Ar-Resafa gehöhrt zu den den beeindruckendsten historischen Stätten in Syrien. Der Besucher, der vor den Stadtmauern steht fühlt sich wie in einer lebendigen Stadt nur viele Jahrhunderte in der Zeitrechnung zurück versetzt. Resafa trug in frühbyzantinischer Zeit den Namen Sergiopolis. Aus dieser Zeit stammen die mehr oder weniger gut erhaltenen Gebäude sowie die Stadtmauer. Resafa war seit dem 4. Jahrundert ein wichtiges christliches Pilgerziel und im 6. Jahrhundert eine der wichtigsten byzantinischen Festungen in der „Kornkammer“ des Reiches. Lage: Ar-Resafa liegt südlich des Euphrats am Nordrand der Wüste etwa 25 km vom Abzweig der Euphrat-Fernstraße von dem Dorf al-Mansura entfernt. Ar-Raqqa, als nächst gelegene Stadt liegt etwa 40 km nordöstlich von Ar-Resafa. In römischer Zeit lag der Ort in einer strategisch günstigen Lage an der im 3. Jahrhundert nach Christi errichteten strata diocletiana, einer Militär- und Karawanenstraße. Die strata diocletiana bildete den Limes Arabicus an der östlichen Grenze der römischen Provinz Syria. Der Limes Arabicus diente der Abwehrvon Angriffen der Parther und in späterer Zeit der Sassaniden. Die Militär- und Handelsroute verband die Festung Sura am Euphrat über Resafa und Palmyra mit Damaskus und führte über Bostra weiter bis Philadelphia (Amman).
Geschichte:
- 9. Jh. v. Chr. - Resafa als assyrischer Verwaltungsort
- syrische Bezeichung als Raşappa
- biblische Erwähnung als Rezeph (II Könige 19,12; Jesaja 37,12)
könnte auf Resafa hinweisen, ist aber aufgrund der
Vielzahl ähnlicher Orte nicht belegt.
- 69 n. Chr. - Funde aus frühflavischer Zeit
- vermutliche Gründung als römischer Wachtposten
- Die Flavier waren ein römisches Herrschergeschlecht.
Als Flavier können grundsätzlich auch alle anderen
Träger des römischen Namens Flavius bezeichnet werden.
- Das Haus der Flavier stellte von 69 bis 96 n. Chr. drei
römische Kaiser: Titus Flavius Vespasianus (kurz: Vespasian),
seinen Sohn Titus Flavius Vespasianus (kurz: Titus)
und den zweiten Sohn Titus Flavius Domitianus (kurz: Domitian).
- Die Herrschaft der Dynastie endete mit der Ermordung
Domitians am 18. September 96 n. Chr.
- ca. 170 n.Chr. - Erwähnung des Ortes durch Claudius Ptolemäus
- war ein griechischer Mathematiker, Geograph, Astronom,
Astrologe, Musiktheoretiker und Philosoph. Ptolemäus wirkte
als Bibliothekar an der berühmten antiken Bibliothek in Alexandria.
- ca. 312 n.Chr. - Martyrium des heilig gesprochenen römischen
Soldaten Sergios
- Bakchos und Sergios, auch Bacchus und Sergius
(† um 303 in Resafa, Syrien) waren frühchristliche
Märtyrer, die als Heilige verehrt werden.
- Der Legende nach waren sie Offiziere einer römischen
Grenztruppe. Wegen seines Glaubens wurde Bakchos zu
Tode gepeitscht. Sergios überlebte die Folterungen und
soll enthauptet worden sein.
