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Der Name „Kleinasien“ leitet sich historisch von der römischen Provinz Asia ab, die aber nur den westlichsten Teil der heutigen Türkei bildete.
Um 2000 v. Chr. gründeten Assyrer bei Kültepe eine Handelskolonie. Zentralanatolien war damals in mehrere Stadtstaaten geteilt und die Bevölkerung war ethnisch gemischt. In Zentralanatolien lebten die Hattier, in Paphlagonien die Paläer, am Oberlauf des Halys die Hethiter und in Südanatolien die Luwier. In Ostanatolien breitete sich nach und nach die Hurriter aus. Um 1600 v. Chr. entstand das Großkönigreich der Hethiter, das bis etwa 1180 v. Chr. bestand. Der hethitische Großkönig Ḫattušili I. gründete die hethitische Hauptstadt Ḫattuša und betrieb den Ausbau des Reiches durch Eroberungen in Anatolien und Nord-Syrien. Die Hethiter unterwarfen im Lauf der Zeit die Länder Kizzuwatna und Arzawa, sowie kleinere Stadtstaaten, so dass sie schließlich fast ganz Anatolien und einen großen Teil Syriens kontrollierten. Das Neuhethitsche Reich (14.–12. Jh.v. Chr.). war neben Ägypten und Assyrien mit Babylonien die dritte Großmacht der damaligen Zeit.
Das hethitische Großreich umfasste auch eine ganze Reihe von kleinen Vasallen- und Nachbarstaaten, wie Mira oder Ugarit. Von besonderem Interesse in der Forschung und besonders interessierten Laien der letzten Jahre ist die mögliche Beziehung, der Einfluss der hethitischen Militärmacht und Kultur auf die Troas, die heute als wahrscheinlich gilt (siehe Troja), sowie die Kontakte mit den mykenischen Stadtstaaten insbesondere an der kleinasiatischen Westküste, die dort sicher seit Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. bestanden.
Als eines der bedeutendsten Ereignisse der hethitischen Geschichte gilt die Schlacht bei Kadeš (1274 v. Chr.), in der die Armeen des hethitischen Großkönigs Muwatalli II. und des ägyptischen Pharaos Ramses II. aufeinandertrafen sowie der nachfolgende Vertrag zwischen Ramses und Ḫattušili III. (1259 v. Chr.) Hierbei handelt es sich um den ältesten schriftlich überlieferten Friedensvertrag der Welt, von dem unter anderem eine Kopie – als ein Symbol für den Frieden – im UNO-Gebäude in New York zu sehen ist.
Im neunten Jahrhundert v. Chr. etabliert sich das Reich Urartu im späteren Armenien am ostanatolischen Euphrat. König Sarduri I. (um 830 v. Chr.) errichtet die Hauptstadt Tuschpa am Van-See. Hochwertige Bewässerung und Zucht, Metalle und eigene Hieroglyphen wurden entwickelt. Um 620 v. Chr. wird das Reich von den Skythen erobert und vernichtet.
Um 2000 v. Chr. gründeten Assyrer bei Kültepe eine Handelskolonie. Zentralanatolien war damals in mehrere Stadtstaaten geteilt und die Bevölkerung war ethnisch gemischt. In Zentralanatolien lebten die Hattier, in Paphlagonien die Paläer, am Oberlauf des Halys die Hethiter und in Südanatolien die Luwier. In Ostanatolien breitete sich nach und nach die Hurriter aus. Um 1600 v. Chr. entstand das Großkönigreich der Hethiter, das bis etwa 1180 v. Chr. bestand. Der hethitische Großkönig Ḫattušili I. gründete die hethitische Hauptstadt Ḫattuša und betrieb den Ausbau des Reiches durch Eroberungen in Anatolien und Nord-Syrien. Die Hethiter unterwarfen im Lauf der Zeit die Länder Kizzuwatna und Arzawa, sowie kleinere Stadtstaaten, so dass sie schließlich fast ganz Anatolien und einen großen Teil Syriens kontrollierten. Das Neuhethitsche Reich (14.–12. Jh.v. Chr.). war neben Ägypten und Assyrien mit Babylonien die dritte Großmacht der damaligen Zeit.
