Russland: Die Börse boomt – trotz umfangreicher Sanktionen Trotz umfangreicher Sanktionen gegen Russland läuft es wieder an der Moskauer Börse. Russische Kleinanleger haben den Moskauer Aktienindex MoEx auf ein Niveau getrieben, das zuletzt vor dem Einmarsch des Landes in die Ukraine erreicht wurde. Ihr Geld lockt nun Dutzende von Unternehmen zum Verkauf von Aktien an der Börse. Es hat sich ein regelrechter Boom bei Erst- und Zweitemissionen von Aktien entwickelt. Zudem treiben Sektoren wie der Gold-Bergbau und Wodka die Erholung des isolierten Moskauer IPO-Marktes an, wie Bloomberg aktuell berichtet. Ein halbes Dutzend Unternehmen aus verschiedenen Branchen, von der Informationstechnologie bis zur Bekleidung, haben in diesem Jahr bei Erst- und Zweitemissionen Aktien im Wert von über 12,4 Milliarden Rubel (130 Millionen Dollar) verkauft, nachdem im vergangenen Jahr nur ein einziger erfolgreicher Börsengang stattgefunden hatte, so die von Bloomberg zusammengestellten Daten. Mit etwa achtmal so viel Bargeld auf ihren Konten wie die Fonds jetzt haben, haben Kleinanleger die diesjährigen Verkäufe dominiert. Börse: Unternehmen platzieren AktienEuroTrans, einer der größten unabhängigen Kraftstoffhändler des Landes, könnte durch Aktien-Verkäufe einen Betrag einnehmen, der doppelt so hoch ist wie alle anderen Verkäufe zusammen. Ein bedeutender Goldminen-Betreiber, der diese Woche vom Vereinigten Königreich sanktioniert wurde, könnte ebenfalls Einnahmen generieren. EuroTrans, dessen Aktien im Wert von 26,5 Mrd. Rubel zum Verkauf stehen, plant laut einer Erklärung auf seiner Website eine Platzierung für den 21. November. Am Donnerstag teilte das Goldminen-Unternehmen Yuzhuralzoloto mit, dass es den Investoren in diesem Monat einen Anteil von 5 % anbieten wird. Das Unternehmen könnte eine Bewertung von 120 Milliarden Rubel anstreben, berichtete RBC Newswire letzte Woche. Der Wodka-Hersteller Kaluga Distillery Kristall und Mosgorlombard, eine Pfandhauskette mit Sitz in der Hauptstadt, erklärten ebenfalls, dass sie planen, demnächst Aktien an die Börse zu bringen. Russland: Veränderter Markt„Die Erwartung einer großen Zahl von Börsengängen wird endlich wahr, aber der Markt hat sich völlig verändert“, sagte Maxim Orlovsky, Co-Chief Executive Officer für Russland bei der Investmentbank Renaissance Capital, per Telefon. Ohne institutionelle Investoren als Käufer werden die Geschäfte klein bleiben, sagte er. Nachdem die Börsengänge in Moskau und London im Jahr 2021 mit mehr als 3 Mrd. USD ein Jahrzehnthoch erreicht hatten, war die IPO-Pipeline geschlossen, als Präsident Wladimir Putin im Februar 2022 Truppen in die Ukraine schickte. Die Fonds flohen aus dem Markt, als die USA und die EU ihre Sanktionen verschärften. Der einzige Verkauf im letzten Jahr, der des E-Scooter-Unternehmens Whoosh, brachte lediglich 33 Millionen Dollar ein. Aber für die Bürger, die zu Hause geblieben sind, deckt sich der Wunsch nach einer Rendite für ihre Ersparnisse mit den Bedürfnissen der lokalen Unternehmen, die plötzlich mit erheblichen Einschränkungen beim Zugang zu Kapital konfrontiert sind. Während die Banken Einlagen zu Zinssätzen von etwa 10 % verzinsen, ist der russische Aktienindex MoEx in diesem Jahr um 50 % gestiegen – eine der besten Performances unter den von Bloomberg erfassten Aktienindizes weltweit. Russisches Geld ist im Ausland nicht sehr willkommen, was die inländischen Investitionsmöglichkeiten attraktiver macht, sagte Oleg Vyugin, ein ehemaliger hoher Beamter der Zentralbank und des Finanzministeriums. „Nicht alles Geld hat Russland verlassen, aber das Tor hat sich geschlossen“. Nach Angaben der Moskauer Börse stammen inzwischen mehr als 80 % des Aktienhandelsvolumens von Privatanlegern. Nach Angaben der Bank von Russland stiegen die Konten von Privatanlegern zum Ende des zweiten Quartals auf 8 Billionen Rubel, 48 % mehr als ein Jahr zuvor. Gleichzeitig verwalten die Fonds, die früher die Börsengänge dominierten, nur noch etwa 1 Billion Rubel.
Kleinanleger dominieren den AktienmarktMehr und möglicherweise größere Transaktionen könnten durch eine neue Richtlinie der Regierung an russische Investoren gefördert werden, die Vermögenswerte von ausscheidenden ausländischen Unternehmen aufkauften, nämlich dass ein Teil dieser Aktien an die Börse gebracht werden muss. Solche Aktien-Angebote sollten ein bis drei Jahre nach Abschluss der Geschäfte stattfinden, sagte die Gouverneurin der Bank von Russland, Elvira Nabiullina, im Oktober. Die Vielzahl kleiner Akteure kann die Risiken auf dem Moskauer Markt erhöhen, während „die absolute Dominanz von Kleinanlegern den Handel selbst unbeständiger macht“, so Elena Kozhukhova, Analystin bei Veles Capital. Im Moment nutzen Kleinanleger jedoch die Chancen, wobei sich Unternehmen wie Astra Group PJSC in den ersten Handelstagen fast verdoppelt haben. „Ich habe mein bisher bestes IPO-Ergebnis erzielt“, sagte Vladimir G., über Astra und bat darum, seinen vollen Namen nicht zu nennen, um seine finanzielle Sicherheit zu schützen. Er nannte das Unternehmen „ein russisches Microsoft, einen klaren Gewinner der aktuellen geopolitischen Spaltung„. Quelle: Finanzmarktwelt
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Putin enteignet westliche Unternehmen in Russland und vertraut sie seinen Gefolgsleuten an. Das könnte auch deutsche Firmen treffen. Denn noch immer sind einige in Russland aktiv. Die russische Wirtschaft ist angeschlagen: Der Krieg gegen die Ukraine verbraucht Ressourcen, die Energielieferungen in den Westen sind eingestellt und das mangelnde Vertrauen an den Märkten schwächt den Rubel. Um westliche Unternehmen von der Aufgabe ihres Russlandgeschäfts und dem Verkauf ihrer russischen Standorte abzubringen, greift Präsident Wladimir Putin zu weitreichenden Maßnahmen. Mitte Juli erließ er ein Dekret, durch das der dänische Brauer Carlsberg und der französische Lebensmittelkonzern Danone unter Zwangsverwaltung gestellt wurden. An die Spitze setzte Putin dabei enge Gefolgsleute. Das Vorgehen ist riskant. Es sorgt für Verunsicherung an den Märkten und bei den Unternehmen. Die berechtigte Sorge bei vielen: Sie könnte es als Nächstes treffen. Denn obwohl in den ersten Wochen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine viele westliche Unternehmen ihren Rückzug ankündigten, sind noch einige – auch deutsche – Firmen weiter in Russland in aktiv. Dutzende deutsche Firmen noch aktivWas bedeutet Putins neues Vorgehen für westliche Firmen, die bislang in Russland aktiv waren und welche Firmen sind das überhaupt? Eine Forschergruppe der US-amerikanischen Universität Yale sammelt seit Kriegsbeginn Daten über westliche Unternehmen in Russland, auch als "Liste der Schande" bekannt. Anhand dieser Daten werden die Firmen in eine von fünf Kategorien eingeteilt, je nachdem, wie stark sie weiterhin Geschäftstätigkeiten