Die Golanhöhen (arabisch هضبة الجولان Hadbat al-Dschaulān, DMG Haḍbat al-Ǧawlān, hebräisch רמת הגולן Ramat haGolan, deutsch [ɡoˈlaːn] ausgesprochen; gräzisiert Γαυλανίτις, Gaulanitis) sind im geographischen Sinne ein dünn besiedelter, hügeliger Landstrich im Nahen Osten. International anerkannt als Teil Syriens, befinden sich die Golanhöhen seit 1967 großteils unter israelischer Kontrolle. Israel verwaltet die 1981 annektierten Gebiete als Teil seines Nordbezirks; die Annexion ist aber von den meisten Staaten nicht anerkannt worden. Syrien beansprucht das Gebiet nach wie vor komplett und zählt es zu seinem Gouvernement Quneitra, eine schmale Pufferzone wird seit 1974 von UN-Friedenstruppen überwacht (UNDOF). Der Status der Golanhöhen ist ein Hindernis für die Friedensverhandlungen zwischen den beiden Staaten.[1]
Inhaltsverzeichnis
Am Fuß der Golanhöhen, Sommer 1973
Quneitra im September 2001Die größte Stadt der Golanhöhen war das syrische Quneitra, das von der israelischen Armee während des Sechstagekrieges 1967 besetzt wurde. Vier Kilometer westlich wurde 1967 der Kibbuz Merom Golan gegründet, der im Krater des Har Bental liegt. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 wurde die Stadt von der syrischen Armee zwischenzeitlich zurückerobert. 1974 zog sich die israelische Armee, die den syrischen Angriff zurückgeworfen hatte, aus der Stadt zurück. Die Stadt wurde bis heute nur zu geringen Teilen wieder aufgebaut. Der israelische Hauptort des Golan ist Katzrin. Insgesamt wohnen auf den Golanhöhen etwa 20.000 jüdische Israelis in 33 Städten und Dörfern sowie eine ähnliche Anzahl Drusen in einem kleinen Gebiet mit vier Dörfern im Norden des Golan.
Die Böden des Golan sind sehr steinig und große Flächen sind potenziell vermint. Die Niederschläge sind vergleichsweise hoch. Israel bezieht einen Großteil seines Trinkwassers indirekt (über den Jordan und den See Genezareth) von den Golanhöhen. 8.100 Hektar Land werden landwirtschaftlich genutzt, unter anderem für den Weinbau. Weitere 46.575 ha dienen als Weideland für zirka 15.000 Rinder und 5.000 Schafe, die für die Milch- und Fleischproduktion genutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Geographie
- 2 Geschichte
- 3 Politische und militärische Bedeutung
- 4 Ölvorkommen
- 5 Siehe auch
- 6 Literatur
- 7 Weblinks
- 8 Einzelnachweise
Am Fuß der Golanhöhen, Sommer 1973
Quneitra im September 2001Die größte Stadt der Golanhöhen war das syrische Quneitra, das von der israelischen Armee während des Sechstagekrieges 1967 besetzt wurde. Vier Kilometer westlich wurde 1967 der Kibbuz Merom Golan gegründet, der im Krater des Har Bental liegt. Im Jom-Kippur-Krieg 1973 wurde die Stadt von der syrischen Armee zwischenzeitlich zurückerobert. 1974 zog sich die israelische Armee, die den syrischen Angriff zurückgeworfen hatte, aus der Stadt zurück. Die Stadt wurde bis heute nur zu geringen Teilen wieder aufgebaut. Der israelische Hauptort des Golan ist Katzrin. Insgesamt wohnen auf den Golanhöhen etwa 20.000 jüdische Israelis in 33 Städten und Dörfern sowie eine ähnliche Anzahl Drusen in einem kleinen Gebiet mit vier Dörfern im Norden des Golan.
