Der Chabur auch Khabur oder Habaur oder Nahr al-Hābūr ist der längste Nebenfluss des Euphrat in Syrien. Seine Hauptwassermenge bezieht der Chabur aus 13 Karstquzellen Bei Ra’s al-Ain. Der Flusslauf verläuft ca. 320 km nach Süden durch das ostsyrische Steppengebiet und bietet seit Jahrtausenden verschiedensten Völkern eine Existenzgrundlage durch Ackerbau und Viehzucht.
Zuflüsse:
a) Oberlauf bei Tell Halaf, nahe Ras al-Ain, unmittelbar an der türkischen Grenze.
In der Trockenzeit kommt aus der Türkei praktisch kein Wasser
b) Quellen in der Nähe ds Tur Abdin Das Kalksteingebirge Tur 'Abdîn auch
Ğabal Tur oder Tur, übersetzt „Berg der Knechte [Gottes]“ liegt am Oberlauf des
Tigris im Südosten der Türkei
c) 13 Karstquellen im Bereich der türkisch-syrischen Grenze bei Ra's al-'Ayn
d) Zufluss durch einige Wadis, die jedoch nur im Winter Wasser führen
e) der bei Al-Hasakah einmündende Jaghjagh (Dschaghdschagh)
Jahresniederschlag:
- ca. 250 Millimeter in der Region Al-Hasakah
- Regenfeldanbau ist noch möglich
- jedoch alle 3 Jahre Missernten nördlich von Al-Hasakah
- ca. 300 Millimeter im türkischen Grenzgebiet
- unter 150 Millimeter an der Einmündung in den Euphrat
beim Dorf Busayrah (Bşēra, östlich von Dair az-Zaur)
- in den trockenen Steppenregionen ist Landwirtschaft nur noch mit künstlicher
Bewässerung möglich. Das Flussbett des Unteren Chabur ist
bis 60 Meter breit und verläuft in einer ein bis drei Kilometer breiten Talebene.
In den Sommermonaten bleibt das Vieh in Pferchen bei den Siedlungen und
weidet die Stoppelfelder ab, zur Regenzeit im Winter werden die Herden aus der
Flussoase heraus in die Steppe geführt.
Geschichte:
16. – 14. Jh. v. Chr. - erste Besiedlungsspuren
- Chaburgebiet wird zum Kernland des Mitanni-Reiches
- die Hauptstadt Waššukanni (noch nicht genau identifiziert)
soll sich im Quellgebiet des Flusses befunden haben
- wichtigster Fundort Tell Brak
- Tell Brak ist ein antiker Siedlungshügel im Nordosten von Syrien.
Er war eine bedeutende städtische Siedlung der Kulturen
des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr., vor allem der akkadischen
und später der hurritischen Zeit, sowie des Mitanni-Reiches in
Nordmesopotamien. Der antike Name wurde aufgrund von Keilschrifttafeln
in sumerischer Sprache als Nagar identifiziert.
13. Jh. – 11 Jh. - unter assyrischer Herrschaft Bewässerungsfeldanbau
- Entstehung Kanalanlagen mit kleinen Dammbauten
612 v. Chr. - Untergang des assyrischen Reiches Folgezeit
- Babylonische Herrschaft Römerzeit
- Bewässerung der Felder vermutlich durch Wasserräder
wasserintensiver Bauwollanbau
2. Jhr. v. Chr. - Bau der römischen Verteidigungslinie Limes Arabicus
Ende 3. Jh. v. Chr. - Festungsanlage an der Mündung des Chabur
- Festung Circesium (arabisch Ķarķīsiyā) erbaut unter Diokletian
Folgezeit - von der byzantinischen bis in die islamische Zeit
- dichte Besiedlung der Region
Mittelalter - Unterbrechung der Besiedlung durch Einwanderung von
Beduinen aus den Wüstengebieten
- Shammar (größter Stamm) betreiben Schafnomadismus
zwischen den Weideregonen im Sommer am oberen Chabur
und im Winter bis südlich des Euphrat Ende des 19. Jh.
- Herrschaft des Osmanischen Reiches fördert die Wiederansiedlung
und die Fruchtbarmachung der antiken Anbauflächen
1920 – 1925 - Fortführung des Projekt in der französischen Mandatszeit
- Ansiedlung von Halbnomaden aus der Wüstensteppe
1922 - Gründung von Al-Hasakah Folgezeit
- Ansiedlung von Kurden, Armeniern aus Aleppo sowie
christliche Händler
Mitte des 20 Jh. - Intensivierung der Landwirtschaft und der Viehzucht
- beschleunigte Erschließung von Ackeranbauflächen
1963 - Bodenreform der Baath-Partei
- Aufteilung des großflächigen Bodens an halbnomadische Viehzüchter
- Anbau von Getreide und Baumwolle
- Karstquellen bei Ra’s al-Ain liefern ca. 38 Qubikmeter Wasser pro Sekunde
- Karstquellen gehören zu den weltweit ergiebigsten Quellen
Chabur-Projekt - Bau von Kanälen und Staudämmen
- Bewässerung von ca. 16.000 Quardratkilometern Felderfläche
- Wasserknappheit durch sich immer weiter ausdehnende
Ackerflächen sowie einer steigenden Bevölkerungsanzahl
1990 - weitere Errichtung von Dämmen
- moderne Technik dringt zu immer tieferen Grundwasserschichten vor
- hydologische Gegebenheiten des gesamten Gebietes wurden verändert
- der Unterlauf des mäandernden Chabur führt aufgrund der
Absenkung des Grundwasserspiegels in den Sommermonaten
fast kein Wasser mehr
- weitere Dammbauten in Abstimmung mit der Türkei geplant
Zuflüsse:
a) Oberlauf bei Tell Halaf, nahe Ras al-Ain, unmittelbar an der türkischen Grenze.