in Russland nachgehen. In jeder der fünf Kategorien finden sich auch deutsche Unternehmen. Große deutsche Konzerne wie Rewe, Tchibo und auch die Baumarktkette Obi verließen den russischen Markt (t-online berichtete). Auch Siemens zog sich zurück – ein harter Schlag für die russische Wirtschaft, der sich noch bemerkbar machen dürfte, denn das Unternehmen lieferte zuvor wichtige Teile für die Infrastruktur, von Ampeln bis zu ganzen Zügen. Andere Firmen haben ihr Geschäft auf unbestimmte Zeit unterbrochen, darunter Volkswagen und Porsche, der Süßwarenkonzern Haribo und der Spielzeughersteller Playmobil. Doch eine ganze Reihe an Unternehmen ist weiterhin in Russland aktiv. Sie fallen damit bei den Forschern der Universität Yale entweder in die Kategorie "Buying Time" (zu Deutsch "Spielen auf Zeit"). Damit sind Unternehmen gemeint, die geplante Investitionen und Marketing in die Zukunft verschoben haben, aber weiter in Russland Geschäfte machen. Oder die Unternehmen gehören zur Kategorie "Business as usual" (zu Deutsch "Alles beim Alten"), womit all jene Unternehmen gemeint sind, die unverändert ihren Geschäften in Russland nachgehen – und das ganz legal. "Das Sanktionsregime lässt bewusst gewisse Lücken, sodass etwa Pharma- und Lebensmittelkonzerne rechtlich weiter in Russland agieren können", sagt Simon Gerards Iglesias, Russlandexperte am Institut der deutschen Wirtschaft (IW) und dort Referent des Direktors. Bayer, Storck und New Yorker vor OrtDass in den letzten beiden Kategorien also Medizintechnikhersteller Bosch und Medikamentenproduzenten Stada und Bayer gelistet sind, überrascht daher wenig. Doch geht es den restlichen Firmen nur um Gewinn? Immerhin machten die hundert größten westlichen Firmen, die noch in Russland agieren, im Jahr 2022 einen Reingewinn von rund 13,3 Milliarden US-Dollar (12 Milliarden Euro). Das berichtete die russische Exil-Zeitung "Novaya Gazeta Europe" unter Berufung auf offizielle russische Dokumente. Großhändler Metro und das Handelsunternehmen Globus hingegen erwirkten in Reaktion auf Putins Dekret unlängst eine Sondergenehmigung, um ihre Gewinne aus Russland nach Deutschland überweisen zu dürfen. Im Gegenzug versicherten die Unternehmen, vor Ort zu bleiben. Beide Konzerne berufen sich auf die Verantwortung für ihre Mitarbeiter und insbesondere auf ihren Versorgungsauftrag für die russische Zivilbevölkerung, wie die "Lebensmittelzeitung" berichtete. Der Süßwarenhersteller Storck taucht ebenfalls in der letzten Kategorie der Yale-Liste auf. Dass das Unternehmen einfach so weitermache wie bisher, wird auf Nachfrage von t-online allerdings dementiert. Der Krieg in der Ukraine bringe "Tod, Zerstörung und unermessliches Leid" heißt es in dem Statement. Deshalb spende der Konzern für Betroffene. Über den weiteren Verbleib im russischen Markt wolle man "vor dem Hintergrund der Sicherheitshinweise und Warnungen für die Wirtschaft des Bundesamts für Verfassungsschutz vorerst nicht öffentlich konkreter Stellung nehmen". Experte: "Unternehmen machen ein Verlustgeschäft"Fakt ist: Der Ausstieg aus dem russischen Geschäft wird den Konzernen nicht leicht gemacht. "Für die Unternehmen ist es unheimlich schwierig, sich von ihrem Russlandgeschäft zu trennen, da Russland ihnen beim Verkauf von Standorten und der Übertragung von Vermögenswerten Steine in den Weg legt", sagt Gerards Iglesias. "Putin will einen Exodus verhindern." So ist der Verkauf von Unternehmensanteilen oder Standorten teilweise nur an russische Firmen erlaubt, die auf den europäischen Sanktionslisten stehen. Sollten sich die Unternehmen darauf einlassen, drohen ihnen Strafen in ihren Herkunftsländern. Dadurch ist der Ausstieg aus dem russischen Markt mit hohen Kosten verbunden. "Auf jeden Fall machen Unternehmen ein Verlustgeschäft", so Gerards Iglesias. Mit der Entscheidung vom vergangenen Wochenende könne sich die Lage jetzt noch verschärfen: "Das Dekret macht einen Ausstieg noch schwieriger." "Wirtschaftspolitisch wird es immer unberechenbarer"Was Putin dazu bewogen hat, sein Verhalten zu ändern, ist unklar. "Wirtschaftspolitisch wird es immer unberechenbarer", sagt Iglesias. Drohungen in Richtung westlicher Firmen hatte es in den vergangenen Monaten immer wieder gegeben, doch letztlich hatte Russland die Firmen vor Ort in Ruhe gelassen. Denn klar ist auch: Russland braucht ausländische Unternehmen mehr als andersherum. "Der russische Markt ist für die meisten deutschen Unternehmen nachrangig. Wenn vor Ort produziert wird, dann nur für den lokalen Markt. Bereits seit 2014 beobachten wir, dass sich immer mehr Unternehmen aus Russland zurückziehen", so Iglesias. Das dürfte Putin Sorgen bereiten. Denn sein Land ist in Zeiten des Krieges umso mehr auf die Steuergelder angewiesen, die ausländische Unternehmen in seine Kassen spülen. 2022 nahm der russische Staat 3,2 Milliarden US-Dollar (2,89 Milliarden Euro) an Einkommensteuer von ausländischen Firmen ein. Doch was das konkret für die Zukunft heißt, kann niemand aktuell sagen. "Nichts, was Putin tut, ist vernünftig. Das Vorgehen Russlands ist reaktionär und hat totalitäre Züge", sagt Gerards Iglesias. Russland habe sich einem Wirtschaftsnationalismus verschrieben. Unsicherheit schwächt die russische WirtschaftDiese Haltung birgt Probleme. Putin sei bewusst, dass er Rückhalt in der Bevölkerung verliert, wenn Produktionsstätten und beliebte Konsumgüter wegfallen, so der Experte. Deswegen stelle die Zwangsverwaltung per Dekret für ihn einen Mittelweg dar. Die Unternehmen bleiben so – gezwungenermaßen – vor Ort, könnten aber nach dem Krieg durch entsprechende Entschädigungen an die westlichen Mutterkonzerne auch langfristig gehalten werden. Zudem kann Putin kurzfristig seine Gefolgsleute mit Posten versorgen. Den zwangsverwalteten Russlandzweig von Danone etwa führt seit vergangener Woche der Neffe des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow, Ibragim Sakrijew. Selbst in Russland wird dieser offene Nepotismus und die Korruption bemerkt. "Es ist eine Umverteilung von Reichtum", zitiert die "Financial Times" einen Oligarchen, der Putin nahesteht. Auf Dauer dürfte sich diese Taktik nicht rechnen. Analysten sind sich sicher, dass noch weitere Enteignungen und Zwangsverwaltungen folgen werden. Das dürfte dazu führen, dass westliche Firmen künftig davor zurückschrecken, in Russland zu investieren. Kaum ein Unternehmen wird noch neue Standorte oder gar Fabriken eröffnen wollen, wenn die Möglichkeit besteht, enteignet zu werden. Quelle: T-online Meinung: Nicht nur die Unternehmen aus unfreundlichen Ländern stehen unter Zwangsverwaltung sondern im Grunde auch die Anleger, die Ihre Vermögen auf Konten Typ C übertragen haben. Ein Ausstieg,, wäre im Moment auch sehr teuer 50% Abschlag + 10% Sonderabgabe + unberechenbarer Rubel Umtauschkurs. Im Ergebnis werden aus hundert Rubel überschlägig 35 Cent.
