Zusammenfassung
Besiedlung:
- Entstehung der Bezeichnung „Tote Städte“ nach Joseph Mattern nach
einer Reise Ende der 1930er Jahre geprägter Begriff (französisch: „villes mortes“)
- Ruinen von ehemals ca. 700 (tlw. auch 820 gezählten) dörflichen Siedlungen
aus spätrömischer und byzantinischer Zeit
- Entstehungszeit ca. 1. Jh. n. Chr.
- gelegen im nordsyrischen Kalksteinmassiv
- Blütezeit im 4. Jh. n. Chr.
- Handel mit Wein, Oliven und Getreide
- Anlage der Handelsüberschüsse in Villen, öffentlichen Gebäuden und Kirchen
- Bevölkerung tritt zu großen Teilen zum Christentum über
- Niedergang ab dem 7 Jh.
- Verlassen der Dörfer vom 7. - 9. Jh.
Nordsyrisches Kalksteinmassiv
- Ausdehnung über eine Fläche von ca. 5.500 km²
- Nord-Süd- Ausrichtung über 140 km
- Ost-West-Ausrichtung über ca. 50 km
Begrenzung:
- im Norden fruchtbare Ebene des Afrin
- im Süden vom Nahr al-Asi (Orontes)
im Westen Tal des Ghab zur Bergkette des Dschebel Ansariye
im Osten das große innersyrische Plateau
Verbindungsweg:
- Handelsstraße zwischen Hama und Aleppo über Maarat an-Numan
(Ackerebene des syrischen Altsiedellandes)
Geografie:
- Lage des Kalksteinmassivs in einer ca. 400 – 500 Meter hohen Hügelkette
- höchste Gipfel bis etwa 800 Meter
- Hügelplateau verkrustet und verkarstet
- Besiedlung in einfachen Dorfgemeinschaften mit
landwirtschaftlicher Ausprägung
- Anbau von Oliven, Trauben, Weizen und Gerste
- Binnentäler mit dunkelroten fruchtbaren Kalksteinböden
- Landschaftskontraste in den Sommermonaten rote Erde und graublauer Kalkstein,
im Frühjahr Grasbewuchs mit wild- wachsensen Blumen
- Die Wasserversorgung erfolgte nicht durch Flüsse sondern durch Grundwasserbrunnen
in den Talsohle. Im Bergland erfolget die Wassergewinnung und -bevorratung über Brunnen
und Zisternen.
Geschichte:
- 1. Jhr. - erste Besiedlungen und in der Folgezeit über mehrere Jahrhunderte
- Verwaltungsstrukturen mit Landbesitzern, Pächtern und Landarbeitern
überwiegend kleine Dörfer mit Gemeindezentrum, Kirchen und Klöster
Antike Zeitrechnung - Gebiet wird Belus genannt
- Stadtgründungen:
am Orontes Apameia und Antiochia, im Norden Kyrrhos
und im Osten Haleb
- Verwaltungssitze:
Apamens (Apamea) im Süden und Antiochene (Antiochia) im Norden
- Siedlungen als Stadtgebilde
antikes Kaprobera (Al-Bara), Elanissos (Deir Seman) und Kaprobarada (Brad)
- 256 - Eroberung Antiochias durch die Sassaniden
- Folgejahre - Pestepidemie in allen römischen Provinzen über 15 Jahre
- 250 – 300 - Verarmung des ländlichen Raumes
- 4. Jhr. - Blütezeit der Region durch Handelsbeziehungen im Mittelmeerraum
- Antiochia wird überwiegend christlich
- Kaiser Theododosius (347 – 395) ordnet die Zerstörung
der heidnischen Tempel an
- - Kirchen ersetzen als Triumph über den Alten Kult die Tempel
- 573 - Eroberung des Gebietes durch die Sassaniden unter Chosrau I
- Folgezeit - Eroberung durch Römer, Perser und Araber
- 8. - 10. Jh. - Verlassung der Städte durch die Christen
Gründe für die Aufgabe des Gebietes (Vermutungen):
- Vertreibung der Bevölkerung durch islamische Eindringlinge
- Umweltveränderungen mit Ernteeinbussen deurch die Verschlechterung der Bodenqualität
- Veränderung der Verwaltungsstrukturen vom Großgrundbesitz zu
kleinflächigen Landbesitzern
- Unterbrechung des Handels (Olivenölexport über Antiochia in den Mittelmeerraum)
nach Westen durch die persische Besetzung
- Exportgut des Olivenöls für Lampenbrennstoffe wird durch Wachs abgelöst
einhergehend mit fallenden Olivenölpreisen und Kaufkraftschwund
- Selbstversorgung der Bevölkerung mit Getreide, Vieh, Weizen, Wein wird
durch Besatzungen in arabischer Zeit unterbrochen.