In der Trockenzeit kommt aus der Türkei praktisch kein Wasser
b) Quellen in der Nähe ds Tur Abdin Das Kalksteingebirge Tur 'Abdîn auch
Ğabal Tur oder Tur, übersetzt „Berg der Knechte [Gottes]“ liegt am Oberlauf des
Tigris im Südosten der Türkei
c) 13 Karstquellen im Bereich der türkisch-syrischen Grenze bei Ra's al-'Ayn
d) Zufluss durch einige Wadis, die jedoch nur im Winter Wasser führen
e) der bei Al-Hasakah einmündende Jaghjagh (Dschaghdschagh)
Jahresniederschlag:
- ca. 250 Millimeter in der Region Al-Hasakah
- Regenfeldanbau ist noch möglich
- jedoch alle 3 Jahre Missernten nördlich von Al-Hasakah
- ca. 300 Millimeter im türkischen Grenzgebiet
- unter 150 Millimeter an der Einmündung in den Euphrat
beim Dorf Busayrah (Bşēra, östlich von Dair az-Zaur)
- in den trockenen Steppenregionen ist Landwirtschaft nur noch mit künstlicher
Bewässerung möglich. Das Flussbett des Unteren Chabur ist
bis 60 Meter breit und verläuft in einer ein bis drei Kilometer breiten Talebene.
In den Sommermonaten bleibt das Vieh in Pferchen bei den Siedlungen und
weidet die Stoppelfelder ab, zur Regenzeit im Winter werden die Herden aus der
Flussoase heraus in die Steppe geführt.
Geschichte:
16. – 14. Jh. v. Chr. - erste Besiedlungsspuren
- Chaburgebiet wird zum Kernland des Mitanni-Reiches
- die Hauptstadt Waššukanni (noch nicht genau identifiziert)
soll sich im Quellgebiet des Flusses befunden haben
- wichtigster Fundort Tell Brak
- Tell Brak ist ein antiker Siedlungshügel im Nordosten von Syrien.
Er war eine bedeutende städtische Siedlung der Kulturen
des 3. und 2. Jahrtausends v. Chr., vor allem der akkadischen
und später der hurritischen Zeit, sowie des Mitanni-Reiches in
Nordmesopotamien. Der antike Name wurde aufgrund von Keilschrifttafeln
in sumerischer Sprache als Nagar identifiziert.
13. Jh. – 11 Jh. - unter assyrischer Herrschaft Bewässerungsfeldanbau
- Entstehung Kanalanlagen mit kleinen Dammbauten
612 v. Chr. - Untergang des assyrischen Reiches Folgezeit
- Babylonische Herrschaft Römerzeit
- Bewässerung der Felder vermutlich durch Wasserräder
wasserintensiver Bauwollanbau
2. Jhr. v. Chr. - Bau der römischen Verteidigungslinie Limes Arabicus
Ende 3. Jh. v. Chr. - Festungsanlage an der Mündung des Chabur
- Festung Circesium (arabisch Ķarķīsiyā) erbaut unter Diokletian
Folgezeit - von der byzantinischen bis in die islamische Zeit
- dichte Besiedlung der Region
Mittelalter - Unterbrechung der Besiedlung durch Einwanderung von
Beduinen aus den Wüstengebieten
- Shammar (größter Stamm) betreiben Schafnomadismus
zwischen den Weideregonen im Sommer am oberen Chabur
und im Winter bis südlich des Euphrat Ende des 19. Jh.
- Herrschaft des Osmanischen Reiches fördert die Wiederansiedlung
und die Fruchtbarmachung der antiken Anbauflächen
1920 – 1925 - Fortführung des Projekt in der französischen Mandatszeit
- Ansiedlung von Halbnomaden aus der Wüstensteppe
1922 - Gründung von Al-Hasakah Folgezeit
- Ansiedlung von Kurden, Armeniern aus Aleppo sowie
christliche Händler
Mitte des 20 Jh. - Intensivierung der Landwirtschaft und der Viehzucht
- beschleunigte Erschließung von Ackeranbauflächen
1963 - Bodenreform der Baath-Partei
- Aufteilung des großflächigen Bodens an halbnomadische Viehzüchter
- Anbau von Getreide und Baumwolle
- Karstquellen bei Ra’s al-Ain liefern ca. 38 Qubikmeter Wasser pro Sekunde
- Karstquellen gehören zu den weltweit ergiebigsten Quellen
Chabur-Projekt - Bau von Kanälen und Staudämmen
- Bewässerung von ca. 16.000 Quardratkilometern Felderfläche
- Wasserknappheit durch sich immer weiter ausdehnende
Ackerflächen sowie einer steigenden Bevölkerungsanzahl
1990 - weitere Errichtung von Dämmen
- moderne Technik dringt zu immer tieferen Grundwasserschichten vor
- hydologische Gegebenheiten des gesamten Gebietes wurden verändert
- der Unterlauf des mäandernden Chabur führt aufgrund der
Absenkung des Grundwasserspiegels in den Sommermonaten
fast kein Wasser mehr
- weitere Dammbauten in Abstimmung mit der Türkei geplant