Verfasser: Autor Der Ikea-Eigner Ingka zieht sich aus seinem Russlandgeschäft zurück. 2,3 Millionen Quadratmeter Einzelhandelsfläche gehen an die Gazprombank.
Die staatlich kontrollierte Gazprombank in Russland hat vom Ikea-Eigner Ingka deren 14 Einkaufscenter im Land erworben. Sie habe 2,3 Millionen Quadratmeter Einzelhandelsfläche übernommen, teilte die Bank am Donnerstag mit. Zum Kaufpreis machte sie keine Angaben. Die schwedische Ingka erklärte, nach dem Verkauf nun keine Geschäfte in Russland mehr zu haben. Viele Unternehmen haben sich nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und den folgenden westlichen Sanktionen aus dem Land zurückgezogen oder lassen ihre Geschäfte dort mindestens ruhen oder veräußern sie. Putin greift zu Maßnahme, um westliche Unternehmen zu haltenUm westliche Unternehmen von der Aufgabe ihres Russlandgeschäfts und dem Verkauf ihrer russischen Standorte abzubringen, greift Präsident Wladimir Putin darum zu weitreichenden Maßnahmen. Mitte Juli erließ er ein Dekret, durch das der dänische Brauer Carlsberg und der französische Lebensmittelkonzern Danone unter Zwangsverwaltung gestellt wurden. An die Spitze setzte Putin dabei enge Gefolgsleute. Sein Vorgehen aber ist riskant, denn sorgt für Verunsicherung an den Märkten und bei den Unternehmen. Die berechtigte Sorge bei vielen: Sie könnte es als Nächstes treffen. Quelle: T-online Über 1.000 Unternehmen haben ihre Aktivitäten in Russland eingeschränkt – aber einige bleiben Seit Beginn der Invasion in der Ukraine haben wir die Reaktionen von weit über 1.500 Unternehmen verfolgt, Tendenz steigend. Über 1.000 Unternehmen haben öffentlich angekündigt, dass sie ihre Aktivitäten in Russland freiwillig bis zu einem gewissen Grad einschränken, der über das gesetzlich vorgeschriebene Minimum hinausgeht, das durch internationale Sanktionen gesetzlich vorgeschrieben ist – aber einige Unternehmen haben ihre Tätigkeit in Russland unbeirrt fortgesetzt. Ursprünglich eine einfache "Rückzugs"- vs. "Verbleib"-Liste, besteht unsere Liste der Unternehmen jetzt aus fünf Kategorien – bewertet auf einer schulischen Buchstabenskala von A-F für die Vollständigkeit des Rückzugs. Die folgende Liste wird von Jeffrey Sonnenfeld und seinem Team aus Experten, Forschungsstipendiaten und Studenten des Yale Chief Executive Leadership Institute kontinuierlich aktualisiert, um neue Ankündigungen von Unternehmen so nah wie möglich an Echtzeit widerzuspiegeln. Über unsere Liste wurde bereits ausführlich berichtet, weil sie dazu beigetragen hat, den Massenexodus von Unternehmen aus Russland zu katalysieren. Als diese Liste in der Woche vom 28. Februar 2022 erstmals veröffentlicht wurde, hatten nur einige Dutzend Unternehmen ihren Ausstieg angekündigt. Wir fühlen uns geehrt, dass unsere Liste dazu beigetragen hat, fast 1.000 Unternehmen dazu zu bewegen, sich in der Zwischenzeit zurückzuziehen. Obwohl wir uns freuen, dass unsere Liste in den Vorstandsetagen von Unternehmen, Regierungsbeamten und Medien als die maßgeblichste und umfassendste Aufzeichnung dieser mächtigen, historischen Bewegung weit verbreitet wurde, sind wir am meisten von den Tausenden von Nachrichten inspiriert, die wir von Lesern auf der ganzen Welt erhalten haben, insbesondere von denen aus der Ukraine, und wir freuen uns weiterhin über Ihre Tipps - vorzugsweise mit Dokumentation - sowie Ihre Einblicke. und Feedback, bei jeffrey.sonnenfeld.celi@yale.edu. Eine sortierbare, detaillierte Version der folgenden Liste finden Sie in unserer erweiterten Datenbank, in der Sie Unternehmen nach Buchstaben, Land, Branche und vielem mehr filtern können. Klicken Sie hier, um die interaktive Fragerunde von Präsident Selenskyj zu sehen, die von Jeffrey Sonnenfeld moderiert und von CNBC live gestreamt wurde, mit über 150 Top-CEOs der USA auf dem Yale CEO Summit, und klicken Sie hier, um mehr über Präsident Selenskyjs wichtige Lektionen für Wirtschaftsführer zu erfahren. Klicken Sie hier, um die interaktive Fragerunde von Präsident Selenskyj mit Yale-Studenten zu sehen, die von Jeffrey Sonnenfeld moderiert wird. Klicken Sie hier, um unser jüngstes SSRN-Arbeitspapier darüber zu lesen, wie "Rückzüge von Unternehmen und Sanktionen die russische Wirtschaft lähmen", und klicken Sie hier, um das beigefügte Foliendeck herunterzuladen, das diese Daten visuell präsentiert. Wenn Sie mit den hier aufgeführten Unternehmen mit "D"- und "F"-Rating in Kontakt treten möchten, finden Sie Kontaktinformationen auf dieser Website, die nicht mit Yale verbunden ist: www.emailcontactukraine.com. Eine sortierbare, detaillierte Version der folgenden Liste finden Sie in unserer erweiterten Datenbank, in der Sie Unternehmen nach Buchstaben, Land, Branche und vielem mehr filtern können. Yale CELI Liste der UnternehmenAktualisiert von: Jeffrey Sonnenfeld und Yale Forschungsteam: Meena Ambati, Adam Arcichowski, Wiktor Babinski, Will Berkley, Ahaan Bhansali, Yash Bhansali, Forrest Michael Bomann, Michal Boron, Tristan Brigham, Jesse Bross, Adnan Bseisu, Katie Burke, Lauren Cho, Cara Chong, Andrea Chwedczuk, Adriana Coleska, Maia Cook, Cam Coyle, Khulan Erdenedalai, Paola Flores Sanchez, Jake Seymour Garza, Kevin Grold, Tamara Gruslova, Hunter