Lage
BanyasBanyas (hebr.: בניאס, auch Banjas oder Banias) ist ein Naturpark am Fuße des Hermongebirges in den von Israelannektierten Golanhöhen. Der offizielle Name des Parks lautet „Hermon Stream (Banias) Nature Reserve“ bzw. "שמורת טבע נחל חרמון - בניאס" (Schmurát Téwa Nachál Chermón - Banias), da der namensgebende Fluss im Hebräischen auch als „Nachal Chermon“, also „Hermonbach“ bezeichnet wird. Ein wichtiges Ziel in der Nähe des Parks ist die Nimrodsburg (siehe Ausflüge).
Wie viele andere israelische National- und Naturparks ist das Reservat eher klein und zieht sich nur wenige Kilometer am Flüsschen entlang, beeindruckt aber durch archäologische Relikte u.a. aus der Antike und durch seine Vegetation, die auch im Sommer üppig grün ist. Wenn man sich etwas genauer umschauen und sich Zeit lassen will, empfiehlt es sich, für den Besuch im Park einen halben Tag einzuplanen.
Hintergrund Ruinen von Caesarea Philippi
Banias Falls: WasserfallDer Banias bzw. „Nachal Chermon“ ist einer der drei Quellflüsse des Jordans neben dem Dan und dem Hasbani. Der Banyas vereinigt sich schon nach neun Kilometern am Nordrand der Huleebene bei Sde Nehemija mit dem Dan zum Jordan, der Hasbani fließt nur wenig später zu. Im Quellgebiet des Banyas wurde (wie auch am Dan) ein Naturschutzgebiet entlang des Flußlaufs ausgewiesen.
Sehenswert ist schon die Quelle des Flusses selbst. Der Banias entspringt zu Füßen einer Felswand in einem Wasserbecken und wird dann über einige weitere Becken geleitet, ehe er sich als Fluss weiter seinen Weg bahnt. Auf den ersten dreieinhalb Kilometern fällt der Banias über mehrere Wasserfälle fast 200 Meter ab. Wegen seiner hohen Fließgeschwindigkeit hat sich der Fluss eine Schlucht durch das Gelände gegraben.
GeschichteIm Bereich einer Stelle, an der wohl schon die Kanaaniter Ba'al angebetet hatte, wurde nach der Eroberung durch Alexander d.Grossen um 332 v.Chr. in hellenistischer Zeit ein Heiligtum des griechischen Hirtengottes Pan errichtet. Von dessen Name leitet sich auch der heutige Name her: Von der Bezeichnung Paneas in der Antike entstand die Ortsbezeichnung Banias oder Banyas. Noch heute sieht man am Quellbecken des Flusses die in die Felswand gehauenen Nischen, in denen damals Figuren standen. Vor der Höhle des Quell-Heiligtums wurde unter Herodes d. Grossen ein Augustus - Tempel errichtet.
Nach der Zeitenwende und der Aufteilung des Reiches nach dem Tod von Herodes d.Grossen wurde die Siedlung Paneas von Herodes' Sohn Herodes Philippos zu einer Stadt erweitert, die als Caesarea Philippi am Handelsweg Tyros - Damaskusgelegene Hauptstadt seines die Region des Golan umfassenden Reiches wurde. Die zu Ehren von Kaiser Tiberius als Caesarea Philippi benannte Stadt wird auch im Neuen Testament erwähnt, wo sie gemäss (Mt 16,13-17 EU) der Ort war, an dem Petrus in Jesus den Messias erkannte.
Unter Herodes Agrippa II. wurde die Stadt nochmals erweitert, östlich der Höhle zwei Tempel zur Ehren des Pan und der Nymphen und ein Palast errichtet und die am linken Ufer auf einer leichten Erhebung erbaute Stadt mit einem Aquaedukt verbunden.