- 5. Jh. - Resafa wird Bischofssitz
- Grab des Sergios ist ein bedeutendes Wallfahrtsziel
- Ausbau des Kastells zu einer Stadt durch Kaiser Anastasios I
- Resafa liegt strategisch im Brennpunkt der Auseinander-
setzungen zwischen Römern und Persern
- Stadt mit Namen Sergiupolis verleiht der Grenze zusätzliche Stabilität
- Ausbau mit mächtigen Mauern, Kirchen, Häusern
Wandelhallen (Beschreibung durch Procopius, der Hofschriftsteller)
- Basiliken werden vermutlich aus den Spendengeldern der Pilger errichtet
- 8. Jh. - Resafa wird Resident des umayyadischen
Kalifen Hischam ibn Abd al-Malik (regierte 724–743)
- Errichtung mehrerer Paläste vor den Toren der Stadt
- Bau der Großen Moschee von Rusafat Hisham
- Verehrung von christlichen und muslimischen Reliquien
- Koexistenz beider Religionen
1269 - Mongoleneinfall
- Bewohner fliehen nach Salamiyya
- Ende des 13. Jh. - letztmalige Erwänung Resafa
- der Euphrat bildet die natürliche Grenze zwischen dem
Reich der Ilkhane im Osten und dem Reich der Mamluken
im Westen
- der Euphrat übergreifende Handel war unterbrochen
- Resafa verzeichnete bis in die Neuzeit keine größeren
Besiedlungen mehr
Sehenswürdigkeiten:
Nach dem Märtyrertod von Sergios erlebte die Stadt durch die Pilgerströme eine Blütezeit. Die Bevölkerungszahl stieg stark an. In diesem Zusammenhang wurden große öffentliche Gebäude errichtet, deren Entstehungszeit auf da 5. und 6. Jahrhundert zurückreicht. Zu den Kultbauten zählen vier Kirchen, die Basilika A nahe dem Südtor in der Südostecke des 21 Hektar großen Mauergevierts, die Basilika B in der südlichen Mitte, der sogenannte Zentralbau, eine Bischofskirche um 520, und die kleinere Basilika C am Osttor. Aufgrund von Ausgrabungsarbeiten wurde eine vom Nordtor in die Stadtmitte führende Straße mit Wohngebäuden und Läden teilweise freigelegt. Die Straße führt an Einem sogenannten Zentralbau vorbei. Südlich des Zentralbaus liegt ein rechteckiger Ziegelbau, den Archäologen als Han bezeichnen. Das Gebäude, welches vermutlich in frühbyzantinischer Zeit errichtet wurde ist ein Vorläufer der späteren islamischen Karawansereien und diente vermutlich als Warenlager, Handelsplatz und Herberge. Die Gebäude innerhalb der großen Umfassungsmauer wurden mit einer Dacheindeckung mit Ziegeln errichtet. Die große Zisterne war mit einem Gewölbe aus Ziegeln im Wechsel mit Sedimentsteinquadern versehen. Die Außenwände wurden verputzt. Die Innenwände teilweise mit Steinplatten verkleidet.
Stadtmauer (Umfassungsmauer)
- Baumaterial aus weißem oder grauen Gipsstein sowie
leichterem Sedimentgestein
- Gesamtlänge der Umfassungsmauer ca. 1800 Meter
- Umfassungsmauer mit ca. 3 Meter Dicke in
unregelmäßiger Rechteckform
- nördliche Länge ca. 536 Meter
- südliche Länge ca. 549 Meter
- westliche Länge ca. 411 Meter
- östliche Länge ca. 350 Meter
- Monumentale Tore mit seitlichen Ecktürmen an jeder Seite
- 50 Bastionen in unterschiedlicher Form sind erhalten.
- Mauern waren durch zwei innen liegende Wehrgänge und
über breite Freitreppen verbunden
- der untere Wehrgang lag knapp 6 m über dem Bodenniveau
- der obere Wehrgang lag in knapp 12 m Höhe
- die byzantinische Stadtmauer unterscheidet sich von
römischen Anlagen Durch die nicht in der Mitte liegenden Stadttore
- die Abstände zwischen den Türmen sind ungleich,
ansonsten keine Symmetrie Eingehalten
- die Stadtmauer war an allen Seiten von Erdwällen umgeben.
