3. Tag – Donnerstag, 20.07.
Route: Safranbolu - Bartin – Ayancik
Tageskilometer: ca. 420 km
Route: Safranbolu - Bartin – Ayancik
Tageskilometer: ca. 420 km
Die Sonne begrüßt uns morgens. Um 8 h sind wir die einzigen Frühstücksgäste in einem großen alten „Gewölbe“. 7). Die „Küstenstraße“ geht weiter durch Berge. Eher zufällig entdecken wir die wunderschöne Gideos-Bucht 8), die Homer in seiner Ilias (die Abenteuerreise des Odysseus) schon erwähnt haben soll. Ein Warnton des Autos macht uns darauf aufmerksam, dass wir auf Reserve fahren, die Elektronik zeigt uns noch 65 km als mögliche Fahrstrecke an. Aber wir sind schon „seit Ewigkeiten“ an keiner Tankstelle mehr vorbei gekommen ... Und nun ...? Vorsichtig weiter fahren – geht auf der Straße gar nicht anders! - und hoffen! Buchstäblich mit dem letzten Tropfen schaffen wir es zu einer Tankstelle, die unerwartet speziell für uns auftaucht. Sonntagskind! Wir übernachten auf Empfehlung des Merian in Ayancik. Das Navi hilft uns beim Finden des empfohlenen Saymoz-Hotels direkt an der Promenade (EZ TL 60). Wir sitzen auf dessen Terrasse und bekommen Bier! Die ebenfalls empfohlenen guten Fischrestaurants kennen weder das Navi noch unsere Kellner noch ein Passant, den wir fragen. Das Städtchen ist nicht groß, also fahren wir einfach los. Nach fast 2-stündiger nerviger erfolgloser Suche fahren wir zum Hotel zurück und essen Köfte.
4. Tag – Freitag, 21.07.
Route: Ayancik - Sinop – Kizilirmak-Delta - Samsun – Amasya
Tageskilometer: ca. 370 km
Route: Ayancik - Sinop – Kizilirmak-Delta - Samsun – Amasya
Tageskilometer: ca. 370 km
Bei herrlichem Wetter sehen wir nun regelmäßig das Meer an der Küstenstraße. Wir Fahren nach Sinop 9) rein. Detlef steigt auf die Festung zum fotografieren, ich suche einen Bankomat und eine Apotheke. Weiter geht’s auf die benachbarte Halbinsel mit einem kleinen Fjord, sehr malerisch. In Bafra fahren wir ab zum Kizilirmak-Delta, das der Merian als unberührte Vogelwelt beschreibt. Das war einmal ... Die Strecke in’s Delta ist gut ausgeschildert, u.a. mit großen Portraits von jeder Menge Vögeln. In’s Delta-Sumpfgebiet führt eine Betonpiste zu mehreren Aussichtsplattformen. Leider sind um diese Jahreszeit nur wenige Wasservögel sichtbar. Aber die Naturlandschaft ist beeindruckend, riesige Flächen, teilweise landwirtschaftlich genutztes Schwemmland, viel Sumpf und Wasser. Wir sehen Wasserbüffelherden. Nach Samsun ist es nur noch ein kurzer Weg. Wie eigentlich überall ist meist die Hafengegend am interessantesten. Wir folgen den Schildern zur Innenstadt und zum Hafen – und landen im abgesperrten Industriehafen. Da wir beide Großstädte mit Verkehrsstau etc. nicht mögen, fahren wir schließlich aus der Stadt raus zur Über-nachtung in Amasya – mal wieder. Das Uluhan-Hotel am Fluss, in dem wir schon waren, ist in der Saison unange-messen teuer: Für TL 140 bekommen wir ein EZ ohne Fenster angeboten. Als wir ablehnen, gibt’s auch andere Zimmer, zwar nicht zum Fluss, aber zum schönen Innenhof! Da wir in Ayancik erfolglos nach einem Fischrestaurant gesucht hatten, wollte ich hier gerne Fisch essen. Ich konnte mich erinnern, dass und wo ich vor Jahren mit meinem Freund Hermann schon mal hier in Amasya gut Fisch gegessen hatte. Wir bekommen einen hervorragenden Bonito (Palamut) mit Salatteller, Portion TL 15.
5. Tag – Samstag, 22.07.
Route: Amasya – Corum - Yozgat – Kaman – Konya – Manavgat – Gazipasa
Tagesroute: ca. 1.040 km
Route: Amasya – Corum - Yozgat – Kaman – Konya – Manavgat – Gazipasa
Tagesroute: ca. 1.040 km
Beide waren wir noch nie in Konya und beschließen, uns die Stadt diesmal anzusehen, entweder mit weiterer Übernachtung oder doch Weiterfahrt nach Hause. Vor Corum gibt’s riesige Flächen nur mit Sonnenblumen, die alle ihre Blütenköpfe zur Sonne drehen. Wir fahren den Schildern zum Mevlana-Kloster/Museum folgend in die Stadt Konya und kommen auch gut dahin. Parken in Großstädten nahe touristischen Attraktionen ist immer ein Problem. An diesem Samstag strömen die Menschen kostenlos in’s Museum, wir auch. Wir schauen uns den Sarkophag des Gründers des Derwisch-Ordens an und innerhalb der Klostermauern um und gehen dann auch in die benach-barte große Moschee. Nach kurzer Kaffeepause ist es gerade mal 18 h durch und wir sind uns einig, dass wir die Tour nach Hause schaffen. Also geht’s an den Abstieg vom Hochplateau zurück an die Küste bei Manavgat – viele Kurven, feuchte Straße (Kondenswasser), inzwischen Dunkelheit und irrwitzige türkische Fahrer. Wir erleben ein Phänomen, dass die Temperatur bei Abfahrt in ein „Kälteloch“ innerhalb von Minuten von 31°C auf unter 20°C sinkt, wahrscheinlich Kondensationskälte am Fühler? Bei der Weiterfahrt Richtung Meer steigt die Temperatur wieder auf über 30°C mit hoher Luftfeuchtigkeit. Wir kommen wohlbehalten um 23 h in Gazipasa an, Detlef hat für ca. 900 km mehr als 12 Std. am Steuer gesessen. Zusammenfassung Wir haben in relativ kurzer Zeit sehr viel gesehen, die tollen Landschaften unterwegs waren – wie immer für mich – Grund genug für die Reise. Wenn auch meine Erwartungen an eine Küstenstraße im Wesentlichen nicht erfüllt wurden. Alle Sehenswür-digkeiten sind gut mit dem Auto zu erreichen, so dass auch ein (z.Zt.) Gehbehinderter wie ich (Hüftprobleme) alles mitbekommt. *) = Fotoverzeichnis Gazipasa,
Ende Juli 2017 Text: Hans-J. Stürmer Fotos: Detlef Heinzel
Ende Juli 2017 Text: Hans-J. Stürmer Fotos: Detlef Heinzel