Das Nato-Mitglied Türkei strebt nun auch im Rahmen der Gemeinsamen Sicherheits- und Verteidigungspolitik (GSVP) eine verstärkte Zusammenarbeit mit den EU-Ländern an. Nach Informationen der Zeitung „Welt am Sonntag“ hat die türkische Regierung letzte Woche einen Antrag auf Teilnahme an der EU-Verteidigungsinitiative „Ständige Strukturierte Zusammenarbeit“ (Pesco) eingereicht. Der jüngste Beitritt der USA zu diesem Programm sowie die angestrebte Verbesserung im EU-Türkei-Verhältnis sollten dabei eine wichtige Rolle gespielt haben. Das milliardenschwere Pesco-Projekt wurde von EU-Mitgliedsstaaten initiiert, die sich bei der GSVP besonders engagieren wollten. Die mittlerweile 24 Teilnehmerländer verpflichteten sich hierfür, in Schienenverkehr, Brücken- und Straßenbau zu investieren und zwischenstaatliche Bürokratie abzubauen, um die gemeinsame Einsatzbereitschaft und Verteidigungsfähigkeit des Westens zu erhöhen. „Wir hoffen, dass eine mögliche Mitarbeit der Türkei an Pesco nicht nur die Zusammenarbeit zwischen der EU und der Nato verbessert, sondern auch zu einer Normalisierung der Beziehungen zwischen der Türkei und Zypern beziehungsweise Griechenland führen kann“, hieß es dazu der Zeitung zufolge aus Diplomatenkreisen. Quelle: snanews Das kurze EU- und Nato-Gedächtnis: 2017 "Der Rauswurf der Bundeswehr aus Incirlik". Incirlik - Nachdem deutschen Abgeordneten erneut der Zugang zum Luftwaffenstützpunkt Incirlik verweigert wurde, droht Deutschland nun mit einem Abzug seiner Soldaten aus der Türkei. Im Jahr 2017 verließ die Bundeswehr den Luftwaffenstützpunkt in Richtung Jordanien. 2017 Rüstungsdeal zwischen Moskau und Ankara Türkei kauft russisches Raketenabwehrsystem 2020 Erdogan droht Griechen im Mittelmeer-Streit: Türkei "zu allen Konsequenzen bereit"* 2021 "Terror-Staat, der die Palästinenser gnadenlos und ohne jede Moral angreift". „Wir sind voller Zorn wegen der Knechtschaft des Terrorstaates Israel“, so der türkische Präsident. „Israel hat alle Grenzen überschritten. So wie wir den Kampf Aserbaidschans für die Befreiung seiner Gebiete von der Besatzung entschlossen unterstützten, so schreiten wir mit demselben Gefühl heute zur Tat gegen die Knechtung in den palästinensischen Siedlungen und in Jerusalem. Mit derselben Entschlossenheit, mit der wir unsere syrische Grenze verteidigten.“ Recep Tayyip Erdogan (Der türkische Präsident) 2021 Türkei empört über israelische Fahne am österreichischen Bundeskanzleramt| SN.at * Anmerkung: Das Vorgehen Israels gegen die Palästinenser und das jahrzehntelange Blockieren einer Zwei-Staatenlösung ist an der Stelle mehr als kritisch zu hinterfragen. Die Türkei will jedoch auf der einen Seite eine größtmögliche Anbindung an die EU und Bündnistreue im Nato-Block. Auf der anderen Seite unterstützt die Türkei Gruppierungen, die westliche Werte (Ungläubige) bekämpfen. In diesem Kontext sind zwei Meldungen vom heutigen Tag erwähnenswert: 1. USA UND GRIECHENLAND WOLLEN MILITÄRISCHE ZUSAMMENARBEIT IM MITTELMEER AUSBAUEN 2. Zyprischer Präsident: Keine Möglichkeit für positive EU-Türkei-Agenda Meine Meinung zu diesem Thema. Die EU hofft mit der Einbindung der Türkei in die EU Verteidigungspolitik, dass sie den türkischen Präsidenten beeinflussen und einbinden kann. Erdogan wird sein Land mit Sicherheit jeglicher Einflussnahme entziehen. Seine aggressiven Macht-Erweiterungsziele (Schaffung eines neuen Osmanischen Reichs) und "Mavi Vatan" wird er niemals aus den Augen verlieren. Sobald die Türkei Mitglied der EU-Verteidigungspolitik ist wird der türkische Machthaber darauf bestehen, dass es keine Kritik an seinen Militäroperationen gibt (geschweige denn an den historischen - z.B. an der Armeniern). Schlussendlich wird er darauf hinarbeiten, dass die EU seine "militärischen Abenteuer" finanziert. Sobald sich die EU den Wünschen verweigern sollte, wird Erdogan das propagandistisch bei der eigenen Bevölkerung einsetzen und zur Desinformation bei der nächsten Wahl verwenden. Der türkische Präsident drängt auf eine schnelle Mitgliedschaft und setzt dabei auf Angela Merkel und den wohlwollenden Lobbyverein (Bundesregierung). Angela Merkel wird es ein letzten Mal schaffen die Griechen und die Zyprioten im Sinne der Türkei "einzulullen" und zu beeinflussen. Ich fürchte, die EU wird gegenüber der Bundesregierung einknicken und die Türkei als Mitglied für die EU Verteidigungspolitik aufnehmen. Die EU wird sich die Mitgliedschaft der Türkei Milliarden Euro und Erleichterungen bei den Handelsbeziehungen kosten lassen. Diese Milliarden wird der Erdogan Clan gut für seinen Wahlkampf oder für "andere Zwecke" gebrauchen können. Für Deutschland und auch für die EU wäre es ratsam, sich künftig mit Falschspielern und Erpressern unter den Autokraten zurückzuhalten. Von denen gibt es bereits innerhalb der EU zu viele. Autor: Blog Editor
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