Kultbauten:
Basilika A
- Erbauungszeit ca. spätes 5. Jahrundert
- Hauptgebäudemaße (ohne Anbauten) ca. 42 x 34 Meter
- Anbauten dienten als Mönchsunterkünfte
- eine der größten Weitarkadenbasilika in Syrien
(gemessen an der Spannweite im Mittelschiff 10,7 Meter)
- Bodenoberfläche aus farbigen Steinplatten
- Basilika mit neun gleich großen Eingängen an der Nord, West und Südseite
- größte im Land bekannte Bema (erhöhte Plattform) in der
Mitte des Kirchenraumes - die Bema, auf der der Klerus während des
Wortgottesdienstes Platz nahm bot für den Bischof, 24 Geistliche, sowie
einem hölzernen Altar zum Ablegen des Evangeliars Platz und
nahm fast die gesamte Breite des Mittelschiffes ein.
- rechteckiger Hof (Pristyl) als Pilgerstätte für den Märtyrer
Sergios (am 06. Oktober) nördlich angrenzend an die Basilika
- Mitte des 8. Jh. Errichtung einer Basilika durch Kalif Hischam im Nordhof
- Nutzung der Moschee bis in das 13. Jahrundert
- Entdeckung eines Teils eines Kirchenschatzes im Nebenraum
des Pristyls, der von den Krezufahrern Mitte des 13. Jahrhunderts
vor den Mongoleneinfällen (1247 und 1259/1260) versteckt wurde.
Basilika B
- Baubeginn 518 n.Chr. im letzten Regierungsjahr Kaiser Anastasios I (491-518)
- Verehrung der Heiligen Reliquien des Heiligen Sergios
- die Basilika wurde bisher nur teilweise ausgegraben
- Freilegung eines 18,5 hohen Turmes
- dreischiffige Säulenbasilika 53 m Länge und ca. 26 m Breite
einschließlich der Seitenschiffe mit 5 m
- Zentralbau errichtet Anfang des 6. Jahrhunderts
- Gebäudestil Vier-Konchenanlage
- Kirchenschiff als Langhaus konzipiert
- die überbaute Fläche betrug ca. 42 x 34 m
- Mittelschiff 22 m x 10 m mit vier winkelförmigen Pfeilern im
Zentrum der Gesamtanlage
- Gottesdienste wurden in Teilen der Kirche noch bis in
das 13. Jh. abgehalten
Basilika C
- bislang konnten nur Fragmente freigelegt werden
- Ausgrabungen förderten eine mit farbigen Mosaiken
verkleidete Apsis zu Tage
- Nach Zerstörung durch ein Erdbeben wurde die Ruine
bis in Mittelalter als Wohnraum genutzt
Basilika D
- Teile des Portals und der Apsis wurden im Jahr 2000
vom Deutschen Archäologischen Institut freigelegt
Profanbauten:
1. Bewässerungssytem
- Zisternenanlagen im Südwesten
- Trinkwasserversorgung über vier unterirdische Zisternen
für ca. 6000 Einwohner der Region
- Umgebung ohne Quellen oder Flüsse mit einem durchschnittlichen
Jahresniederschlag von ca. 150 Mililitern
- Große Zisterne erbaut unter Kaiser Justinian Anfang des 7. Jahrhunderts
- Maße ca. 50 Meter Länge und Scheitelhöhe von 15 Metern
- Fassungsvermögen 15 – 16-Tsd. cbm Wasser
- Einleitung der Wassermengen aus einem Wadi mit einem Damm
über einen ca. 5 m breiten Hauptkanal
2. Khan (Karawanserei)
- vom Nordtor über eine 4,6 m breite Hauptstraße mit
an jeder Seite 2 m breiten Gehwegen entlang an
Ladengeschäften und Wohnhäusern erreichbar.
- Straßenbefestigung mit Gips und Steinbrocken
- Lage des Khan an der Ost-West-Verbindung der Straße
- Khan mit 6 Räumen um einen Hof gruppiert
- Gewölbe waren aus gemauerten Ziegelstein erstellt
3. Extra muros (Siedlungsgebiet außerhalb der Stadtmauern)
a) quadratisches Gebäude
- Ruinen eines quadratischen Gebäudes etwa 100 m
außerhalb des Nordtores
- Erbauungsdatum in der Zeit zwischen 570 – 580 n.Chr.
