Öl-Ringkampf
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Öl-Ringkampf (türkisch Yağlı güreş) ist eine Sportart, die als Nationalsport der Türkei gilt. Er ist auch in Bulgarien, vor allem im Südosten des Landes, weit verbreitet.
Es treten immer zwei Ringer gegeneinander an, überwacht von einem Schiedsrichter. Gekämpft wird im Freien auf dem Rasen. Die typische Kampfkleidung sind spezielle Lederhosen (kispet). Zudem reiben sich die Kämpfer von Kopf bis Fuß mit Olivenöl ein, was das Einsetzen von Hebeln und Griffen sehr erschwert.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die zum Sieg führen: Entweder man schafft es, beide Schultern des Gegners auf den Boden zu drücken (Schultersieg), oder man hebt den Gegner auf und geht drei Schritte weit.
Yağlı Güreş gilt als eine der schwierigsten und kompliziertesten Ringsportarten. Als türkische Kırkpınar-Ringer 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom für die Türkei antraten, gewannen sie 7 der 16 Goldmedaillen im Bereich Ringen, und brachten dadurch die Türkei auf den sechsten Platz des Medaillenspiegels (dies waren die erfolgreichsten Olympischen Spiele für die Türkei). Der türkische und der mongolische Ringkampf weisen viele Gemeinsamkeiten auf.
Es treten immer zwei Ringer gegeneinander an, überwacht von einem Schiedsrichter. Gekämpft wird im Freien auf dem Rasen. Die typische Kampfkleidung sind spezielle Lederhosen (kispet). Zudem reiben sich die Kämpfer von Kopf bis Fuß mit Olivenöl ein, was das Einsetzen von Hebeln und Griffen sehr erschwert.
Es gibt zwei Möglichkeiten, die zum Sieg führen: Entweder man schafft es, beide Schultern des Gegners auf den Boden zu drücken (Schultersieg), oder man hebt den Gegner auf und geht drei Schritte weit.
Yağlı Güreş gilt als eine der schwierigsten und kompliziertesten Ringsportarten. Als türkische Kırkpınar-Ringer 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom für die Türkei antraten, gewannen sie 7 der 16 Goldmedaillen im Bereich Ringen, und brachten dadurch die Türkei auf den sechsten Platz des Medaillenspiegels (dies waren die erfolgreichsten Olympischen Spiele für die Türkei). Der türkische und der mongolische Ringkampf weisen viele Gemeinsamkeiten auf.
Kırkpınar-Turnier
Der Überlieferung nach wurde das erste Kırkpınar-Turnier 1361 in Rumelien/Osmanisches Reich ausgetragen. Die Kämpfe in ihrer heutigen Form finden seit 1925 jedes Jahr im Juni auf der Sarayiçi-Halbinsel (Kırkpınar) am Rande der Stadt Edirne statt. Das Kırkpınar-Festival ist seit 2010 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO eingetragen.[1]
Im Jahre 1996 wurde die erste Internationale Kırkpınar-Meisterschaft, die Amsterdam Kirkpinar, in den Niederlanden ausgetragen, 2002 die erste niederländische Meisterschaft in Den Haag und 2004 die erste deutsche Meisterschaft in Frankfurt am Main.
Bekannte Schirmherren
Der Überlieferung nach wurde das erste Kırkpınar-Turnier 1361 in Rumelien/Osmanisches Reich ausgetragen. Die Kämpfe in ihrer heutigen Form finden seit 1925 jedes Jahr im Juni auf der Sarayiçi-Halbinsel (Kırkpınar) am Rande der Stadt Edirne statt. Das Kırkpınar-Festival ist seit 2010 in die Repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO eingetragen.[1]
Im Jahre 1996 wurde die erste Internationale Kırkpınar-Meisterschaft, die Amsterdam Kirkpinar, in den Niederlanden ausgetragen, 2002 die erste niederländische Meisterschaft in Den Haag und 2004 die erste deutsche Meisterschaft in Frankfurt am Main.
Bekannte Schirmherren
- Ahmet Muhtar Merter (1891–1959) war 1957, 1958 und 1959 der Schirmherr des Kirkpinar-Turniers.[2]
- Quelle: Wikipedia
Kamel-Ringen
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Kamelringen (türk. Deve güreşi) ist der traditionelle Kamelkampf in Westanatolien. Diese ursprünglich möglicherweise yörtükische Tradition ist seit ottomanischer Zeit belegt.[1] Das Kamelringen findet nur in den Provinzen südlich des Marmarameeres in der Ägäisregion und südöstlich bis Antalya statt, im Rest Anatoliens ist es nicht üblich. Es gibt mehrere bekannte Festivals, eines der beliebtesten ist das von Selçuk nahe der alten Stadt Ephesus.
Die Kampfkamele sind eine Kreuzung aus zwei verschiedenen Arten, einem zweihöckrigen Kamel väterlicherseits und einem einhöckrigen Kamel mütterlicherseits. Diese Ringkampfkamele nennt man tülü. Sie werden zumindest heutzutage fast immer aus dem Ausland eingeführt, größtenteils aus Iran, aber auch aus Afghanistan, Pakistan oder anderen asiatischen Ländern, obwohl es auch in der Türkei (bei Antalya) eine Zuchtfarm gibt.[2] Die Kamelhalter nennt man savran.
