Die ugaritischen Mythen und Götterbeschreibungen stammen aus der Zeit um ca. 1500–1200 v. Chr. und bilden die Grundlage für die Ugaritische Religion. Die ugaritischen Mythologie wird durch ältere sumerische und akkadische Vorstellungen beeinflußt. Auch hethitische und hurritische Elemente sind vorhanden.Der ursprüngliche Hauptgott in der Stadt Ugarit ist El (ein Stiergott). Die Götter der Levante werden auch bei den Phöniziern und in den alttestamentlichen Schriften der Bibel erwähnt, so etwa in Zusammenhang mit der Regentschaft Salomons. Die Religion des Königreiches Ugarit lässt sich anhand von umfangreichen Keilschrift- Tafel-Funden rekonstruieren. Die Keilschrifttafeln wurden in akkadischer Sprache und ab dem 14. Jh auch in protosemitischer Sprache verfasst. Die Täfelchen legen Zeugnis über die religiösen Vorstellungen des Volkes in Sagen, Mythen, Gebeten und Epen ab. Auch Götter- und Opferlisten und Texte zu zeremoniellen Vorschriften wurden gefunden. Aus den Funden konnten Befragungen der Götter durch Leber-Orakel rekonstruiert werden. Auch Tonmodelle in Form von Schafslebern wurden gefunden einschließlich Hinweisen wie das Orakel zu deuten ist. Ferner fand man Beschreibungen zu Opfer- und Begräbnis- Zeremonien. Beschwörungstexte befassen sich auch mit schädlichen Naturkräften wie Krankheiten, Dämonen, Unfruchtbarkeit und Folgen von Trunkenheit und Schlangengifte.
Gottheiten:
EL
- Schöpfer der Welt und der Menschen
- Göttervater und Vater der Menschheit (ab-adm)
- Mensch-Schöpfer auch im hebräisch-biblischen Adam, dem ersten
Menschen und auch im sumerischen Mythos um Adapa
- Haupt der Götterfamilie und oberster Schiedrichter
- Beinamen „König“, „der Freundliche“, „der Stier“
- Darstellung in Menschengestalt, grauhaarig mit Bart in königlichen Gewändern
- Zeugung einer Götterfamilie mit Aschera und Schapsu
- Götterpaar Schachar (Morgendämmerung und Schalem (Abenddämmerung)
- Zeugung von 70 Göttern und Göttinnen mit Aschera
(z.T. viele anonyme Götter als furchterregende Dämonen)
- Zeugung weiterer Kinder mit Schapsu der Sonnengöttin
- El’s Kinder werden „Banu-Elima“ (Els-Söhne) genannt.
- Bibeltexte sprechen von Elohim (Pluralis majestatis zu Herrgott)
- El lebt der Überlieferung nach in der Tiefe eines Berges oder Gebirges
an der Quelle der zweifachen Tiefe (ursprünglich die babylonische Meeresgöttin Tiamat)
- im Buch Genisis der Bibel wird JHWH-Elohim (Jahweh) zu Beginn
mit tehom - „die Tiefe“, verknüpft), welche die Quelle von
Süß- und Salzwasser (Meer) darstellt
Baal
- Baal Haddad (Adad)
- wichtigster Gott im ugaritischen Mythos
- Kampf zwischen Baal und seinem Bruder Yam um die Herrschaft der Erde
- Baal besiegt seinen Bruder Yam und wird auch Beherrscher der Meere
- Baal-Hadad wird bei den Hyksos auch Sturmgott genannt, sicherte er günstige
Winde und gutes Wetter für die Schiffahrt
(Hyksos = Einwanderer zwischen 1719 v. Chr. und 1692 v. Chr.
