Mit einem trickreichen Geschäft will Österreichs Raiffeisen Bank International (RBI) ihr umstrittenes Russlandgeschäft reduzieren und einen Teil ihres blockierten Milliardenvermögens aus dem Land schaffen. Zu dem Zweck soll die russische Tochtergesellschaft AO Raiffeisenbank das 27,78 Prozent große Aktienpaket im Wert von umgerechnet 1,51 Milliarden Euro erwerben, das der sanktionierte Oligarch Oleg Deripaska am Baukonzern Strabag hält. Geht alles gut, sollen in einem weiteren Schritt die Aktien laut RBI im ersten Quartal 2024 als Sachdividende auf die Konzernmutter übertragen werden. Die Börse bejubelte am Freitag die Aussichten. Die lange wegen der Unsicherheit im Russlandgeschäft vernachlässigten RBI-Aktien zogen im Tagesverlauf um gut 8 Prozent auf Werte von rund 18 Euro an, Strabag-Aktien verteuerten sich um gut 8 Prozent auf Kurse von rund 41,50 Euro. Das Geschäft hätte Vorteile für alle Seiten. Der sanktionierte Deripaska könnte seine eingefrorenen Strabag-Aktien, für die er schon keine Dividende mehr erhalten hat, monetarisieren. Die RBI könnte ihrerseits das durch die hohen Gewinne im Russlandgeschäft gewachsene Eigenkapital senken beziehungsweise aufgelaufene Dividenden übertragen. Das schmälerte die Verluste, die im Fall des Verkaufs des Russlandgeschäfts wegen hoher Abschläge und Steuerzahlungen anfielen. Auch stiege die harte Kernkapitalquote des Konzerns ohne Russland, basierend auf aktuellen Zahlen, um rund 120 Basispunkte. Zudem würden die juristischen Auseinandersetzungen zwischen Deripaska und Strabag beendet. Quelle: MSN Meinung: Die Raiffeisenbank Russia ist Hauptverwahrstelle der russischen Aktien von JPMorgan. Es wäre lobenswert, wenn die Raiffeisen Russia auch so viel Engagement beim Tausch von ADR in Original russische Aktien an den Tag legen würde wie bei ihren anderen Geschäftsinteressen.
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