Die Böden des Golan sind sehr steinig und große Flächen sind potenziell vermint. Die Niederschläge sind vergleichsweise hoch. Israel bezieht einen Großteil seines Trinkwassers indirekt (über den Jordan und den See Genezareth) von den Golanhöhen. 8.100 Hektar Land werden landwirtschaftlich genutzt, unter anderem für den Weinbau. Weitere 46.575 ha dienen als Weideland für zirka 15.000 Rinder und 5.000 Schafe, die für die Milch- und Fleischproduktion genutzt werden.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die GolanhöhenDie Besiedlung reicht bis weit in die Urzeit zurück. Jüngste Funde zeigen, dass bereits der Homo neanderthalensis in dieser Region seine Spuren hinterlassen hat.
Vor allem im Zusammenhang mit biblischen Erzählungen wird die gräzisierte Namensform Gaulanitis verwandt, die von der Übertragung der Bibel ins Griechische herrührt. Eine jüdische Besiedlung der Golanhöhen reicht bis in die Antike zurück. Ähnlich wie in Masada am Toten Meer gab es in Gamla (Gamala) eine Festung von Zeloten, die allerdings von den Römern im Jahr 67 nach relativ kurzer Zeit eingenommen wurde. Unter dem politischen, wirtschaftlichen und religiösen (vor allem im Byzantinischen Reich) Druck der herrschenden Mächte schwand, wie überall im Nahen Osten, die jüdische Bevölkerung. Das Gebiet wurde von Arabern und Drusen besiedelt.
Um 1900 wurden auf den Golanhöhen jüdische Siedlungen gegründet. 1923 wurden in einem Abkommen zwischen England und Frankreich die Golanhöhen vom britischen Mandatsgebiet Palästina abgetrennt und dem französischen Mandatsgebiet Syrien und Libanon angeschlossen. Im Unterschied zum britischen bestanden für das französische Mandatgebiet keine Bedingungen über eine Förderung zionistischer Interessen. Alle jüdischen Siedlungen wurden Anfang der 1920er Jahre aufgegeben.
Die Golanhöhen wurden von Syrien als militärischer Stützpunkt genutzt, von dem aus immer wieder israelische Gemeinden beschossen wurden. Dies galt insbesondere für die an den Golan grenzenden israelischen Dörfer in den entmilitarisierten Zonen, welche im Zuge des Waffenstillstandsabkommens von 1949 eingerichtet wurden. Arabische Versuche, diese Gebiete zu besiedeln, wurden wiederum von Israel verhindert.
Während des Sechstagekriegs eroberte Israel die Golanhöhen. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen forderte Israel im November 1967 in seiner Resolution 242 zum Rückzug aus besetzten Gebieten auf im Gegenzug für eine Anerkennung Israels und die Respektierung seines Rechts auf Sicherheit. Während und nach dem Krieg wurden bis auf die Drusen, welche man größtenteils weiter dort wohnen ließ, nahezu alle arabischen Bewohner (etwa 120.000) aus dem Gebiet vertrieben. Ein Grund dafür war, dass seit den Zeiten des britischen Mandats relativ gute und friedliche Beziehungen zwischen den Drusen und der jüdischen Bevölkerung und Führung bestanden. Noch vor dem Westjordanland begann auf den Golanhöhen im Juli 1967 mit der Gründung des Kibbuz Merom Golan die israelische Besiedlung,[2] die vom Weltsicherheitsrat in seinen Resolutionen 446 und 452 von 1979 ausdrücklich als illegal verurteilt wurde. Zwar konnte Syrien Teile des Golans im Jom-Kippur-Krieg 1973 zunächst wieder besetzen; diese Gebiete gingen jedoch im weiteren Verlauf der Kämpfe wieder verloren. In seiner Resolution 338 vom Oktober 1973 forderte der UN-Sicherheitsrat außer einem Waffenstillstand die Umsetzung aller Teile der Resolution 242, also auch den israelischen Rückzug. Im folgenden Jahr schlossen Israel und Syrien ein Waffenstillstandsabkommen, außerdem wurde eine Pufferzone unter Beobachtung durch UN-Blauhelme (UNDOF) eingerichtet. Die 1967 von den Israelis besetzte Stadt Quneitra liegt in dieser Pufferzone. 1979 bot Israel den Drusen auf dem Golan die Möglichkeit an, die israelische Staatsbürgerschaft zu erwerben, was aber nur von wenigen Drusen angenommen wurde. In den Jahren 1981/1982 kam es stattdessen zu massiven Protesten der Drusen gegen Israel. Es wurde unter anderem auch die Rückgabe des Gebiets an Syrien gefordert.[3]
Am 14. Dezember 1981 erließ Israel ein Gesetz, das seine Gesetze und seine Verwaltung auf das Gebiet ausweitete. Dieser Vorgang wurde in der israelischen und der internationalen Öffentlichkeit allgemein als Annexion bezeichnet.[4] Am 17. Dezember 1981 erklärte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dieses Gesetz auf einer Sondersitzung in seiner Resolution Nr. 497[5] für null und nichtig (null and void).