Harmon, Patrik Haverinen, Georgia Hirsty, Warner Hoshide, Daniel Jensen, Aditya Kabra, Nolan Kaputa, Mateusz Kasprowicz, Jay Kauffin, Sahana Kaur, Yuto Kida, Ava Leipzig, Victoria Liando, Cate Littlefield, Kasey Maguire, Marek Malinowski, Maksimas Milta, Rémi Moët-Buonaparte, Atin Narain, Christophe Navarra, Marina Negroponte, Camillo Padulli, Jeremy Perkins, Katya Pinchuk, Yevheniia Podurets, Aranyo Ray, Dorothea Robertson, Eleanor Schoenbrun, Nick Shcherban, Charlotte Simonds, Franek Sokolowski, Andrew Sonneborn, David Sun, Christopher Sylvester, Steven Tian, Maria Trybus, Umid Usmanov, Ryan Vakil, Daria Valska, Bryson Wiese, Chris Wright, Michal Wyrebkowski, Nicole Xing, Lara Yellin, Israel Yolou, Steven Zaslavsky, Nick Zeffiro und Grace Zhang. Zuletzt aktualisiert: 12. September 2023 Wie wir es machen: Wir haben ein Team von Experten mit Hintergründen in den Bereichen Finanzanalyse, Wirtschaft, Rechnungswesen, Strategie, Governance, Geopolitik und eurasische Angelegenheiten mit kollektiven fließenden Kenntnissen in zehn Sprachen, darunter Russisch, Ukrainisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Chinesisch, Hindi, Polnisch und Englisch, und stellen diesen einzigartigen Datensatz unter Verwendung öffentlicher Quellen wie behördlicher Behörden, Steuerdokumente, Unternehmenserklärungen, Berichte von Finanzanalysten, Bloomberg, FactSet, MSCI, S&P Capital IQ, Thomson Reuters und Wirtschaftsmedien aus 166 Ländern; sowie nicht-öffentliche Quellen, einschließlich eines globalen Netzwerks im Wiki-Stil von 250+ Unternehmensinsidern, Whistleblowern und Führungskontakten. Quelle: some.yale Ein Beitrag von Erich. Ich danke Dir.
Verbündete ziehen Geld ab: Es wird eng für Russlands Banken: Der Letzte macht das Licht aus14/9/2023 Längst belasten Sanktionen aus dem Westen den Bankensektor des Landes. Jetzt ziehen auch die letzten wenigen Verbündeten ihr Geld ab. Die Sanktionen gegen Russland häufen sich, seit Wladimir Putin den Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet hat. Doch bislang konnte das Land auf Partnerschaften mit Ländern wie China oder Indien zurückgreifen und dort viel von dem verlorenen Geschäft mit dem Westen wettmachen. Doch langsam, aber sicher spitzt sich die Lage für Putin und Gefolge zu: Der russische Bankensektor ist 2022 nur knapp an einem Verlustjahr vorbeigeschrammt. Unter dem Druck westlicher Sanktionen ist der Gewinn von Russlands Banken im Kriegsjahr 2022 um über 90 Prozent eingebrochen. Insgesamt hat der Bankensektor 203 Milliarden Rubel (2,7 Milliarden Euro) Gewinn erwirtschaftet – rund ein Zwölftel des Rekordergebnisses von 2,4 Billionen Rubel aus dem Vorjahr 2021. Das geht aus einem am Freitag von der russischen Zentralbank veröffentlichten Bericht hervor. Es handelt sich demnach um den niedrigsten Gewinn von Russlands Banken seit 2015. Übrigens: Stefan Klotter gewährt in seinem neuen kostenlosen Report einen Einblick in seine Watchlist. "Die Abstauberliste" gibt es unter diesem Link zum Download. Die Aussichten für 2023 sind noch deutlich düsterer: Mittlerweile ziehen sich auch Geldinstitute aus Ländern wie China, der Türkei, den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und aus früheren zentralasiatischen Sowjetrepubliken wie Kasachstan und Turkmenistan aus Russland zurück, wie das Handelsblatt berichtet. Bisher hatten sie ihr Geschäft trotz westlicher Sanktionen in Russland weiter betrieben. Doch damit ist nun Schluss. Auf einer Wirtschaftskonferenz in Moskau verkündete Alexander Rachmanin, Vizechef der russischen Großbank Rosbank, dass Geldinstitute wie die Bank of China, die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), die China Construction Bank und andere keinen Zahlungsverkehr mit vom Westen sanktionierten russischen Banken mehr vornehmen würden. Die Angst, selbst von Sanktionen des Westens getroffen zu werden, ist offensichtlich zu groß. Viel Spielraum hat das russische Finanzsystem damit nicht mehr. Gegen den Großteil der wichtigsten russischen Geldhäuser wurden mittlerweile scharfe Sanktionen verhängt. Ein Teil, darunter etwa die Sberbank sowie die VTB und VEB, wurden außerdem vom internationalen Zahlungsdienstleister Swift abgekoppelt. Bis zum Jahresende 2022 konnte die Gazprombank noch in US-Dollar oder Euro Überweisungen vornehmen, doch damit ist es seit Januar auch vorbei. Sollten sich Putins Krieg und damit die Sanktionen fortsetzen, dann bleibt nur noch die Frage offen, wer dem russischen Bankensektor als Letzter den Stecker zieht. Autor: lif für die wallstreet:online Zentralredaktion Quelle: Börsennews Meinung: Den russischen Banken kommt eine zunehmende Verantwortung auf die Sicherstellung der Finanzstabilität Russlands zu. Hiervon dürfte die Sberbank, VTB Bank als auch die Gazprombank überdurchschnittlich profitieren. Russland wird keine Alternative zur Wiederanbindung an das westliche Finanzsystem (SWIF) bleiben. Die russische Führung wird über kurz oder lang erkennen müssen, dass sie sich alternativlos immer weiter geopolitisch und geostrategisch ins Absatz stellt und auf Dauer die angestrebte führende Rolle nicht ausfüllen kann. Militärisch ein Riese auf tönernen Füßen, wirtschaftlich und finanzpolitisch nur noch ein Zwerg.