- Nutzung als Kirche oder Versammlungsort der christlich-arabischen Ghassaniden
- Ghassaniden waren ein arabischer Stammesverband und in
der Spätantike ein wichtiger Verbündete der (Ost-)Römer.
b) turmartiger kleiner Bau
- etwa 100 Meter nördlich des quadratischen Gebäudes (sh.a)
- Bau mit Gurtbögen
c) Badeanlage
- westliche Lage
- spätantike Badeanlage aus dem 6. Jahrhundert
d) Scheinkastell
- Reste eines 77 x 72 m großen Bauwerks
- massige Bauweise und mächtiges Eingangsportal
- Baumaterial aus luftgetrockneten Ziegeln
- Bauwerk mit Nebengebäude und Gartenanlage gehörte vermutlich
zur Palastanlage Hishams
Geschichte:
- 9. Jh. v. Chr. - Resafa als assyrischer Verwaltungsort
- syrische Bezeichung als Raşappa
- biblische Erwähnung als Rezeph (II Könige 19,12; Jesaja 37,12)
könnte auf Resafa hinweisen, ist aber aufgrund der
Vielzahl ähnlicher Orte nicht belegt.
- 69 n. Chr. - Funde aus frühflavischer Zeit
- vermutliche Gründung als römischer Wachtposten
- Die Flavier waren ein römisches Herrschergeschlecht.
Als Flavier können grundsätzlich auch alle anderen
Träger des römischen Namens Flavius bezeichnet werden.
- Das Haus der Flavier stellte von 69 bis 96 n. Chr. drei
römische Kaiser: Titus Flavius Vespasianus (kurz: Vespasian),
seinen Sohn Titus Flavius Vespasianus (kurz: Titus)
und den zweiten Sohn Titus Flavius Domitianus (kurz: Domitian).
- Die Herrschaft der Dynastie endete mit der Ermordung
Domitians am 18. September 96 n. Chr.
- ca. 170 n.Chr. - Erwähnung des Ortes durch Claudius Ptolemäus
- war ein griechischer Mathematiker, Geograph, Astronom,
Astrologe, Musiktheoretiker und Philosoph. Ptolemäus wirkte
als Bibliothekar an der berühmten antiken Bibliothek in Alexandria.
- ca. 312 n.Chr. - Martyrium des heilig gesprochenen römischen
Soldaten Sergios
- Bakchos und Sergios, auch Bacchus und Sergius
(† um 303 in Resafa, Syrien) waren frühchristliche
Märtyrer, die als Heilige verehrt werden.
- Der Legende nach waren sie Offiziere einer römischen
Grenztruppe. Wegen seines Glaubens wurde Bakchos zu
Tode gepeitscht. Sergios überlebte die Folterungen und
soll enthauptet worden sein.
- 5. Jh. - Resafa wird Bischofssitz
- Grab des Sergios ist ein bedeutendes Wallfahrtsziel
- Ausbau des Kastells zu einer Stadt durch Kaiser Anastasios I
- Resafa liegt strategisch im Brennpunkt der Auseinander-
setzungen zwischen Römern und Persern
- Stadt mit Namen Sergiupolis verleiht der Grenze zusätzliche Stabilität
- Ausbau mit mächtigen Mauern, Kirchen, Häusern
Wandelhallen (Beschreibung durch Procopius, der Hofschriftsteller)
- Basiliken werden vermutlich aus den Spendengeldern der Pilger errichtet
- 8. Jh. - Resafa wird Resident des umayyadischen
Kalifen Hischam ibn Abd al-Malik (regierte 724–743)
- Errichtung mehrerer Paläste vor den Toren der Stadt
- Bau der Großen Moschee von Rusafat Hisham
- Verehrung von christlichen und muslimischen Reliquien
- Koexistenz beider Religionen
1269 - Mongoleneinfall
- Bewohner fliehen nach Salamiyya
- Ende des 13. Jh. - letztmalige Erwänung Resafa
- der Euphrat bildet die natürliche Grenze zwischen dem
