Das antike Kapropera (al-Bara) liegt im Distrikt Idlib im kargen Hügelland des Dschebel Zawiye (auch Dschebel Riha) auf einer Höhe von etwa 700 Metern im nordsyrischen Kalktseinmassiv. Der Ort liegt ca. 35 km südlich von Idlib und ist über Ariha zu erreichen. Von der nahe gelegenen Ortshaft Maarat an_Numan fülhrt eine Straße nach Westen. Über die Kleinstadt Kafr Nabl sowie die kleine antike Siedlung Bau’uda erreicht man die gut erhaltene Ruinenstadt Serjilla. Karf Nabl ist eine lebendige Kleinstadt mit Versorgungseinrichtungen des täglichen Bedarfs. In ihrer Umgebung werden, wir bereits in antiker Zeit, Oliven, Trauben und Getreide angebaut. Auf den fruchbaren Böden gedeihen auch Mandeln, Feigen und Pfirsiche sowie Granatäpfel. Das Ruinengelände beginnt abseits eines Wadis in einem liebichen Tal einige 100 Meter östlich des Ortes. Kapropera war die größte frühbyzantinische Stadt im Gebiet der Toten Städte. Kapropera war die größte der rund 700 frühbyzantinischen Siedlungen im Gebiet der Toten Städte. Es gab nur zwei weitere Orte in der Größenordnung. Im Norden, das Pilgerzentrum Telanissos (Deir Seman) und das Verwaltungszentrum Kaprobarada (Brad). Kapropera (Al Bara) fungierte als Verwaltungszentrum in der südlichen Region Apamene mit der Stadt Apameia. Die Stadt war Sitz eines Bischofs der Syrisch –Orthodoxen Glaubensrichtung, der dem Erzbischof von Antiochia untergeordnet war Die Gründung der Siedlung datiert auf ds 4. Jh. n.Chr.. Die Stadt Erlebte vom 5. – 7. Jh. Ihre Blütezeit und wurde im 12. Jh. verlassen.
Geschichte:
1. Jh. - erste Besiedlungsspuren
4. Jh. - Gründung der Stadt (älteste Bauwerksfunde)
Anfang 5. Jh. - Entstehung der ersten drei Kirchen
400 - älteste erbaute Kirche mit mehreren Anbauten in der
Folgezeit - zwei weitere Kirchen als große Basiliken erbaut
5. – 6. Jh. - Blütezeit der Stadt durch Produktion und Export von
Olivenöl, Wein und Getreide
470 - schnelles Wachstum der Bevölkerung ist mit einer
Ausdehung der Stadt verbunden
Anfang 7. Jh. - Eroberungszüge der Perser und Araber
- dieRegion bleibt weitestgehend von Plünderungen und
Zerstörungen verschont
8. Jh. - Beginn der Abwanderung der Bevölkerung
bis 1098 gehörte al-Bara zur orthodoxen Kirchenprovinz Apamea
- Erbauung der Festung von Abu Safyan
einige 100 Meter nordöstlich der Stadt
- Beginn der Belagerung von Antiochia durch die Kreuzfahrer
während des 1. Kreuzzuges
- Besetzung al-Baras durch die Kreuzfahrer
- das Kreuzfahrerheer befand sich nach der Besetzung Antiochias
auf Raubzug Für die Beschaffung von Proviant für den bevorstehenden Winter.
- Plünderung der Orte Ruia und al-Bara
- Massaker in Maarat an-Numan Al-Bara wurde in
das Fürstentum Antiochia eingegliedert
- Der katholische Kleriker Peter von Narbonne wird als Bischof eingesetzt
1099 - Peter von Norbonne wird vom orthodoxen Patriarch von Antiochia,
Johannes IV geweiht und bestätigt
Folgejahre - Kampf zwischen dem muslemischen Emir von Aleppo
und den Kreuzrittern In den Jahren 1104 – 1105,
1119-1122 und 1123-1130 mit wechselnden Herrschaften über Al-Bara
1148 - Nur ad-Din erobert den Ort für die Muslime
1157 + 1170 - Zerstörung des Ortes durch Erdbeben
12. Jh. - Auswanderung der Bevölkerung und Verfall des Ortes
Sehenswürdikgieten:
Ruinenfeld
- heutiges Ruinenfeld mit einer Ausdehnung von ca. 3 x 2 km an einem nach Osten geneigten Hang
- einige Fahrwege jedoch keine Fußpfade zur Erkundung des Geländes vorhanden.