in das Nildelta des Alten Ägypten)
- Fruchbarkeitsgott, der mit den Gewitterwolken die Erde befeuchtet
- Adals Kälber werden die Gewitterwolken genannt
und der Donner als Baals Stimme interpretiert
- Baal-Haddad schleudert in manchen Abbildungen stehend
auf einem Stier Blitze von sich
- Baal ist der Gott, der für die Nahrungsgrundlage von Mensch und Tier
(Wasser, Gereide, Wein, Öl, Kräuter) zuständig ist
- Parallelen zu Psalm 65 in dem diese Fähigkeiten JHWH (Jahweh)
zugeschrieben werden
- Verehrung Baals in Nordisrael über Jahrhunderte und noch in biblischer Zeit
- umfänglichster Mythenzyklus unter den Keilschriftfunden
- ursprünglich ein fremder Gott und Sohn von Dagan und Tirosch
- Aufnahme durch Anat in den Götterhimmel Kanaans
Mot
- Totengott
- Namensgebung aus dem gemeinsemitischen Wort mawt/môt "Tod
- Todfeind des Gottes Ba’al
- Kampf zwischen Baal und Mot in der Unterwelt
- Baal wird durch die Göttin Anath wieder befreit
- Deutung Mots als Getreidegott
- Anat tötet Mot aus Rache für den Tod Ba’als
"Mit einer Heugabel worfelte sie ihn, mit Feuer verbrannte sie ihn,
mit einem Mahlstein zermalmte sie ihn, auf dem Feld zerstreute sie ihn"
Die Auferstehung entfällt aber, denn die Vögel des Himmels fraßen seine Reste.“
Dagan und Tirosch
- Urgötterpaar für die Agrarwirtschaft (Korn und Most) aus Halab (Aleppo)
- Halab ein Ort in der Nähe von Ugarit sowie Kanaan
- Integration in den kanaanäischen Pantheon
- Konkurrenz zu El und Aschera
- kaum textliche Göttererwähnung (eher unbedeutend)
Yam
- Wassergottheit (Meeresgott Yam oder Flussgott Nahar)
- El gibt ihm den neuen Namen Yaw Tsedeq
- Sonnengott der Kanaaniter
- Richter über die Welt und Bestrafung der Übeltäter
an Taten an den Unschuldigen
Kothar
- Gott der Schmiede
- dem griechischen Kinyras (Vater/Großvater) des Adonis gleichgesetzt
Göttinnen:
Anat
- Verschiedene Bedeutungen als - Königin des Himmels und
Baals Gemahlin oder auch Schwester und Gefährtin des Baal
- mögliche Anlehnung an Inana einer sumerischen Himmelskönigin
- auch Attart-shem-Baal genannt (Attart = Name von Baal)
Aschera (Athirat)
- Fruchtbarkeitgöttin und Gattin des Schöpfergottes El
- gebar 70 Götter und Göttinnen
- aramäische Inschriften als Göttin Teman
- ugaritische Bezheichnung vermutlic Aschiratu
- Verehrung in einem Kultpfahl (stilisierter Baum / Aschere)
- Bibeltexthinweise als Göttin bzw. Kultphahl
- zeitweise Vorstellung der Menschen im alten Israel als
Ehefrau von JHWH (Jahwe oder Jehovah)
- Bibelstellen:
- Stelle 1 Könige 15,13 „Königinmutter Maacha
hat der Aschera ein Standbild errichtet
- Stelle 2 Könige 21,7 König Manasse stellte ein Kultbild
der Aschra auf
- Stelle 1 Könige 18,19 erwähnt das 400 Propheten
Ascheras vom Tisch Isebels essen
- Stelle 2 Könige 23,4 König Joschija entfernt aus
dem Tempel Gegenstände, die für den Baal, Aschera
und das ganze Heer des Himmels angefertigt wurden
- in ägyptischer Darstellung könnte Aschera mit der
Göttin Hathor gleichgesetzt werden (Darstellung 2 Lotusblüten)
Ashtoreth
- Yam/Yawas Frau
- Bezeichnung in einem ägyptischen Papyrus als
„Die Braut des thyrrenischen Meeres"
- Fruchtbarkeitshinweis im Alten Testament
- Ähnlichkeiten mit der semitischen Göttin Astarte
Göttliche Einheiten
In historischen Quellen findet häufig eine Vermischung verschiedener
Gottheiten statt
1. Baal und Yaw
2. Anat und Ashtoretz
3. El undAthirat
4. Verehrung von Doppelgottheiten (Janus-Kopf)
zu persischer Zeit als - Ashart-Anat Ashtart-Yaw
Anat-Yaw (gilt als Sonnengott) Ashim-Bethel,
Anat-Bethel (entspricht dem phönizischen Ashtart-Melk) Ashtart-Eshmun.
