Wie funktionieren Leerverkäufe? Leerverkäufer leihen sich Aktien, zum Beispiel von einem großen Fonds, verkaufen die Papiere und warten darauf, dass sie diese später billiger zurückkaufen können. Ist das der Fall, kauft er die Aktien an der Börse und gibt sie dem Verleiher zurück. Die Differenz ist sein Gewinn. In aller Regel nach Abzug einer Leihgebühr für den Verleiher. Meist haben beide Seiten eine Frist ausgehandelt, wann die Rückgabe stattfinden soll. Vorteile für den Aktienleiher Shortseller sind meist kurzfristige Trader oder auch Hedgefonds, die kein Interesse am langfristigen Besitz eines Wertpapiers haben. Mit fundamentalen oder charttechnischen Analysen versuchen sie herauszufinden, wann eine Aktie "reif" für eine Korrektur ist und wie lange diese dauern könnte. Sie binden ihr Kapital also nicht langfristig, sondern sie setzen auf den schnellen Erfolg. Vorteile für den Verleiher Große Vermögensverwalter oder Fonds bauen ihre Kapitalanlagen langfristig auf, über Jahre oder sogar Jahrzehnte. In diesem Sinne fahren sie auf einer Einbahnstraße. Da die Kurse natürlich auch fallen, können sie mit dem Verleih und der dafür fälligen Gebühr auch bei sinkenden Kursen Geld verdienen und die Schwächephase abpuffern Leerverkäufe als AbsicherungsinstrumenteVon der Grundidee dienen Leerverkäufe als Absicherungsinstrumente. Einzelanleger oder auch Fonds sichern ihren Bestand, indem sie einen Teil der Aktien leer verkaufen. In der Fachsprache heißt das "hedgen". Übersetzt heißt das "einzäunen". Das geht letztlich auf Kosten der Rendite, minimiert aber das Risiko. Bei großen Fonds sind solche Absicherungen üblich. Leerverkäufe sind dabei nur eine Möglichkeit. In der modernen Finanzwelt sind solche Geschäfte zu einer eigenen Anlageklasse geworden. Der ursprüngliche Sicherungsgedanke ist in den Hintergrund getreten. Wer leiht und wer verleiht? Verleiher sind meist große Fonds oder Geldhäuser, die auf diese Weise eine zusätzliche Einnahmequelle haben. Leiher sind meist spekulative Anleger. Ihre Bandbreite reicht von Einzelpersonen, über Vermögensverwaltungen bis hin zu großen Hedgefonds, die mit einem umfassenden Analyseaufwand und großem Kapitaleinsatz Leerverkäufe betreiben. Auch Kleinanleger haben verstärkt die Möglichkeit dazu, weil immer mehr Broker diesen speziellen Service anbieten. Wie läuft so ein Leerverkauf ab? Ein Beispiel zur Verdeutlichung, wie ein Leerverkauf ablaufen kann: Am 1. eines Monats kostet die Aktie X 100 Euro. Ein Trader leiht sich 100 Titel, bezahlt 10.000 Euro und verspricht, sie am Ende des Monats zurückzugeben. Fällt der Kurs um 20 Prozent, geht sein Plan auf. Für 8.000 Euro deckt er sich an der Börse ein, gibt sie zurück, bezahlt seine, meist recht niedrige, Leihgebühr und hat fast 2.000 Euro verdient. Beide Seiten sind zufrieden. Wie riskant ist ein Leerverkauf? Das Risiko besteht darin, dass die Spekulation nicht aufgeht. Die Börsen reagieren anders, weil zum Beispiel eine von Notenbanken ausgelöste Kaufwelle die Kurse nach oben treibt. Das Unternehmen überrascht mit guten Geschäftszahlen, es wird zum Übernahmekandidaten. Plötzlich steigt der Kurs um 20 Prozent. In diesem Fall zahlt dann der Leiher 12.000 Euro. Sprich: er legt bei der Rückgabe 2.000 Euro plus Gebühr drauf. Quelle: Was sind Leerverkäufe? Einfach erklärt | BR24 ADRs für Leerverkäufe und Leerverkaufsbeschränkungen auf dem ausländischen Markt Wir untersuchen die Auswirkungen von Leerverkaufsbeschränkungen auf dem Heimatmarkt auf Aktien, die auch in