Tell Halaf
Tell Halaf ist ein Ort im Nordosten Syriens im Dschazira-Gebiet, welches zur historischen Region Obermesopotamien gehört. In der Nähe des Tell Halaf befindet sich die Quelle des Flusses Chabur, der in der Türkei entspringt und seine Hauptwassermenge aus den Karstquellen der Umgebung bezieht. Der Ort war bereits im Spätneolithikum und im Frühchalkolithikum besiedelt und war als wichtiger Fundplatz namengebend für die dörflich geprägte Kulturstufe, der Halaf-Zeit (um 6000 – 5300 v.Chr.) Der im Vorderen Orient verbreitete Keramikstil zeichnet ich durch mehrfarbige geometrische und figürliche Bemalungen aus. Die für die Bemalung bevorzugten Muster waren Doppelaxt, Malteserkreuz, Bukranion (Rinderschädel mit Gehörn), Vögel und liegende Stiere. Nach dem Chalkolithikum wurde der Ort offenbar verlassen. Eine Wiederbesiedlung erfolgte und erst im frühen 1. Jahrtausend v. Chr..Auf der Zitadelle, einen mit zahlreichen Bildwerken geschmückten Monumentalbau, belegen dort gefundene Inschriften auch den Ortsnamen Guzana.Hier befanden sich zunächst die Hauptstadt eines aramäischen Fürstentums und später die Residenzstadt eines assyrischen Statthalters. Im Alten Testament wird die Stadt als Gosan erwähnt und existierte auch nach dem Untergang des assyrischen Reiches bis in die seleukidisch-parthische Zeit fort. Die Ausgrabungsstätte erlangte ihre Bedeutung durch die Auffindung zahlreicher Bildwerke, die an dem Palast des des aramäischen Fürsten Kapara (Ende 10./ Anfang 9. Jh. v. Chr.) angebracht waren. Die wesentlichen Ausgrabungen wurden durch den Kölner Bankierssohnes Max Freiherr von Oppenheim in den Jahren 1899, 1911-13 und 1929 vorgenommen. Für die Ausgrabungsfunde wurde ein eigens dafür eingerichtetes Tell-Halaf-Museum in Berlin eingerichtet. Das Museum fiel 1943 einem Bombenangriff zum Opfer. In einem groß angelegten Restaurierungsprojekt wurden die dabei zerborstenen Bildwerke am Vorderasiatischen Museum Berlin wieder zusammengesetzt. Die Grabungen wurden 2006 durch ein syrisch-deutsches Team der Generaldirektion der Antiken und Museen Damaskus und des Vorderasiatischen Museums Berlin in Zusammenarbeit mit der Martin-Luther-Universität Halle, der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Eberhard Karls Universität Tübingen fortgesetzt Ziel des Projektes ist die weitere Erforschung der Siedlungsgeschichte auf der Zitadelle und in ausgewählten Bereichen der ehemaligen Unterstadt. Quelle: Wikipedia und Tell-Halaf-Grabungsprojekt (http://www.grabung-halaf.de).