Dschebel Ansariye
Gipfelbereich im Norden, am Ostabfall zur Ghab-EbeneDschebel Ansariye, arabisch جبال الأنصارية, DMG Ǧibāl al-Anṣārīya, auch Dschebel al-Alawia, Jabal an-Nusayriyah und Jabal al-Ladhiqiyah; ist ein parallel zur Mittelmeerküste verlaufendes Bergmassiv im Westen von Syrien. Von der südlichen Fortsetzung als Libanongebirge sind die durchschnittlich 1200 Meter hohen Berggipfel durch das Tal des (südlichen) Nahr al-Kabir, des syrisch-libanesischen Grenzflusses, getrennt. An der nördlichen Absenkung verläuft die Straße zwischen der Hafenstadt Latakia und Dschisr asch-Schugur über den Bdama-Pass.
Dschebel heißt arabisch جبل, DMG Ǧabal ‚Berg‘, Ansariya ist abgewandelt von Nusairiya und bezieht sich auf Alawiten, die auch als Nusairier bezeichnet werden und sich ab dem Mittelalter als größte Minderheit niedergelassen haben. Das Gebiet liegt überwiegend innerhalb des Gouvernements Latakia.
Die nord-südliche Längsrichtung des Dschebel Ansariye beträgt etwa 110 Kilometer, das mittlere Profil in Ost-Westrichtung ragt auf etwa 25 Kilometer über die Höhenlinie von 500 Meter hinaus, wobei das Gebiet mit Höhen über 1000 Meter weniger als halb so breit ist. Der höchste Gipfel, der Nebi Yunes mit 1562 Meter, liegt etwa 3 Kilometer von Slinfah entfernt auf dem im Norden selten unter 1300 Meter hohen Kamm über dem östlichen Steilabfall zur Ghab-Ebene. Der Ghab ist ein tektonischer Graben, dessen Einbruch vermutlich erst im Quartär erfolgte. Er wird in nördlicher Richtung vom Nahr al-Asi (Orontes) durchflossen und im Osten durch das Bergland des bis zu 937 Meter hohen Dschebel Zawiye (az-Zawiya), dem südlichen Teil des nordsyrischen Kalksteinmassivs begrenzt. Richtung Mittelmeer erfolgt eine sanfte Abdachung mit allmählichem Übergang ins Küstenvorland.
Der Dschebel Ansariye ist aus einer spätpliozän-quartären Krustenbewegung entstanden, die einen vom Meer ansteigenden breiten Rücken gebildet hat. Die teilweisen steilen Täler, die diesen Rücken zergliedern, sind Abfallkanten, die bei der Entstehung des Bruchfaltengebirges durch Verschiebungen im Schichtverlauf aufgebrochen sind. Diese Quertäler mit dazwischenliegenden Riedel reichen teilweise bis in die Kammregion hinauf. Im nördlichen Teil des Bergmassivs bildet sich im Schichtverlauf eine Sprunghöhe von bis zu 1700 Meter nach Osten, die einen ungegliederten Steilabfall von über 1000 Meter zur Ebene des Ghab zur Folge hat. Die beiden anderen, deutlich höheren Gebirgszüge, der Anti-Libanon und dessen südliche Fortsetzung als Hermon, haben dieselbe geologische Entstehungsgeschichte. Alle haben einen, den europäischen Mittelgebirgen vergleichbaren, nur wenig gegliederten Gipfelbereich. Viele Flächen sind verkarstet, an einigen Stellen treten schroffe Felsformationen hervor. Beim Dschebel Ansariye finden sich in der aus Jurakalk bestehenden Kammregion Dolinen mit einem Durchmesser von bis zu zwei Kilometern und 150 bis 350 Metern Tiefe.
Bis zum mittleren Tertiär bildeten Dschebel Ansariye und Libanongebirge einen durchgehenden Höhenzug; die beide trennende Ebene von Akkar, durch die der Nahr al-Kabir fließt, bildete sich erst im Spätpliozän. Auch das Becken von Antakya im Norden war vorher noch nicht existent. Das Küstengebirge stellte auf ganzer Länge eine Wasserscheide dar, sodass der damalige Orontes und der Afrin bis dahin zum Euphrat entwässerten.[1] Die Ghab-Senke ist die nördlichste Fortsetzung des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, der über das Rote Meer, den Jordangraben, die Bekaa-Ebene und weiter bis Antakya (Hatay-Graben) verläuft. Entlang dieser Linie driften bis heute die afrikanische und die arabische Kontinentalplatte auseinander.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dschebel_Ansariye
Gipfelbereich im Norden, am Ostabfall zur Ghab-EbeneDschebel Ansariye, arabisch جبال الأنصارية, DMG Ǧibāl al-Anṣārīya, auch Dschebel al-Alawia, Jabal an-Nusayriyah und Jabal al-Ladhiqiyah; ist ein parallel zur Mittelmeerküste verlaufendes Bergmassiv im Westen von Syrien. Von der südlichen Fortsetzung als Libanongebirge sind die durchschnittlich 1200 Meter hohen Berggipfel durch das Tal des (südlichen) Nahr al-Kabir, des syrisch-libanesischen Grenzflusses, getrennt. An der nördlichen Absenkung verläuft die Straße zwischen der Hafenstadt Latakia und Dschisr asch-Schugur über den Bdama-Pass.