Verfasser: Autor - ohne Obligo - Die Sanktionen des Westens gegen Russland zeigen Wirkung. Doch Russland wird immer besser darin, sie zu umgehen. Eine US-Denkfabrik hat Vorschläge, wie man die Daumenschrauben weiter anziehen könnte.
Washington – Der russische Rubel befindet sich in freiem Fall, die Stabilisierungsmaßnahmen der Zentralbank werden immer drastischer. Zuletzt hatte sie den Leitzins stark angehoben, auf 12 Prozent, von zuvor 8,5 Prozent. Damit zeigt sich: Die Sanktionen des Westens gegen Russland zeigen Wirkung. Inspired byAber Russland wird auch immer besser darin, die Sanktionen zu umgehen. So verkauft Russland beispielsweise trotz Embargo weiterhin Öl, das über Umwege wieder nach Deutschland und Europa kommt. Um diese Lücken zu schließen und die russische Wirtschaft noch weiter unter Druck zu setzen, an die US-Denkfabrik Atlantic Council fünf Vorschläge für den Westen erarbeitet. Das erklärte Ziel: Russland weiter wirtschaftlich zu isolieren. 1. Schlupflöcher bei Exportkontrollen schließen Der erste und wichtigste Vorschlag der Denkfabrik betrifft das Stopfen der Löcher in den bestehenden Sanktionen. Der Export westlicher Waren nach Russland untersteht strengen Sanktionen – und doch finden Waren, vor allem solche mit westlicher Technologie, immer wieder den Weg in die russische Föderation. Das gelingt mutmaßlich über Drittländer, die die Waren importieren und dann nach Russland weiterverkaufen. Diese Schlupflöcher gilt es nach Auffassung des Atlantic Council zu schließen. Um dies effektiv zu tun, könne ein altes System aus der Zeit des Kalten Krieges als Blaupause dienen: Damals entstand ein Koordinierungskomitee aus Regierungen, die die Sanktionen gegen die Sowjetunion unterstützten und gemeinsam den Export von Gütern stärker kontrollierten. Zugleich betont die Denkfabrik: „Exportkontrollen werden nie ganz wasserdicht sein.“ Schließlich sei es in Russland Tradition, über immer neue Wege westliche Technologie zu stehlen. Dennoch könnte eine bessere Ausführung der Exportkontrollen eine große Wirkung haben. 2. Verschärfung des Ölpreisdeckels Seit Herbst 2022 haben die G7-Staaten einen Ölpreisdeckel für russisches Öl eingeführt. Der Preisdeckel beträgt 60 Dollar pro Barrel – mehr bezahlen die Länder nicht für die russische Ware, die über den Seeweg kommt. Das Ziel des Deckels war es, Russland zum Verkauf seines Öls unter Marktwert zu zwingen, damit die Einnahmen insgesamt sinken. Nach Angaben des Atlantic Council hat der Ölpreisdeckel auch Wirkung gezeigt: Die Einnahmen Moskaus aus Erdöl seien gesunken. Allerdings mehren sich auch die Meldungen über die Umgehung der Sanktionen, weshalb die Denkfabrik Gegenmaßnahmen vorschlägt. So versuche Russland seine Einnahmen zu erhöhen, indem sie die Transportkosten für das Öl nach oben schraubt. Händler in den G7-Staaten müssten der Denkfabrik zufolge stärker kontrolliert werden, ob sie sich wirklich an die 60-Dollar-Grenze halten – und es sollte klargemacht werden, dass Forderungen nach überhöhten Transportkosten gegen die Sanktionen verstößt. Der Atlanic Council schlägt auch vor, gegen Handelsunternehmen, die wiederholt gegen die Sanktionen verstoßen, ebenfalls Sanktionen zu verhängen – in der Hoffnung, dass das andere Unternehmen abschreckt.Zudem gehen die Autoren auf die hohen Importe von russischem LNG in Europa ein. Da man davon ausgehe, dass in den kommenden zwei Jahren die Menge an LNG aus anderen Regionen der Welt zunehmen wird, könne man zu einem späteren Zeitpunkt auch über die Sanktionierung von LNG aus Russland nachdenken. 3. Russisches Vermögen für den Wiederaufbau der Ukraine nutzen Kontrovers diskutiert wird seit Beginn des Kriegs darüber, was Europa und andere westliche Staaten denn mit den eingefrorenen Vermögenswerten von sanktionierten Russen tun soll. Der Atlantic Council positioniert sich da klar: Das Vermögen, dessen Wert auf rund 360 Milliarden Dollar geschätzt wird, muss für den Wiederaufbau der Ukraine eingesetzt werden. In der EU hat man sich bisher dagegen positioniert – es ist nicht klar, ob eine solche Maßnahme laut internationalem Recht legal wäre. Die Denkfabrik stellt aber auch klar: Diese Maßnahme allein werde Russland kurzfristig kaum beeinflussen. „Aber die symbolische Bedeutung, die es hätte, wenn man über die Hälfte des russischen Vermögens für die Entschädigung des Opfers eines rechtswidrigen Angriffskriegs verwenden würde, wäre enorm“. 4. Verstecktes Vermögen von Oligarchen finden Russische Oligarchen und auch Machthaber Wladimir Putin selbst nutzen viele verschiedene Wege, um ihr Vermögen zu verstecken. Ein Weg ist durch das Aufkaufen ausländischer Firmen – was auch noch den Nebeneffekt hat, dass dadurch die Macht dieser Personen ausgeweitet wird. Diese Praktiken gilt es laut Atlantic Council besser zu bekämpfen. So sollten westliche Länder mehr Transparenz über die Eigentumsverhältnisse von Firmen schaffen. Dazu würden schon seit längerem verschiedene Gesetzesvorhaben diskutiert – die es nach Meinung der Denkfabrik im Kampf gegen Russland zu implementieren gilt. 5. Generelles Finanzembargo verhängen Bisher haben westliche Länder sehr vorsichtig und nur gegen bestimmte Banken und Finanzinstitute Sanktionen verhängt. Zu groß war die Angst, dass ein vollständiges Finanzembargo gegen Russland katastrophale Folgen für die Weltwirtschaft hätte. Doch laut Atlantic Council sollte der Westen jetzt mutiger agieren und ein vollständiges Embargo gegen das Finanzsystem Russlands verhängen. Denn die Maßnahmen, die schon jetzt in Kraft sind, haben keine Weltwirtschaftskrise ausgelöst – dabei sind sie schon jetzt tiefgreifend. „Ein formales Finanzembargo würde die russische Wirtschaft weiter isolieren – und die Symbolkraft wäre vielleicht noch bedeutender als die tatsächliche Auswirkung“. Es würde auch damit einfacher werden, andere Sanktionen zu überwachen: Es sei schließlich leichter, einfach alle russischen Transaktionen und Exporte zu stoppen, anstatt nur die mit bestimmten Gütern. Russland wäre gezwungen, auf andere Währungen wie dem indischen Rupie oder dem Yuan aus China umzusteigen – was aber den Handel auf ausschließlich diese Länder beschränken würde. Für die russische Wirtschaft hätte das große Folgen, was möglicherweise auch zu einer langsamen Veränderung in der russischen Gesellschaft führen könnte. Quelle: FR.de Experten warnen davor, dass der kostspielige Krieg in der Ukraine die russische Wirtschaft