Weitere Schutz- und Hauptgötter in der Region:
1. Baal, der Schutzgott der Kanaaniter
2. Kemosch, der Schutzgott der Moabiter und deren Gebiet Moab
3. Melkom wurde zu den Ammonitern und deren Staat Ammon verehrt
4. (Baal-)Hadad gehörte zu den Aramäern
5. Melkart gehörte zu Tyros
(weiterhin waren Königsnamen auf Baal und Astarte bezogen)
6. Marduk war der Haupt-Gott von Babylon.
Überlieferungen in der Bibel und anderer Quellen
Hinweise auf zahlreiche Symbole der ugaritischen/kanaanitischen Kulte
1. Empfang der Gesetzestafeln von JHWH (Jahwe oder Jehovah) durch Moses am Berg Sinai. Während Mose auf dem von Wolken (Adads Kalb, Baal) verhüllten Berg verweilt errichtet das Volk am Fuße des Berges ein goldenes Kalb (Baal oder Apsis). Das Götzenbild des „goldenen Kalbes“ wird nach der Rückkehr Moses vernichtet (Monotheismus, 1. Gebot der Bibel an das Alte Testament).
2. Glaubenswechsel von der ugaritischen Trinität (Bull-El, Baal-Hadas und Yam) zum einzigen Gott Jahweh (tatsächlich im 7. Jh. unter Joshija). Übertragung der Eigenschaften der Gottheiten um Baal-Haddad auf Jahweh. Alte Textinschriften verweisen auf Herr der himmlischen Heerscharen“(=El), „Elohim“ (=El), „Zebaoth“.
3. Abgrenzung von Jahweh zu den anderen Gottheiten, vor allem zu Baal. Jahweh ist nicht die Natur selbst (kein Sturm, Gewitter und Erdbeben). Jahweh ist also kein paganistischer oder animistischer Gott auf den die Attribute der kanaanitisch-ugaritischen Gottheiten übertragen werden können. Jahweh hat vielmehr die Macht über die Natur stellt aber nicht die Natur selbst dar. Jahweh ist auch nicht mit der Gottheit Aton des Pharaos Echnaton (aufgrund der fehlenden Sonnenverehrung) gleichzusetzen. Eine Ähnlichkeit mit Yam (jedoch scharfe Abgrenzung zum Baal-Kult) ist nur durch die Namensähnlichkeit begründet. Die Abgrenzung zum Baal-Kult ging schließlich soweit, dass man biblisch den Baal mit dem Teufel selbst identifizierte. Baal-Zebaot, oder Baal Zebul der Philister wird zum Beelzebub.
