JP Morgan legt SEC-Vorwürfe wegen Umgang mit ADRs bei Von Gabriel T. Rubin und Samuel Rubenfeld NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Bank JP Morgan legt Vorwürfe der Börsenaufsicht SEC im Zusammenhang mit sogenannten "American Depositary Receipts" (ADR) gegen Zahlung von 135 Millionen US-Dollar bei. JP Morgan Chase & Co. habe tausende Transaktionen mit Aktien ausländischer Unternehmen unsachgemäß abgewickelt, so der Vorwurf der Börsenaufsicht. ADR sind Papiere, die von Banken ausgestellt und in den USA stellvertretend für ausländische Aktien gehandelt werden. Eigentlich muss jedem dieser Hinterlegungsscheine eine echte Aktie zugrunde liegen, doch offenbar wurden Millionen von ADR-Papieren herausgegeben, bei denen das nicht der Fall war. Mit diesen Scheinpapieren sollen sich laut Recherchen von WDR und Süddeutscher Zeitung Banker, Aktienhändler und Investoren außerhalb der USA Steuererstattungen gesichert haben. Die Betrugsmasche ist inzwischen Thema im Bundestag. In der Anordnung der SEC wurde festgestellt, dass BNY Mellon Brokern in Tausenden von Transaktionen vor der Veröffentlichung unrechtmäßig ADRs zur Verfügung gestellt hat, obwohl weder der Broker noch seine Kunden über die ausländischen Aktien verfügten, die zur Unterstützung dieser neuen ADRs erforderlich waren. Solche Praktiken führten dazu, dass die Gesamtzahl der handelbaren Wertpapiere eines ausländischen Emittenten aufgebläht wurde, was zu missbräuchlichen Praktiken wie unangemessenen Leerverkäufen und Dividendenarbitrage führte, die nicht hätten stattfinden dürfen. Quelle: SEC Publikation deltavalue Der Inhaber eines ADRs hat vielmehr eine Forderung gegenüber dem herausgebenden Kreditinstitut. Diese hat ihren Wert dadurch, dass die herausgebende Bank auch tatsächlich die notwendige Anzahl an Originalaktien besitzt und bis zum Eintausch des ADRs hält. Dies kann ein Investor nicht überprüfen. Quelle: deltavalue 1. American Depositary Receipts:Frühe Warnung vor neuem Steuertrick 2. Eine Masche, noch perfider als Cum-Ex 3. Betrug mit Phantom-Aktien Die "unvollständige" Liste der Skandale: 1. JP Morgan sucht nach verschwundenen Aktien in Russland 2. Schock für Anleger: Deutsche Bank verliert Zugang zu russischen Aktien: Was passiert jetzt? 3. SEC: Wedbush to Pay More Than $8.1 Million for Improper Handling of ADRs – Finadium 4. SEC Fines ABN AMRO for Improper Handling of ADRs | Finance Magnates 5. SEC fines Jefferies for ADR failures (globalcapital.com) 6. BMO Capital settles SEC charges over securities lending | Investment Executive 7. ADRs vor der Veröffentlichung: Weitere SEC-Bußgelder auf dem Weg? - FinOps (finopsinfo.com) 8. SEC verhängt Strafe in Höhe von 1,25 Millionen US-Dollar gegen Jefferies - InvestmentNews 9. Neuigkeiten aus der Asset-Servicing-Branche | JPMorgan Chase zahlt 135 US-Dollar zur Begleichung von Gebühren im Zusammenhang mit ADRs (assetservicingtimes.com) 10. Cum-Fake – Nutzung von „Phantomaktien“ zum Dividendenstripping - Deutscher AnwaltSpiegel 11. SEC bringt eine weitere ADR-Klage vor der Veröffentlichung – SEC ACTIONS 12. Vierte Depotbank legt SEC-Vorwürfe des unsachgemäßen Umgangs mit ADRs vor der Veröffentlichung bei | Shearman &; Sterling LLP - JDSupra 13. BNY Mellon to Pay More than $54 Million for “Pre-Released” ADRs | Chief Investment Officer (ai-cio.com) 14. ADR-Ermittlungen führen immer noch zu Fällen (regcompliancewatch.com) 15. SEC erhebt weiterhin Klagen gegen ADR-Kreditgeber wegen der Verwendung ungedeckter vorab freigegebener ADRs - Wertpapiere - Deutschland (mondaq.com) 16. SEC erhebt weiterhin Klagen gegen ADR-Kreditgeber wegen der Verwendung ungedeckter, vorab freigegebener ADRs | Cleary Enforcement Watch 17. Zehn Banken und Maklerfirmen stoppen die Vorabveröffentlichung von American Depositary Receipts inmitten einer breit angelegten SEC-Untersuchung | MLex-Markteinblicke (mlexmarketinsight.com) 18. SEC erhebt weiterhin Klagen gegen ADR-Kreditgeber wegen der Verwendung ungedeckter, vorab freigegebener ADRs | Cleary Gottlieb 19. SEC.gov | Jefferies zahlt fast 4 Millionen US-Dollar für unsachgemäßen Umgang mit ADRs 20. Wurden ADRs für den Cum-Ex-Handel verwendet? (fmcr.com) Meinung:
Aus meiner Sicht haben wir es mit zwei Problemen zu tun. 1. Missmatch aufgrund der Möglichkeit der Zwangskonvertierung auf dem russischen Weg. 2. Vorhandensein tatsächlicher Aktienbestände. In meinem aktuellen obigen Blogbeitrag habe ich einen kleinen Ausschnitt aus einer langen Reihe von Verfehlungen im Umgang mit ADR-Programmen dargestellt. Ich gehe in meiner persönlichen Annahme sogar noch einen Schritt weiter. Ich zitiere an dieser Stelle deltavalue. Publikation deltavalue. https://www.deltavalue.de/american-depositary-receipt-adr/?fbclid=IwAR3dyGAFk4oU1llESCzLSb1Vql3Qy_oQuiEm5mAx4Ee5N2FURVkT4Wz7Aqw Der Inhaber eines ADRs hat vielmehr eine Forderung gegenüber dem herausgebenden Kreditinstitut. Diese hat ihren Wert dadurch, dass die herausgebende Bank auch tatsächlich die notwendige Anzahl an Originalaktien besitzt und bis zum Eintausch des ADRs hält. Dies kann ein Investor nicht überprüfen. Die ADR-Programme in russischen Aktien unterliegen noch einer Besonderheit. Und zwar ist hier am Beispiel der Sberbank die bisherigen Lagerstelle von JPMorgan in Russland besondere Bedeutung beizumessen. Die Frage, die ich mir stelle. Gab es hier eine transparente und überprüfbare Einsicht der US Aufsichtsbehörden über die tatsächlichen Aktienbestände?? Konnte jemand überprüfen, ob die Bestände dauerhaft gehalten oder zwischenzeitlich verkauft und durch Aktienleihe ersetzt wurden?? Nehmen wir das Beispiel der Sberbank. Dort wurden 500 Millionen ADR ausgegeben. Bei einem Einlagenverhältnis von 4:1 hätten es also insgesamt 2 Milliarden Aktien sein müssen. sec.gov/Archives/edgar/data/1474274/000119380517000487/e615933_f6-sberbank.htm?fbclid=IwAR33hzON-Xp4g653lcMV0tN01-kh-AAVJRqqgJelesofQE0oToYNe1oTh2U Das entspricht bei einem free float bei Sberbank von etwa 22 Mrd. Aktien etwa 9 % . Glaubt jemand allen Ernstes das JPMorgan 9% des free float von Sberbank Aktien hinterlegt hat??? Sollten die notwendigen Aktienbestände nur teilweise vorhanden ergibt sich ein veritables Markt- und Kontrahentenrisiko für die ADR-Ausgeber. Ein Marktrisiko in der Form, dass bei einer größeren Handelsaktivität (Eindeckung von Fehlbeständen) zu größeren Kursausschlägen führen könnte. Ein Kontrahentenrisiko, dass es keine Banken oder Broker gibt, der aufgrund der Sanktionen mit den westlichen ADR-Ausgeber Geschäfte machen können. Das führt zu einem fatalen Effekt. Die ADR-Ausgeber können die ADR nicht vollständig in Aktien wandeln, da diese teilweise fehlen. Einen Zwangsverkauf der Aktien aus nicht gewandelten ADR können sie auch nicht durchführen, da keine oder nur eine teilweise Deckung durch die notwenigen Aktien fehlt. Aus dem Verursacherprinzip ist meiner Sicht zielführende Ansatz Verantwortlichkeiten und Schadenersatz Ansprüche geltend zu machen. Eingaben bei der Bundesregierung, den EU-Parlamenten oder Klagen gegen blockierende Banken und Broker oder gegen den Staat Russland sind aus meiner Sicht völlig irrelevant. Ich bin gespannt, wann die nächsten ADR-Ausgeber mitteilen, dass ihnen Aktien in Russland verloren gegangen sind. Verloren gehen kann nur etwas, wenn es vorher existent gewesen ist. Dies ist alles meine persönliche Meinung und ohne mein Obligo. Verfasser: Autor
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