2000 scheiterten Verhandlungen über die Golanhöhen mit Syrien unter dem israelischen Premier Ehud Barak. Die israelische Regierung unter Ariel Scharon kündigte Anfang Januar 2004 stattdessen an, in neuen Gemeinden weitere 900 Familien auf dem Golan ansiedeln zu wollen in der Absicht, die israelische Bevölkerung dort innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln.[6]
Am 3. November 2012 drangen im Zusammenhang des 2011 ausgebrochenen Bürgerkriegs in Syrien drei Panzer der syrischen Regierung, begleitet von zwei gepanzerten Transportfahrzeugen, in die demilitarisierte Zone auf den Golanhöhen ein.[7] Dabei lieferten sie sich ein längeres Feuergefecht mit syrischen Rebellen in der Ortschaft Bir Adscham. Schon zuvor waren syrische Mörsergranaten in der demilitarisierten Zone eingeschlagen. Als Reaktion auf diese Aktionen der syrischen Armee legte Israel bei der in der demilitarisierten Zone stationierten UN-Friedenstruppe Beschwerde ein.[8] Zwei Tage später wurde nach Angaben der israelischen Streitkräfte ein Armeefahrzeug auf den Golanhöhen nahe der Demarkationslinie von mehreren aus syrischem Gebiet abgefeuerten Geschossen getroffen. Zwar wurde dabei das Fahrzeug beschädigt, doch niemand verletzt. Ob diese Schüsse von der syrischen Armee oder von den Rebellen abgegeben wurden, konnte nicht ermittelt werden.[9] Am 11. November wurde ein israelischer Grenzposten auf den Golanhöhen von einer syrischen Mörsergranate getroffen. Schon zuvor waren einige Geschosse der syrischen Armee auf den Golanhöhen eingeschlagen. Zwar wertete die israelische Regierung den Beschuss als Versehen, doch feuerten die israelischen Streitkräfte als Warnung noch am selben Tag mindestens eine Panzerabwehrrakete auf syrisches Territorium ab. Erneut legte die israelische Regierung zudem bei der auf den Golanhöhen stationierten UN-Truppe Beschwerde ein.[10] Einen Tag später reagierte die israelische Armee auf eine syrische Granate, welche in der Nähe eines israelischen Militärpostens eingeschlagen war, indem sie die für den Beschuss verantwortliche Artillerieeinheit mit Panzern unter gezieltes Feuer nahm.
Die GolanhöhenDie Besiedlung reicht bis weit in die Urzeit zurück. Jüngste Funde zeigen, dass bereits der Homo neanderthalensis in dieser Region seine Spuren hinterlassen hat.
