Werte Leser, am heutigen Tag habe ich noch einmal ein US-Anwaltskanzlei angeschrieben. Ich hatte bereits am 14.07.2023 Kontakt zur Kanzlei aufgenommen und auf den Umstand eines möglichen mismatch zwischen ADR und Aktien hingewiesen. Mit dem ADR Angebot der Citi in Sachen Lukoil verdichtet sich meiner Meinung nach die Annahme fehlender Aktien. Vor allem soll der Fehlbestand auf die Anleger abgewälzt werden. Mal sehen ob ich hierzu ein Antwort erhalte...... Sehr geehrter Herr ……,
In meiner E-Mail vom 14. Juli 2023 hatte ich die Vermutung geäußert, dass die American Depositary Receipts auf russische Aktien nur teilweise hinterlegt werden könnten. Die Citii Bank hat nun die Bücher für Lukoil für einen Umtausch geöffnet. In diesem Zusammenhang wird auf ein Missverhältnis zwischen ADR und den Aktien hingewiesen. Nach meinen Recherchen dürften 12 % der Aktien danach nicht mehr verfügbar sein. Citi versucht nun, die fehlenden Anteile über einen Pro-Ration-Faktor weiterzugeben. Dies würde bedeuten, dass bei einem Umtauschverhältnis von 1:1 der Anteilsfaktor 83 beträgt. Statt beispielsweise 100 Lokoil-Aktien würde der Anleger nur 83 Aktien erhalten. Lukoil (Citibank ist DR-Agent) Buchmitteilung vom 8. August 2023 an alle Inhaber und wirtschaftlichen Eigentümer von Zeit zu Zeit von American and Global Depositary Shares („DRs“), die im Rahmen von DR-Programmen für die unten aufgeführten russischen Emittenten (die „russischen DR-Programme“) ausgegeben und ausstehend sind. Hiermit wird auf die Mitteilungen an Inhaber von DR-Russian-Programmen vom 23. November 2022 und 28. November 2022 verwiesen, die von der Citibank, N.A. als Verwahrstelle (die „Verwahrstelle“) herausgegeben wurden und die Schließung der Bücher für die unten genannten russischen DR-Programme ankündigen. Aufgrund von Umständen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegen, war die Verwahrstelle nicht in der Lage, den vollständigen Ausgleich herbeizuführen Russische DR-Programme, die von automatischen und erzwungenen Umwandlungen betroffen sind, und es besteht ein Mangel an Aktien, die von der Verwahrstelle für Inhaber von im Rahmen der russischen DR ausstehenden DRs gehalten werden Programme. Als Folge eines solchen Defizits kann ein Inhaber nur die Löschung eines Teils der von ihm gehaltenen DRs beantragen und nur seinen anteiligen Anteil an den Aktien tatsächlich erhalten im DR-Programm verfügbar, angepasst, um Bruchteile von Anteilen nach Anwendung des Pro-Ration-Faktors auszuschließen. Alle zur Stornierung vorgelegten DRs, die aufgrund einer anteiligen Aufteilung nicht storniert werden können, werden einem Buchungskonto bei der Verwahrstelle gutgeschrieben – dem DR-Guthaben (wie unten definiert). Wenn das DR-Programm zu einem späteren Zeitpunkt zur Zufriedenheit der Verwahrstelle abgestimmt wird, kann ein Inhaber von DRs, die dem DR-Guthaben gutgeschrieben werden, anschließend zusätzliche Aktien und/oder eine Barzahlung anstelle von Aktienbruchteilen erhalten, die durch die dem DR gutgeschriebenen DRs repräsentiert werden Saldo bei der Verwahrstelle. Es ist wichtig zu betonen, dass ein kündigender Inhaber Stornierungsanweisungen bereitstellen muss, die (i) die anteilige Anzahl der zu annullierenden DRs und (ii) Anweisungen für die anteilige Anzahl an Aktien, die der Inhaber erhalten wird, korrekt widerspiegeln nach der Anwendung des Pro-Ration-Faktors auf die zur Stornierung eingereichten DRs, Seite 2 https://depositaryreceipts.citi.com/adr/common/file.aspx?idf=6427 Bei Lukoil soll die Diskrepanz 12 % betragen. Das bedeutet, dass der Anleger beim Umtausch des ADR 12 % weniger Aktien erhalten soll als vertraglich vereinbart. Das Umtauschverhältnis beträgt 1:1. Der zukünftige Gesellschafter soll diesen Verlust über den „DR Cancellation Pro-Ration Factor“ tragen. Der Aktionär ist nicht für die Diskrepanz in den Büchern des DR-Agenten verantwortlich. Wie können Anteile dieser Größenordnung verschwinden? Meiner Meinung nach liegt ein klarer Verstoß gegen die interne Aufsicht der Citi Bank vor. Weiterhin ist davon auszugehen, dass die ADRs überhaupt nicht in der vertraglichen Höhe hinterlegt wurden, dann handelt es sich um Vorsatz und grenzt an Anlagebetrug. Denn Anleger erwarten, dass das Umtauschverhältnis durch Deckung der fehlenden Anteile wiederhergestellt wird oder dass der Anleger einen Barausgleich in Höhe der Inkongruenz erhält. Bei möglichen Schadensersatzansprüchen handelt es sich nicht nur um Schadensersatzansprüche. Meiner Meinung nach liegt ein klares regulatorisches Fehlverhalten des DR-Agenten vor. file.aspx (citi.com) Nach weiteren Recherchen bemerkte ich einige Tage vor Schließung der russischen Börsen erhebliche Leerverkäufe bei russischen Aktien. Davon war auch Lukoil betroffen. www.institutionalinvestor.com/article/2bstleyd0am2nu89cq8zk/portfolio/short-sellers-clean-up-on-russian-stocks www.wsj.com/livecoverage/russia-ukraine-latest-news-2022-02-28/card/traders-make-millions-by-short-selling-russian-exchange-traded-funds-s51nJ18Nqtnjal66cDCX www.ft.com/content/db8503c2-d0b9-4776-8994-0ec7041f4e2b www.bloomberg.com/news/articles/2022-03-04/shorts-who-called-russia-slump-find-cashing-out-is-the-hard-part Durch diese Leerverkäufe wurden hier ADRs verkauft, die es gar nicht gab. Dadurch wird der ADR-Bestand aufgebläht und im Falle eines möglichen Ersatzes, der derzeit nicht möglich ist, verzerrt. Dadurch wird auch das Verhältnis zwischen dem ADR und den hinterlegten Aktien verzerrt. Es sind mehr ADRs im Umlauf als hinterlegte Aktien. Ich halte dieses Vorgehen für unzulässig, da der Anleger die Inkongruenz nicht zu vertreten hat. Meiner Meinung nach verstößt die Anwendung einer Pro-Ration eklatant gegen den Anlegerschutz aus den ADR-Verträgen (festes Umtauschverhältnis). Aufrichtig
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