in vier Gruppen eingeteilt: [36]
Das Prototürkische, also die Ursprungssprache aller lebenden Turksprachen, ist noch nicht rekonstruiert. Versuche dazu sind jedoch schon vorhanden.[32]
Im frühen Mittelalter verwendeten die Turkvölker ein runenähnliches Schriftsystem, das die Wissenschaft heute als Runentürkisch bezeichnet. Dieses Schriftsystem wurde später von einem semitischen Schriftsystem abgelöst, das als syro-uigurisches Alphabet bezeichnet wird und die Basis des heutigen mongolischen Alphabetes ist. Nach der Übernahme des Islam setzte sich bei den Turkvölkern das arabische Alphabet durch.
In den 1920er Jahren wurde begonnen, die arabischen Schriftsysteme durch lateinische abzulösen (siehe Türkische Lateinalphabete). Doch bereits in den 1930er Jahren wurden die meisten von ihnen auf ein kyrillisches Alphabet umgestellt. Allein die heutige Türkei verwendete seit 1928 nur noch das lateinische Alphabet, während die turksprachigen Minderheiten in den arabischen Staaten, dem Iran und Afghanistan weiterhin mit arabischen Schriftsystemen arbeiten.
Mit dem Zusammenbruch der damaligen Sowjetunion (ab 1989) beschlossen die meisten Turkvölker, im Bereich der ehemaligen UdSSR eine erneute Latinisierung durchzuführen. Mit Ausnahme der Staaten Kasachstan und Kirgisistan wurde diese inzwischen dort durchgeführt. In Kasachstan soll die Umstellung auf das lateinische Alphabet bis 2025 abgeschlossen sein. Kirgisistan begründet das Beibehalten des kyrillischen Alphabetes – wie zuvor auch Kasachstan – mit der russischen Minderheit im Land.
Die Turksprachen bilden eine der größeren Sprachfamilien der Welt.[33][34] Sie sind vom osteuropäischen Balkanraum über die Türkei und den Kaukasus bis hin zum zentralasiatischen und sibirischen Siedlungsraum zerstreut. Dennoch sind sie untereinander sowohl im grammatischen Bau wie auch im Grundwortschatz noch sehr eng miteinander verwandt. Aufgrund dieser nahen Sprachverwandtschaft ist eine mündliche Verständlichkeit zwischen ihnen gegeben, jedoch teilweise mit Schwierigkeiten.[35] Eine vermutete Sprachfamilie oder ein Sprachbund mit den altaischen Sprachen, die auch die mongolische Sprache und die tungusische Sprache umfasst, wird heute von manchen Forschern bestritten.
Die Turksprachen werden in vier Gruppen eingeteilt: [36]
- Südwestliche Gruppe (Oghusische Gruppe)
- Nordwestliche Gruppe (Kyptschakische Gruppe)
- Südöstliche Gruppe (Türki- oder Uigurische Gruppe)
- Nordöstliche Gruppe (Sibirische Gruppe) Quelle: Wikipedia
Historische Turkvölker und Stammesverbände
- Agatziren
- Bolgaren
- Chasaren, Qasaren oder auch Hazaren
- Göktürken/Kök-Türken (siehe hierzu auch den Artikel Aschina)
- Hunnen (möglich, aber nicht eindeutig gesichert)
- Kangly
- Karachaniden
- Karluken
- Keraiten, eventuell auch ein türkischsprachiger, mongolischer Stammesverband
- Kerulen-Tataren
- Kimek oder auch Kimak
- Jenissei-Kirgisen
- Kutriguren (möglich, aber nicht gesichert)
- Kiptschaken/Kumanen (Teile der ungarisch-sprachigen Szekler Rumäniens können möglicherweise als Nachfahren der Kumanen angesehen werden.)
- Naimanen
- Oghusen
- Sekiz-Oghusen („Achtpfeiler“)
- Dokuz/Toguz-Oghusen („Neunpfeiler“)
- Otuz-Oghusen („Dreißigpfeiler“)
- Üch-Oghusen („Dreipfeiler“)
- Aus den Oghus-Stämmen gingen bedeutende Fürstendynastien hervor wie die Seldschuken oder die Weißen- und Schwarzen Hammel
- Onoguren
- On-Ok (Westliche Göktürken)[1]
- Petschenegen
- Sabiren
- Scha-t’o
- Tabgatsch
- Tohsi
- Tölös
- Tschigil
- Türgesch
- Barak Türkmenen
- Turkuten (Nachfolger der Turuken)
- Turuken (ältestes bekanntes (Hunnen)-Turkvolk, auch Turuk-Hunnen oder Türük-Hunnen genannt)
- Utiguren (möglich, aber nicht gesichert)
- Uz
- Yagmar
- Quelle: Wikipedia
Liste moderner Turkvölker und türkischer Volksgruppen bzw. Stämme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Abdalen
- Afschar
- Aserbaidschaner/Azeri/Aserbaidschan-Türken (in Aserbaidschan, Iran und in der Türkei)
- Aynallu
- Baharlu
- Balkaren
- Baschkiren
- Karäer/Karaimen
- Karapapaken/Terekeme
- Karakalpaken
- Karatschaier
- Kaschgai
- Kasachen/Kasak-Kirgisen
- Kirgisen/Kara-Kirgisen
- Kizilbaschen (Nachfahren der 7 Turkstämme, welche die „Kizilbasch Armee“ bildeten)
- Krimtschaken (jüdische Volksgruppe)
- Krimtataren/Krimtürken
- Kumyken/Kumüken
- Mescheten
- Nafar
- Nogaier/Nogaier-Tataren
- Salar
- Sibirische Turkvölker
- Altaier/Berg-Oyraten
- Chakassen
- Fuyu-Kirgisen (Mandschurei)
- Dolganen
- Jakuten/Sacha (überwiegend christlich-orthodoxe Volksgruppe)
- Schoren
- Teleuten
- Tuwiner/Uriangqai (überwiegend lamaistische Volksgruppe)
- Tofalaren/Karagassen
- Tataren
- Tschuwaschen (formal christlich-orthodoxe Volksgruppe)
- Türken
- Tahtacı (alevitische Türken)
- Yörük-Türkmenen (Türken mit Nomadenkultur)
- Balkan-Türken:
- Turkmenen/Turkomanen
- Uiguren
- ein Teil der Yugur
- Usbeken
- Chaladsch/Khalaj
- Quelle: Wikipeda
Kleine turkstämmige GruppenListe von Sammelbezeichnungen für diverse Turkvölker
- Khamseh
- Turkomanen
- Quelle: Wikipedia