02.08.2021 Trotz Kritik an Flüchtlingspolitik: Ankara für neuen EU-Deal 18.03.2021 Fünf Jahre Flüchtlingspakt: Türkei will mehr Geld 27.02.2020 Syrer, quo vadis? Zur Zukunft der syrischen Flüchtlinge in der Türkei So viel Geld bekommen Flüchtlinge vom Staat - BILD.de In der heutigen Presse war zu lesen, dass Ankara darauf drängt einen neuen EU-Flüchtlingsdeal abzuschließen. Ist ein neuer Flüchtlingsdeal überhaupt notwendig?? Und wenn ja. In welcher Höhe. Ankara spricht derzeit von 3,7 Millionen geflüchteten Syrern und ca. 300 Tsd. Afghanen. Ankara wurden im Flüchtlingsabkommen vom 18.03.2016 für die Aufnahme von ca. 3,7 Millionen Flüchtlingen jährlich 1,5 Mrd. Euro zur Verbesserung der Lebensbedingungen zugesagt. Wobei die 1,5 Mrd. Euro nur für die ca. 3,7 Mio. syrischen Flüchtlinge entfallen. Das entspricht ca. 400 Euro Jahr pro aufgenommenen Syrer. Vom Kleinkind bis zum Greis. Für die EU ist der bisherige Deal zum schämen, ein "Deal der Schande"!!!! Nun wird auch klar warum die EU alle Augen gegen dem türkischen Präsidenten zukneift (Menschenrechte, Kriege etc.) Der Mindestlohn in der Türkei liegt bei 2.850 TL Netto. Die Hungergrenze für eine vierköpfige Familie lag letzten Monat noch bei 2.926 TL. Das ist der Betrag, den diese Familie benötigt, um gesund und ausreichend sich zu ernähren. Ihr merkt, selbst dieser Betrag liegt über dem Mindestlohn und die Familie hätte noch kein Dach überm Kopf. 9.533 TL ist die Armutsgrenze für die o.g. Familie. Für einen Ledigen, der alleine für sich existieren muss, beträgt die Armutsgrenze 3.579 TL. Die Zahlen werden monatlich vom Türkischen Gewerkschaftsbund (Türk-Is) errechnet und bekanntgegeben und sind auch Zahlen, die von der Regierung akzeptiert werden. Quelle: Ich meins gut
Die Armutsgrenze für einen Ledigen beträgt danach ca. 3.579 Lira (ca. 350 Euro) zzgl. eine Wohnungskosten von ca. 135 Euro. Das sind insgesamt 480 Euro. Das entspricht ca. 5.800 Euro pro Jahr.!!!! Europa zahlt gemäß Flüchtlingsabkommen pro Person jedoch nur 400 Euro pro Jahr. Jedem Flüchtling, der nach Deutschland kommt, stellt die Bundesrepublik eine kostenlose Unterkunft zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es auch ein Taschengeld. Nehmen wir das Beispiel eines Alleinstehenden an. Mietkosten (Warmmiete) für Unterkunft ca. 500 Euro + 325 Euro Taschengeld bei festem Wohnort. Das sind Beihilfen (Wohnung + Taschengeld) von ca. 10.000 Euro pro Jahr. In Deutschland lag das durchschnittliche Jahres Bruttoeinkommen bei ca. 48 TEURO (Stand 2020) in der Türkei bei ca. 9.700 Euro (Stand 2017). Das durchschnittliche Einkommen dürfte in der Türkei Stand 2020 nicht wesentlich über dem Einkommen Stand 2017 liegen. Wenn der Betrag für das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei von 400 Euro pa. zugrunde legt und die Sozialleistung in Deutschland mit ca. 10.000 Euro ansetzt entspricht dies der 25-fachen Leistung in der Bundesrepublik. Gehen wir einmal davon aus, das für jeden nicht berufstätigen Flüchtling (Wohnung und Taschengeld) von jährlich 6.000 Euro aufgewendet werden müsste. Dann reden wir von einer Flüchtlingshilfe von ca. 22 Mrd. Euro pro Jahr. Nur für die Grundbedürfnisse!!! Der türkische Staat muss jedoch auch für das Bildungswesen und die Krankenversicherung sowie den Bau von Schulen und Krankenhäusern etc. für die Flüchtlinge Investieren. Fazit: In dem Artikel Syrer, quo vadis? Zur Zukunft der syrischen Flüchtlinge in der Türkei ist sehr gut beschrieben, dass sich viele Syrer häuslich in der Türkei eingerichtet haben. Die Kinder, die in der Türkei geboren wurden fühlen sich mit ihrem Familien in der Türkei heimisch. Die Syrer und Afghanen sind als "Gäste" in die Türkei gekommen und viele werden für immer bleiben. Warum sollten sie in ein zerbombtes Stück Land oder in eine Neubausiedlung in die Wüste ziehen. Wohl wissend, das sie vom syrischen Machthaber nicht erwünscht sind. In den Herkunftsländern gelten die Flüchtlinge als Verräter, da sich nicht für den eigenen Staat gekämpft haben. Eine Wiederansiedlung in Nordsyrien dürfte kaum möglich sein, da die Militäroffensive der Türkei "im Sand" stecken geblieben ist. Der Flüchtlingsstrom der Afghanen dürfte sich aufgrund der Grenzschutzmaßnahmen in Grenzen halten. Ich fürchte vielmehr die Fluchtbewegungen aus Idlib mit hundert tausenden Flüchtlingen. Der türkische Präsident fordert meiner Meinung nach zu Recht eine Neuverhandlung des Abkommens. Im Namen des türkischen Volkes. Das türkische Volk kann die Flüchtlingslasten auf Dauer nicht tragen. Die EU sollte baldmöglichst den Vertrag "Der Schande" um einen neuen angemessenen Vertrag "Der Menschlichkeit" mit der Türkei abschließen. Die EU braucht sich nicht zu wundern, wenn die türkische Regierung ihr Heil in ständig wechselnden Lagern (Russland, Katar, China, USA etc.) sucht. Die EU und die Nato wären in einem festen Bündnis wesentlich stärker als mit einem "Wackelkandidaten Türkei". Dies bedingt aber auch, dass sich die Türkei zu den europäischen Grundwerten bekennt und verpflichtet. Die Fehler aus Afghanistan, Syrien und allen Ländern aus denen Menschen vertrieben werden, sollten uns eine Lehre ein. Auch Volksgruppen (Kurden, Palästinenser und viele andere) sollten in ihren angestammten Landesgrenzen in Frieden leben können. „Wer die Vergangenheit vergisst, ist verdammt, sie zu wiederholen“ (George Santayana) Autor: Blog Editor
0 Comments
Leave a Reply. |
|