Ugaritischer Kultkalender und Opferfeste:
Neujahrsfest
- wichtigstes Fest des Jahres
- Beginn vor der herbstlichen Tagundnachtgleiche
- 1. Tag des letzten Kalendermonats Ra'šu-Yeni Monat der Trauben(Wein)ernte
- die Kulthandlung begann bei Vollmond
- am Vorabend opferte der König auf der Dachterrasse des Palasttempels
den höchsten Göttern
- Errichtung symbolischer Wohnhütten mit Ästen auf den Dächern
der Paläste, Häuser und Tempel
- Begrüßung des ersten Weins als ritueller Auftakt des
Erntedankfestes am 15. Tag des letzten Monats
- Bau von Weinrebenbauten au den Feldern der Besitzer der Trauben-Plantagen
- Besitzer schützen den Wein vor Vögeln
- Fest des ersten Weins war mit der beginnenden Regenperiode
und der Aussaat verbunden Marzihu-Fest
Totenfest
- Einladung der Totengeister rapi'uma zum symbolischen
Festmahl im Tempel des Gottes El
- Oberpriester (rab kehenim) verkörpert den Gott El, der betrunken im marzihu
- Unterweltgott Habay lässt El in eine tiefe Ohnmacht fallen
- Schaffung einer symbolischen Verbindung zum Totenreich
- Erweckung des El durch Anat und Astarte mittels Arzeneien
aus dem Trancezusand - Marzihu Fest entspricht dem sumerischen Kispu-Fest
Gottheiten:
EL
- Schöpfer der Welt und der Menschen
- Göttervater und Vater der Menschheit (ab-adm)
- Mensch-Schöpfer auch im hebräisch-biblischen Adam, dem ersten
Menschen und auch im sumerischen Mythos um Adapa
- Haupt der Götterfamilie und oberster Schiedrichter
- Beinamen „König“, „der Freundliche“, „der Stier“
- Darstellung in Menschengestalt, grauhaarig mit Bart in königlichen Gewändern
- Zeugung einer Götterfamilie mit Aschera und Schapsu
- Götterpaar Schachar (Morgendämmerung und Schalem (Abenddämmerung)
- Zeugung von 70 Göttern und Göttinnen mit Aschera
(z.T. viele anonyme Götter als furchterregende Dämonen)
- Zeugung weiterer Kinder mit Schapsu der Sonnengöttin
- El’s Kinder werden „Banu-Elima“ (Els-Söhne) genannt.
- Bibeltexte sprechen von Elohim (Pluralis majestatis zu Herrgott)
- El lebt der Überlieferung nach in der Tiefe eines Berges oder Gebirges
an der Quelle der zweifachen Tiefe (ursprünglich die babylonische Meeresgöttin Tiamat)
- im Buch Genisis der Bibel wird JHWH-Elohim (Jahweh) zu Beginn
mit tehom - „die Tiefe“, verknüpft), welche die Quelle von
Süß- und Salzwasser (Meer) darstellt
Baal
- Baal Haddad (Adad)
- wichtigster Gott im ugaritischen Mythos
- Kampf zwischen Baal und seinem Bruder Yam um die Herrschaft der Erde
- Baal besiegt seinen Bruder Yam und wird auch Beherrscher der Meere
- Baal-Hadad wird bei den Hyksos auch Sturmgott genannt, sicherte er günstige
Winde und gutes Wetter für die Schiffahrt
(Hyksos = Einwanderer zwischen 1719 v. Chr. und 1692 v. Chr.