Bauformen:
- planlos in offener Bauweise gewachsen ohne geordnete Struktur
- keine Versammlungsorte wie Agora, Amphitheaer oder Hppodrohm
- Ortsprägung überwiegend aus Wohnhäusern
- Umfassungsmauern und Innenwände aus Kalksandstein,
Satteldach mit Holzkonstrutkion und Dachziegeln
- monoloithische Rundsäulen an der Eingangsseite und aufwendig
reliefierte Laibungen an der Eingangstür von Wohnhäusern
- einfache Grundrisse, teilweise Turmhäuser als Anbauten an Häuser
- zwei- bzw. dreigeschossige, langrechteckige Bauweise in Ost-West-Richtung angeordnet
- Wohnhaus stand in der Mitte eines ummauerten Anwesens mit Nebengebäuden
- Hoftor in einfacher oder repräsentativer Ausstattung
- Anbau einer offenen Vorhalle (Portikus) an der Eingangsseite im Süden
- dörfliche Häuser im Erdgeschoss mit Viehställen und im Obergeschoss mit Wohnräumen
- Gliederung der Außenwandflächen mit Profilbändern (ähnlich der Kirchenbauten)
- Häuser mit 2 – 6 (im Süden bis zu 13) Räumen
Gemeinschaftshäuser (Andron)
- besetzen eine zentrale Lage im Dorf und waren nicht von einem eigenen Hof umgeben
- im Obergeschoss befand sich ein Versammlungsraum
- Unterkünfte für Reisende (Xenodocheia), Gasthäuser (Pandocheia) öffentliche Bäder (Thermen)
- Turmhäuser (freistehene) könnten als Lagerräume zur Überwachung oder als
Rückzugsgebiet für Einsiedler/Mönche in einsamen Gegenden gedient haben
Kirchenbauten:
- im 3. Jh. Hauskirchen (in einem zur Hauskirche umgebauten rechteckigen Wohnraum)
- frühe Kirchen ähnelten einfachen Giebelhäuser
- Weiterentwicklung als ein- und dreischiffige Kirchenbauten
- hellinistische Architektur (nicht in byzantinischer Tradition) mit überkuppelten Raum
- ab dem 4. Jh. eingeschossige Bauweise (meist nur 1 Empore)
Ausrichtung nach Osten später dreigeschossige Säulenbasiliken
- ab dem 5. Jh. erster großer Architekt des Kirchenbaus Markianos Kyris
- Nachweis von 4 Kirche sowie weitere Kirchenbauten ohne Inschriften
- Beerdigung des großen Baumeisters in der Apsis der Kirche von Qasr il-Benat
- ab Mitte 5. Jh. Weiterentwicklung des Kirchenstils mit Spannweiten
zwischen den Arkaden mit über zehn Metern,
einzige Weitarkadenbasilika im Süden in Ruweiha um 500 erbaut
- Anbau von seitlichen Nebenräumen an die halbrunde Apsis
- die Apsis befindet sich innerhalb des Gebäudes-
- die Eingänge sind an der südlichen Linksseiteangebracht, der Westgiebel geschlossen
- der Westgiebel erhält in späterer Zeit eine Türe
- 5.-6. Jh. Schaffung einschiffiger Basiliken
- Mitte 5. Jh. entstehen Dreischiffige Kirchen mit einem rechteckigen Altarraum statt einer Apsis
- Kirchen erhalten über dem Altarraum ein Pultdach an der Ostwand
- Erste und einzigartige Doppelturm Kirchen Deir Turmanin, Qalb Loze und
die Bittoskirche in Ruweiha bestehend aus zwei Ecktürme, zusammen mit
einer schmalen Vorhalle (Narthex) dazwischen, die am Westgiebel die Seitenschiffe
der repräsentativen Basiliken überragten, sollten das hinter einem breiten Rundbogen
liegende Hauptportal betonen. Die Doppeltürme an den Kirchen sind eine Neugestaltung,
deren Bauform in der Region auf das hethitische Hofhaus Hilani zurückgeht und die sich
in hellenistischer Zeit in Syrien auch an einigen Tempel- und Palastfassaden findet.
Die Entwicklung dieses Fassadentyps verläuft von hier weiter zur europäischen Romanik.