weiter in Mitleidenschaft ziehen wird.Die russische Wirtschaft befindet sich in einer Abwärtsspirale. Und solange Präsident Wladimir Putin das Sagen hat, werden Investitionen in das Land wohl ins Leere laufen, so Experten gegenüber Business Insider. Die scheinbar hervorragende Performance des russischen Aktienmarktes in diesem Jahr ist letztlich eine Illusion, die die Probleme in der Wirtschaft des Landes verschleiern soll. Die Moskauer Börse, Russlands größter Benchmark-Aktienindex, ist seit Jahresbeginn um 43 Prozent gestiegen. Das ist mehr als doppelt so viel wie die Gewinne des S&P 500. Doch laut den Yale-Forschern Jeffrey Sonnenfeld und Steven Tian sind diese Gewinne trügerisch. Der Erfolg russischer Aktien in diesem Jahr ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass Russland die Zu- und Abflüsse ausländischer Vermögenswerte eingefroren hat. Das bedeutet, dass diejenigen, die vor der Invasion in der Ukraine in russische Aktien investiert hatten, nicht in der Lage waren, ihr Geld abzuziehen. Mit dieser Maßnahme sollte der russische Aktienmarkt gestützt werden, so die Forscher. Die Gewinne sind auch auf den russischen Rubel zurückzuführen, der vor kurzem auf den niedrigsten Stand gegenüber dem Dollar seit Beginn des Krieges gefallen ist. Dieser Umstand trug ebenfalls zur Stützung des Aktienmarktes bei. Das liegt daran, dass Russland hauptsächlich Rohstoffe produziert, die in Fremdwährungen verkauft werden, so Tian. Höherwertige Währungen strömen in das Land und so blähen die Gewinne künstlich auf. Auf diese Weise steigen die russischen Aktienkurse. "Niemand wird für lange Zeit in Russland investieren""Die Aktienmarktgewinne spiegeln weniger die Schaffung von echtem Wohlstand oder ausländischen Investitionen in die russischen Märkte wider, sondern eher Wechselkurseffekte", so Tian. Hinter diesen aufgeblähten Zahlen verbirgt sich ein enormer Vertrauensverlust in die russische Wirtschaft. Das ist der Hauptgrund, warum die Investitionen in das Land auch nach dem Ende des Krieges in der Ukraine wahrscheinlich weiter zurückgehen werden. "Die Performance des russischen Aktienmarktes ist sehr irreführend. Es ist ein Kakerlaken-Motel von Vermögenswerten", so Sonnenfeld zu Business Insider. "Niemand wird für lange Zeit in Russland investieren. Die Ukraine, Polen und die baltischen Staaten werden weitaus bessere Anlagemöglichkeiten in der Region sein." Geld, das nirgendwohin fließtSonnenfeld ist der Ansicht, dass diese Zukunft bereits in die Geschichte der russischen Wirtschaft geschrieben ist, die im vergangenen Jahr von westlichen Sanktionen getroffen wurde. Seit dem Einmarsch in die Ukraine wurde Russland vom globalen Finanzkommunikationssystem abgeschnitten, 300 Milliarden Dollar seiner Devisenreserven wurden eingefroren und seine Energieeinnahmen wurden halbiert. Das belastete die Finanzen Moskaus schwer. Russlands kämpfende Wirtschaft hat auch zu einem Massenexodus von Arbeitern, Akademikern und Oligarchen geführt, die aus dem Land geflohen sind. Das könnte ein Todesurteil für das langfristige Wirtschaftswachstum des Landes sein. Das Geld fließt nun in Nachbarländer wie Armenien, Georgien und Kirgisistan. Bargeld im Wert von Millionen von Dollar wurde von Russland in die Nachbarländer transferiert. Foto: Yale School of Management Durch die Abwanderung von Arbeitskräften und Akademikern verschwindet auch technisches und intellektuelles Kapital, das für Russlands rohstofforientierte Wirtschaft von zentraler Bedeutung war. "Das Kapital wandert in die Nachbarländer ab, zeigt eine völlige Verachtung für Putins rücksichtslose Taktik und höhlt das intellektuelle Kapital des Landes aus", so Sonnenfeld zu Business Insider. "Das ist verheerend für Russlands Zukunft." Aber diese Menschen und ihr Geld werden laut Sonnenfehl wahrscheinlich auch nicht nach Russland zurückkehren, wenn der Krieg vorbei ist. Grund dafür sei, dass viele das Vertrauen in Putin als Führer verloren haben. Der russische Präsident betonte die wirtschaftliche Stärke Russlands immer wieder, obwohl es deutliche Anzeichen für eine wirtschaftliche Schwäche des Landes gibt. Dazu gehören etwa rückläufige Autoverkäufen bis hin zum sinkenden Wert des Rubels. Dieser fiel in dieser Woche auf unter 0,01 US-Dollar. Er erholte sich danach jedoch leicht, als es Anzeichen dafür gab, dass Moskau extreme Maßnahmen zur Stützung der Währung ergreifen könnte. Obwohl russische Beamte behaupteten, dass die Wirtschaft in diesem Jahr um etwa zwei Prozent wachsen wird, glauben 58 Prozent der Russen, dass "harte Zeiten noch bevorstehen", so eine aktuelle Umfrage des Levada-Zentrums. Vertrauen in Russland sei unwiederbringlich verloren"Putin hat so viel Täuschung gezeigt, dass das Vertrauen unwiederbringlich verloren ist. Niemand kann ihm mehr irgendetwas glauben", sagte Sonnenfeld. "Und wie man an dem bröckelnden Wert des Rubels sehen kann, gibt es überhaupt kein Vertrauen mehr."
Andere Experten warnen davor, dass der kostspielige Krieg in der Ukraine die russische Wirtschaft weiter in Mitleidenschaft ziehen wird. Laut einer aktuellen Umfrage unter Außenpolitikexperten könnte Russland in zehn Jahren sogar zu einem gescheiterten Staat werden. "Putin kannibalisiert seine eigene Wirtschaft", fügte Sonnenfeld hinzu. "Das ist so, als würde man die Wohnzimmermöbel in den Ofen werfen, um die Motoren am Brennen zu halten." Lest den Originalartikel auf Business Insider. Quelle: MSN Der russische Präsident Wladimir Putin.Russlands Wirtschaft hat angesichts des Krieges mit der Ukraine erhebliche Schwierigkeiten, weiter zu wachsen, und Daten der Zentralbank zeigten am Mittwoch, dass der Leistungsbilanzüberschuss von Januar bis Juli im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent eingebrochen ist. Die Leistungsbilanz, die den gesamten Geldfluss in ein Land und aus dem Land für Handel und Investitionen misst, stieg in den sechs Monaten bis Juli 2022 auf 165,4 Milliarden US-Dollar – umgerechnet rund 150 Milliarden Euro. Ein Überschuss bedeutet, dass die Produktion eines Landes seine Nachfrage nach Gütern übertrifft. Als Russland im Februar vergangenen Jahres seinen Angriff auf die Ukraine startete, ließ das Land seine Öl- und Gasexporte weiter fließen, sodass ausländische Zahlungen weiterhin die Staatskasse füllten. Diese Energieeinnahmen sind jedoch seither eingebrochen, und zwar um 41 Prozent im Vergleich zu den ersten sieben Monaten des Jahres 2023.
