4. Tag bis Bergama
Tageskilometer: ca. 260 km
Tageskilometer: ca. 260 km
Als nächstes Ziel stand Izmir auf unserem Plan, wir wollten in Cesme übernachten und die Stadt „erkunden“. Izmir ist die drittgrößte Stadt der Türkei, eine mehr-Millionen-Stadt. Wir haben sie durchquert auf dem Weg zum Hafen – kein Parkplatz. Der „berühmte“ Kemeralti-Basar ist ganz in der Nähe – kein Parkplatz. Eher zufällig fahren wir an der antiken Agora (von Smyrna) vorbei und wollen sie uns ansehen – kein Parkplatz. Wenn man sich in einer Stadt überhaupt nicht auskennt und es zentral keine Parkhäuser o.e. gibt, wo man das Auto lassen kann – was tun ...? Wir sind, ohne ausgestiegen zu sein, weiter gefahren. Großstädte reizen uns sowieso nicht so sehr. Die Strecke bis zu unserem Hauptziel Pergamon (Bergama) ist nicht weit von Izmir, also war das unser nächstes Tagesziel. Wir haben das Lehrerhaus gut gefunden, bei der Tourist Information eine Stadtübersicht bekommen, ein Bier getrunken und sind auf den Akropolisberg in die Altstadt in ein empfohlenes Restaurant gefahren – sehr gut.
5. Tag bis Canakkale
Tageskilometer: ca. 225 km
Tageskilometer: ca. 225 km
Pergamon
Troja
Vormittags haben wir uns Pergamon angesehen. Hier habe ich es zum ersten Mal erlebt, dass die antiken Stätten von Pergamon Teil der modernen Stadt Bergama geworden sind – keine abgetrennte Ausgrabungsstätte. Man fährt also durch die Stadt und hat überall braune Hinweisschilder auf Antikes. Leider muss man auch überall separaten Eintritt bezahlen. Das Asklepion, das antike Heil- und Kurzentrum, haben wir nur von aussen gesehen. Die sogenannte „rote Halle“, ein riesiger Kirchenbau, war gut von aussen zu betrachten. Wir sind auf die Akropolis gefahren und haben dort TL 25/Person bezahlt. Hier war das Zentrum der griech.- römischen Stadt mit Theater, Tempeln und der Königsresidenz. Der Ort ist gut erkundet, ausgegraben und teilweise aufgerichtet mit vielen sehr informativen Hinweistafeln. Pergamon war führend zu seiner Zeit: So wurden hier u.a. das Pergament und der Äskulapstab als Symbol für die Medizin „erfunden“, erstmalig neue Therapien in der Medizin angewandt und vieles mehr. Der berühmte Pergamon-Altar, der größte seiner Zeit, ist in Berlin zu bewundern. Auch wenn man, wie ich, schon wirklich viele Ausgrabungen gesehen hat, lernt man doch immer dazu. Was tun, um den begrenzten Raum auf einer Hügelkuppe für immer mehr Bauten zu erweitern? Die Griechen haben Stützmauern errichtet und den Raum mit dem Abtrag „von nebenan“ aufgefüllt. Damit stiessen sie an steilen Hängen sehr bald an ihre Grenzen. (Pergamon hat das weltweit steilste Amphitheater!) Die Römer haben wuchtige Tonnengewölbe gebaut und darauf neue Gebäude errichtet. Von der Baukunst der alten Römer ist man immer wieder beeindruckt! Gegen Mittag haben wir uns auf den Weg nach Troja gemacht, gut 200 km entfernt. Die Geschichte von Troja ist durch Homers Ilias so bekannt geworden, ein großes hölzernes Pferd steht als Wahrzeichen kurz hinter dem Eingang der Ausgrabung. Troja ist deutlich älter als die anderen griech.-röm. antiken Städte, die wir vorher gesehen hatten – 9 Epochen bis ins 12. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung sind erfasst.