Das hethitische Großreich umfasste auch eine ganze Reihe von kleinen Vasallen- und Nachbarstaaten, wie Mira oder Ugarit. Von besonderem Interesse in der Forschung und besonders interessierten Laien der letzten Jahre ist die mögliche Beziehung, der Einfluss der hethitischen Militärmacht und Kultur auf die Troas, die heute als wahrscheinlich gilt (siehe Troja), sowie die Kontakte mit den mykenischen Stadtstaaten insbesondere an der kleinasiatischen Westküste, die dort sicher seit Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. bestanden.
Als eines der bedeutendsten Ereignisse der hethitischen Geschichte gilt die Schlacht bei Kadeš (1274 v. Chr.), in der die Armeen des hethitischen Großkönigs Muwatalli II. und des ägyptischen Pharaos Ramses II. aufeinandertrafen sowie der nachfolgende Vertrag zwischen Ramses und Ḫattušili III. (1259 v. Chr.) Hierbei handelt es sich um den ältesten schriftlich überlieferten Friedensvertrag der Welt, von dem unter anderem eine Kopie – als ein Symbol für den Frieden – im UNO-Gebäude in New York zu sehen ist.
Im neunten Jahrhundert v. Chr. etabliert sich das Reich Urartu im späteren Armenien am ostanatolischen Euphrat. König Sarduri I. (um 830 v. Chr.) errichtet die Hauptstadt Tuschpa am Van-See. Hochwertige Bewässerung und Zucht, Metalle und eigene Hieroglyphen wurden entwickelt. Um 620 v. Chr. wird das Reich von den Skythen erobert und vernichtet.
Griechische Kolonisierung und antike Landschaften
Seit der Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. lebten mykenische Griechen in den Städten Kleinasiens (nachweisbar beispielsweise in Milet). Im elften und zehnten Jahrhundert verstärkte sich dann die Kolonisierung der kleinasiatischen Westküste durch griechische Ionier und Dorer; mit der Gründung Sinopes um 630 v. Chr. beginnt zudem die griechische Besiedlung der nördlichen Küsten am Schwarzen Meer. Im Anschluss dieser Siedlungsbewegung wurden folgende Landschaften unterschieden:
Seit der Mitte des zweiten Jahrtausends v. Chr. lebten mykenische Griechen in den Städten Kleinasiens (nachweisbar beispielsweise in Milet). Im elften und zehnten Jahrhundert verstärkte sich dann die Kolonisierung der kleinasiatischen Westküste durch griechische Ionier und Dorer; mit der Gründung Sinopes um 630 v. Chr. beginnt zudem die griechische Besiedlung der nördlichen Küsten am Schwarzen Meer. Im Anschluss dieser Siedlungsbewegung wurden folgende Landschaften unterschieden:
- Vom Nordwesten nach Süden Hellespont (Dardanellen), Äolien, Mysien, Lydien, Karien und Ionien,
- an der Südküste Lykien, Pamphylien, Pisidien und Kilikien,
- im Norden Bithynien, Pontos, Paphlagonien und Kleinarmenien
- und im Landesinneren Galatien, Phrygien und Kappadokien.
Alexander der Große und die Diadochen[
Alexander der Große setzte mit seinem Heer 334 v. Chr. über das Marmarameer und schlug die Perser vernichtend. Die Eroberung Kleinasiens brachte jedoch noch keine Entscheidung. Erfolge waren neben dem reibungslosen Übergang über den Hellespont und der Schlacht am Granikos um den Auftakt der Invasion vor allem die meist kampflose Besetzung der Regionen der heutigen Türkei. Die griechischstämmige Stadtbevölkerung von Ionien war dem makedonischen König durchwegs freundlich gesinnt. Er setzte erste frühdemokratische Verfassungen (Demos) wieder in Kraft. Intern setzte er sich gegen den Berater seines Vaters Philipp II., den alten General und Reiterführer Parmenion durch. Alexander bevorzugte den Kriegsrat seiner Gefährten. Nach der Eroberung von Milet schickte Alexander Flottenkontingente der griechischen Städte nach Hause. 20 Trieren aus Athen behielt er zurück. Er transportierte noch die Belagerungsmaschinen vor Halikarnassos. Hier hatte Memnon aus Rhodos von Dareios III. den Oberbefehl über die Flotte in der Ägäis zu dem Befehl über die Söldnertruppen hinzu erhalten.
