Zalabiya, auch Zalabiyeh war eine Festungsanlage am Euphrat gegenüber der großen Stadtanlage von Halbiya gelegen. Die Gründung wird der palmyrenischen Herrscherin Zenobia zugeschrieben. Die heute sichbaren Ruinenreste stammen vermutlich aus dem 6. Jh. n.Chr. als der byzantinische Kaiser Justinian die Festungsanlage wiederaufbauen ließ. Zalabiya liegt am östlichen (linken) Fußufer des Euphrat in der Nähe der Einündung des Belich (bei ar-Raqqa) und des Chabur (südöstlich von Dair az-Zaur). Man erreicht Zalabiy von Dair az-Zaur mit dem Auto auf der südlich des Euphrat verlaufenden Schnellstraße. Zalabiya ist ca. 75 km von ar-Raqqa und ca. 50 km nordwestlich von Dair az-Zaur gelegen. Die Festungsanlage von Halabiya ist über eine Pontonbrückezu erreichen, so dass man den Euphrat nicht mühsam umfahren muss. Am östlichen Ufer führt eine Nebenstraße entlang der Bahnlinie. Nach etwa vier Kilometern kommt man in die Nähe der Ruinenstätte. Die Straße mündet nach weiteren fünf Kilometer in die zweite und weniger befahrene Durchgangsstraße, die nördlich des Euphrat verläuft. In der Luftlinie beträgt die Entfernung zu Halabiya etwas über zwei Kilometer. An den Orten Halabiya und Zalabiya verengt sich das ansonsten mehrere Kilometer breite Euprattal, das tief in das karge Felsplateau der ostsyrischen Wüstensteppe eingegraben ist bis auf wenige hundert Meter.Die Burgruine liegt auf einer durch ein trockenes Tal von den umgebenden Felsbergen getrennten Hügelkuppe. In einem Steilhang fällt der Hügel im Westen 50 Meter direkt bis zum Euphrat ab, der hier an der Flussenge al-Khanuqa (Hanuqa, „der Würger“) einen weiten Rechtsbogen macht. In der Nähe der Burgruinen, etwa einen bis zwei Kilometer nördlich der Pontobrücke lag in einem Taleinschnitt in den Felshügeln der Al-Kibar-Reaktor, die Baustelle eines mutmaßlichen Atomreaktors, der am 6. September 2007 durch einen israelischen Luftschlag zerstört wurde.
Geschichte:
ca. 3 Jhrt. v. Chr. - Schiffahrt auf dem Euphrat und Nutzung der Straßenwege
entlang des Euphrat für Handelsgüter aller Art
- Einrichtung von Kontrollposten an der Engstelle des Euphrat
- Boote und Flöße (Keleks) wurden bei Niedrigwasserstand
zurück gelassen und der Warentransport erfolgte über Land
- Nennung der Orte Halabitu/Halabi’i und Šalbat/Šalbatu
in den Keilschriftenarchivs von Ebla
- Salbatu wurde von Ebla aus verwaltet
2. Jhrt. v. Chr. - Halabit und Šalabatum/Šalabitum werden in den Schriften
von Mari erwähnt altbabylonische Zeit
- Stationen auf der Reise von Mari nach Westen flussaufwärts
von Zalabiya sind Tuttul und Emar genannt
- Straßen von Tuttul und Emar führen westwärts nach Haleb,
nordwärts nach Karkemiš und Richtung Qatna im Süden
- Tuttul war ein strategisch wichtiger Posten an der
Einmündung des Belich
2200 – 2100 v. Chr. - Herrschaft des sumerischen Fürsten Gudea über
das Kleinreich Lagaš am Euphrat in Südmesopotamien
- Steininschriften im Hof des Ein-innu (Ninnu Tempel)
führen den Import von Holz und Basalt auf
- Inschrift nennt zwei Bezugsregionen für diese Gesteinsart
den Ort Basalla (Berg des Amurru) also der Amurriter,
deren Siedlungsgebiet am oberen Euphrat Zalabiya lag
- Basalla wurde mit dem Dschebel al-Bishri lokalisiert,
dessen Zentrum 50 Kilometer westlich von Dair az-Zaur
liegt und der zum zentralsyrischen ammuritischen
Siedlungsgebiet gehörte
- Dschebel al-Bishri ist ein 100 Kilometer langes Kalksteinplateau,
das mit seinem Nordostende bis an den Euphrat reicht.
Dieser Teil nahe der Flussenge besteht aus
einem 10 × 7 Kilometer großen Basalthügel.
