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Das Südostanatolien-Projekt (türkisch Güneydoğu Anadolu Projesi; GAP) ist das größte regionale Entwicklungsprojekt der Türkei. Es umfasst insgesamt 22 Staudämme, 19 Wasserkraftwerke und Bewässerungsanlagen entlang der beiden Flüsse Euphrat und Tigris. Die Idee zu diesem Projekt entstand ursprünglich bereits in den 1970er Jahren.[1]
Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia
Komponenten des GAPDas GAP soll das Wasser des Euphrat und Tigris zur wirtschaftlichen Nutzung erschließen. Diese beiden Flüsse stellen 28 Prozent des türkischen Wasserpotentials dar.[2] Das Projekt berücksichtigt verschiedene Handelsfelder wie Landwirtschaft, Industrie, Verkehr, Infrastruktur, Tourismus, Gesundheit, Erziehung und Kultur.[3] Es erstreckt sich über mehrere Planungsphasen.[1]
Staudämme
Der Atatürk-Staudamm ist der größte der 22 Staudämme. Er staut das Wasser des Euphrats. Sein aufgestautes Wasser wird zum größten Teil über die zwei Şanlıurfa-Tunnel auf landwirtschaftliche Nutzflächen zur Bewässerung geleitet. Der Atatürk-Stausee hat die 1,5fache Fläche des Bodensees. Das Wasserkraftwerk hat eine Gesamtleistung von 2400 MW und erzeugt knapp 10 % der elektrischen Energie der Türkei.
Der Stausee drohte 15 Jahre nach seiner Fertigstellung zu verschlammen. Das Erdreich der umliegenden Berge erodierte immer mehr und rutschte in den Stausee. Nach Alarmrufen von Wissenschaftlern und der Presse beschloss die türkische Regierung 1998 eine Wiederaufforstung der Hänge rund um den Atatürk-Stausee. Eine Fläche von der Größe des Saarlandes sollte begrünt werden. Bei der größten ökologischen Rettungsaktion in der Geschichte der Türkei bepflanzten Tausende von freiwilligen Studenten das See-Ufer mit Bäumchen.
Die Euphrat-Staustufe Birecik liegt bei Birecik unterhalb des Atatürk-Staudamms. Sie dient neben der Stromerzeugung auch der landwirtschaftlichen Bewässerung und besteht aus einem 2,5 km langen Staudamm. Die Turbinen mit einer Gesamtleistung von 672 MW erzeugen pro Jahr 2,5 Milliarden Kilowattstunden.
In den Jahren 1996–2000 wurde die Karkamış-Staustufe mit einer Kraftwerksleistung von 189 MW errichtet.
Der Ilisu-Staudamm soll den Tigris stauen und würde in der Nähe zur syrischen und irakischen Grenze gebaut werden. Der Damm soll 135 Meter hoch und 1820 Meter lang werden und ein Gebiet von 313 Quadratkilometer überfluten, darunter auch historische Kulturdenkmäler, wie etwa die mittelalterliche Stadt Hasankeyf. Die Kraftwerksleistung beträgt 1200 MW.
Quelle: Wikipedia
Der Atatürk-Staudamm ist der größte der 22 Staudämme. Er staut das Wasser des Euphrats. Sein aufgestautes Wasser wird zum größten Teil über die zwei Şanlıurfa-Tunnel auf landwirtschaftliche Nutzflächen zur Bewässerung geleitet. Der Atatürk-Stausee hat die 1,5fache Fläche des Bodensees. Das Wasserkraftwerk hat eine Gesamtleistung von 2400 MW und erzeugt knapp 10 % der elektrischen Energie der Türkei.
Der Stausee drohte 15 Jahre nach seiner Fertigstellung zu verschlammen. Das Erdreich der umliegenden Berge erodierte immer mehr und rutschte in den Stausee. Nach Alarmrufen von Wissenschaftlern und der Presse beschloss die türkische Regierung 1998 eine Wiederaufforstung der Hänge rund um den Atatürk-Stausee. Eine Fläche von der Größe des Saarlandes sollte begrünt werden. Bei der größten ökologischen Rettungsaktion in der Geschichte der Türkei bepflanzten Tausende von freiwilligen Studenten das See-Ufer mit Bäumchen.
Die Euphrat-Staustufe Birecik liegt bei Birecik unterhalb des Atatürk-Staudamms. Sie dient neben der Stromerzeugung auch der landwirtschaftlichen Bewässerung und besteht aus einem 2,5 km langen Staudamm. Die Turbinen mit einer Gesamtleistung von 672 MW erzeugen pro Jahr 2,5 Milliarden Kilowattstunden.
In den Jahren 1996–2000 wurde die Karkamış-Staustufe mit einer Kraftwerksleistung von 189 MW errichtet.
Der Ilisu-Staudamm soll den Tigris stauen und würde in der Nähe zur syrischen und irakischen Grenze gebaut werden. Der Damm soll 135 Meter hoch und 1820 Meter lang werden und ein Gebiet von 313 Quadratkilometer überfluten, darunter auch historische Kulturdenkmäler, wie etwa die mittelalterliche Stadt Hasankeyf. Die Kraftwerksleistung beträgt 1200 MW.