Finanziell waren die griechischen Städte und hier vor allem Ephesos gute Zahler. Die persischen Tribute hatte der König dem Tempel der Artemis zugeordnet. Damit wurden die Gärten befestigt und der Raum für Asylsuchende erweitert. Nach griechischem Brauchtum wurden Flüchtige bei Kriegshandlungen im Tempel verschont. Dort drängten sich bei Truppenankünften und Plünderungen Frauen und Kinder. In Ephesos konnten auch Belagerungsmaschinen gebaut werden. Diese neue Technik griechischer Ingenieure bewirkte die Erfolge vor Milet und vor allem Halikarnassos. Mit Wintereinbruch waren auch die Hafenstädte der Südküste Kleinasiens für die Makedonen gewonnen und die persische Armada war bereits auf die Inseln verdrängt. Die Tore Syriens (Kilikische Pforte) waren Gegenstand der Planung des folgenden Frühjahres. Dareios III. war unterdessen auf den Unruheherd im Westen aufmerksam geworden und ernannte Memnon, den Kommandeur der Söldner in persischen Diensten, auch zum Oberbefehlshaber der Flotte. Im Frühjahr 333 v. Chr. gefährdete Memnon die Nachschublinien der Makedonen und beunruhigte mit der Flotte selbst Griechenland. Seine Frau Barsine mit Familie hatte er an den persischen Hof als Unterpfand für seine Zuverlässigkeit geschickt. Im harten Winter Kleinasiens kamen die Kampfhandlungen zu Lande und zur See fast zum Erliegen. Der Legende nach löste Alexander den Gordischen Knoten mit einem Hieb seines Schwerts. Dies symbolisierte eine rasche Eroberung der asiatischen Welt. Kleinasien blieb auch in der Folgezeit der Feldzüge Alexanders Drehscheibe des makedonischen Nachschubs.
Nach Alexanders Tod teilten die Diadochen das Reich auf, Kleinasien ging größtenteils an Lysimachos und Seleukos I. Philetairos spaltete 282 v. Chr. davon die Stadt Pergamon ab, die unter seinen Nachfolgern, den Attaliden, zum einflussreichsten hellenistischen Staat in Kleinasien wurde. 133 v. Chr. wurde das Pergamenische Reich an Rom vererbt und in die Provinz Asia umgewandelt. Um 275 siedelten sich nach Plünderungen in Zentralanatolien Kelten aus Thrakien an und gründeten das Reich Galatien.
Alexander der Große setzte mit seinem Heer 334 v. Chr. über das Marmarameer und schlug die Perser vernichtend. Die Eroberung Kleinasiens brachte jedoch noch keine Entscheidung. Erfolge waren neben dem reibungslosen Übergang über den Hellespont und der Schlacht am Granikos um den Auftakt der Invasion vor allem die meist kampflose Besetzung der Regionen der heutigen Türkei. Die griechischstämmige Stadtbevölkerung von Ionien war dem makedonischen König durchwegs freundlich gesinnt. Er setzte erste frühdemokratische Verfassungen (Demos) wieder in Kraft. Intern setzte er sich gegen den Berater seines Vaters Philipp II., den alten General und Reiterführer Parmenion durch. Alexander bevorzugte den Kriegsrat seiner Gefährten. Nach der Eroberung von Milet schickte Alexander Flottenkontingente der griechischen Städte nach Hause. 20 Trieren aus Athen behielt er zurück. Er transportierte noch die Belagerungsmaschinen vor Halikarnassos. Hier hatte Memnon aus Rhodos von Dareios III. den Oberbefehl über die Flotte in der Ägäis zu dem Befehl über die Söldnertruppen hinzu erhalten.