in das Nildelta des Alten Ägypten)
- Fruchbarkeitsgott, der mit den Gewitterwolken die Erde befeuchtet
- Adals Kälber werden die Gewitterwolken genannt
und der Donner als Baals Stimme interpretiert
- Baal-Haddad schleudert in manchen Abbildungen stehend
auf einem Stier Blitze von sich
- Baal ist der Gott, der für die Nahrungsgrundlage von Mensch und Tier
(Wasser, Gereide, Wein, Öl, Kräuter) zuständig ist
- Parallelen zu Psalm 65 in dem diese Fähigkeiten JHWH (Jahweh)
zugeschrieben werden
- Verehrung Baals in Nordisrael über Jahrhunderte und noch in biblischer Zeit
- umfänglichster Mythenzyklus unter den Keilschriftfunden
- ursprünglich ein fremder Gott und Sohn von Dagan und Tirosch
- Aufnahme durch Anat in den Götterhimmel Kanaans
Mot
- Totengott
- Namensgebung aus dem gemeinsemitischen Wort mawt/môt "Tod
- Todfeind des Gottes Ba’al
- Kampf zwischen Baal und Mot in der Unterwelt
- Baal wird durch die Göttin Anath wieder befreit
- Deutung Mots als Getreidegott
- Anat tötet Mot aus Rache für den Tod Ba’als
"Mit einer Heugabel worfelte sie ihn, mit Feuer verbrannte sie ihn,
mit einem Mahlstein zermalmte sie ihn, auf dem Feld zerstreute sie ihn"
Die Auferstehung entfällt aber, denn die Vögel des Himmels fraßen seine Reste.“
Dagan und Tirosch
- Urgötterpaar für die Agrarwirtschaft (Korn und Most) aus Halab (Aleppo)
- Halab ein Ort in der Nähe von Ugarit sowie Kanaan
- Integration in den kanaanäischen Pantheon
- Konkurrenz zu El und Aschera
- kaum textliche Göttererwähnung (eher unbedeutend)
Yam
- Wassergottheit (Meeresgott Yam oder Flussgott Nahar)
- El gibt ihm den neuen Namen Yaw Tsedeq
- Sonnengott der Kanaaniter
- Richter über die Welt und Bestrafung der Übeltäter
an Taten an den Unschuldigen
Kothar
- Gott der Schmiede
- dem griechischen Kinyras (Vater/Großvater) des Adonis gleichgesetzt
Göttinnen:
Anat
- Verschiedene Bedeutungen als - Königin des Himmels und
Baals Gemahlin oder auch Schwester und Gefährtin des Baal
- mögliche Anlehnung an Inana einer sumerischen Himmelskönigin
- auch Attart-shem-Baal genannt (Attart = Name von Baal)
Aschera (Athirat)
- Fruchtbarkeitgöttin und Gattin des Schöpfergottes El
- gebar 70 Götter und Göttinnen
- aramäische Inschriften als Göttin Teman
- ugaritische Bezheichnung vermutlic Aschiratu
- Verehrung in einem Kultpfahl (stilisierter Baum / Aschere)
- Bibeltexthinweise als Göttin bzw. Kultphahl
- zeitweise Vorstellung der Menschen im alten Israel als
Ehefrau von JHWH (Jahwe oder Jehovah)
- Bibelstellen:
- Stelle 1 Könige 15,13 „Königinmutter Maacha
hat der Aschera ein Standbild errichtet
- Stelle 2 Könige 21,7 König Manasse stellte ein Kultbild
der Aschra auf
- Stelle 1 Könige 18,19 erwähnt das 400 Propheten
Ascheras vom Tisch Isebels essen
- Stelle 2 Könige 23,4 König Joschija entfernt aus
dem Tempel Gegenstände, die für den Baal, Aschera
und das ganze Heer des Himmels angefertigt wurden
- in ägyptischer Darstellung könnte Aschera mit der
Göttin Hathor gleichgesetzt werden (Darstellung 2 Lotusblüten)
Ashtoreth
- Yam/Yawas Frau
- Bezeichnung in einem ägyptischen Papyrus als
„Die Braut des thyrrenischen Meeres"
- Fruchtbarkeitshinweis im Alten Testament
- Ähnlichkeiten mit der semitischen Göttin Astarte
Göttliche Einheiten
In historischen Quellen findet häufig eine Vermischung verschiedener
Gottheiten statt
1. Baal und Yaw
2. Anat und Ashtoretz
3. El undAthirat
4. Verehrung von Doppelgottheiten (Janus-Kopf)
zu persischer Zeit als - Ashart-Anat Ashtart-Yaw
Anat-Yaw (gilt als Sonnengott) Ashim-Bethel,
Anat-Bethel (entspricht dem phönizischen Ashtart-Melk) Ashtart-Eshmun.