Quelle: Wikipedia
Zeitliche und räumliche Dimension
Übersichtskarte des Projektes, Stand 2005Außer der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und der Stromgewinnung umfasst das GAP auch den Bau landwirtschaftlicher und städtischer Infrastruktur, Forstwirtschaft, Bildung und Gesundheitsvorsorge. Nach den staatlichen Planungen sollte der regionale Entwicklungsplan 2010 fertiggestellt werden[1] und 32 Milliarden Dollar kosten. Seit Beginn des Projektes wurden bis zum Jahr 2000 (im Rahmen des Masterplans 1989–2005)[1] 14 Mrd. Dollar investiert. Doch wurde die Subvention für dieses Projekt aufgrund starker Staatsverschuldung eingeschränkt.
Das Projekt umfasst neun Provinzen, die im historischen Ober-Mesopotamien zwischen den beiden Flüssen Euphrat und Tigris liegen:
Ziele des GAP
]Mit der Fertigstellung des Projektes sind mehrere Ziele verbunden, besonders die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des lange Zeit vernachlässigten Südostens der Türkei. In diesem Gebiet lebt größtenteils die kurdische Minderheit. Durch die wirtschaftliche Entwicklung erhofft sich die Regierung auch eine Entschärfung der sozialen Lage der Kurden und damit auch einen Beitrag zur Lösung der kurdischen Frage. Zudem soll durch das Entwicklungsprogramm die Binnen-Migration und Landflucht von Ost nach West verringert werden.
Zielsetzungen sind:
Bewässerung in der Region, Bild aus dem Jahr 2005
]Mit der Fertigstellung des Projektes sind mehrere Ziele verbunden, besonders die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des lange Zeit vernachlässigten Südostens der Türkei. In diesem Gebiet lebt größtenteils die kurdische Minderheit. Durch die wirtschaftliche Entwicklung erhofft sich die Regierung auch eine Entschärfung der sozialen Lage der Kurden und damit auch einen Beitrag zur Lösung der kurdischen Frage. Zudem soll durch das Entwicklungsprogramm die Binnen-Migration und Landflucht von Ost nach West verringert werden.
Zielsetzungen sind:
- Bewässerung und das Urbarmachen des unfruchtbaren Landes in Syrien, der Türkei, des Irak und des Irans
- Entwicklung des unterentwickelten Osten der Türkei und Erhöhung des Lebensstandards und Einkommensniveaus der Bevölkerung
- Schaffung von 5 Millionen neuen Arbeitsplätzen[4] in allen Bereichen (Dienstleistung, Industrie und Landwirtschaft)
- Energiegewinnung und Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
- zusätzliche staatliche Einnahmen durch den Wasserhandel mit den Nachbarländern und dem ganzen Nahen Osten
- Bewässerung der Steppe zur Erschließung landwirtschaftlicher Nutzflächen
- Diversifizierung der landwirtschaftlichen Erzeugnisse
Bewässerung in der Region, Bild aus dem Jahr 2005
- Erhöhung des Exports aus der Region durch eine exportorientierte Agrarproduktion
- Ansiedlung von Industrien: In der ersten Stufe ist eine Ansiedlung der Lebensmittelverarbeitung geplant, danach sollen weitere Industriezweige wie Möbelherstellung, Textil und Chemie folgen.
- Förderung des Tourismus: Erschließung vieler historischer und archäologischer Stätten durch den Ausbau der Infrastruktur (Straßen, Hotels usw.)
- Gesellschaftliche Umwandlung: Frauenprojekte, Ausbildung, Erziehungstätigkeiten und Gesundheitsleistungen
- Quelle: Wikipedia
LandwirtschaftBaumwoll-Anbaugebiete in der TürkeiMit Hilfe riesiger Bewässerungsanlagen soll eine Fläche von 1,7 Millionen Hektar zwischen den beiden Flüssen bewässert und so zur landwirtschaftlichen Nutzung erschlossen werden. Das entspricht fast der Größe Thüringens. Mit dem Fertigstellen des GAP wird sich die bewässerte Fläche der Türkei schätzungsweise verdoppeln.
Allein bei der Produktion von Baumwolle erwartet man eine Erhöhung von derzeit 150.000 Tonnen auf 400.000 Tonnen. Damit wird die Region zu einer der vier wichtigsten Anbauflächen für Baumwolle. Baumwolle ist für die Türkei insofern wichtig, da dessen Nachfrage nach dem Rohstoff größer ist als die Kapazität zur Deckung des eigenen Bedarfs. Bereits jetzt zählt die Türkei neben China und anderen Ländern zu den Haupttextil-Produzenten der Welt.
Neben Baumwollfeldern entstehen allerdings auch Pistazien- und Mandelbaumplantagen, Erdbeer-, Sojabohnen- und Weizenfelder und Truthahnfarmen.