(Zu den Ausgrabungsstätten im einzelnen sage ich hier nicht viel, ich bin kein Fachmann. Ausserdem kann man alles bei Google in Bild und Schrift erfahren. Ein paar Fotos sind im Anhang zusammengestellt.) Wir wussten vorher schon, dass Troja keine Übernachtungsmöglichkeit bietet, so sind wir bis Canakkale weiter gefahren. An der Adresse des Lehrerhauses war eine Baustelle, kein Haus mehr. So sind wir in der Nähe des Meeres geblieben und haben schnell ein „ordentliches“ Hotel gefunden, das Anzac-Hotel. Eine junge Frau an der Rezeption begrüßte uns in deutsch. Bei TL 80 mit Frühstück waren wir uns sofort einig. Von ihr bekamen wir auch den Tipp für ein gutes Restaurant in der Nähe, das „Hangover“. Vorbei an dem Original-Kinopferd „Troja“, das auf der Uferpromenade steht, waren wir schnell angekommen. Welch ein Unterschied zu z.B. Nazilli! Alles sehr westlich liberal, junge Frauen (ohne Begleitung) trinken Bier aus der Flasche, westl. Popmusik läuft. Das Essen ist gut, der Wein nicht zu teuer. Man merkt, Istanbul ist nahe; es gehen regelmäßig Fähren dahin. Auf der Halbinsel gegenüber, Gallipoli – dazwischen die Dardanellen – prangt ein riesiges Denkmal an einem Berghang und erinnert an den entscheidenden Sieg Atatürks über die Alliierten.
6. Tag bis Pamukkale
Tageskilometer: ca. 420 km
Tageskilometer: ca. 420 km
Pamukkale
Bei leichtem Regen haben wir uns in’s Landesinnere auf den Rückweg begeben. Die Infrastruktur der Türkei, hier 4-spurige Fernstrassen, an denen ständig weiter gebaut wird, ist eindeutig auf Wachstum angelegt. Die Erdbewegungen, die oftmals dafür nötig sind, kann man nur bewundern – wenn man kein „Grüner“ ist. Tagesziel war eines der Thermalhotels in der Nähe von Pamukkale. Mein Freund war vor Jahrzehnten schon mal in Pamukkale gewesen, ich in den letzten 15 Jahren in Abständen mehrfach immer mal wieder. Das „Baumwollschloss“ hat sich sehr gut erholt, erstrahlt wieder in weiss. In dieser Jahreszeit gibt es keinen Touristenrummel, nur wenige sind unterwegs – da sind die Händler um so aufdringlicher. Die Hieropolis-Ausgrabung ist riesig; den antiken Pool mit den Säulen drin kann man leider nicht mal mehr von aussen sehen. Im Dunkeln sind wir in Karahayit, dem Hotelort, angekommen und bei der ersten Pension am Weg vorgefahren – Thermalwasser haben alle. Auch die Pensiyon Efe; TL 50 (ohne Frühstück) für ein kleines Apartment mit Kochecke – und einem großen privaten Thermalwasserbecken. Nach dem heissen Bad haben uns Bier und einfaches Essen gleich um die Ecke gut geschmeckt.
7. Tag (Freitag, 11. März) bis Gazipasa
Tageskilometer: ca. 420 km
Tageskilometer: ca. 420 km
Über Denizli (wir haben wieder keinen Weinverkauf gefunden!) ging es runter auf Antalya und zurück nach Hause. Ein Stopp in Mahmutlar war nicht notwendig, denn das ital. Eiscafe gibt’s nicht mehr. Den Tag haben wir in „unserem“ Fischhaus am Strand abgeschlossen. Abschlussbemerkung Wir haben nun die wichtigsten historischen Stätten in der Türkei besucht, viele unterschiedliche Landschaften gesehen, auch abseits der Touristenwege. Die Infrastrukturleistungen und die Gastfreundschaft der Menschen haben uns immer wieder für dieses Land eingenommen. Wir denken als nächstes an eine Tour in den Osten des Landes, ähnlich wie ich sie mit Rolf gemacht habe, aber auf einer nördlicheren Route.
Text: Hans-J. Stürmer, GZP im März 2016
Fotos: Hermann Wehner, Ratingen – s. Anhang
Text: Hans-J. Stürmer, GZP im März 2016
Fotos: Hermann Wehner, Ratingen – s. Anhang