Vor allem im Zusammenhang mit biblischen Erzählungen wird die gräzisierte Namensform Gaulanitis verwandt, die von der Übertragung der Bibel ins Griechische herrührt. Eine jüdische Besiedlung der Golanhöhen reicht bis in die Antike zurück. Ähnlich wie in Masada am Toten Meer gab es in Gamla (Gamala) eine Festung von Zeloten, die allerdings von den Römern im Jahr 67 nach relativ kurzer Zeit eingenommen wurde. Unter dem politischen, wirtschaftlichen und religiösen (vor allem im Byzantinischen Reich) Druck der herrschenden Mächte schwand, wie überall im Nahen Osten, die jüdische Bevölkerung. Das Gebiet wurde von Arabern und Drusen besiedelt.
Um 1900 wurden auf den Golanhöhen jüdische Siedlungen gegründet. 1923 wurden in einem Abkommen zwischen England und Frankreich die Golanhöhen vom britischen Mandatsgebiet Palästina abgetrennt und dem französischen Mandatsgebiet Syrien und Libanon angeschlossen. Im Unterschied zum britischen bestanden für das französische Mandatgebiet keine Bedingungen über eine Förderung zionistischer Interessen. Alle jüdischen Siedlungen wurden Anfang der 1920er Jahre aufgegeben.
Die Golanhöhen wurden von Syrien als militärischer Stützpunkt genutzt, von dem aus immer wieder israelische Gemeinden beschossen wurden. Dies galt insbesondere für die an den Golan grenzenden israelischen Dörfer in den entmilitarisierten Zonen, welche im Zuge des Waffenstillstandsabkommens von 1949 eingerichtet wurden. Arabische Versuche, diese Gebiete zu besiedeln, wurden wiederum von Israel verhindert.
Während des Sechstagekriegs eroberte Israel die Golanhöhen. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen forderte Israel im November 1967 in seiner Resolution 242 zum Rückzug aus besetzten Gebieten auf im Gegenzug für eine Anerkennung Israels und die Respektierung seines Rechts auf Sicherheit. Während und nach dem Krieg wurden bis auf die Drusen, welche man größtenteils weiter dort wohnen ließ, nahezu alle arabischen Bewohner (etwa 120.000) aus dem Gebiet vertrieben. Ein Grund dafür war, dass seit den Zeiten des britischen Mandats relativ gute und friedliche Beziehungen zwischen den Drusen und der jüdischen Bevölkerung und Führung bestanden. Noch vor dem Westjordanland begann auf den Golanhöhen im Juli 1967 mit der Gründung des Kibbuz Merom Golan die israelische Besiedlung,[2] die vom Weltsicherheitsrat in seinen Resolutionen 446 und 452 von 1979 ausdrücklich als illegal verurteilt wurde. Zwar konnte Syrien Teile des Golans im Jom-Kippur-Krieg 1973 zunächst wieder besetzen; diese Gebiete gingen jedoch im weiteren Verlauf der Kämpfe wieder verloren. In seiner Resolution 338 vom Oktober 1973 forderte der UN-Sicherheitsrat außer einem Waffenstillstand die Umsetzung aller Teile der Resolution 242, also auch den israelischen Rückzug. Im folgenden Jahr schlossen Israel und Syrien ein Waffenstillstandsabkommen, außerdem wurde eine Pufferzone unter Beobachtung durch UN-Blauhelme (UNDOF) eingerichtet. Die 1967 von den Israelis besetzte Stadt Quneitra liegt in dieser Pufferzone. 1979 bot Israel den Drusen auf dem Golan die Möglichkeit an, die israelische Staatsbürgerschaft zu erwerben, was aber nur von wenigen Drusen angenommen wurde. In den Jahren 1981/1982 kam es stattdessen zu massiven Protesten der Drusen gegen Israel. Es wurde unter anderem auch die Rückgabe des Gebiets an Syrien gefordert.[3]
Am 14. Dezember 1981 erließ Israel ein Gesetz, das seine Gesetze und seine Verwaltung auf das Gebiet ausweitete. Dieser Vorgang wurde in der israelischen und der internationalen Öffentlichkeit allgemein als Annexion bezeichnet.[4] Am 17. Dezember 1981 erklärte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen dieses Gesetz auf einer Sondersitzung in seiner Resolution Nr. 497[5] für null und nichtig (null and void).