Finanziell waren die griechischen Städte und hier vor allem Ephesos gute Zahler. Die persischen Tribute hatte der König dem Tempel der Artemis zugeordnet. Damit wurden die Gärten befestigt und der Raum für Asylsuchende erweitert. Nach griechischem Brauchtum wurden Flüchtige bei Kriegshandlungen im Tempel verschont. Dort drängten sich bei Truppenankünften und Plünderungen Frauen und Kinder. In Ephesos konnten auch Belagerungsmaschinen gebaut werden. Diese neue Technik griechischer Ingenieure bewirkte die Erfolge vor Milet und vor allem Halikarnassos. Mit Wintereinbruch waren auch die Hafenstädte der Südküste Kleinasiens für die Makedonen gewonnen und die persische Armada war bereits auf die Inseln verdrängt. Die Tore Syriens (Kilikische Pforte) waren Gegenstand der Planung des folgenden Frühjahres. Dareios III. war unterdessen auf den Unruheherd im Westen aufmerksam geworden und ernannte Memnon, den Kommandeur der Söldner in persischen Diensten, auch zum Oberbefehlshaber der Flotte. Im Frühjahr 333 v. Chr. gefährdete Memnon die Nachschublinien der Makedonen und beunruhigte mit der Flotte selbst Griechenland. Seine Frau Barsine mit Familie hatte er an den persischen Hof als Unterpfand für seine Zuverlässigkeit geschickt. Im harten Winter Kleinasiens kamen die Kampfhandlungen zu Lande und zur See fast zum Erliegen. Der Legende nach löste Alexander den Gordischen Knoten mit einem Hieb seines Schwerts. Dies symbolisierte eine rasche Eroberung der asiatischen Welt. Kleinasien blieb auch in der Folgezeit der Feldzüge Alexanders Drehscheibe des makedonischen Nachschubs.
Nach Alexanders Tod teilten die Diadochen das Reich auf, Kleinasien ging größtenteils an Lysimachos und Seleukos I. Philetairos spaltete 282 v. Chr. davon die Stadt Pergamon ab, die unter seinen Nachfolgern, den Attaliden, zum einflussreichsten hellenistischen Staat in Kleinasien wurde. 133 v. Chr. wurde das Pergamenische Reich an Rom vererbt und in die Provinz Asia umgewandelt. Um 275 siedelten sich nach Plünderungen in Zentralanatolien Kelten aus Thrakien an und gründeten das Reich Galatien.
Römerreich, Christentum und Byzanz[
Provinzgliederung Kleinasiens als Teil des römischen ReichsBis 60 v. Chr. kamen die Küstenregionen durch Pompeius zum Römischen Reich. Ein starker Gegner war zuletzt König Mithridates VI. Eupator von Pontus (121–63 v. Chr.) gewesen, der versucht hatte, Kleinasien zum Aufstand gegen die vordringenden Römer zu bewegen. In der frühen Kaiserzeit (Prinzipat) wurde auch das Landesinnere schrittweise von Rom annektiert und um das Jahr 65 die Provinzen neu gegliedert: Bithynia et Pontus im Norden, Asia im Westen, Lycia et Pamphylia im Südwesten und Cilicia (Kilikien) im Südosten. Die Könige von Galatien, Kappadokien und Paphlagonien behielten als Vasallen Roms und als „Puffer“ gegen Nachbarvölker etwas länger ihren Thron, bis auch ihre Gebiete schließlich als Provinzen in das Imperium Romanum integriert wurden.
Mit der Pax Romana des Augustus begann um die Zeitenwende eine Blütezeit, die bis zum späten 2. Jahrhundert n. Chr. andauerte; die Kaiser Trajan und Hadrian bereisten Kleinasien. Um das Jahr 50 begann das Christentum Fuß zu fassen, zuerst in Perge, wenig später in der Provinzhauptstadt von Asia, Ephesos, und in Griechenland – siehe die Paulusbriefe an verschiedene Gemeinden. Auch einige frühe Bischofssitze entstanden, unter anderem in Myra (in Lykien), in dem um 350 der heilige Nikolaus wirkte. Die ersten Konzile fanden in Kleinasien statt.
Die byzantinischen Themen um 950 n. Chr.Im vierten Jahrhundert wurde Konstantinopel zur Residenz des östlichen Teils des Römischen Reiches; damit rückte Kleinasien näher an die kaiserliche Zentrale. Wenig später, im frühen fünften Jahrhundert, findet sich die erste überlieferte Erwähnung des Begriffs Asia Minor (Orosius, Hist. adv. Pag. 1,26); zuvor war stets nur von Asia die Rede gewesen.
