Ra’s al-Ain
bedeutet so viel wie „der Kopf der Quelle“. In der südlichen Umgebung entspringen etwa 13 Karstquellen des Chabur. Die längsten Zuflüsse entspringen in der Türkei. Ra’s al-Ain ist eine Kleinstadt im Nordosten an der türkisch-syrischen Grenze im Distrikt Al-Hasaka. Die türkische Zwillingsstadt Ceylanpinar liegt in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Städtchen ist ein netter überwiegend von Kurden bewohnter Ort ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Neben der kurdischen Bevölkerung leben hier Araber, Armenier, Tschetschenen und Türken. Ein offizieller Grenzübergang ist nicht vorhanden. Die Kleinstadt liegt in etwa 360 m Höhe am Chabur. Der Chabur speist seine Wassermenge aus 13 Karstquellen. In der Gegend kann man die bekannten heißen Schwefelquellen aufsuchen wobei darauf hinzuweisen ist, dass man diese oft nur durch Erfragen finden kann. Eine Besichtigungstour führt uns nach Tell Halaf. Tell Halaf gehört nicht zu den highlights der Erkundungstouren. Hier sind Ausgrabungen aus prähistorischer und assyrsicher Zeit von weitem zu sehen. Anzumerken ist, dass sich die schönsten Funde im Museum von Aleppo und zum Teil in Berlin (Max Freiherr von Oppenheim-Stifung) befinden. Die frühe Geschichte wurde einen Kilometer südlich der heutigen Stadt, in Tell Fecheriye, freigelegt, die auf eine Besiedlung wie in der nachstehenden Kurzen geschichtlichen Zusammenfassung hindeuten lässt.
Geschichte:
- 2000. v. Chr. - erste Besiedlungen
- Folgezeit - Besiedlung durch die Mitanni und Assyrer Römische Zeit
- Ortsbezeichnung Resaina in der antiken Landschaft Osrhoene
- Münzfunde und Belegung einer Eintragung auf der Tabula
Peutingeriana (spätrömische Landkarte)
- 243 n.Chr. - Schlacht von Resaina Kaiser Gordian III schlägt den Angriff Schapurs I zurück
- Sassaniden müssen hinter den Euphrat zurückweichen
- Regierungszeit - des Theodosius I (347-395 n.Chr.)
- Neugründung des Ortes als Theodosiopolis
- 383 n.Chr. - Erlangung der Stadtrechte und Deklaration als Bischofssitz
- Ende d. 6. Jh. n.Chr. - Persergeneral Adharmahan zerstört während der Herrschaft
von Hormizid IV die Stadt zweimal
- 640 - Eroberung durch die islamischen Araber
- 10. Jh. - Eroberung und Plünderung der Stadt durch die Byzantiner
- 12. Jh. - Joscelin I erobert die Stadt während der Kreuzzüge und tötet einen
Großteil der arabischen Bevölkerung oder führt sie in die Sklaverei
- Mitte 12. Jh. - Zengiden übernehmen die Macht
- Folgezeit - Eroberung durch die Ayyubiden
- 14. Jh. - Tamerlan (Mongole), der Eroberer brandschatzt die Stadt
- 16. Jh. - die Region fällt in das Herrschaftsgebiet des Osmanischen Reiches
- 1878 - Neugründung der Stadt durch kaukasische Tscherkessen
- nach 1918 - Teilung der Stadt
- südlicher Teil gehörte zum Völkerbundmandat für Syrien und Libanon
- nördlicher Teil wurde der Türkei zugesprochen
- aus türkisch Resülayn wurde Ceylanpinar
Ausflugsziele:
Tell Halaf
liegt in der historischen Region von Obermesopotamien im syrischen Teil des Dschazira-Gebietes. Die Ausgrabungsstätten liegen ca. 3 km westlich von Ra’s al-Ain und wenige hundert Meter von der türkischen Grenze entfernt. Am Fuß des Hügels fließt der Chabur, der seine Hauptwassermenge aus den umliegenden 13 Kartstquellen und mehrere Zuläufe aus der Türkei speist.
Geschichte:
- ca. 6000 – 5300 v. Chr. - Siedlungshügel im Nordosetn Syriens
- Siedlung wurde auch als Halaf-Kultur bezeichne
- ca. 5400 - 4500 v.Chr. - die Halaf-Kultur war eine chalkolithische Kultur im Norden
Mesopotamiens, in Syrien, in Teilen der Türkei und bis an
die Grenze zum Iran und darüber hinaus.