Die Erträge von Baumwolle, Gerste und Weizen verdreifachten sich auf den bewässerten Flächen, vor allem in der Ebene um Harran. Wie aus den Erfahrungen mit anderen Staudammbauten bekannt wurde, steigen nach der Inbetriebnahme mit dem Grundwasserspiegel auch die Bodensalze nach oben und machen die Böden unfruchtbar. Auch die Harran-Ebene war einst eine der größten Kornkammern der Türkei, doch schon heute sind mehr als 20 % des Bewässerungsgebietes zu versalzen, um noch als Anbaugebiet von Nutzen sein zu können.
Quelle: Wikipedia
Allein bei der Produktion von Baumwolle erwartet man eine Erhöhung von derzeit 150.000 Tonnen auf 400.000 Tonnen. Damit wird die Region zu einer der vier wichtigsten Anbauflächen für Baumwolle. Baumwolle ist für die Türkei insofern wichtig, da dessen Nachfrage nach dem Rohstoff größer ist als die Kapazität zur Deckung des eigenen Bedarfs. Bereits jetzt zählt die Türkei neben China und anderen Ländern zu den Haupttextil-Produzenten der Welt.
Neben Baumwollfeldern entstehen allerdings auch Pistazien- und Mandelbaumplantagen, Erdbeer-, Sojabohnen- und Weizenfelder und Truthahnfarmen.
Die Erträge von Baumwolle, Gerste und Weizen verdreifachten sich auf den bewässerten Flächen, vor allem in der Ebene um Harran. Wie aus den Erfahrungen mit anderen Staudammbauten bekannt wurde, steigen nach der Inbetriebnahme mit dem Grundwasserspiegel auch die Bodensalze nach oben und machen die Böden unfruchtbar. Auch die Harran-Ebene war einst eine der größten Kornkammern der Türkei, doch schon heute sind mehr als 20 % des Bewässerungsgebietes zu versalzen, um noch als Anbaugebiet von Nutzen sein zu können.
Quelle: Wikipedia
Fischerei
Zurzeit wird über die Errichtung von Fischzuchtfarmen auf den neu entstandenen Seen nachgedacht. Auf den Stauseen um den Atatürk-Staudamm zeichnet sich derzeit bereits eine derartige Entwicklung ab.
Elektrizität
Die bereits bestehenden 17 Wasserkraftwerke versorgen die Türkei mit 8,9 Milliarden Kilowattstunden Energie. Der Verbund dieser 17 Wasserkraftwerke ist einer der größten der Welt. Nach der Fertigstellung soll die Region jährlich eine Energiemenge von 27 Milliarden Kilowattstunden produzieren.[5] Dies entspricht ca. 13 % des türkischen Jahresbedarfs.[6]
Beteiligung deutscher Unternehmen / Hermesbürgschaften
Mehrere Unternehmen aus den Ländern Österreich, Deutschland und der Schweiz investieren in das Projekt, vor allem Unternehmen aus dem Bau- und Elektrosektor. Nachdem die Weltbank und die Schweizer Großbank UBS sich aus dem Projekt zurückgezogen haben, unterstützen die deutschen Banken Sparkasse und die zur Sparkassengruppe gehörende Deka-Bank das Projekt. Die Regierungen der genannten Länder sichern ihre Unternehmen durch sogenannte Hermesbürgschaften mit einer Summe von 450 Millionen Euro ab. Der Gesamtwert der Investition beträgt 1.2 Milliarden Euro.[7]
Quelle: Wikipedia
Zurzeit wird über die Errichtung von Fischzuchtfarmen auf den neu entstandenen Seen nachgedacht. Auf den Stauseen um den Atatürk-Staudamm zeichnet sich derzeit bereits eine derartige Entwicklung ab.
Elektrizität
Die bereits bestehenden 17 Wasserkraftwerke versorgen die Türkei mit 8,9 Milliarden Kilowattstunden Energie. Der Verbund dieser 17 Wasserkraftwerke ist einer der größten der Welt. Nach der Fertigstellung soll die Region jährlich eine Energiemenge von 27 Milliarden Kilowattstunden produzieren.[5] Dies entspricht ca. 13 % des türkischen Jahresbedarfs.[6]
Beteiligung deutscher Unternehmen / Hermesbürgschaften
Mehrere Unternehmen aus den Ländern Österreich, Deutschland und der Schweiz investieren in das Projekt, vor allem Unternehmen aus dem Bau- und Elektrosektor. Nachdem die Weltbank und die Schweizer Großbank UBS sich aus dem Projekt zurückgezogen haben, unterstützen die deutschen Banken Sparkasse und die zur Sparkassengruppe gehörende Deka-Bank das Projekt. Die Regierungen der genannten Länder sichern ihre Unternehmen durch sogenannte Hermesbürgschaften mit einer Summe von 450 Millionen Euro ab. Der Gesamtwert der Investition beträgt 1.2 Milliarden Euro.[7]
Quelle: Wikipedia