Nach der Eroberung Ägyptens, Palästinas und Syriens durch die Araber im siebten Jahrhundert (Islamische Expansion), die das Ende der Antike markierte, bildete Kleinasien das Kerngebiet des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reiches. Damals entstand auch das Thema (Heeresbezirk) Anatolikon. Es verdankte seinen Namen dem Umstand, dass sich hierhin die geschlagene Armee des magister militum per Orientem (lat. Oriens = griech. Anatolé) zurückgezogen hatte. Der Verwaltungssitz dieses Themas war Amorion 200 km südwestlich von Ankara. Seit dem Mittelalter übertrug sich diese Bezeichnung auf ganz Kleinasien, das heute oft "Anatolien" genannt wird. Nach der Schlacht von Manzikert (1071) wurden weite Teile Inneranatoliens von den seldschukischen Türken erobert, doch konnte Ostrom bzw. Byzanz mit dem Beginn der Kreuzzüge wieder in die Offensive gehen, bis nach dem 4. Kreuzzug (1204) Byzanz die Verteidigung in Kleinasien nicht mehr aufrechterhalten konnte. Mitte des 14. Jahrhunderts fielen die meisten byzantinischen Städte in türkische Hand. Philadelphia konnte sich jedoch bis 1390 halten, ebenso blieb das byzantinische Kaiserreich von Trapezunt im Pontos bis 1461 von der türkischen Besetzung frei.
Provinzgliederung Kleinasiens als Teil des römischen ReichsBis 60 v. Chr. kamen die Küstenregionen durch Pompeius zum Römischen Reich. Ein starker Gegner war zuletzt König Mithridates VI. Eupator von Pontus (121–63 v. Chr.) gewesen, der versucht hatte, Kleinasien zum Aufstand gegen die vordringenden Römer zu bewegen. In der frühen Kaiserzeit (Prinzipat) wurde auch das Landesinnere schrittweise von Rom annektiert und um das Jahr 65 die Provinzen neu gegliedert: Bithynia et Pontus im Norden, Asia im Westen, Lycia et Pamphylia im Südwesten und Cilicia (Kilikien) im Südosten. Die Könige von Galatien, Kappadokien und Paphlagonien behielten als Vasallen Roms und als „Puffer“ gegen Nachbarvölker etwas länger ihren Thron, bis auch ihre Gebiete schließlich als Provinzen in das Imperium Romanum integriert wurden.
Mit der Pax Romana des Augustus begann um die Zeitenwende eine Blütezeit, die bis zum späten 2. Jahrhundert n. Chr. andauerte; die Kaiser Trajan und Hadrian bereisten Kleinasien. Um das Jahr 50 begann das Christentum Fuß zu fassen, zuerst in Perge, wenig später in der Provinzhauptstadt von Asia, Ephesos, und in Griechenland – siehe die Paulusbriefe an verschiedene Gemeinden. Auch einige frühe Bischofssitze entstanden, unter anderem in Myra (in Lykien), in dem um 350 der heilige Nikolaus wirkte. Die ersten Konzile fanden in Kleinasien statt.
Die byzantinischen Themen um 950 n. Chr.Im vierten Jahrhundert wurde Konstantinopel zur Residenz des östlichen Teils des Römischen Reiches; damit rückte Kleinasien näher an die kaiserliche Zentrale. Wenig später, im frühen fünften Jahrhundert, findet sich die erste überlieferte Erwähnung des Begriffs Asia Minor (Orosius, Hist. adv. Pag. 1,26); zuvor war stets nur von Asia die Rede gewesen.
Nach der Eroberung Ägyptens, Palästinas und Syriens durch die Araber im siebten Jahrhundert (Islamische Expansion), die das Ende der Antike markierte, bildete Kleinasien das Kerngebiet des Oströmischen bzw. Byzantinischen Reiches. Damals entstand auch das Thema (Heeresbezirk) Anatolikon. Es verdankte seinen Namen dem Umstand, dass sich hierhin die geschlagene Armee des magister militum per Orientem (lat. Oriens = griech. Anatolé) zurückgezogen hatte. Der Verwaltungssitz dieses Themas war Amorion 200 km südwestlich von Ankara. Seit dem Mittelalter übertrug sich diese Bezeichnung auf ganz Kleinasien, das heute oft "Anatolien" genannt wird. Nach der Schlacht von Manzikert (1071) wurden weite Teile Inneranatoliens von den seldschukischen Türken erobert, doch konnte Ostrom bzw. Byzanz mit dem Beginn der Kreuzzüge wieder in die Offensive gehen, bis nach dem 4. Kreuzzug (1204) Byzanz die Verteidigung in Kleinasien nicht mehr aufrechterhalten konnte. Mitte des 14. Jahrhunderts fielen die meisten byzantinischen Städte in türkische Hand. Philadelphia konnte sich jedoch bis 1390 halten, ebenso blieb das byzantinische Kaiserreich von Trapezunt im Pontos bis 1461 von der türkischen Besetzung frei.