- verstreute Ruinen in Olivenhainen und abgegrenzten Parzellen mit Getreide- oder Weinanbau
und tlw. überwucherte Ruinen
- Ruinen von Gebäuden mit großen Ölpressen
- Traubenpresse in einem eingestürzten überwölbten Erdgeschossraum
Pyramidengräber:
- zwei Pyramidengräber aus dem 6. Jh. etwa 200 Meter voneinander entfernt
- die Bauart entspricht hellenistischer Stilrichtung ähnlich dem grichischen Mausoleum von Halikarnassos
- das Dach des kleiner Grabmale ist erhalten
- beim großen Grabmal fehlt die Spitze des Daches jedoch sorgfältige Baudekoration
- die Wände mit drei umlaufenden Gesimsbändern mit feinsten Rankenornamenten versehen
- über den Rundbogenfenstern laufen Ranken in Kreeuz- oder Christusmedallions
- Wanddecken als reliefierte Pilaster mit korinthischen Kapitellen angelegt
- 5 Steinsarkophage im Inneren des Grabmals
- unterirdische Grabkammer (Hypogäum) in den Fels gehauen mit drei von Säulen
getragenen monolithischen Rundbögen am Eingang Kirchen
- ursprünglich 5 Kirchen als dreischiffige Basiliken, die heute weitestgehend zerstört sind
- Kirchen mit halbrunder Apsis an der Ostseite mit zwei Nebenraumanbauten
Basilika El Hosn
- Basilika El Hosn -in nördlicher Lage gilt als eine der großen Sakralbauten
und Pilgerstätten in Syrien
- erbaut um die Zeit vor 470
- vermutlich dieselben Handwerker für die Errichtung der Stadtkirche -
- Basilika mit Mittelschiffswänden (Arachitrave), die auf Säulen mit Einfachen Konsolenkapitellen ruhten
- Basilika mit Empore über den Seitenschiffen
- Form der Konsolenkapitelle wurde später in Wohngebäuden im Dschebel Zawiye übernommen
- Ausmaße der Basilika ca. 56 Meter x 30 Meter
- Umfriedung mit einem 100 x 60 Meter großen Temenos
- die unteren Säulen bestanden aus Konsolenkapitellen, im Obergeschoss
befanden sich verschiedene Formen von korinthischen Kapitellen
- die Westseite war vermutlich durch einen Vorbau mit zwei Ecktürmen bestückt
- die Basilika wurde in islamischer Zeit als Festung genutzt
Stadtkirche
- erbaut in der Zeit vor 470
- mit Empore über den Seitenschiffen
- aufwendige Baudekoration
- vermutlich dieselben Handwerker der Basilika Hosn
- Erdgeschoss mit Architraven
- Obergschoss mit Rundbögen über den Säulen
- Apsis war von seitlichen Nebenräumen umgeben und lagen innerhalb
der geraden Ostwand
- vermutlich 7 Eingänge (3 Eingänge an der Südfassade, zwei im Westen
und zwei an der Nordseite)
- Vorbau eines Narthex ca. 35 x 17 Meter an der Westseite
- Einschiffiger Bau mit Apsis an der Nordostecke
- Kloster - Klöster waren im Dschebel Zawiye im Gegensatz zum Norden
nur wenige vorhanden
- Kloster Deir Sobat (gut erhaltene Ruine) mit teilweise rekonstruiereten
Mauern etwa 500 Meter südwestlich des Ortes gelegen
- Klosteranlage vermutlich im 6. Jh. erbaut
- verschachtelter Gebäudekomplex mit einem dreigeschossigen Hauptbau