- Umanum ist der zweite Ort des Basaltabbaus
- Umanum bildet die Fortsetzung des Plateaus auf der
östlichen Seite der Euprataue
- Gudea ließ nach gefundenen Inschriften Basalt
in den Hügeln von Halabiya und Zalaabiya brechen und zu
Stelen im Hof des Ninnu-Tempels verarbeiten
- Basaltabbau rund um Zalabiya bis in die heutige Zeit
(für Straßenschotter)
- ca. 1000 v. Chr. - Nennung von Halabiya in einer Liste des Königs
Aššur-nâṣir-apli I. (reg. 1050–1031)
- Nennung der Region auch unter dem assyrischen
König Aššur-naṣir-apli II. (reg. 883–859)
- Zeugnisse für eine Besiedlung auch in achämenidischer
und parthischer Zeit 3. Jh. n.Chr.
Römische Zeit: - Römer versuchen ihre Kontrolle entlang des Flusses
nach Osten bis über Dura Europos hinaus auszudehnen
um 250 n.Chr. - Schapur I (Perserkönig) zerstört mehrere römischen Lager
256 Zerstörung von Dura Europos durch die Sassaniden
257 - Palmyra erlebt wirtschaftliche Blütezeit
258 - Ausbau der Festung Halabiya als Ersatz für Dura Europos
- Festung dürfte schon früher Bestand gehabt haben
um 260 n.Chr. - Septimius Odaenathus, Fürst und späterer König aus
Palmyra drängt die Perser zurück und stellt die
römische Ordnung wieder her
267 - Tod des Septimius Odaenathus
267 - Zenobia, die Frau ds Septimius Odaenathus übernimmt
die Herrschaft für ihren unmündigen Sohn Vabaallathus
- Königin Zenobia sagt sich vom römischen Reich los
- Königin Zenobia vergrößert ihr Reich durch Eroberungen
großer Teile Kleinasiens und Palmyra sowie eine
geschickte Diplomatie zwischen den Interessengruppen
271 - In zwei Schlachten bei Antiochia (Immae) und Emesa
besiegte Aurelian die Truppen des palmyrenischen Teilreiches
272 - Einnahme der Stadt Palmyra
- Kaiser Aurelian führt Zenobia in die römische Gefangenschaft
274 - Zenobia wird mit dem Usurpator Tetricus I. im
Triumphzug in Rom vorgeführt Folgezeit
- Zenobia verbringt ihren Lebensabend in einer Villi unweit
von Tivoli Bei Rom und stirbt als Matrone (ehrbare Frau)
- Römer übernehmen den östlichen Außenposten
- Kaiser Diokletian (geg. 284 – 305) lässt die Mauern der
Festung verstärken
- Halabiya wird in die römische Verteidigungslinie
des Limes Arabicus einbezogen
um 535 - Zerstörung der Stadt unter Chosrau I
- Chosrau I. genannt Anuschirwan („mit der unsterblichen Seele“;
war von 531 bis zu seinem Tod 579 persischer Großkönig
und Gegenspieler von Justinian I
- Justinian I (reg. 527 – 565) Um 550
- Justinian lässt die Mauern von Halabiya und Resafa
wiederaufbauen und verstärken
610 - Chosrau II (reg. 590-628) erobert und zerstört
nach jahrelangen Kriegszügen die Stadt
637 - arabische Besetzung der Stadt
Folgezeit: - Stadt verliert an Bedeutung, da innerhalb eines
abbasidischen Kalifats Keine Befestigungsanlagen strategisch
mehr erforderlich waren
12. Jh. letzte Besiedlungsspuren, danach Verfall
Sehenswürdigkeiten:
- Ostmauer von Nordosten
- wenige Meter hinter den Mauerresten liegt die
Abbruchkante zum Fluss
- Ruinen aufgrund von Erdrutschen beeinflußt
- Ruinenreste von Teilen der Ostmauer
- quadratischee und rechteckigee Wehrtürmen
Geschichte:
ca. 3 Jhrt. v. Chr. - Schiffahrt auf dem Euphrat und Nutzung der Straßenwege
entlang des Euphrat für Handelsgüter aller Art
- Einrichtung von Kontrollposten an der Engstelle des Euphrat
- Boote und Flöße (Keleks) wurden bei Niedrigwasserstand
zurück gelassen und der Warentransport erfolgte über Land
- Nennung der Orte Halabitu/Halabi’i und Šalbat/Šalbatu
in den Keilschriftenarchivs von Ebla
- Salbatu wurde von Ebla aus verwaltet
2. Jhrt. v. Chr. - Halabit und Šalabatum/Šalabitum werden in den Schriften
von Mari erwähnt altbabylonische Zeit
- Stationen auf der Reise von Mari nach Westen flussaufwärts
von Zalabiya sind Tuttul und Emar genannt
- Straßen von Tuttul und Emar führen westwärts nach Haleb,
nordwärts nach Karkemiš und Richtung Qatna im Süden
- Tuttul war ein strategisch wichtiger Posten an der
Einmündung des Belich
2200 – 2100 v. Chr. - Herrschaft des sumerischen Fürsten Gudea über
das Kleinreich Lagaš am Euphrat in Südmesopotamien
- Steininschriften im Hof des Ein-innu (Ninnu Tempel)
führen den Import von Holz und Basalt auf
- Inschrift nennt zwei Bezugsregionen für diese Gesteinsart
den Ort Basalla (Berg des Amurru) also der Amurriter,
deren Siedlungsgebiet am oberen Euphrat Zalabiya lag
- Basalla wurde mit dem Dschebel al-Bishri lokalisiert,
dessen Zentrum 50 Kilometer westlich von Dair az-Zaur
liegt und der zum zentralsyrischen ammuritischen
Siedlungsgebiet gehörte
- Dschebel al-Bishri ist ein 100 Kilometer langes Kalksteinplateau,
das mit seinem Nordostende bis an den Euphrat reicht.