In der byzantinischen Zeit behielt Banias seine Bedeutung und war Bischofssitz, ein Titularbistum erinnert an die Bedeutung des untergegangenen Bischofssitzes. Die Pan-Heiligtümer wurden dem Verfall überlassen. Nach der Eroberung durch die Muslime im 7. Jahrhundert versank der Ort in die Bedeutungslosigkeit. Mit dem Einmarsch der Kreuzfahrer und der Bekämpfung der muslimischen Festung Nimrod etwas weiter östlich, wurde die Stadt wieder zu einer Grenzstadt zum islamischen Gebiet. Bis zum Sieg von Saladin über die Kreuzfahrer im Jahre 1187 wechselt die Stadt mehrmals die Herrschaft, ab dem 13. Jhdt. verlor der nun im islamischen Gebiet gelege Ort seine Bedeutung als Grenzstadt und wurde zu einem unbedeutenden Dorf.
1967 eroberte Israel den Golan - und damit auch das Gebiet um Banyas - von Syrien und hat den Golan 1981 annektiert. Die Grenze zum israelischen Kernland befindet sich knapp westlich des Ortes 1 Snir bzw. Senir, der seinerseits direkt westlich des Naturschutzgebiets liegt. Ab 1980 wurden im Bereich von Paneasarchäologische Untersuchungen durchgeführt und mehrere Gebäude ausgegraben.
Flora und Fauna
Wenn man sich im Sommer in Israel aufhält, bildet das Naturschutzgebiet von Banyas einen beeindruckenden Gegensatz zur sonst meist dürren und trockenen Landschaft. Entlang des Flusslaufs hält sich aufgrund der ganzjährigen ausreichenden Wasserversorgung eine dichte, an einen Urwald erinnernde Vegetation, die teilweise über Wege zugänglich gemacht worden ist. Es gibt sowohl einen reichen Baumbestand als auch dichtes Unterholz, durch das sich die Wanderwege schlängeln.
Aufgrund der hervorragenden Umweltbedingungen halten sich auch viele Tierarten im Bereich des Banyas auf, manche gibt es nur im Flusssystem des Jordans.
Quelle: https://de.wikivoyage.org/wiki/Banyas
BanyasBanyas (hebr.: בניאס, auch Banjas oder Banias) ist ein Naturpark am Fuße des Hermongebirges in den von Israelannektierten Golanhöhen. Der offizielle Name des Parks lautet „Hermon Stream (Banias) Nature Reserve“ bzw. "שמורת טבע נחל חרמון - בניאס" (Schmurát Téwa Nachál Chermón - Banias), da der namensgebende Fluss im Hebräischen auch als „Nachal Chermon“, also „Hermonbach“ bezeichnet wird. Ein wichtiges Ziel in der Nähe des Parks ist die Nimrodsburg (siehe Ausflüge).
Wie viele andere israelische National- und Naturparks ist das Reservat eher klein und zieht sich nur wenige Kilometer am Flüsschen entlang, beeindruckt aber durch archäologische Relikte u.a. aus der Antike und durch seine Vegetation, die auch im Sommer üppig grün ist. Wenn man sich etwas genauer umschauen und sich Zeit lassen will, empfiehlt es sich, für den Besuch im Park einen halben Tag einzuplanen.
Hintergrund Ruinen von Caesarea Philippi
Banias Falls: WasserfallDer Banias bzw. „Nachal Chermon“ ist einer der drei Quellflüsse des Jordans neben dem Dan und dem Hasbani. Der Banyas vereinigt sich schon nach neun Kilometern am Nordrand der Huleebene bei Sde Nehemija mit dem Dan zum Jordan, der Hasbani fließt nur wenig später zu. Im Quellgebiet des Banyas wurde (wie auch am Dan) ein Naturschutzgebiet entlang des Flußlaufs ausgewiesen.
Sehenswert ist schon die Quelle des Flusses selbst. Der Banias entspringt zu Füßen einer Felswand in einem Wasserbecken und wird dann über einige weitere Becken geleitet, ehe er sich als Fluss weiter seinen Weg bahnt. Auf den ersten dreieinhalb Kilometern fällt der Banias über mehrere Wasserfälle fast 200 Meter ab. Wegen seiner hohen Fließgeschwindigkeit hat sich der Fluss eine Schlucht durch das Gelände gegraben.