- das Klosterleben spielte sich in den südlich gelegenen Klöstern
vermutlich innerhalb der Klostermauern ab
- im Unterschied zum Norden, wie in Deir Seman zu besichtigen ist,
gab es separate Kirchengebäude in der Nachbarschaft
Qalat Abu Safyan
- Festungsbau mit dreigeschossigem Donjon mit 4 bis 5 Metern dicken Mauern
mit grob gehauenen Kalksteinquadern
- im Inneren kleine, fast lichtlose Räume
- Umfassungsmauer mit zwei Ecktürmen
- im Innenbereich mit Nebengebäuden versehen
Nach einer geschichtlichen Überlieferung gibt es eine eine Ursprungslegende für die Einführung des Islam. Danach lag die Gründung der Festung bei dem vorislamischen, jüdischen König Abu Safyan. Dessen Tochter Luhaifa heiratete einen Abd al-Rahman, beide konvertierten zum Islam und wurden von Abu Safyan verfolgt. Als es zur Schlacht kam, besiegten die Muslime ihren Gegner mit Unterstützung durch den Engel Dschibril und das ganze Land fiel in deren Hände
Geschichte:
1. Jh. - erste Besiedlungsspuren
4. Jh. - Gründung der Stadt (älteste Bauwerksfunde)
Anfang 5. Jh. - Entstehung der ersten drei Kirchen
400 - älteste erbaute Kirche mit mehreren Anbauten in der
Folgezeit - zwei weitere Kirchen als große Basiliken erbaut
5. – 6. Jh. - Blütezeit der Stadt durch Produktion und Export von
Olivenöl, Wein und Getreide
470 - schnelles Wachstum der Bevölkerung ist mit einer
Ausdehung der Stadt verbunden
Anfang 7. Jh. - Eroberungszüge der Perser und Araber
- dieRegion bleibt weitestgehend von Plünderungen und
Zerstörungen verschont
8. Jh. - Beginn der Abwanderung der Bevölkerung
bis 1098 gehörte al-Bara zur orthodoxen Kirchenprovinz Apamea
- Erbauung der Festung von Abu Safyan
einige 100 Meter nordöstlich der Stadt
- Beginn der Belagerung von Antiochia durch die Kreuzfahrer
während des 1. Kreuzzuges
- Besetzung al-Baras durch die Kreuzfahrer
- das Kreuzfahrerheer befand sich nach der Besetzung Antiochias
auf Raubzug Für die Beschaffung von Proviant für den bevorstehenden Winter.
- Plünderung der Orte Ruia und al-Bara
- Massaker in Maarat an-Numan Al-Bara wurde in
das Fürstentum Antiochia eingegliedert
- Der katholische Kleriker Peter von Narbonne wird als Bischof eingesetzt
1099 - Peter von Norbonne wird vom orthodoxen Patriarch von Antiochia,
Johannes IV geweiht und bestätigt
Folgejahre - Kampf zwischen dem muslemischen Emir von Aleppo
und den Kreuzrittern In den Jahren 1104 – 1105,
1119-1122 und 1123-1130 mit wechselnden Herrschaften über Al-Bara
1148 - Nur ad-Din erobert den Ort für die Muslime
1157 + 1170 - Zerstörung des Ortes durch Erdbeben
12. Jh. - Auswanderung der Bevölkerung und Verfall des Ortes
Sehenswürdikgieten:
Ruinenfeld
- heutiges Ruinenfeld mit einer Ausdehnung von ca. 3 x 2 km an einem nach Osten geneigten Hang
- einige Fahrwege jedoch keine Fußpfade zur Erkundung des Geländes vorhanden.