2000 scheiterten Verhandlungen über die Golanhöhen mit Syrien unter dem israelischen Premier Ehud Barak. Die israelische Regierung unter Ariel Scharon kündigte Anfang Januar 2004 stattdessen an, in neuen Gemeinden weitere 900 Familien auf dem Golan ansiedeln zu wollen in der Absicht, die israelische Bevölkerung dort innerhalb von drei Jahren zu verdoppeln.[6]
Am 3. November 2012 drangen im Zusammenhang des 2011 ausgebrochenen Bürgerkriegs in Syrien drei Panzer der syrischen Regierung, begleitet von zwei gepanzerten Transportfahrzeugen, in die demilitarisierte Zone auf den Golanhöhen ein.[7] Dabei lieferten sie sich ein längeres Feuergefecht mit syrischen Rebellen in der Ortschaft Bir Adscham. Schon zuvor waren syrische Mörsergranaten in der demilitarisierten Zone eingeschlagen. Als Reaktion auf diese Aktionen der syrischen Armee legte Israel bei der in der demilitarisierten Zone stationierten UN-Friedenstruppe Beschwerde ein.[8] Zwei Tage später wurde nach Angaben der israelischen Streitkräfte ein Armeefahrzeug auf den Golanhöhen nahe der Demarkationslinie von mehreren aus syrischem Gebiet abgefeuerten Geschossen getroffen. Zwar wurde dabei das Fahrzeug beschädigt, doch niemand verletzt. Ob diese Schüsse von der syrischen Armee oder von den Rebellen abgegeben wurden, konnte nicht ermittelt werden.[9] Am 11. November wurde ein israelischer Grenzposten auf den Golanhöhen von einer syrischen Mörsergranate getroffen. Schon zuvor waren einige Geschosse der syrischen Armee auf den Golanhöhen eingeschlagen. Zwar wertete die israelische Regierung den Beschuss als Versehen, doch feuerten die israelischen Streitkräfte als Warnung noch am selben Tag mindestens eine Panzerabwehrrakete auf syrisches Territorium ab. Erneut legte die israelische Regierung zudem bei der auf den Golanhöhen stationierten UN-Truppe Beschwerde ein.[10] Einen Tag später reagierte die israelische Armee auf eine syrische Granate, welche in der Nähe eines israelischen Militärpostens eingeschlagen war, indem sie die für den Beschuss verantwortliche Artillerieeinheit mit Panzern unter gezieltes Feuer nahm.
aPolitische und militärische Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von UNDOF-Truppen bemannter Grenzübergang zwischen israelisch und syrisch kontrolliertem Gebiet bei Quneitra (2012)Israel macht für die Besetzung militärstrategische und die Wasserversorgung betreffende Gründe geltend. Von Stellungen auf den Golanhöhen kann die syrische Artillerie weite Teile Nordisraels beschießen, was sie vor der israelischen Besatzung 1967 auch regelmäßig tat.[12] Bereits seit 1964 versuchte Syrien, das Wasser des Jordan durch Umleitung der nicht auf israelischem Gebiet liegenden Quellflüsse des Jordan, Banyas und Hasbani, vermehrt selbst zu nutzen.[13] Die vollständige oder teilweise Rückgabe der Golanhöhen an Syrien soll nach israelischer Position nur im Zuge eines vollwertigen Friedensvertrages erfolgen, der auch Lösungen für diese Fragen einschließt. Einige Annäherungsversuche zwischen Israel und Syrien waren zuletzt im Jahr 2000 gescheitert. Mehrere israelische Ministerpräsidenten haben ihre grundsätzliche Bereitschaft zu territorialen Kompromissen signalisiert, zuletzt Ehud Olmert. Im Dezember 2003 schlug der syrische Präsident Baschar al-Assad zunächst erfolglos eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Israel vor. Obwohl die israelische Regierung offizielle Kontakte zu Syrien verneinte, fanden seit 2004 indirekte Gespräche zwischen beiden Staaten unter türkischer Vermittlung statt. Im Mai 2008 gaben die syrische und die israelische Regierung bekannt, offizielle Friedensgespräche aufzunehmen, in denen die Rückgabe der Golanhöhen im Zentrum der Verhandlungen stehen werde.[14]