Die jüngsten Daten zeigen, dass Russlands Leistungsbilanz jetzt bei einem Überschuss von 25,2 Milliarden Dollar (rund 22 Milliarden Euro) liegt, was den schweren Tribut widerspiegelt, den der Krieg und die westlichen Sanktionen für die Wirtschaft gefordert haben. Auf das Jahr hochgerechnet hat sich der Wert im Vergleich zu den vorangegangenen sechs Monaten jedoch leicht erhöht. Auf den ersten Blick mag das verwundern, denn 2022 erzielte Russland Rekordzahlen. Wie können die jetzigen Zahlen im Vergleich also höher ausfallen? Die Erklärung: Im zweiten Halbjahr 2022 sank die Leistungsbilanz massiv. Rechnet man diese Zahlen auf ein ganzes Jahr hoch und tut dasselbe für die ersten sechs Monate 2023, ergibt sich jetzt ein Anstieg. In der Pressemitteilung der Regierung wird darauf hingewiesen, dass der russische Handelsbilanzüberschuss im Jahresvergleich um 68,4 Prozent gesunken sei, was zu einem Rückgang der Leistungsbilanzzahlen geführt habe. Die Handelsbilanz trägt einen wesentlichen Teil zur Leistungsbilanz eines Landes bei. Die Zentralbank verwies auf einen Rückgang des gesamten Exportvolumens und einen Rückgang der Weltmarktpreise für Russlands wichtigste Rohstoffe im Vergleich zum Vorjahr. Hohe Preisnachlässe beim Export von russischem ÖlAuch wenn die USA und andere westliche Partner den Handel mit Russland meiden, sind China und Indien als große Abnehmer von russischem Öl auf den Plan getreten. Doch die hohen Preisnachlässe und die langen Transportwege haben dazu geführt, dass diese Verkäufe keinen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung bewirken konnten. Moskau hat eine relativ optimistische Haltung zum Krieg und zur Wirtschaft des Landes eingenommen, aber Daten wie Einzelhandelsumsätze, Flugaktivitäten und Autoverkäufe deuten auf eine wesentlich düsterere Lage hin. Quelle: MSN Moskau. 10. August. INTERFAX.RU - Vor dem Hintergrund der erhöhten Volatilität bei einer Reihe von Börseninstrumenten sollten Anleger ausgewogene Anlageentscheidungen treffen und dabei offizielle Informationen von Emittenten und professionellen Marktteilnehmern berücksichtigen, so die Moskauer Börse in einer Erklärung.
Die Börse ergreift alle notwendigen Maßnahmen, um den Preisverlauf zu stabilisieren, einschließlich der Einrichtung asymmetrischer Preisgrenzen und diskreter Auktionen. "Die Moskauer Börse informiert über die Unzulässigkeit unlauterer Praktiken, die zur Manipulation des Marktes eingesetzt werden", heißt es in der Pressemitteilung. In den letzten Tagen hat die Zahl der diskreten Auktionen für niedrig liquide Wertpapiere, die die Moskauer Börse mit einem Anstieg oder Rückgang der Notierungen um 20% für zehn Minuten in Folge durchführt, stark zugenommen. Insbesondere wurden am Mittwoch 17 Auktionen angekündigt, und am Donnerstag wurden bis zur Handelsmitte mehr als 50 angekündigt. Am 8. August veröffentlichte die Bank von Russland einen Bericht über die Finanzmarktrisiken, in dem sie auf den wachsenden Einfluss von Telegram-Kanälen und Bloggern auf die Entscheidungen von Privatanlegern aufmerksam machte. Dies hat nach Angaben der Regulierungsbehörde eine Reihe negativer Auswirkungen, darunter die Möglichkeit, Kurse zu manipulieren. Nach Angaben der Zentralbank wurden im Januar-Februar 2023 acht Versuche identifiziert, die Aktienkurse über Telegrammkanäle zu beeinflussen, im Jahr 2022 - 13 Versuche. Quelle: Interfax Trotz des Ukrainekriegs und der harten Sanktionen durch den Westen schlägt sich die russische Wirtschaft gut. Die Inflation ist niedrig, die Inlandsproduktion boomt. Dennoch könnten sich die optimistischen Einschätzungen des Kremls als trügerisch erweisen.VON EKATERINA ZOLOTOVA am 10. August 2023 Trotz beispielloser Sanktionen und massiver Ausgaben für den Krieg in der Ukraine hat sich die russische Wirtschaft inzwischen mehr als anderthalb Jahre lang solide über Wasser gehalten. Selbst ein leichtes Wachstum ist nicht ausgeschlossen. Die Widerstandsfähigkeit der Wirtschaft lässt sich durch die Wiederbelebung der Verbrauchernachfrage, höhere Privatinvestitionen, die Politik der Importsubstitution und durch die staatlichen Ausgaben für die Verteidigung erklären. Ungeachtet der rosigen Rhetorik bleibt die russische Wirtschaft jedoch mit ernsthaften internen und externen Herausforderungen konfrontiert. Da den russischen Entscheidungsträgern wirtschaftliche Schwierigkeiten nicht fremd sind, konnten sie sich auf ein vertrautes Schema verlassen, als sie nach dem Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 mit westlichen Sanktionen konfrontiert wurden. In den 1990er Jahren wurde Russland durch hohe Haushaltsdefizite, die durch kurzfristige Staatsanleihen finanziert wurden, schnell eingeholt, so dass das Land gezwungen war, den Rubel abzuwerten und sich 1998 einer Rettungsaktion des Internationalen Währungsfonds zu unterwerfen. Hohe Reserven, geringe VerschuldungDank der Ersparnisse aus den Einnahmen aus dem Ölexport konnte der Kreml den globalen Finanzschock von 2008 dagegen vergleichsweise gut verkraften. Heute legt Moskau großen Wert darauf, erkleckliche Reserven zu halten und eine hohe Auslandsverschuldung zu vermeiden. Die Wirtschaft erlitt in den Jahren 2014/2015 zwar einen weiteren Rückschlag, der mit der Verhängung westlicher Sanktionen im Zusammenhang mit der Annexion der Krim durch Russland zusammenfiel, aber die Hauptursache für den Abschwung war ein starker Rückgang der Ölpreise – teilweise analog zur heutigen Situation. Ein frei schwankender Wechselkurs ermöglichte es der russischen Zentralbank, Devisenreserven zu sparen und sich auf die Bekämpfung der durch die Abwertung des Rubels verursachten Inflation zu fokussieren. Russland konzentriert sich derzeit darauf, den Abwärtsdruck auf den Rubel abzumildern, den Bundeshaushalt zu überwachen und Lücken im Nationalen Wohlstandsfonds (NWF) zu schließen, der aus etwa 12 Billionen Rubel (umgerechnet rund 112 Mrd. Euro) aus Öl- und Erdgaseinnahmen besteht. Im vergangenen