Nach meinem gestrigen Beitrag "Dividendenfalle auf C-Konten" wurde ich gefragt: "Ich habe doch ein Konto bei der Raiffeisenbank Russia, Gazprom-Bank, Freedom Finance etc. und kein Konto Typ. C. Also betrifft mich dieser Artikel doch gar nicht". Für Anleger aus unfreundlichen Staaten wurde speziell ein Typ C-Konto in Russland geschaffen. Was versteht man unter einem Typ C Konto in Russland? Es handelt sich um ein besonderes Konto, auf dem die Wertpapiere zwar gehalten werden, von dem aus aber nicht damit gehandelt werden kann. Die Bestände darauf sind gesperrt. Die Dividenden werden jedoch auf diesem Konto eingebucht. Die Aktien werden auf ein sogenanntes „C-Konto“ eingebucht. Dieses ist nach derzeitiger Rechtslage zwar gesperrt, Dividenden werden jedoch gutgeschrieben. Die Sperrung soll sich nach russischer Auskunft lösen lassen, wenn die Verhältnisse sich wieder beruhigt haben. Dann kann normal verfügt werden. Quelle: RA Schirp Anmerkung: Es gab jedoch bei Gazprom Dividenden die Besonderheit, dass diese an die Anleger durchgeleitet wurden. Am 4. Mai 2022 unterzeichnete der russische Präsident eine Anordnung, die das Verfahren zur Ausschüttung von Gewinn in russischen Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Wirtschaftsgenossenschaften und Produktionskooperativen festlegt, wenn die Gesellschafter derartiger juristischer Personen „Personen ausländischer Staaten sind, die unfreundliche Handlungen begehen“ (Anordnung des Präsidenten der RF Nr. 81 vom 1. März 2022 „Über zusätzliche vorübergehende ökonomische Maßnahmen zur Gewährleistung der finanziellen Stabilität der Russischen Föderation“). Es geht um folgende Kategorien:
Zahlungsverpflichtungen gegenüber ausländischen Gläubigern können in Rubel erfüllt werden Voraussetzungen (Teilausschnitt aus unten genanntem Artikel) 1. Zur Erfüllung der Verpflichtungen kann der Schuldner bei einem russischen Kreditinstitut die Eröffnung eines Kontos vom Typ C auf den Namen eines ausländischen Gläubigers oder einer ausländischen juristischen Person beantragen, der/die berechtigt ist, die Rechte an den Wertpapieren, für die die Zahlungsverpflichtungen (Dividenden, Kupons) erfüllt werden sollen, zu verbuchen und zu übertragen (ausländischer Nominee-Inhaber).Um die mit der Ausgabe von Wertpapieren verbundenen Verpflichtungen zu erfüllen, kann der Schuldner einen Antrag bei einem Nicht-Bank-Kreditinstitut stellen, das gemäß dem Föderalen Gesetz Nr. 414-FZ "Über den zentralen Wertpapierverwahrer" vom 7. Dezember 2011 als zentrale Verwahrstelle fungiert. 2. Es ist vorgesehen, dass Konten des Typs C ab dem Datum des Inkrafttretens dieses Erlasses auch Konten umfassen, die vor diesem Datum auf den Namen eines gebietsfremden ausländischen Gläubigers oder eines ausländischen Nominee-Inhabers eröffnet wurden (Nominee-Inhaber von Wertpapieren sind die den Aktionären bekannten Verwahrstellen und Broker). 3. Konten vom Typ C werden in Rubel geführt (durch einen Beschluss des Direktorenrates der russischen Zentralbank). 4, Hat ein Schuldner Gelder auf ein Konto vom Typ C überwiesen, hat der Gläubiger das Recht, bei dem Kreditinstitut, bei dem dieses Konto eröffnet wurde, einen Antrag auf Verwendung der Gelder gemäß dem von der russischen Zentralbank festgelegten Verfahren zu stellen. Der Antrag ist zu richten an:
Fazit: Meiner Meinung nach handelt es sich bei den Depots für Anleger aus unfreundlichen Ländern um Konten des Typs C. Darum geht es letztendlich aber auch gar nicht. Im Grunde werden die Original Aktien aus getauschten ADR sowie die Dividenden auf ein "Sperrkonto" des jeweiligen Anlegers gebucht, über die der Anleger zur Zeit nicht verfügen kann. Das hat den Vorteil der Vermögenssicherung und auch das Anrecht auf Dividendenerhalt. Mein Artikel sollte nur auf eine mögliche steuerliche Problematik hinweisen.
Verfasser: Admin
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