21.12.2015 Lage in der Türkei ist "beängstigend" Kurden-Konflikt eskaliert: Nach heftigen Kämpfen mit PKK sieht Experte Günay eine "neue Dimension ". Die EU schaut zu. von Walter Friedl
FACEBOOKWHATSAPPTWITTERMAILPOCKETHelikopter kreisen über Diyarbakir, der heimlichen Hauptstadt der türkischen Kurden; gepanzerte Fahrzeuge sind aufgefahren; ganze Stadtviertel sind von Polizisten und Soldaten abgeriegelt, darunter auch das Altstadtzentrum Sur, das erst im Sommer zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Mit kurzen Unterbrechungen herrscht dort seit dem 2. Dezember eine Ausgangssperre rund um die Uhr. Der Grund: Türkische Sicherheitskräfte gehen gegen Kämpfer der kurdischen Untergrundbewegung PKK vor, die in Sur Gräben ausgehoben und Barrikaden errichtet haben. Augenzeugen berichten von heftigen Gefechten. Der türkische Premier Ahmet Davutoglu hat angekündigt, die PKK "Viertel um Viertel, Haus um Haus und Straße um Straße" zurückzudrängen. Abdusselam Inceören von der IHD-Menschenrechtsvereinigung in Diyarbakir hingegen meint: "Die Angriffe gelten dem kurdischen Volk." Im Gespräch mit dem KURIER analysiert Cengiz Günay, Türkei-Experte am Österreichischen Institut für Internationale Politik, die aktuellen Ereignisse. KURIER: Aus dem Osten der Türkei erreichen uns dramatische Bilder. Droht das Land in einen Bürgerkrieg zu rutschen? Cengiz Günay: Es ist tatsächlich beängstigend, was dort gerade stattfindet. Von Bürgerkrieg würde ich nicht sprechen, aber es sind sicher bürgerkriegsähnliche Zustände. Fest steht, dass der Konflikt zwischen der Türkei und der PKK eine neue Dimension erhalten hat. Quelle: Kurier
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