Die Kampfkamele sind eine Kreuzung aus zwei verschiedenen Arten, einem zweihöckrigen Kamel väterlicherseits und einem einhöckrigen Kamel mütterlicherseits. Diese Ringkampfkamele nennt man tülü. Sie werden zumindest heutzutage fast immer aus dem Ausland eingeführt, größtenteils aus Iran, aber auch aus Afghanistan, Pakistan oder anderen asiatischen Ländern, obwohl es auch in der Türkei (bei Antalya) eine Zuchtfarm gibt.[2] Die Kamelhalter nennt man savran.
Wettkampf
Die Kämpfe finden immer in der Brunftzeit der Kamele, also in den Wintermonaten statt, vornehmlich zwischen Januar und März.
Am Tag vor dem Wettkampf werden die Kamele traditionell geschmückt und – musikalisch begleitet mit Zeybek-Melodien von Davul und Zurna – vorgeführt. Der Wettkampf selbst wird in einer Art offener, sandiger Arena außerhalb der Stadt ausgetragen und nimmt Züge eines Volksfestes an, wobei die Zuschauer, oft Familien, gleichzeitig Fleisch grillen und den ortsüblichen Rakischnaps trinken.
Bei dem Wettkampf treten zwei männliche Kamele gegeneinander an. Verbindliche Regeln existieren nicht. Auch die Größe des Kampfplatzes ist nicht festgelegt. Bei jedem Kampf ist ein Schiedsrichtertrio anwesend. Den Kamelen wird das Maul zugebunden. Diese Aufgabe fällt den sogenannten „Bindern“ (bağlayıcılar) zu. Die Kontrolle darüber obliegt dem Schiedsgericht. Die Aufgabe, im Bedarfsfall einzuschreiten und die Tiere zu trennen, übernehmen die urgancı, die Seilhalter.
Sieger ist das Kamel, das den Widersacher abdrängt, zum Schreien bringt oder niederringt. Die Kamelbesitzer können den Kampf jederzeit abbrechen und damit aufgeben. Sie werfen dazu das Festhalteseil in die Mitte. Dann werden die Kamele mit Seilen getrennt. Die durchschnittliche Kampfdauer beträgt fünf Minuten.
Kritik[
]Manche türkische Tierschutzgruppen bezeichnen den Wettkampf als Tierquälerei und möchten ihn verbieten lassen; die Kamelhalter weisen ihrerseits darauf hin, dass den Kamelen bei dem Kampf keinerlei Leid geschehe und keine Verletzungen vorkommen. Das türkische Gesetz verbietet zwar ausdrücklich "Tiere gegeneinander kämpfen zu lassen" (Hunde- und Hahnenkämpfe sind illegal), erlaubt aber eine Ausnahme für "traditionelle Schauspiele zu Folklorezwecken, bei denen keine Gewalt angewendet wird", worunter nach Ansicht der Veranstalter der Kamelkampf fällt.
Quelle: Wikipedia / Bildquelle Kopfleiste: Wikipedia
Die Kämpfe finden immer in der Brunftzeit der Kamele, also in den Wintermonaten statt, vornehmlich zwischen Januar und März.
Am Tag vor dem Wettkampf werden die Kamele traditionell geschmückt und – musikalisch begleitet mit Zeybek-Melodien von Davul und Zurna – vorgeführt. Der Wettkampf selbst wird in einer Art offener, sandiger Arena außerhalb der Stadt ausgetragen und nimmt Züge eines Volksfestes an, wobei die Zuschauer, oft Familien, gleichzeitig Fleisch grillen und den ortsüblichen Rakischnaps trinken.
Bei dem Wettkampf treten zwei männliche Kamele gegeneinander an. Verbindliche Regeln existieren nicht. Auch die Größe des Kampfplatzes ist nicht festgelegt. Bei jedem Kampf ist ein Schiedsrichtertrio anwesend. Den Kamelen wird das Maul zugebunden. Diese Aufgabe fällt den sogenannten „Bindern“ (bağlayıcılar) zu. Die Kontrolle darüber obliegt dem Schiedsgericht. Die Aufgabe, im Bedarfsfall einzuschreiten und die Tiere zu trennen, übernehmen die urgancı, die Seilhalter.
Sieger ist das Kamel, das den Widersacher abdrängt, zum Schreien bringt oder niederringt. Die Kamelbesitzer können den Kampf jederzeit abbrechen und damit aufgeben. Sie werfen dazu das Festhalteseil in die Mitte. Dann werden die Kamele mit Seilen getrennt. Die durchschnittliche Kampfdauer beträgt fünf Minuten.
Kritik[
]Manche türkische Tierschutzgruppen bezeichnen den Wettkampf als Tierquälerei und möchten ihn verbieten lassen; die Kamelhalter weisen ihrerseits darauf hin, dass den Kamelen bei dem Kampf keinerlei Leid geschehe und keine Verletzungen vorkommen. Das türkische Gesetz verbietet zwar ausdrücklich "Tiere gegeneinander kämpfen zu lassen" (Hunde- und Hahnenkämpfe sind illegal), erlaubt aber eine Ausnahme für "traditionelle Schauspiele zu Folklorezwecken, bei denen keine Gewalt angewendet wird", worunter nach Ansicht der Veranstalter der Kamelkampf fällt.
Quelle: Wikipedia / Bildquelle Kopfleiste: Wikipedia