Hoffen oder Bangen beim Verkauf russischer Aktien aus DR-Wandlung durch die DR-Ausgeber

Die bange Frage, die sich die Anleger bei der Realisierung von ADR/GDR russischer Aktien stellen, die von den ADR-Ausgebern am Ende verkauft werden. „Bekomme ich überhaupt noch einen Erlös für meine ADR (Aktien). Vielleicht nur Cent-Beträge oder einen angemessenen Betrag??? In den Medien wird immer wieder kolportiert. Wer die ADR/GDR aus russischen Aktien nicht tauscht, geht weitestgehend leer aus. Nach dem Motto: „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Da werden immer wieder Ängste geschürt, dass die Institutionellen Notverkäufe innerhalb einer kurzen Zeit tätigen und die Märkte zusammenbrechen usw. usw. Anleger passt auf eure Vermögenswerte auf, denn sie werden bei einem Zwangsverkauf „pulverisiert“ . Ist das Panikmache oder ist das tatsächlich so. Fakt ist, dass Milliarden von Aktien aus ADR/GDR Tauschaktionen zum Verkauf anstehen. Die russische Börse wird nicht in der Lage sein diese schiere Masse an Aktien zu annähernd fairen Kursen abzuwickeln. Wie positionieren sich nun die ADR-Ausgeber oder großen Kapitalanlage Gesellschaften hierzu.
Ich habe einmal zwei Beispiele recherchiert, die beispielhaft für eine mögliche „Zwangs-Realisation“ stehen.
Fakten:
Ausführung des Verkaufs oder Kaufs von Wertpapieren durch JPMorgan
Hier: Sberbank
J.P. Morgan wird sich bemühen, den vollständigen Verkauf/Kauf während der anwendbaren Handelsperiode und in den anwendbaren Märkten der durchzuführen Sicherheit nach bestem Wissen und Gewissen. Verkaufstransaktionen beginnen erst nach Bestätigung durch J.P. Morgan über den Erhalt der DR-Marktankündigung Sicherheit verkauft werden. Außerhalb einer bestimmten Handelsperiode weist J.P. Morgan je nach Fall die JPM-Handelsabteilung, die örtliche Depotbank oder den örtlichen Makler an kann darin bestehen, einen Verkauf oder Kauf so schnell wie vernünftigerweise durchführbar durchzuführen, wie es die Marktbedingungen zulassen, und sich darum zu bemühen, diesen abzuschließen Verkauf oder Kauf innerhalb von fünf (5) Werktagen.
Auszug aus Mitteilung vom 17.06.2022
https://www.adr.com/drprofile/80585Y308 
20.05.2022 | Produkte
Blackrock stampft Russland-ETFs ein
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und die als Reaktion verhängten Sanktionen des Westens brachten die Kurse an der Börse Moskau durcheinander. In der Folge froren zahlreiche Anbieter Fonds ein. Der Branchenriese Blackrock löst nun zwei ETFs endgültig auf.
Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock löst zwei börsengehandelte Indexfonds (ETFs) auf, die in erheblichem Maße in russische Aktien investiert waren. Konkret geht es um den iShares MSCI Eastern Europe Capped ETF mit rund 108 Millionen Euro Volumen sowie den iShares MSCI Russia ADR/GDR ETF mit nur noch rund drei Millionen Euro Volumen. Bei beiden Fonds waren bereits die Ausgabe und Rücknahme von Anteilen sowie der Börsenhandel ausgesetzt.
Milliardenvermögen eingefroren
Blackrock wolle den Fondswert durch "geordnete und kontrollierte Veräußerungen schützen" und etwaige Erlöse an die Anteilseigner zurückgeben. "Die russischen Wertpapiere werden daher so lange in den Fonds verbleiben, bis es nach Ansicht des Managers möglich, praktikabel und angemessen ist, jede der Positionen auf geordnete und kontrollierte Weise zu liquidieren", teilte die Gesellschaft mit.
https://www.fondsprofessionell.de/news/produkte/headline/blackrock-stampft-russland-etfs-ein-215908/
Meine Meinung:
In den obigen Ausführungen lese ich nichts von Zwangsverkauf an einem Tag oder "verramschen". Das soll nicht heißen, das die Aktien am Ende nicht doch mit erheblichen Abschlägen verkauft werden. Aber, werden die Aktien überhaupt verkauft???
In meinen letzten Blogbeiträgen habe ich wiederholt die Meinung vertreten, dass die ADR/GDR auf absehbare Zeit von den ADR-Ausgebern nicht in Aktien getauscht und diese verkauft werden.
Diese Meinung stütze ich auf folgende Fakten und die untenstehenden Aussagen:

1. Verkaufsverbot institutioneller Anleger aufgrund der Sanktionen
2. Konvertierung von Rubel in Fremdwährung und Transfer der Verkaufserlöse in den Westen nicht oder nur mit Zustimmung der russischen Administration möglich.
3. „anwendbaren Handelsperiode und in den anwendbaren Märkten“ (JPMorgan)

          „Werte durch "geordnete und kontrollierte Veräußerungen schützen" (Black Rock)

Fazit:  „Bange machen und in Panik verfallen gilt nicht“. Das Thema ADR/GDR wird uns noch lange erhalten bleiben. Denn, gibt in Russland  geordnete Märkte und einen angemessenen Zeitraum um die schiere Masse von Milliarden von Aktien abzuwickeln????
Wir werden noch weitere Chancen bekommen unsere ADR/GDR in Aktien zu tauschen. Spätestens wenn der Krieg beendet und die Sanktionen aufgehoben sind. Wie immer, ist dies meine persönliche Meinung und alles ohne mein Obligo.
Verfasser: Admin