- 5.500. – 3.500 v.Chr. - Obed-Zeit (auch Obed-Horizont oder englisch Ubaid culture)
ist eine archäologische Periode des späten Chalkolithikums in Mesopotamien
- Folgezeit - Siedlung vermutlich verlassen
- Umzug der Bevölkerung in das benachbarte Tell Fecheriye??
- 2000 v. Chr.. - Stadt wird als Gozan (Gosan/Guzana) bezeichnet
- hurritsicher Staat der Mitanni
- 1000-900 v.Chr. - Herrschaft des aramäischen Staates Bit-Bahiani
- aramäischer Herrscher vermtl. Kapara (Sohn des Hadiani)
- ca. 900 v. Chr. - Assyrerkönig Adad-Nirari II (911-891) besiegt den
Aramäerkönig Abisalamu (Absalom)
- Verwaltung der Region durch einheimische Dynastien,
jedoch zweitweilige Betrachtung als syrische Provinz
- Provinz wird Sitz eines assyrischen Statthalters
- Statthalter unterstanden ihrerseits den Gouverneuren von Nasibina
- Errichtung des Nordpalastes und Tempel in der Unterstadt
- kultisches und religiöses Zentrum lag jedoch im etwa 3 km
entfernten Sikani
- 808, 759-758 - Aramäische Aufstände
- Niederschlagung der Aufstände durch die Assyrer
unter Adas-Nirari III (809-783) und Assur-Dan III (772-755)
- Bibelstellen unter Jesaja 37,12?
- Hohe Abgaben der Provinz in For von Naturalien, Vieh
und menschlicher Arbeitskraft
- 721 - Deportation eines Teils der Israeliten nach der Zerstörung Samarias
nach Halach und Medien und in die Region Gozan
- 612 - Zusammenbruch des Assyrerreiches Region wird eine
babylonische Kolonie
- Folgezeit - Region verschwindet in der Bedeutungslosigkeit
- Besiedlung jedoch bis in die islamische Zeit
Grabungsgeschichte:
- 1899 - erste Untersuchung der Hügel durch Max Oppenheim
- 1911 - Bergung erster Funde 1913, 1927-1929
Freilegung von Teilen des Palastes im Bereich der Zitadelle sowie
einiger Grabkammern Teilung des Fundes und Verbringung eines
Teiles nach Deutschland (Berlin) und in ein Museum nach Aleppo
- Gründung einer Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung
bedeutet so viel wie „der Kopf der Quelle“. In der südlichen Umgebung entspringen etwa 13 Karstquellen des Chabur. Die längsten Zuflüsse entspringen in der Türkei. Ra’s al-Ain ist eine Kleinstadt im Nordosten an der türkisch-syrischen Grenze im Distrikt Al-Hasaka. Die türkische Zwillingsstadt Ceylanpinar liegt in unmittelbarer Nachbarschaft. Das Städtchen ist ein netter überwiegend von Kurden bewohnter Ort ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten. Neben der kurdischen Bevölkerung leben hier Araber, Armenier, Tschetschenen und Türken. Ein offizieller Grenzübergang ist nicht vorhanden. Die Kleinstadt liegt in etwa 360 m Höhe am Chabur. Der Chabur speist seine Wassermenge aus 13 Karstquellen. In der Gegend kann man die bekannten heißen Schwefelquellen aufsuchen wobei darauf hinzuweisen ist, dass man diese oft nur durch Erfragen finden kann. Eine Besichtigungstour führt uns nach Tell Halaf. Tell Halaf gehört nicht zu den highlights der Erkundungstouren. Hier sind Ausgrabungen aus prähistorischer und assyrsicher Zeit von weitem zu sehen. Anzumerken ist, dass sich die schönsten Funde im Museum von Aleppo und zum Teil in Berlin (Max Freiherr von Oppenheim-Stifung) befinden. Die frühe Geschichte wurde einen Kilometer südlich der heutigen Stadt, in Tell Fecheriye, freigelegt, die auf eine Besiedlung wie in der nachstehenden Kurzen geschichtlichen Zusammenfassung hindeuten lässt.
Geschichte:
- 2000. v. Chr. - erste Besiedlungen
- Folgezeit - Besiedlung durch die Mitanni und Assyrer Römische Zeit
- Ortsbezeichnung Resaina in der antiken Landschaft Osrhoene
- Münzfunde und Belegung einer Eintragung auf der Tabula
Peutingeriana (spätrömische Landkarte)
- 243 n.Chr. - Schlacht von Resaina Kaiser Gordian III schlägt den Angriff Schapurs I zurück
- Sassaniden müssen hinter den Euphrat zurückweichen
- Regierungszeit - des Theodosius I (347-395 n.Chr.)