Grabformen:- die häufigste anzutreffende Grabstätte war das Hypogäum
(unterirdischer aus dem Felsen gehauener Raum mit Grabnischen (Akosola)
an drei Seiten und einem Zugang von der vierten Seite der Eingang war von außen sichtbar
- ebenerdige Steinsarkophage mit Deckel
- in Brad wurde ein unterirdischer Grabraum mit orberirdisch sichtbarem Monoment
auf vier Pfosten mit pyramidenförmigen Dach errichtet
- Errichtung von quadratischen Mausoleen mit Pyramiedendach, deren Bauform
an das griechische Mausoleum von Halikarnassos erinnert.
Liturgie:
- die Ausdrucksform des Glaubens ist die Kirchenarchitektur
- bauliche Entwicklungen spiegeln Veränderungen in der Glaubenspraxis dar
- Regeln der Liturgie sahen beim Gottesdienst die Trennung von Männern und Frauen vor
- keine Türöffnung nach Beginn des Gottesdienstes
- Eucharistie für die getaufte Gemeindemitglieder nach Verlesung der Heiligen Schrift, Predigt und Gebet
- der Klerus saß in der Apsis auf seitlichen Bänken vor der Apsis oder auf
einem U-förmigen Einbau
- steinerner Sockel zur Ablage des Evangeliars
- Mitte des 5. Jahrhunderts wurden die Sitze des Bema aus Stein hergestellt
- Festlegung auf zwölf Sitze. Der leere Thron in der Mitte, der von zwölf Sitzplätzen umgeben
war, bildete das rituelle Zentrum während des Gottesdienstes und sollte frei bleiben,
da er symbolisch als Aufenthaltsort für Christus als den eigentlichen Vorsitzenden
des Gottesdienstes gedacht war -
- im 5. Jh. erfolgte eine liturgische Veränderung.
- Änderung der Zugänge zu den beiden Nebenräumen seitlich der Apsisnebenraum
Martyrion (Reliquienkammer) war durch einen großen Rundbogen zum Seitenschiff
geöffnet und stand durch eine Tür mit der Apsis in Verbindung
- der Abisnebenraum, das Diakonikon konnte vom Kirchenschiff nur durch eine kleine Tür betreten werden
- ein Rundbogen wird mit der Einführung der Jakobsliturgie zum Teil des Gottesdiensts
- Ende 5.-Jh. Einfühung von Vorhängen zur Trennung des Altarraumes vom Kirchenschiff
- Kirchen stehen zunehmend unter dem Schutz von Heiligen (größtenteils Märtyrer)
Quelle: Wikipedia
Besiedlung:
- Entstehung der Bezeichnung „Tote Städte“ nach Joseph Mattern nach
einer Reise Ende der 1930er Jahre geprägter Begriff (französisch: „villes mortes“)
- Ruinen von ehemals ca. 700 (tlw. auch 820 gezählten) dörflichen Siedlungen
aus spätrömischer und byzantinischer Zeit
- Entstehungszeit ca. 1. Jh. n. Chr.
- gelegen im nordsyrischen Kalksteinmassiv
- Blütezeit im 4. Jh. n. Chr.
- Handel mit Wein, Oliven und Getreide
- Anlage der Handelsüberschüsse in Villen, öffentlichen Gebäuden und Kirchen
- Bevölkerung tritt zu großen Teilen zum Christentum über
- Niedergang ab dem 7 Jh.
- Verlassen der Dörfer vom 7. - 9. Jh.
Nordsyrisches Kalksteinmassiv
- Ausdehnung über eine Fläche von ca. 5.500 km²
- Nord-Süd- Ausrichtung über 140 km
- Ost-West-Ausrichtung über ca. 50 km
Begrenzung:
- im Norden fruchtbare Ebene des Afrin
- im Süden vom Nahr al-Asi (Orontes)
im Westen Tal des Ghab zur Bergkette des Dschebel Ansariye
im Osten das große innersyrische Plateau
Verbindungsweg:
- Handelsstraße zwischen Hama und Aleppo über Maarat an-Numan
(Ackerebene des syrischen Altsiedellandes)
Geografie:
- Lage des Kalksteinmassivs in einer ca. 400 – 500 Meter hohen Hügelkette
- höchste Gipfel bis etwa 800 Meter
- Hügelplateau verkrustet und verkarstet
- Besiedlung in einfachen Dorfgemeinschaften mit
landwirtschaftlicher Ausprägung
- Anbau von Oliven, Trauben, Weizen und Gerste
- Binnentäler mit dunkelroten fruchtbaren Kalksteinböden
- Landschaftskontraste in den Sommermonaten rote Erde und graublauer Kalkstein,
im Frühjahr Grasbewuchs mit wild- wachsensen Blumen
- Die Wasserversorgung erfolgte nicht durch Flüsse sondern durch Grundwasserbrunnen
in den Talsohle. Im Bergland erfolget die Wassergewinnung und -bevorratung über Brunnen
und Zisternen.