Seldschuken, Mongolen und Osmanen[
Im 11. Jahrhundert drangen aus dem Osten die turkmenischen Seldschuken nach Kleinasien. Nach dem Sieg in der Schlacht von Manzikert (1071) fiel der Großteil Anatoliens an sie. Das Zentrum ihres Reiches war Ikonion (die heutige Großstadt Konya), 200 km südlich von Ankara (Ankyra, ab 1023 Angora). Im 12. Jahrhundert konnte Byzanz einige Gebiete wieder zurückgewinnen. Das oströmische Reich endete erst 1453 mit dem Fall von Konstantinopel an die Osmanen.
Mit dem weiteren Vordringen der Mongolen nach Westen um die Mitte des 13. Jahrhunderts zerfiel das Seldschukenreich in viele Turkfürstentümer (Beylik). Eine ihrer Dynastien, nach ihrem Führer Osman I. (1281–1326) die Osmanen benannt, setzte sich gegen die anderen Beyliks durch und eroberte 1326 auch den byzantinischen Norden bei Bursa. Im Osmanischen Reich verloren alle antiken Provinzen endgültig ihre Autonomie und meist auch ihren Namen.
Im 11. Jahrhundert drangen aus dem Osten die turkmenischen Seldschuken nach Kleinasien. Nach dem Sieg in der Schlacht von Manzikert (1071) fiel der Großteil Anatoliens an sie. Das Zentrum ihres Reiches war Ikonion (die heutige Großstadt Konya), 200 km südlich von Ankara (Ankyra, ab 1023 Angora). Im 12. Jahrhundert konnte Byzanz einige Gebiete wieder zurückgewinnen. Das oströmische Reich endete erst 1453 mit dem Fall von Konstantinopel an die Osmanen.
Mit dem weiteren Vordringen der Mongolen nach Westen um die Mitte des 13. Jahrhunderts zerfiel das Seldschukenreich in viele Turkfürstentümer (Beylik). Eine ihrer Dynastien, nach ihrem Führer Osman I. (1281–1326) die Osmanen benannt, setzte sich gegen die anderen Beyliks durch und eroberte 1326 auch den byzantinischen Norden bei Bursa. Im Osmanischen Reich verloren alle antiken Provinzen endgültig ihre Autonomie und meist auch ihren Namen.
Erster Weltkrieg und „Bevölkerungstausch“[
]Siehe auch: Völkermord an den Armeniern und Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923Nachdem das im 17. Jahrhundert noch bis an die Tore Wiens reichende Osmanische Reich im Gefolge des Ersten Weltkriegs weiter verfiel und die Griechen nach 1918 von Smyrna (heute İzmir) aus in Richtung Ankara vorgedrungen waren, wurde sein kleinasiatischer Teil im Griechisch-Türkischen Krieg 1919–1922 unter Atatürk wieder zurückerobert. Dem Ende der Kämpfe folgte die Vertreibung mehrerer Millionen Menschen, die fürs Erste durch den im Vertrag von Lausanne vereinbarten „Bevölkerungsaustausch“ von 1923 abgeschlossen wurde.
Heute gliedert sich die Türkei in 81 Provinzen, davon 76 in Kleinasien sowie 5 im europäischen Teil westlich Istanbuls.
]Siehe auch: Völkermord an den Armeniern und Griechenverfolgungen im Osmanischen Reich 1914–1923Nachdem das im 17. Jahrhundert noch bis an die Tore Wiens reichende Osmanische Reich im Gefolge des Ersten Weltkriegs weiter verfiel und die Griechen nach 1918 von Smyrna (heute İzmir) aus in Richtung Ankara vorgedrungen waren, wurde sein kleinasiatischer Teil im Griechisch-Türkischen Krieg 1919–1922 unter Atatürk wieder zurückerobert. Dem Ende der Kämpfe folgte die Vertreibung mehrerer Millionen Menschen, die fürs Erste durch den im Vertrag von Lausanne vereinbarten „Bevölkerungsaustausch“ von 1923 abgeschlossen wurde.
Heute gliedert sich die Türkei in 81 Provinzen, davon 76 in Kleinasien sowie 5 im europäischen Teil westlich Istanbuls.
Quelle: Wikipedia
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