- Neugründung des Ortes als Theodosiopolis
- 383 n.Chr. - Erlangung der Stadtrechte und Deklaration als Bischofssitz
- Ende d. 6. Jh. n.Chr. - Persergeneral Adharmahan zerstört während der Herrschaft
von Hormizid IV die Stadt zweimal
- 640 - Eroberung durch die islamischen Araber
- 10. Jh. - Eroberung und Plünderung der Stadt durch die Byzantiner
- 12. Jh. - Joscelin I erobert die Stadt während der Kreuzzüge und tötet einen
Großteil der arabischen Bevölkerung oder führt sie in die Sklaverei
- Mitte 12. Jh. - Zengiden übernehmen die Macht
- Folgezeit - Eroberung durch die Ayyubiden
- 14. Jh. - Tamerlan (Mongole), der Eroberer brandschatzt die Stadt
- 16. Jh. - die Region fällt in das Herrschaftsgebiet des Osmanischen Reiches
- 1878 - Neugründung der Stadt durch kaukasische Tscherkessen
- nach 1918 - Teilung der Stadt
- südlicher Teil gehörte zum Völkerbundmandat für Syrien und Libanon
- nördlicher Teil wurde der Türkei zugesprochen
- aus türkisch Resülayn wurde Ceylanpinar
Ausflugsziele:
Tell Halaf
liegt in der historischen Region von Obermesopotamien im syrischen Teil des Dschazira-Gebietes. Die Ausgrabungsstätten liegen ca. 3 km westlich von Ra’s al-Ain und wenige hundert Meter von der türkischen Grenze entfernt. Am Fuß des Hügels fließt der Chabur, der seine Hauptwassermenge aus den umliegenden 13 Kartstquellen und mehrere Zuläufe aus der Türkei speist.
Geschichte:
- ca. 6000 – 5300 v. Chr. - Siedlungshügel im Nordosetn Syriens
- Siedlung wurde auch als Halaf-Kultur bezeichne
- ca. 5400 - 4500 v.Chr. - die Halaf-Kultur war eine chalkolithische Kultur im Norden
Mesopotamiens, in Syrien, in Teilen der Türkei und bis an
die Grenze zum Iran und darüber hinaus.
- 5.500. – 3.500 v.Chr. - Obed-Zeit (auch Obed-Horizont oder englisch Ubaid culture)
ist eine archäologische Periode des späten Chalkolithikums in Mesopotamien
- Folgezeit - Siedlung vermutlich verlassen
- Umzug der Bevölkerung in das benachbarte Tell Fecheriye??
- 2000 v. Chr.. - Stadt wird als Gozan (Gosan/Guzana) bezeichnet
- hurritsicher Staat der Mitanni
- 1000-900 v.Chr. - Herrschaft des aramäischen Staates Bit-Bahiani
- aramäischer Herrscher vermtl. Kapara (Sohn des Hadiani)
- ca. 900 v. Chr. - Assyrerkönig Adad-Nirari II (911-891) besiegt den
Aramäerkönig Abisalamu (Absalom)
- Verwaltung der Region durch einheimische Dynastien,
jedoch zweitweilige Betrachtung als syrische Provinz
- Provinz wird Sitz eines assyrischen Statthalters
- Statthalter unterstanden ihrerseits den Gouverneuren von Nasibina
- Errichtung des Nordpalastes und Tempel in der Unterstadt
- kultisches und religiöses Zentrum lag jedoch im etwa 3 km
entfernten Sikani
- 808, 759-758 - Aramäische Aufstände
- Niederschlagung der Aufstände durch die Assyrer
unter Adas-Nirari III (809-783) und Assur-Dan III (772-755)
- Bibelstellen unter Jesaja 37,12?
- Hohe Abgaben der Provinz in For von Naturalien, Vieh
und menschlicher Arbeitskraft
- 721 - Deportation eines Teils der Israeliten nach der Zerstörung Samarias
nach Halach und Medien und in die Region Gozan
- 612 - Zusammenbruch des Assyrerreiches Region wird eine
babylonische Kolonie
- Folgezeit - Region verschwindet in der Bedeutungslosigkeit
- Besiedlung jedoch bis in die islamische Zeit
Grabungsgeschichte:
- 1899 - erste Untersuchung der Hügel durch Max Oppenheim
- 1911 - Bergung erster Funde 1913, 1927-1929
Freilegung von Teilen des Palastes im Bereich der Zitadelle sowie
einiger Grabkammern Teilung des Fundes und Verbringung eines
Teiles nach Deutschland (Berlin) und in ein Museum nach Aleppo
- Gründung einer Max Freiherr von Oppenheim-Stiftung