anderen Ländern mit liberaleren Leerverkaufsregeln gehandelt werden. Wir konzentrieren uns auf den Fall von ADRs, die in den USA gehandelt werden, da in einigen Fällen die Heimatmärkte dieser ADRs Leerverkäufe verbieten. Wir stellen fest, dass US-Leerverkäufer stärker ADRs aus Märkten handeln, in denen Leerverkäufe verboten sind, als aus Märkten, in denen Leerverkäufe erlaubt sind. Wir stellen auch fest, dass Leerverkäufer, wenn sie mit diesen durch Leerverkäufe beschränkten ADRs handeln, sich in einer konträren Weise verhalten, die damit übereinstimmt, dass sie in der Lage sind, private Informationen zu nutzen und davon zu profitieren. Darüber hinaus sind ADR-Leerverkäufer in der Lage, negative Renditen unabhängig von der Schwere der Leerverkaufsbeschränkungen auf dem Inlandsmarkt vorherzusagen, und die Vorhersagbarkeit der Rendite von ADR-Leerverkäufern ist bei ADRs ausländischer Aktien mit verbindlichen Inlandsmarktbeschränkungen größer. Unsere Studie stellt die Wirksamkeit und den wirtschaftlichen Sinn von Leerverkaufsbeschränkungen auf dem lokalen Markt für Aktien, die weltweit gehandelt werden, in Frage. Quelle: pps.papers Complete Paper Meinung: An dem Markt für ADR sind mit Sicherheit größere Positionen in Ausnutzung von besonderem Wissen erfolgt. Das nennt man frontrunning. Das Frontrunning ist ein Anglizismus, der im Börsenhandel das Ausnutzen des vertraulichen Wissens um die Handelsstrategie des Auftraggebers (vor der Durchführung der in Auftrag gegebenen Wertpapierorder) durch den Vertreter des ausführenden Instituts zum eigenen Vorteil bezeichnet.
Beispielsweise führt eine große Kauf-Order auf engen Märkten zu einem überproportionalen Preisanstieg des betroffenen Werts. In diesem Wissen kann ein Börsenmakler vor einem solchen großen Kaufauftrag zuerst für das Eigenhandelskonto Werte kaufen, um vom Preisanstieg der nachfolgenden Order zu profitieren (und steigert so bereits den Preis zu Ungunsten des Mandanten). Wird der private Auftrag zeitgleich erteilt, spricht man vom Spezialfall des Parallel Running. Diese Aktionen können dazu führen das das urspüngliche begebene Volumen von ADR verzerrt wurde. Es wurden durch die Leerverkäufe mehr ADR verkauft als überhaupt ursprünglich begeben. Da diese ADR wieder eingedeckt werden, müssen entsteht ein eklatantes Missverhältnis welches auch Auswirkungen auf die Hinterlegung von Aktien haben kann. Ein Beispiel. Ursprüngliche Begebung von 100 Millionen ADR zum Tauschverhältnis von 1:1. Durch frontrunning wurden 20 Millionen ADR verkauft, die gar nicht durch Aktien hinterlegt wurde. Somit sind statt der 100 Millionen ADR und Aktien plötzlich 120 Millionen ADR und nur 100 Milliionen Aktien im Umlauf. Das Problem für die short seller (Leerverkäufer) ist nun, dass sie irgendwie die ADR wieder kaufen müssen um ihre Fehlbestände in ADR auszugleichen. Das könnte auch ein Grund für den Pro Ration Faktor sein. Es sind nun 120 Millionen ADR im Umlauf und nur 100 Millionen Aktien vorhanden. Das ergibt einen Ration Faktor von 0,83. Das bedeutet die Aktionäre bekommen statt der 100 Aktie nur noch 83. Im Grunde ist das eine Verwässerung und Betrug, da die ordentlichen ADR-Inhaber um die Aktien der Leerverkäufer betrogen werden. Verfasser: Autor - alles ohne Obligo - An dieser Stelle danke ich dem Leser dieses Blogs, der mich auf dieses Thema aufmerksam gemacht hat. Mein herzlicher Dank geht an Christian.
0 Comments
Leave a Reply. |
Nachrichten Kommersant
Formulare zu DR-Programmen
Kategorien
Alle
|