Dieser Teil nahe der Flussenge besteht aus
einem 10 × 7 Kilometer großen Basalthügel.
- Umanum ist der zweite Ort des Basaltabbaus
- Umanum bildet die Fortsetzung des Plateaus auf der
östlichen Seite der Euprataue
- Gudea ließ nach gefundenen Inschriften Basalt
in den Hügeln von Halabiya und Zalaabiya brechen und zu
Stelen im Hof des Ninnu-Tempels verarbeiten
- Basaltabbau rund um Zalabiya bis in die heutige Zeit
(für Straßenschotter)
- ca. 1000 v. Chr. - Nennung von Halabiya in einer Liste des Königs
Aššur-nâṣir-apli I. (reg. 1050–1031)
- Nennung der Region auch unter dem assyrischen
König Aššur-naṣir-apli II. (reg. 883–859)
- Zeugnisse für eine Besiedlung auch in achämenidischer
und parthischer Zeit 3. Jh. n.Chr.
Römische Zeit: - Römer versuchen ihre Kontrolle entlang des Flusses
nach Osten bis über Dura Europos hinaus auszudehnen
um 250 n.Chr. - Schapur I (Perserkönig) zerstört mehrere römischen Lager
256 Zerstörung von Dura Europos durch die Sassaniden
257 - Palmyra erlebt wirtschaftliche Blütezeit
258 - Ausbau der Festung Halabiya als Ersatz für Dura Europos
- Festung dürfte schon früher Bestand gehabt haben
um 260 n.Chr. - Septimius Odaenathus, Fürst und späterer König aus
Palmyra drängt die Perser zurück und stellt die
römische Ordnung wieder her
267 - Tod des Septimius Odaenathus
267 - Zenobia, die Frau ds Septimius Odaenathus übernimmt
die Herrschaft für ihren unmündigen Sohn Vabaallathus
- Königin Zenobia sagt sich vom römischen Reich los
- Königin Zenobia vergrößert ihr Reich durch Eroberungen
großer Teile Kleinasiens und Palmyra sowie eine
geschickte Diplomatie zwischen den Interessengruppen
271 - In zwei Schlachten bei Antiochia (Immae) und Emesa
besiegte Aurelian die Truppen des palmyrenischen Teilreiches
272 - Einnahme der Stadt Palmyra
- Kaiser Aurelian führt Zenobia in die römische Gefangenschaft
274 - Zenobia wird mit dem Usurpator Tetricus I. im
Triumphzug in Rom vorgeführt Folgezeit
- Zenobia verbringt ihren Lebensabend in einer Villi unweit
von Tivoli Bei Rom und stirbt als Matrone (ehrbare Frau)
- Römer übernehmen den östlichen Außenposten
- Kaiser Diokletian (geg. 284 – 305) lässt die Mauern der
Festung verstärken
- Halabiya wird in die römische Verteidigungslinie
des Limes Arabicus einbezogen
um 535 - Zerstörung der Stadt unter Chosrau I
- Chosrau I. genannt Anuschirwan („mit der unsterblichen Seele“;
war von 531 bis zu seinem Tod 579 persischer Großkönig
und Gegenspieler von Justinian I
- Justinian I (reg. 527 – 565) Um 550
- Justinian lässt die Mauern von Halabiya und Resafa
wiederaufbauen und verstärken
610 - Chosrau II (reg. 590-628) erobert und zerstört
nach jahrelangen Kriegszügen die Stadt
637 - arabische Besetzung der Stadt
Folgezeit: - Stadt verliert an Bedeutung, da innerhalb eines
abbasidischen Kalifats Keine Befestigungsanlagen strategisch
mehr erforderlich waren
12. Jh. letzte Besiedlungsspuren, danach Verfall
Sehenswürdigkeiten:
- Ostmauer von Nordosten
- wenige Meter hinter den Mauerresten liegt die
Abbruchkante zum Fluss
- Ruinen aufgrund von Erdrutschen beeinflußt
- Ruinenreste von Teilen der Ostmauer
- quadratischee und rechteckigee Wehrtürmen