Geschichte:
- 1. Jhr. - erste Besiedlungen und in der Folgezeit über mehrere Jahrhunderte
- Verwaltungsstrukturen mit Landbesitzern, Pächtern und Landarbeitern
überwiegend kleine Dörfer mit Gemeindezentrum, Kirchen und Klöster
Antike Zeitrechnung - Gebiet wird Belus genannt
- Stadtgründungen:
am Orontes Apameia und Antiochia, im Norden Kyrrhos
und im Osten Haleb
- Verwaltungssitze:
Apamens (Apamea) im Süden und Antiochene (Antiochia) im Norden
- Siedlungen als Stadtgebilde
antikes Kaprobera (Al-Bara), Elanissos (Deir Seman) und Kaprobarada (Brad)
- 256 - Eroberung Antiochias durch die Sassaniden
- Folgejahre - Pestepidemie in allen römischen Provinzen über 15 Jahre
- 250 – 300 - Verarmung des ländlichen Raumes
- 4. Jhr. - Blütezeit der Region durch Handelsbeziehungen im Mittelmeerraum
- Antiochia wird überwiegend christlich
- Kaiser Theododosius (347 – 395) ordnet die Zerstörung
der heidnischen Tempel an
- - Kirchen ersetzen als Triumph über den Alten Kult die Tempel
- 573 - Eroberung des Gebietes durch die Sassaniden unter Chosrau I
- Folgezeit - Eroberung durch Römer, Perser und Araber
- 8. - 10. Jh. - Verlassung der Städte durch die Christen
Gründe für die Aufgabe des Gebietes (Vermutungen):
- Vertreibung der Bevölkerung durch islamische Eindringlinge
- Umweltveränderungen mit Ernteeinbussen deurch die Verschlechterung der Bodenqualität
- Veränderung der Verwaltungsstrukturen vom Großgrundbesitz zu
kleinflächigen Landbesitzern
- Unterbrechung des Handels (Olivenölexport über Antiochia in den Mittelmeerraum)
nach Westen durch die persische Besetzung
- Exportgut des Olivenöls für Lampenbrennstoffe wird durch Wachs abgelöst
einhergehend mit fallenden Olivenölpreisen und Kaufkraftschwund
- Selbstversorgung der Bevölkerung mit Getreide, Vieh, Weizen, Wein wird
durch Besatzungen in arabischer Zeit unterbrochen.
Bauformen:
- planlos in offener Bauweise gewachsen ohne geordnete Struktur
- keine Versammlungsorte wie Agora, Amphitheaer oder Hppodrohm
- Ortsprägung überwiegend aus Wohnhäusern
- Umfassungsmauern und Innenwände aus Kalksandstein,
Satteldach mit Holzkonstrutkion und Dachziegeln
- monoloithische Rundsäulen an der Eingangsseite und aufwendig
reliefierte Laibungen an der Eingangstür von Wohnhäusern
- einfache Grundrisse, teilweise Turmhäuser als Anbauten an Häuser
- zwei- bzw. dreigeschossige, langrechteckige Bauweise in Ost-West-Richtung angeordnet
- Wohnhaus stand in der Mitte eines ummauerten Anwesens mit Nebengebäuden
- Hoftor in einfacher oder repräsentativer Ausstattung
- Anbau einer offenen Vorhalle (Portikus) an der Eingangsseite im Süden
- dörfliche Häuser im Erdgeschoss mit Viehställen und im Obergeschoss mit Wohnräumen
- Gliederung der Außenwandflächen mit Profilbändern (ähnlich der Kirchenbauten)
- Häuser mit 2 – 6 (im Süden bis zu 13) Räumen
Gemeinschaftshäuser (Andron)
- besetzen eine zentrale Lage im Dorf und waren nicht von einem eigenen Hof umgeben
- im Obergeschoss befand sich ein Versammlungsraum
- Unterkünfte für Reisende (Xenodocheia), Gasthäuser (Pandocheia) öffentliche Bäder (Thermen)
- Turmhäuser (freistehene) könnten als Lagerräume zur Überwachung oder als
Rückzugsgebiet für Einsiedler/Mönche in einsamen Gegenden gedient haben
Kirchenbauten:
- im 3. Jh. Hauskirchen (in einem zur Hauskirche umgebauten rechteckigen Wohnraum)
- frühe Kirchen ähnelten einfachen Giebelhäuser
- Weiterentwicklung als ein- und dreischiffige Kirchenbauten
- hellinistische Architektur (nicht in byzantinischer Tradition) mit überkuppelten Raum
- ab dem 4. Jh. eingeschossige Bauweise (meist nur 1 Empore)
Ausrichtung nach Osten später dreigeschossige Säulenbasiliken