Jahr konnte die Regierung dank der Einnahmen aus den Öl- und Gasexporten den NWF weniger stark in Anspruch nehmen, doch in diesem Jahr sind die Einnahmen aus dem Energiesektor deutlich zurückgegangen. Dank der höheren Inlandsproduktion und der Importe sind die Steuereinnahmen außerhalb des Erdölsektors jedoch deutlich höher. Im Juni beispielsweise lagen sie sogar über dem Niveau vor der Pandemie – was den Kreml ironischerweise in seinem langjährigen Ziel unterstützt, seine Einnahmequellen zu diversifizieren. (Industrien, die auf importierte Waren angewiesen sind, laufen jedoch Gefahr, dass die Preise steigen). Schwacher RubelDer jüngste Rückgang des Rubels deutet auch darauf hin, dass die Zentralbank Schwankungen des Wechselkurses zulässt. Ein schwächerer Rubel bringt einige Vorteile mit sich. So erhält der Staat beispielsweise mehr Einnahmen in der Landeswährung, da die Exporteure ihre gestiegenen Deviseneinnahmen aus der Öl- und Gasförderung an der Moskauer Börse in Rubel umtauschen, damit sie Steuern und Ausgaben zahlen können. (Die russische Regierung bevorzugt einen Wechselkurs von 80 bis 90 Rubel zum US-Dollar.) Um den Druck auf den Rubel zu verringern, beschloss das russische Finanzministerium, in den kommenden Monaten mit den Öl- und Gaseinnahmen keine Devisen zu kaufen, wie es die Haushaltsvorschriften vorschreiben. (Nach dieser Vorschrift kauft das Ministerium mit Hilfe der Zentralbank Yuan und Gold, wenn die Einnahmen einen bestimmten Schwellenwert überschreiten.) Weitere positive Faktoren für den Kreml sind die steigenden Ölpreise, die Verbesserung des Geschäftsklimas und die relativ niedrige Inflation. Insbesondere russisches Rohöl und Erdölprodukte werden seit kurzem über den Preisobergrenzen der G-7 verkauft. Der Geschäftsklima-Indikator der Zentralbank liegt weiterhin in der Nähe der Höchstwerte der vergangenen zehn Jahre, und die Schätzungen der aktuellen Gesamtlage liegen über dem Zehnjahresdurchschnitt. Die Inflation wiederum betrug in der ersten Jahreshälfte nur 2,76 Prozent. Nach einem Rückgang um 1,8 Prozent in den ersten drei Monaten des Jahres wuchs die Wirtschaft im zweiten Quartal um 4,8 Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2022. (Die Kreditvergabe und die Unternehmensinvestitionen sind nach wie vor hoch, kleine und mittlere Privatunternehmen in einigen Sektoren haben von der Liberalisierung profitiert, und die Waffenproduktion ist ein wichtiger Wachstumsmotor.) Zwei große HerausforderungenDennoch steht die russische Wirtschaft vor zwei wichtigen, miteinander verknüpften Herausforderungen. Erstens besteht die Gefahr einer Überhitzung, die die Wirtschaft destabilisieren könnte, wenn es nicht zu höheren Staatsausgaben oder zu einer Linderung der wirtschaftlichen Isolierung Russlands gegenüber dem Westen kommt. Zweitens könnten Russlands Exporte unter einer möglichen Abschwächung der Weltwirtschaft leiden. Die russische Zentralbank hat vor einer möglichen Überhitzung gewarnt. Sie begrüßte zwar die fast vollständige Rückkehr der Wirtschaft zum Vorkriegsniveau, stellte aber fest, dass dies darauf hindeutet, dass Russland seine Kapazitäten für ein nachhaltiges Wachstum fast ausgeschöpft hat. Die unerwartet starke Inlandsnachfrage (öffentlich und privat) hat die rasche Erholung Russlands angekurbelt, aber bald wird das Land entweder seine eigene Produktion oder seine Importe steigern müssen, um Schritt zu halten. Ersteres wird schwierig sein. Viele Firmen arbeiten bereits an ihrer Kapazitätsgrenze, und die Unternehmen sehen sich mit einem Mangel an Arbeitskräften konfrontiert. Gleichzeitig ist es angesichts der höheren Kosten und Verzögerungen, die durch die westlichen Sanktionen entstehen, schwierig, die Importe zu steigern. Gemessen am Volumen sind die russischen Importe 2022 bereits um 16 Prozent zurückgegangen, und obwohl Moskau bei der Umlenkung des Handels auf „befreundete“ Länder Fortschritte gemacht hat, ist es immer noch stark vom Außenhandel abhängig. Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung schätzt, dass 35 Prozent der russischen Warenexporte auf „unfreundliche“ Länder entfallen, während es Anfang 2022 noch 58 Prozent waren. Die Direkteinfuhren aus der Europäischen Union sind von 89 Milliarden Euro auf rund 55 Milliarden Euro gesunken. Der Anteil Chinas an den russischen Importen ist jedoch von 25 Prozent auf 34 Prozent gestiegen. Russland hat sich auch nicht von den Fremdwährungen verabschiedet, die immer noch für die Abwicklung von rund 70 Prozent des russischen Warenhandels verwendet werden. Risikofaktor WeltwirtschaftEine noch größere Herausforderung könnte eine wirtschaftliche Abschwächung bei den wichtigsten Handelspartnern Russlands darstellen. Die Türkei beispielsweise ist zu einem wichtigen Abnehmer russischer Energie und zu einem Lieferanten westlicher Waren geworden, aber ihre Ökonomie ist anfällig. Die türkischen Importe russischer Güter waren im Juni 2023 um 43 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Auch China, ein wichtiger Abnehmer russischer Energie, importierte im Juni mengenmäßig so wenig Öl wie noch nie in diesem Jahr, außer im Januar. Die weltweite Nachfrage schwächt sich allmählich ab, und andere Länder in Afrika, Lateinamerika und Asien können Russland nicht immer mit den Waren versorgen, die es nicht mehr aus dem Westen beziehen kann.
Die optimistischen Einschätzungen des Kremls in Bezug auf die Wirtschaft sind nicht völlig unangebracht. Doch der rasche Aufschwung könnte einem ebenso plötzlichen Absturz weichen. Trotz der Sanktionen ist Russland nach wie vor fest in den internationalen Handel eingebunden – nur jetzt mit einer kleineren, weniger wohlhabenden Gruppe von Partnern. Importschwierigkeiten und eine ausgereizte Inlandsproduktion haben die Inflation bereits in die Höhe getrieben. Eine neue Runde der Überhitzung und eine Rezession könnten vor der Tür stehen. Quelle: Cicero |
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