Reich der Ilkhane im Osten und dem Reich der Mamluken
im Westen
- der Euphrat übergreifende Handel war unterbrochen
- Resafa verzeichnete bis in die Neuzeit keine größeren
Besiedlungen mehr
Sehenswürdigkeiten:
Nach dem Märtyrertod von Sergios erlebte die Stadt durch die Pilgerströme eine Blütezeit. Die Bevölkerungszahl stieg stark an. In diesem Zusammenhang wurden große öffentliche Gebäude errichtet, deren Entstehungszeit auf da 5. und 6. Jahrhundert zurückreicht. Zu den Kultbauten zählen vier Kirchen, die Basilika A nahe dem Südtor in der Südostecke des 21 Hektar großen Mauergevierts, die Basilika B in der südlichen Mitte, der sogenannte Zentralbau, eine Bischofskirche um 520, und die kleinere Basilika C am Osttor. Aufgrund von Ausgrabungsarbeiten wurde eine vom Nordtor in die Stadtmitte führende Straße mit Wohngebäuden und Läden teilweise freigelegt. Die Straße führt an Einem sogenannten Zentralbau vorbei. Südlich des Zentralbaus liegt ein rechteckiger Ziegelbau, den Archäologen als Han bezeichnen. Das Gebäude, welches vermutlich in frühbyzantinischer Zeit errichtet wurde ist ein Vorläufer der späteren islamischen Karawansereien und diente vermutlich als Warenlager, Handelsplatz und Herberge. Die Gebäude innerhalb der großen Umfassungsmauer wurden mit einer Dacheindeckung mit Ziegeln errichtet. Die große Zisterne war mit einem Gewölbe aus Ziegeln im Wechsel mit Sedimentsteinquadern versehen. Die Außenwände wurden verputzt. Die Innenwände teilweise mit Steinplatten verkleidet.
Stadtmauer (Umfassungsmauer)
- Baumaterial aus weißem oder grauen Gipsstein sowie
leichterem Sedimentgestein
- Gesamtlänge der Umfassungsmauer ca. 1800 Meter
- Umfassungsmauer mit ca. 3 Meter Dicke in
unregelmäßiger Rechteckform
- nördliche Länge ca. 536 Meter
- südliche Länge ca. 549 Meter
- westliche Länge ca. 411 Meter
- östliche Länge ca. 350 Meter
- Monumentale Tore mit seitlichen Ecktürmen an jeder Seite
- 50 Bastionen in unterschiedlicher Form sind erhalten.
- Mauern waren durch zwei innen liegende Wehrgänge und
über breite Freitreppen verbunden
- der untere Wehrgang lag knapp 6 m über dem Bodenniveau
- der obere Wehrgang lag in knapp 12 m Höhe
- die byzantinische Stadtmauer unterscheidet sich von
römischen Anlagen Durch die nicht in der Mitte liegenden Stadttore
- die Abstände zwischen den Türmen sind ungleich,
ansonsten keine Symmetrie Eingehalten
- die Stadtmauer war an allen Seiten von Erdwällen umgeben.
Kultbauten:
Basilika A
- Erbauungszeit ca. spätes 5. Jahrundert
- Hauptgebäudemaße (ohne Anbauten) ca. 42 x 34 Meter
- Anbauten dienten als Mönchsunterkünfte
- eine der größten Weitarkadenbasilika in Syrien
(gemessen an der Spannweite im Mittelschiff 10,7 Meter)
- Bodenoberfläche aus farbigen Steinplatten
- Basilika mit neun gleich großen Eingängen an der Nord, West und Südseite
- größte im Land bekannte Bema (erhöhte Plattform) in der
Mitte des Kirchenraumes - die Bema, auf der der Klerus während des
Wortgottesdienstes Platz nahm bot für den Bischof, 24 Geistliche, sowie
einem hölzernen Altar zum Ablegen des Evangeliars Platz und
nahm fast die gesamte Breite des Mittelschiffes ein.
