24.04.2021USA erkennen Massaker an Armeniern als Völkermord an 12.05.2018 Völkermord an den Armeniern: Türkei macht weiter 10.12.2020 Friedensvertrag von Sèvres als epochale Demütigung Bis heute verleugnet die türkische Regierung, dass der Völkermord je passiert ist und weist dabei jegliche Schuld des Osmanischen Reiches zurück. Die Verleugnung des Völkermordes hindert nicht nur die Aufklärung der historischen Ereignisse, sondern auch die Annäherung und Versöhnung der Türkei mit Armenien. Gründungsmythos der Türkei in Frage gestellt Nach dem Ersten Weltkrieg sah es zunächst so aus, als würde es zu einer juristischen Aufarbeitung der Verbrechen kommen. Auf Druck der Alliierten, allen voran Großbritanniens, erklärte sich der Sultan bereit, die Verantwortlichen für den Genozid strafrechtlich zu verfolgen. Neben anderen wurden auch die drei Hauptverantwortlichen zum Tod verurteilt, jedoch waren sie bereits vor dem Prozess nach Deutschland geflohen. Die osmanische Regierung hoffte, die Alliierten würden im Gegenzug auf eine Zerstückelung des Reichs verzichten. Doch der im August 1920 geschlossene Vertrag von Sèvres machte mit seinen harten Bedingungen diese Hoffnung zunichte. Nur ein von ausländischen Mächten abhängiger Rumpfstaat wäre der künftigen Türkei geblieben. „Mantel des Schweigens über den Völkermord gebreitet“ Mustafa Kemal, später mit dem Beinamen „Atatürk“ geehrt, opponierte an der Spitze der Nationalversammlung gegen den Vertrag. Nach siegreichen Kämpfen gegen griechische Invasionstruppen erreichte er 1923 günstigere Bedingungen im Vertrag von Lausanne und gründete die türkische Republik. „Danach wurde der Mantel des Schweigens über den Völkermord gebreitet“, sagt Sibylle Thelen von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg. Das habe in der Türkei lange sehr gut funktioniert. Erst seit den 1970er-Jahren, als die armenische Geheimorganisation „Asala“ türkische Diplomaten und Politiker tötete, sei das Thema wie aus dem Nichts wieder auf der Tagesordnung erschienen. Um Erklärungen anbieten zu können, sei in der Türkei die offizielle Geschichtsschreibung entstanden. Doch seit zehn, zwanzig Jahren zeichneten sich Veränderungen ab. Bis heute lautet die offizielle Haltung der Türkei, dass es einen Völkermord nie gegeben habe. Stattdessen hätten die Armenier damals die muslimische Bevölkerung angegriffen und massakriert. Bei den folgenden Umsiedlungen seien dann in den Kriegswirren etwa 300.000 der Deportierten umgekommen. Zentrale Befehle, die Minderheit auszulöschen, hätten nicht existiert. Angst vor Reparationen Der Linie des Leugnens und Verdrängens scheint auch die aktuelle politische Führung in Ankara zu folgen. Möglicherweise spielt dabei die Furcht vor Entschädigungsforderungen eine Rolle. Vielleicht ist aber ein anderes Motiv noch stärker als die Angst vor Reparationen: „Eine Anerkennung des Völkermords würde den Gründungsmythos der türkischen Republik in Frage stellen“, sagt Thelen. Es waren nämlich nicht nur heroische Abwehrkämpfe, die dem künftigen Staat den Weg ebneten. Sondern auch ein Genozid – eine zweifellos äußerst schmerzliche Erkenntnis. Mit Material der AFP Viele Länder haben die Ereignisse in 1915 als "Völkermord" anerkannt. US-Versicherungen haben viele Lebensversicherungen für die Getöteten an die Hinterbliebenen auszahlen müssen. Klagen machten bisher, als die USA den Völkermord als solchen noch nicht anerkannt hatten, keinen Sinn. Nachdem Joe Biden den "Völkermord" als solchen bezeichnet hat, könnte eine Klagewelle gegen die Türkei als Rechtsnachfolger des Osmanischen Reichs einsetzen. Sollte eine dieser Klagen zugunsten der Kläger entschieden werden, soll die Gefahr bestehen, dass wesentliche Vermögensteile der Türkei sogar die Maschinen der Turkish Airlines verpfändet werden können.So bleibt festzustellen, dass Bidens Anerkenntnis des Völkermordens ein großes Gewicht zukommt. Lesen Sie bitte den gesamten Artikel unter Focus.
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