Die Beschränkungen für die Zahlung von Dividenden an ausländische Aktionäre durch russische Aktiengesellschaften wurden per Präsidialerlass Nr. 95 vom 5. März 2022 eingeführt, die Beschränkungen für GmbH`s und Personengesellschaften per Präsidialerlass Nr. 254 vom 4. Mai 2022. Wenn ein russisches Unternehmen beschließt, Gewinne auszuschütten, erhalten Einwohner aus sogenannten "unfreundlichen Ländern" ihren Anteil standardmäßig auf Bankkonten vom Typ C. Von diesen Bankkonten können Gelder nicht abgehoben, sondern nur für eine begrenzte Anzahl von Zwecken verwendet werden, etwa um Steuern zu zahlen oder Staatsanleihen zu kaufen. Die Zahlung von Dividenden auf nicht gesperrte Konten kann mit Genehmigung der russischen Zentralbank (in Bezug auf Banken und andere Finanzorganisationen) und des Finanzministeriums (in Bezug auf andere russische Unternehmen) erfolgen. Die Kriterien für die Ausstellung solcher Genehmigungen hat der Unterausschuss der Regierungskommission zur Kontrolle ausländischer Unternehmen in der Russischen Föderation festgelegt. Quelle: gtai Update zu Dividendenzahlungen Zahlreiche Anleger haben kürzlich eine Mitteilung der Depotbanken erhalten, wonach u.a. die Dividende von Lukoil aufgrund der EU-Sanktionen nicht gutgeschrieben werden konnte. Aktionäre können bis zum 02.04.2023 personenbezogene Daten ohne Mitwirkung der eigenen Depotbank gegenüber der bestandsverwahrenden Lagerstelle RBI in Moskau offenlegen und dann die Dividende auf ein eigenes Konto, das bei einer russischen Bank geführt werden muss, erhalten. Es wird weiter darauf hingewiesen, dass die Dokumente vermutlich nur mit beglaubigter russischen Übersetzung, etc. eingereicht werden können. Die Frist für die Einreichung ist extrem kurz und die meisten deutschen Anleger dürften auch über kein russisches Bankkonto verfügen. Sofern die Anleger nicht bis Fristende tätig werden, wird laut Schreiben „der auf die Aktien entfallende Betrag an den Emittenten zurückfließen“. Unklar ist aus unserer Sicht, ob damit gemeint ist, dass der Betrag der Emittentin zufällt und auch der Anspruch darauf erlischt oder das Geld zwar künftig bei der Emittentin verwahrt wird, der Anleger jedoch seinen Anspruch darauf behält. Sollte ersteres der Fall sein, würde dies eine faktische Enteignung der Aktionäre bedeuten. Dann wäre der Handlungsbedarf der Politik umso größer. Leider werden uns hier immer wieder Steine in den Weg gelegt (siehe unten). Quelle: SdK Meinung: Der Artikel zur Dividendenzahlung der SdK ist aus meiner Sicht missverständlich. "Zahlreiche Anleger haben kürzlich eine Mitteilung der Depotbanken erhalten, wonach u.a. die Dividende von Lukoil aufgrund der EU-Sanktionen nicht gutgeschrieben werden konnte." Aktionäre können bis zum 02.04.2023 personenbezogene Daten ohne Mitwirkung der eigenen Depotbank gegenüber der bestandsverwahrenden Lagerstelle RBI in Moskau offenlegen und dann die Dividende auf ein eigenes Konto, das bei einer russischen Bank geführt werden muss, erhalten. Meiner Meinung nach werden hier zwei unterschiedliche Dinge vermischt. Die deutsche Depotbank, so verstehe ich dass, kann die Dividenden aufgrund der Sanktionen nicht gutschreiben. Im Grunde kann eine deutsche
Depotbank sowieso keine Dividenden gutschreiben, da sofern die ADR in Original Aktien gewandelt wurden ohnehin in Russland (Raiffeisen Russia etc.) verwahrt werden. Wenn ein russisches Unternehmen beschließt, Gewinne auszuschütten, erhalten Einwohner aus sogenannten "unfreundlichen Ländern" ihren Anteil standardmäßig auf Bankkonten vom Typ C. (siehe obigen Artikel). Das bedeutet doch, das die Inhaber von Konten Typ C ihre Dividenden turnusmäßig erhalten. Die Dividenden sind auf den Konten Typ C gesperrt und können in Deutschland gar nicht gutgeschrieben werden. Es gab wohl Ausnahmen bei Dividendenzahlungen bei Gazprom wo die Dividende über Freedom24 nach Deutschland durchgeleitet wurden. Für alle diejenigen, die kein Konto Typ C haben, konnten doch gar nicht die ADR in Original Aktien tauschen. Im Grunde müssten diese Aktionäre einen Tausch der ADR in Original Aktien in Russland vornehmen (im Moment geht das eh nicht, da die Bücher weitestgehend geschlossen sind). Erst nach Tausch in Original Aktien und Errichtung eines Kontos Typ C könnten dann diese Aktionäre die Dividenden anfordern. In wieweit das rückwirkend möglich ist entzieht sich meiner Kenntnis. Fazit: Nach meinem Verständnis müssten die Aktionäre, die Original Aktien (nach Tausch der ADR) in Russland auf einem Konto Typ C deponiert haben, Dividenden berechtigt sein. Inwieweit die Dividenden in diesem Fall von der Gesellschaft auf Antrag abgefordert werden müssen - abweichend von Europa wo die Dividenden automatisch gutgeschrieben werden - kann ich nicht beantworten. Dies ist meine persönliche Meinung und alles ohne mein Obligo. Autor: Admin
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