- rechteckiger Hof (Pristyl) als Pilgerstätte für den Märtyrer
Sergios (am 06. Oktober) nördlich angrenzend an die Basilika
- Mitte des 8. Jh. Errichtung einer Basilika durch Kalif Hischam im Nordhof
- Nutzung der Moschee bis in das 13. Jahrundert
- Entdeckung eines Teils eines Kirchenschatzes im Nebenraum
des Pristyls, der von den Krezufahrern Mitte des 13. Jahrhunderts
vor den Mongoleneinfällen (1247 und 1259/1260) versteckt wurde.
Basilika B
- Baubeginn 518 n.Chr. im letzten Regierungsjahr Kaiser Anastasios I (491-518)
- Verehrung der Heiligen Reliquien des Heiligen Sergios
- die Basilika wurde bisher nur teilweise ausgegraben
- Freilegung eines 18,5 hohen Turmes
- dreischiffige Säulenbasilika 53 m Länge und ca. 26 m Breite
einschließlich der Seitenschiffe mit 5 m
- Zentralbau errichtet Anfang des 6. Jahrhunderts
- Gebäudestil Vier-Konchenanlage
- Kirchenschiff als Langhaus konzipiert
- die überbaute Fläche betrug ca. 42 x 34 m
- Mittelschiff 22 m x 10 m mit vier winkelförmigen Pfeilern im
Zentrum der Gesamtanlage
- Gottesdienste wurden in Teilen der Kirche noch bis in
das 13. Jh. abgehalten
Basilika C
- bislang konnten nur Fragmente freigelegt werden
- Ausgrabungen förderten eine mit farbigen Mosaiken
verkleidete Apsis zu Tage
- Nach Zerstörung durch ein Erdbeben wurde die Ruine
bis in Mittelalter als Wohnraum genutzt
Basilika D
- Teile des Portals und der Apsis wurden im Jahr 2000
vom Deutschen Archäologischen Institut freigelegt
Profanbauten:
1. Bewässerungssytem
- Zisternenanlagen im Südwesten
- Trinkwasserversorgung über vier unterirdische Zisternen
für ca. 6000 Einwohner der Region
- Umgebung ohne Quellen oder Flüsse mit einem durchschnittlichen
Jahresniederschlag von ca. 150 Mililitern
- Große Zisterne erbaut unter Kaiser Justinian Anfang des 7. Jahrhunderts
- Maße ca. 50 Meter Länge und Scheitelhöhe von 15 Metern
- Fassungsvermögen 15 – 16-Tsd. cbm Wasser
- Einleitung der Wassermengen aus einem Wadi mit einem Damm
über einen ca. 5 m breiten Hauptkanal
2. Khan (Karawanserei)
- vom Nordtor über eine 4,6 m breite Hauptstraße mit
an jeder Seite 2 m breiten Gehwegen entlang an
Ladengeschäften und Wohnhäusern erreichbar.
- Straßenbefestigung mit Gips und Steinbrocken
- Lage des Khan an der Ost-West-Verbindung der Straße
- Khan mit 6 Räumen um einen Hof gruppiert
- Gewölbe waren aus gemauerten Ziegelstein erstellt
3. Extra muros (Siedlungsgebiet außerhalb der Stadtmauern)
a) quadratisches Gebäude
- Ruinen eines quadratischen Gebäudes etwa 100 m
außerhalb des Nordtores
- Erbauungsdatum in der Zeit zwischen 570 – 580 n.Chr.
- Nutzung als Kirche oder Versammlungsort der christlich-arabischen Ghassaniden
- Ghassaniden waren ein arabischer Stammesverband und in
der Spätantike ein wichtiger Verbündete der (Ost-)Römer.
b) turmartiger kleiner Bau
- etwa 100 Meter nördlich des quadratischen Gebäudes (sh.a)
- Bau mit Gurtbögen
c) Badeanlage
- westliche Lage
- spätantike Badeanlage aus dem 6. Jahrhundert
d) Scheinkastell
- Reste eines 77 x 72 m großen Bauwerks
- massige Bauweise und mächtiges Eingangsportal
- Baumaterial aus luftgetrockneten Ziegeln
- Bauwerk mit Nebengebäude und Gartenanlage gehörte vermutlich
zur Palastanlage Hishams