- ab dem 5. Jh. erster großer Architekt des Kirchenbaus Markianos Kyris
- Nachweis von 4 Kirche sowie weitere Kirchenbauten ohne Inschriften
- Beerdigung des großen Baumeisters in der Apsis der Kirche von Qasr il-Benat
- ab Mitte 5. Jh. Weiterentwicklung des Kirchenstils mit Spannweiten
zwischen den Arkaden mit über zehn Metern,
einzige Weitarkadenbasilika im Süden in Ruweiha um 500 erbaut
- Anbau von seitlichen Nebenräumen an die halbrunde Apsis
- die Apsis befindet sich innerhalb des Gebäudes-
- die Eingänge sind an der südlichen Linksseiteangebracht, der Westgiebel geschlossen
- der Westgiebel erhält in späterer Zeit eine Türe
- 5.-6. Jh. Schaffung einschiffiger Basiliken
- Mitte 5. Jh. entstehen Dreischiffige Kirchen mit einem rechteckigen Altarraum statt einer Apsis
- Kirchen erhalten über dem Altarraum ein Pultdach an der Ostwand
- Erste und einzigartige Doppelturm Kirchen Deir Turmanin, Qalb Loze und
die Bittoskirche in Ruweiha bestehend aus zwei Ecktürme, zusammen mit
einer schmalen Vorhalle (Narthex) dazwischen, die am Westgiebel die Seitenschiffe
der repräsentativen Basiliken überragten, sollten das hinter einem breiten Rundbogen
liegende Hauptportal betonen. Die Doppeltürme an den Kirchen sind eine Neugestaltung,
deren Bauform in der Region auf das hethitische Hofhaus Hilani zurückgeht und die sich
in hellenistischer Zeit in Syrien auch an einigen Tempel- und Palastfassaden findet.
Die Entwicklung dieses Fassadentyps verläuft von hier weiter zur europäischen Romanik.
Grabformen:- die häufigste anzutreffende Grabstätte war das Hypogäum
(unterirdischer aus dem Felsen gehauener Raum mit Grabnischen (Akosola)
an drei Seiten und einem Zugang von der vierten Seite der Eingang war von außen sichtbar
- ebenerdige Steinsarkophage mit Deckel
- in Brad wurde ein unterirdischer Grabraum mit orberirdisch sichtbarem Monoment
auf vier Pfosten mit pyramidenförmigen Dach errichtet
- Errichtung von quadratischen Mausoleen mit Pyramiedendach, deren Bauform
an das griechische Mausoleum von Halikarnassos erinnert.
Liturgie:
- die Ausdrucksform des Glaubens ist die Kirchenarchitektur
- bauliche Entwicklungen spiegeln Veränderungen in der Glaubenspraxis dar
- Regeln der Liturgie sahen beim Gottesdienst die Trennung von Männern und Frauen vor
- keine Türöffnung nach Beginn des Gottesdienstes
- Eucharistie für die getaufte Gemeindemitglieder nach Verlesung der Heiligen Schrift, Predigt und Gebet
- der Klerus saß in der Apsis auf seitlichen Bänken vor der Apsis oder auf
einem U-förmigen Einbau
- steinerner Sockel zur Ablage des Evangeliars
- Mitte des 5. Jahrhunderts wurden die Sitze des Bema aus Stein hergestellt
- Festlegung auf zwölf Sitze. Der leere Thron in der Mitte, der von zwölf Sitzplätzen umgeben
war, bildete das rituelle Zentrum während des Gottesdienstes und sollte frei bleiben,
da er symbolisch als Aufenthaltsort für Christus als den eigentlichen Vorsitzenden
des Gottesdienstes gedacht war -
- im 5. Jh. erfolgte eine liturgische Veränderung.
- Änderung der Zugänge zu den beiden Nebenräumen seitlich der Apsisnebenraum
Martyrion (Reliquienkammer) war durch einen großen Rundbogen zum Seitenschiff
geöffnet und stand durch eine Tür mit der Apsis in Verbindung
- der Abisnebenraum, das Diakonikon konnte vom Kirchenschiff nur durch eine kleine Tür betreten werden
- ein Rundbogen wird mit der Einführung der Jakobsliturgie zum Teil des Gottesdiensts
- Ende 5.-Jh. Einfühung von Vorhängen zur Trennung des Altarraumes vom Kirchenschiff
- Kirchen stehen zunehmend unter dem Schutz von Heiligen (größtenteils Märtyrer)
Quelle: Wikipedia