Weitere Schutz- und Hauptgötter in der Region:
1. Baal, der Schutzgott der Kanaaniter
2. Kemosch, der Schutzgott der Moabiter und deren Gebiet Moab
3. Melkom wurde zu den Ammonitern und deren Staat Ammon verehrt
4. (Baal-)Hadad gehörte zu den Aramäern
5. Melkart gehörte zu Tyros
(weiterhin waren Königsnamen auf Baal und Astarte bezogen)
6. Marduk war der Haupt-Gott von Babylon.
Überlieferungen in der Bibel und anderer Quellen
Hinweise auf zahlreiche Symbole der ugaritischen/kanaanitischen Kulte
1. Empfang der Gesetzestafeln von JHWH (Jahwe oder Jehovah) durch Moses am Berg Sinai. Während Mose auf dem von Wolken (Adads Kalb, Baal) verhüllten Berg verweilt errichtet das Volk am Fuße des Berges ein goldenes Kalb (Baal oder Apsis). Das Götzenbild des „goldenen Kalbes“ wird nach der Rückkehr Moses vernichtet (Monotheismus, 1. Gebot der Bibel an das Alte Testament).
2. Glaubenswechsel von der ugaritischen Trinität (Bull-El, Baal-Hadas und Yam) zum einzigen Gott Jahweh (tatsächlich im 7. Jh. unter Joshija). Übertragung der Eigenschaften der Gottheiten um Baal-Haddad auf Jahweh. Alte Textinschriften verweisen auf Herr der himmlischen Heerscharen“(=El), „Elohim“ (=El), „Zebaoth“.
3. Abgrenzung von Jahweh zu den anderen Gottheiten, vor allem zu Baal. Jahweh ist nicht die Natur selbst (kein Sturm, Gewitter und Erdbeben). Jahweh ist also kein paganistischer oder animistischer Gott auf den die Attribute der kanaanitisch-ugaritischen Gottheiten übertragen werden können. Jahweh hat vielmehr die Macht über die Natur stellt aber nicht die Natur selbst dar. Jahweh ist auch nicht mit der Gottheit Aton des Pharaos Echnaton (aufgrund der fehlenden Sonnenverehrung) gleichzusetzen. Eine Ähnlichkeit mit Yam (jedoch scharfe Abgrenzung zum Baal-Kult) ist nur durch die Namensähnlichkeit begründet. Die Abgrenzung zum Baal-Kult ging schließlich soweit, dass man biblisch den Baal mit dem Teufel selbst identifizierte. Baal-Zebaot, oder Baal Zebul der Philister wird zum Beelzebub.
Ugaritischer Kultkalender und Opferfeste:
Neujahrsfest
- wichtigstes Fest des Jahres
- Beginn vor der herbstlichen Tagundnachtgleiche
- 1. Tag des letzten Kalendermonats Ra'šu-Yeni Monat der Trauben(Wein)ernte
- die Kulthandlung begann bei Vollmond
- am Vorabend opferte der König auf der Dachterrasse des Palasttempels
den höchsten Göttern
- Errichtung symbolischer Wohnhütten mit Ästen auf den Dächern
der Paläste, Häuser und Tempel
- Begrüßung des ersten Weins als ritueller Auftakt des
Erntedankfestes am 15. Tag des letzten Monats
- Bau von Weinrebenbauten au den Feldern der Besitzer der Trauben-Plantagen
- Besitzer schützen den Wein vor Vögeln
- Fest des ersten Weins war mit der beginnenden Regenperiode
und der Aussaat verbunden Marzihu-Fest
Totenfest
- Einladung der Totengeister rapi'uma zum symbolischen
Festmahl im Tempel des Gottes El
- Oberpriester (rab kehenim) verkörpert den Gott El, der betrunken im marzihu
- Unterweltgott Habay lässt El in eine tiefe Ohnmacht fallen
- Schaffung einer symbolischen Verbindung zum Totenreich
- Erweckung des El durch Anat und Astarte mittels Arzeneien
aus dem Trancezusand - Marzihu Fest entspricht dem sumerischen Kispu-Fest