Die Sberbank hat mit der Sammlung von Dokumenten für die Zahlung nicht beanspruchter Dividenden für 2022 begonnen. 28. Februar 2024 Aufgrund der Weigerung oder unvollständigen Offenlegung der Liste der Aktionäre der Sberbank PJSC, die Dividenden für 2022 erhalten sollen, durch ausländische Nominee-Inhaber führt die Sberbank (im Folgenden „Bank“ genannt) ein vorübergehendes Verfahren für Aktionäre ein, um die Zahlung nicht beanspruchter Dividenden zu beantragen auf Stamm- und Vorzugsaktien der Bank (ISIN RU0009029540 und ISIN RU0009029557) für 2022. Aktionäre, die für das Jahr 2022 keine Dividenden erhalten haben, weil ausländische Nominee-Inhaber die Liste der Eigentümer der Aktien der Bank verweigert oder unvollständig offengelegt haben, können Dokumente bis spätestens 30. April 2024 bei der Sberbank einreichen Nominee-Depots (SDK-Newsletterr 4) Wie berichtet scheiterte der Umtausch bislang in erster Linie am Umstand, dass Anleger ohne russische Staatsbürgerschaft derzeit kein Depot bei einer russischen Bank eröffnen können. Dieses Problem konnte unserer Kenntnis nach mittlerweile von einigen Banken weitgehend gelöst werden. Jedenfalls haben wir von Mitgliedern, die Kunden von zwei deutschen voneinander unabhängigen Banken folgenden Hinweis bekommen: Die deutsche Depotbank eröffnet ein so genannten „nominee account“, als ein treuhänderisch geführtes Depot, bei einer russischen Depotbank, die nicht sanktioniert ist. Einige Banken sind nach unserem Kenntnisstand noch nicht sanktioniert, u.a. die Gazprombank und die Sberbank. Anschließend übermittelt die Depotbank die Weisung in Form einer sogenannten SWIFT MT 565-Nachricht an Euroclear, die folgende Angaben enthält: - Namen des Anlegers - Anzahl der ADRs - ISIN - Depot bei der russischen Depotbank Zusätzlich muss die Depotbank ein entsprechendes Formular an die Emittentin der ADRs senden, bei der BNYM z.B. dieses Formular: https://www.adrbnymellon.com/files/al996947.pdf Das Depot bei der russischen Depotbank wird nicht auf den Namen des Anlegers sondern als Treuhanddepot durch die Depotbank eröffnet. Auf dieses Depot werden zunächst alle ADRs übertragen und dann in Aktien umgetauscht. Die Aktien werden in diesem Depot für die Anleger gehalten. Ein Übertrag auf das deutsche Depot ist jedoch ausgeschlossen, da die Aktien nicht außerhalb Russlands gehalten werden können. Die Aktien werden demnach von der russischen Lagerstelle verwahrt. Quelle: SDK-Newsletter 4 Low-Priced Securities SDK Newsletter Nr. 13 Aus unserer Sicht ist die Mitteilung von Clearstream wenig nachvollziehbar, denn die maßgebliche Regelung gilt für sogenannte Low Priced Securities (LPS). Diese sind definiert als außerbörslich gehandelte Wertpapiere, die weniger als 5,00 USD kosten. Die mit solchen LPs verbundenen Risiken (starke Kursvolatilitäten, Anfälligkeit für Marktmanipulation) rechtfertigen laut US-Behörden einen besonderen Anlegerschutz. Jedoch dürften die DRs meist über 5,00 USD kosten, sofern diese frei handelbar wären. Nur weil derzeit keine Kurse festgestellt werden, Meinung: Die europäischen Banken und Broker hätten heute noch die Möglichkeit
Nominee-Depots bei nicht sanktionierten russischen Banken (Gazrombank Citibank, Raiffeisen Russia) einzurichten. Das wäre meiner Meinung nach auch eine Möglichkeit einen Abgleich der Bücher vorzunehmen. Sowohl auf dem russischen als auch den europäischen Weg kämen nur wenige Depotbanken in Russland für eine Registrierung bzw. Wandlung in Betracht. Die Frage ist nur. Kann man einen möglichen Anspruch auf Eröffnung von Nominee-Depots bei den Banken und Brokern ggf. rechtlich geltend machen. Vor allem wären dann auch künftige Dividendenansprüche gesichert zumal über die Treuhandkonen mit Namenslisten eine Zuordnung der ADR zu den verwahrten Aktien möglich wäre. Verfasser: Autor
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