Zu den Golanhöhen zählen auch die Schebaa-Farmen, die vor allem von der Hisbollah-Bewegung für den Libanon beansprucht werden und als Hauptvorwand dienen, die von Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates geforderte Entwaffnung dieser Gruppierung zu verhindern und Israel weiter als Besatzungsmacht im Libanon zu brandmarken. Gemeinsam mit Syrien wird geltend gemacht, Syrien habe das Gebiet 1951 an den Libanon abgetreten. Die Vereinten Nationen erkennen diese Abtretung jedoch nicht an, weil es dafür keine Beweise gibt, und betrachten es deshalb weiterhin als syrisch. Der ungelöste Konflikt ist deshalb indirekt über den syrischen Einfluss im Libanon und auch direkt über die ungeklärte Frage der Schebaa-Farmen mitverantwortlich für die andauernden Spannungen im Libanon. Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Golanhöhen
Von UNDOF-Truppen bemannter Grenzübergang zwischen israelisch und syrisch kontrolliertem Gebiet bei Quneitra (2012)Israel macht für die Besetzung militärstrategische und die Wasserversorgung betreffende Gründe geltend. Von Stellungen auf den Golanhöhen kann die syrische Artillerie weite Teile Nordisraels beschießen, was sie vor der israelischen Besatzung 1967 auch regelmäßig tat.[12] Bereits seit 1964 versuchte Syrien, das Wasser des Jordan durch Umleitung der nicht auf israelischem Gebiet liegenden Quellflüsse des Jordan, Banyas und Hasbani, vermehrt selbst zu nutzen.[13] Die vollständige oder teilweise Rückgabe der Golanhöhen an Syrien soll nach israelischer Position nur im Zuge eines vollwertigen Friedensvertrages erfolgen, der auch Lösungen für diese Fragen einschließt. Einige Annäherungsversuche zwischen Israel und Syrien waren zuletzt im Jahr 2000 gescheitert. Mehrere israelische Ministerpräsidenten haben ihre grundsätzliche Bereitschaft zu territorialen Kompromissen signalisiert, zuletzt Ehud Olmert. Im Dezember 2003 schlug der syrische Präsident Baschar al-Assad zunächst erfolglos eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit Israel vor. Obwohl die israelische Regierung offizielle Kontakte zu Syrien verneinte, fanden seit 2004 indirekte Gespräche zwischen beiden Staaten unter türkischer Vermittlung statt. Im Mai 2008 gaben die syrische und die israelische Regierung bekannt, offizielle Friedensgespräche aufzunehmen, in denen die Rückgabe der Golanhöhen im Zentrum der Verhandlungen stehen werde.[14]
Zu den Golanhöhen zählen auch die Schebaa-Farmen, die vor allem von der Hisbollah-Bewegung für den Libanon beansprucht werden und als Hauptvorwand dienen, die von Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates geforderte Entwaffnung dieser Gruppierung zu verhindern und Israel weiter als Besatzungsmacht im Libanon zu brandmarken. Gemeinsam mit Syrien wird geltend gemacht, Syrien habe das Gebiet 1951 an den Libanon abgetreten. Die Vereinten Nationen erkennen diese Abtretung jedoch nicht an, weil es dafür keine Beweise gibt, und betrachten es deshalb weiterhin als syrisch. Der ungelöste Konflikt ist deshalb indirekt über den syrischen Einfluss im Libanon und auch direkt über die ungeklärte Frage der Schebaa-Farmen mitverantwortlich für die andauernden Spannungen im Libanon. Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Golanhöhen
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