Leitzins oder Kapitalkontrollen In Russland streiten sich Regierung und Zentralbank darüber, wie die Währung am besten geschützt werden kann. Putin hält seine Maßnahmen für die besten – die Notenbankchefin dementiert. Moskau – In Russland zeichnet sich ein öffentlicher Streit zwischen Präsident Wladimir Putin und Notenbankchefin Elwira Nabiullina ab. Dabei geht es um Kapitalkontrollen, die den Rubel stabilisieren sollen. Putin möchte die seit Oktober 2023 eingeführten Maßnahmen fortführen, die oberste Währungshüterin sieht dafür nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax „keine zwingenden Gründe“. Putin führte Kapitalkontrollen gegen Währungsverfall einDie russische Regierung hatte die Kapitalkontrollen im Oktober 2023 per Dekret angeordnet, zunächst waren sie bis April befristet. Nach dem Willen der Regierung soll die Regelung bis Jahresende laufen, wie sie am Dienstag (23. Januar) in der Nachrichten-App Telegram mitteilte. Sie verpflichtet die Exporteure dazu, ihre Deviseneinnahmen in die Landeswährung Rubel umzutauschen. Im Sommer 2023 war der Rubel massiv eingestürzt, zeitweise gab es 101 Rubel für einen Dollar. Aktuell (Januar 2024) hat sich die Währung wieder stabilisiert, für einen Dollar gibt es heute 88 Rubel. Die von Präsident Wladimir Putin angeordneten Maßnahmen seien wirksam gewesen, begründete die Regierung ihren Vorstoß. Die von der Zentralbank abgelehnten Kontrollen wurden eingeführt, um die Abwertung des Rubel zu stoppen. Konkret verlangt das Dekret von Dutzenden nicht genannten Exportfirmen, mindestens 80 Prozent der erwirtschafteten Devisen bei russischen Banken zu deponieren. Diese müssen dann innerhalb von zwei Wochen mindestens 90 Prozent dieser Einnahmen auf dem Inlandsmarkt verkaufen. Zentralbankchefin setzt weiter auf hohen LeitzinsElwira Nabiullina hingegen hält die Maßnahmen der Regierung für wenig wirksam. Stattdessen setzt sie weiter auf den hohen Leitzins, der mittlerweile bei 16 Prozent liegt, zum Schutz der Währung und Bekämpfung der Inflation. Genau dafür sieht sich die Notenbank jedoch zunehmender Kritik in Russland ausgesetzt. Experten zufolge ist das Handeln Nabiullinas zwar der Grund für den Ausfall eines wirtschaftlichen Einbruchs infolge westlicher Sanktionen. Doch der hohe Leitzins macht Kredite teurer und dämpft damit die Konjunktur. Einige Abgeordnete werfen der Zentralbank zudem vor, einen großen Teil der russischen Devisenreserven in Europa angelegt zu haben. Rund 300 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten - fast die Hälfte der russischen Reserven - konnten inzwischen vom Westen durch Sanktionen eingefroren werden. Die Wirtschaftswissenschaftlerin und ehemalige Beraterin von Präsident Wladimir Putin wurde 2013 überraschend zur Chefin der Zentralbank ernannt. Sie ist die erste Frau auf dem Spitzenposten dieser in Russland sehr angesehenen Institution. Mit Material von Reuters Quelle: MSN Meinung: In meinem Artikel Zentralbank-Chefin vor dem Aus???
hatte ich bereits die Vermutung geäußert, dass sie Zentralbank-Chefin in den Ruhestand geschickt werden könnte. Verfasser: Autor
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