- verstreute Ruinen in Olivenhainen und abgegrenzten Parzellen mit Getreide- oder Weinanbau
und tlw. überwucherte Ruinen
- Ruinen von Gebäuden mit großen Ölpressen
- Traubenpresse in einem eingestürzten überwölbten Erdgeschossraum
Pyramidengräber:
- zwei Pyramidengräber aus dem 6. Jh. etwa 200 Meter voneinander entfernt
- die Bauart entspricht hellenistischer Stilrichtung ähnlich dem grichischen Mausoleum von Halikarnassos
- das Dach des kleiner Grabmale ist erhalten
- beim großen Grabmal fehlt die Spitze des Daches jedoch sorgfältige Baudekoration
- die Wände mit drei umlaufenden Gesimsbändern mit feinsten Rankenornamenten versehen
- über den Rundbogenfenstern laufen Ranken in Kreeuz- oder Christusmedallions
- Wanddecken als reliefierte Pilaster mit korinthischen Kapitellen angelegt
- 5 Steinsarkophage im Inneren des Grabmals
- unterirdische Grabkammer (Hypogäum) in den Fels gehauen mit drei von Säulen
getragenen monolithischen Rundbögen am Eingang Kirchen
- ursprünglich 5 Kirchen als dreischiffige Basiliken, die heute weitestgehend zerstört sind
- Kirchen mit halbrunder Apsis an der Ostseite mit zwei Nebenraumanbauten
Basilika El Hosn
- Basilika El Hosn -in nördlicher Lage gilt als eine der großen Sakralbauten
und Pilgerstätten in Syrien
- erbaut um die Zeit vor 470
- vermutlich dieselben Handwerker für die Errichtung der Stadtkirche -
- Basilika mit Mittelschiffswänden (Arachitrave), die auf Säulen mit Einfachen Konsolenkapitellen ruhten
- Basilika mit Empore über den Seitenschiffen
- Form der Konsolenkapitelle wurde später in Wohngebäuden im Dschebel Zawiye übernommen
- Ausmaße der Basilika ca. 56 Meter x 30 Meter
- Umfriedung mit einem 100 x 60 Meter großen Temenos
- die unteren Säulen bestanden aus Konsolenkapitellen, im Obergeschoss
befanden sich verschiedene Formen von korinthischen Kapitellen
- die Westseite war vermutlich durch einen Vorbau mit zwei Ecktürmen bestückt
- die Basilika wurde in islamischer Zeit als Festung genutzt
Stadtkirche
- erbaut in der Zeit vor 470
- mit Empore über den Seitenschiffen
- aufwendige Baudekoration
- vermutlich dieselben Handwerker der Basilika Hosn
- Erdgeschoss mit Architraven
- Obergschoss mit Rundbögen über den Säulen
- Apsis war von seitlichen Nebenräumen umgeben und lagen innerhalb
der geraden Ostwand
- vermutlich 7 Eingänge (3 Eingänge an der Südfassade, zwei im Westen
und zwei an der Nordseite)
- Vorbau eines Narthex ca. 35 x 17 Meter an der Westseite
- Einschiffiger Bau mit Apsis an der Nordostecke
- Kloster - Klöster waren im Dschebel Zawiye im Gegensatz zum Norden
nur wenige vorhanden
- Kloster Deir Sobat (gut erhaltene Ruine) mit teilweise rekonstruiereten
Mauern etwa 500 Meter südwestlich des Ortes gelegen
- Klosteranlage vermutlich im 6. Jh. erbaut
- verschachtelter Gebäudekomplex mit einem dreigeschossigen Hauptbau
- das Klosterleben spielte sich in den südlich gelegenen Klöstern
vermutlich innerhalb der Klostermauern ab
- im Unterschied zum Norden, wie in Deir Seman zu besichtigen ist,
gab es separate Kirchengebäude in der Nachbarschaft
Qalat Abu Safyan
- Festungsbau mit dreigeschossigem Donjon mit 4 bis 5 Metern dicken Mauern
mit grob gehauenen Kalksteinquadern
- im Inneren kleine, fast lichtlose Räume
- Umfassungsmauer mit zwei Ecktürmen
- im Innenbereich mit Nebengebäuden versehen
Nach einer geschichtlichen Überlieferung gibt es eine eine Ursprungslegende für die Einführung des Islam. Danach lag die Gründung der Festung bei dem vorislamischen, jüdischen König Abu Safyan. Dessen Tochter Luhaifa heiratete einen Abd al-Rahman, beide konvertierten zum Islam und wurden von Abu Safyan verfolgt. Als es zur Schlacht kam, besiegten die Muslime ihren Gegner mit Unterstützung durch den Engel Dschibril und das ganze Land fiel in deren Hände