Dschebel heißt arabisch جبل, DMG Ǧabal ‚Berg‘, Ansariya ist abgewandelt von Nusairiya und bezieht sich auf Alawiten, die auch als Nusairier bezeichnet werden und sich ab dem Mittelalter als größte Minderheit niedergelassen haben. Das Gebiet liegt überwiegend innerhalb des Gouvernements Latakia.
Die nord-südliche Längsrichtung des Dschebel Ansariye beträgt etwa 110 Kilometer, das mittlere Profil in Ost-Westrichtung ragt auf etwa 25 Kilometer über die Höhenlinie von 500 Meter hinaus, wobei das Gebiet mit Höhen über 1000 Meter weniger als halb so breit ist. Der höchste Gipfel, der Nebi Yunes mit 1562 Meter, liegt etwa 3 Kilometer von Slinfah entfernt auf dem im Norden selten unter 1300 Meter hohen Kamm über dem östlichen Steilabfall zur Ghab-Ebene. Der Ghab ist ein tektonischer Graben, dessen Einbruch vermutlich erst im Quartär erfolgte. Er wird in nördlicher Richtung vom Nahr al-Asi (Orontes) durchflossen und im Osten durch das Bergland des bis zu 937 Meter hohen Dschebel Zawiye (az-Zawiya), dem südlichen Teil des nordsyrischen Kalksteinmassivs begrenzt. Richtung Mittelmeer erfolgt eine sanfte Abdachung mit allmählichem Übergang ins Küstenvorland.
Der Dschebel Ansariye ist aus einer spätpliozän-quartären Krustenbewegung entstanden, die einen vom Meer ansteigenden breiten Rücken gebildet hat. Die teilweisen steilen Täler, die diesen Rücken zergliedern, sind Abfallkanten, die bei der Entstehung des Bruchfaltengebirges durch Verschiebungen im Schichtverlauf aufgebrochen sind. Diese Quertäler mit dazwischenliegenden Riedel reichen teilweise bis in die Kammregion hinauf. Im nördlichen Teil des Bergmassivs bildet sich im Schichtverlauf eine Sprunghöhe von bis zu 1700 Meter nach Osten, die einen ungegliederten Steilabfall von über 1000 Meter zur Ebene des Ghab zur Folge hat. Die beiden anderen, deutlich höheren Gebirgszüge, der Anti-Libanon und dessen südliche Fortsetzung als Hermon, haben dieselbe geologische Entstehungsgeschichte. Alle haben einen, den europäischen Mittelgebirgen vergleichbaren, nur wenig gegliederten Gipfelbereich. Viele Flächen sind verkarstet, an einigen Stellen treten schroffe Felsformationen hervor. Beim Dschebel Ansariye finden sich in der aus Jurakalk bestehenden Kammregion Dolinen mit einem Durchmesser von bis zu zwei Kilometern und 150 bis 350 Metern Tiefe.
Bis zum mittleren Tertiär bildeten Dschebel Ansariye und Libanongebirge einen durchgehenden Höhenzug; die beide trennende Ebene von Akkar, durch die der Nahr al-Kabir fließt, bildete sich erst im Spätpliozän. Auch das Becken von Antakya im Norden war vorher noch nicht existent. Das Küstengebirge stellte auf ganzer Länge eine Wasserscheide dar, sodass der damalige Orontes und der Afrin bis dahin zum Euphrat entwässerten.[1] Die Ghab-Senke ist die nördlichste Fortsetzung des Großen Afrikanischen Grabenbruchs, der über das Rote Meer, den Jordangraben, die Bekaa-Ebene und weiter bis Antakya (Hatay-Graben) verläuft. Entlang dieser Linie driften bis heute die afrikanische und die arabische Kontinentalplatte auseinander.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dschebel_Ansariye