27.08.1916 Geburt Halet Çambel Halet Çambel (* 27. August 1916 in Berlin; † 12. Januar 2014 in Istanbul) war eine türkische Vorderasiatische Archäologin. Sie zählte zu den bedeutendsten Vertretern der Forschung auf dem Gebiet der Ur- und Frühgeschichte in der Türkei.
Einen Eindruck von der Pionierleistung und von der Vorbildfunktion, die Halet Çambel für ganze Generationen von Studenten hatte, mag ein Zitat der dänisch-deutschen Ethnologin Ulla Johansen vermitteln. Çambel und Bahadır Alkım, ein weiterer ehemaliger Schüler von Bossert, hatten Johansen 1957 in unorthodoxer Weise geholfen, Kontakte mit den nomadischen Aydınlı für ihre Feldforschungen zu knüpfen:[5] „Halet und Bahadır fühlten sich verpflichtet, während der 4–5 jährlichen Grabungsmonate die Kinder des nahgelegenen Dorfes, aus dem auch ihre Arbeiter kamen, täglich drei Stunden zu unterrichten, denn es gab zu jener Zeit in den entlegenen kleinen Dörfern Südost-Anatoliens noch keine Schulen. Ebenso führten sie eine gesundheitliche Betreuung der Dorfbewohner durch. Viele Bauern kamen deshalb auch aus dem weiteren Umkreis auf die Grabung. Obwohl sie eine nur knapp vierzigjährige und gut aussehende Frau war, wurde Halet von den Bauern allgemein respektiert. Dass sie nie in zweideutige Situationen kam, lag an ihrem Auftreten: Sie trug bequeme Hosen und schlichte, hochgeschlossene Blusen, die ihre Oberarme voll bedeckten, dazu eine männlich wirkende Schirmmütze über dem kurzen Haarschnitt. Sie sagte den Bauern stets geradeheraus und unprätentiös, was sie meinte und beabsichtigte. Ich habe in der Folgezeit Halet kopiert und ebenfalls – im Gegensatz zu dem, was mir vorher über die männlichen Türken prophezeit worden war – auf dem Lande nie auch nur Anzüglichkeiten hören müssen.“[6] Quelle: Wikipedia / Bildquelle: Wikipedia
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