GeschichteIm Bereich einer Stelle, an der wohl schon die Kanaaniter Ba'al angebetet hatte, wurde nach der Eroberung durch Alexander d.Grossen um 332 v.Chr. in hellenistischer Zeit ein Heiligtum des griechischen Hirtengottes Pan errichtet. Von dessen Name leitet sich auch der heutige Name her: Von der Bezeichnung Paneas in der Antike entstand die Ortsbezeichnung Banias oder Banyas. Noch heute sieht man am Quellbecken des Flusses die in die Felswand gehauenen Nischen, in denen damals Figuren standen. Vor der Höhle des Quell-Heiligtums wurde unter Herodes d. Grossen ein Augustus - Tempel errichtet.
Nach der Zeitenwende und der Aufteilung des Reiches nach dem Tod von Herodes d.Grossen wurde die Siedlung Paneas von Herodes' Sohn Herodes Philippos zu einer Stadt erweitert, die als Caesarea Philippi am Handelsweg Tyros - Damaskusgelegene Hauptstadt seines die Region des Golan umfassenden Reiches wurde. Die zu Ehren von Kaiser Tiberius als Caesarea Philippi benannte Stadt wird auch im Neuen Testament erwähnt, wo sie gemäss (Mt 16,13-17 EU) der Ort war, an dem Petrus in Jesus den Messias erkannte.
Unter Herodes Agrippa II. wurde die Stadt nochmals erweitert, östlich der Höhle zwei Tempel zur Ehren des Pan und der Nymphen und ein Palast errichtet und die am linken Ufer auf einer leichten Erhebung erbaute Stadt mit einem Aquaedukt verbunden.
In der byzantinischen Zeit behielt Banias seine Bedeutung und war Bischofssitz, ein Titularbistum erinnert an die Bedeutung des untergegangenen Bischofssitzes. Die Pan-Heiligtümer wurden dem Verfall überlassen. Nach der Eroberung durch die Muslime im 7. Jahrhundert versank der Ort in die Bedeutungslosigkeit. Mit dem Einmarsch der Kreuzfahrer und der Bekämpfung der muslimischen Festung Nimrod etwas weiter östlich, wurde die Stadt wieder zu einer Grenzstadt zum islamischen Gebiet. Bis zum Sieg von Saladin über die Kreuzfahrer im Jahre 1187 wechselt die Stadt mehrmals die Herrschaft, ab dem 13. Jhdt. verlor der nun im islamischen Gebiet gelege Ort seine Bedeutung als Grenzstadt und wurde zu einem unbedeutenden Dorf.
1967 eroberte Israel den Golan - und damit auch das Gebiet um Banyas - von Syrien und hat den Golan 1981 annektiert. Die Grenze zum israelischen Kernland befindet sich knapp westlich des Ortes 1 Snir bzw. Senir, der seinerseits direkt westlich des Naturschutzgebiets liegt. Ab 1980 wurden im Bereich von Paneasarchäologische Untersuchungen durchgeführt und mehrere Gebäude ausgegraben.
Flora und Fauna
Wenn man sich im Sommer in Israel aufhält, bildet das Naturschutzgebiet von Banyas einen beeindruckenden Gegensatz zur sonst meist dürren und trockenen Landschaft. Entlang des Flusslaufs hält sich aufgrund der ganzjährigen ausreichenden Wasserversorgung eine dichte, an einen Urwald erinnernde Vegetation, die teilweise über Wege zugänglich gemacht worden ist. Es gibt sowohl einen reichen Baumbestand als auch dichtes Unterholz, durch das sich die Wanderwege schlängeln.
Aufgrund der hervorragenden Umweltbedingungen halten sich auch viele Tierarten im Bereich des Banyas auf, manche gibt es nur im Flusssystem des Jordans.
Quelle: https://de.wikivoyage.org/wiki/Banyas