Der Winter schaffte im Dezember den Sprung nach Deutschland und sorgte lange Zeit für ein Temperaturspektrum, das der Jahreszeit angemessen und phasenweise deutlich zu kalt war. Doch in der Vorweihnachtszeit setzte ein markanter Wetterwechsel ein und hatte zum Ende des Jahres neue Temperaturrekorde zur Folge.
Ein Hoch über Grönland sorgte im Dezember für eine absolut gestörte Zirkulation und machte einen Wintereinbruch über Deutschland möglich. Verbreitet gab es Dauerfrost und mancherorts auch Schneefall, was zur Ausbildung einer Schneedecke führte. Doch kurz vor Weihnachten machte das Hoch über Grönland schlapp und es folge, was folgen musste - das Weihnachtstauwetter, das in diesem Dezember ungewöhnliche Folgen hatte. Die TemperaturenMit der absolut gestörten Zirkulation waren die Voraussetzungen für winterliche Temperaturen im Dezember über Deutschland optimal und die Tiefstwerte lagen in den Nächten vielerorts unter der -10 Grad-Marke. Der Tiefstwert konnte am 18. Dezember mit -19,3 Grad über Neuburg (Donau, Bayern) registriert werden. Der Mittelwert der Temperaturen konnte bis zum 18. Dezember ein Defizit gegenüber dem vieljährigen Klimamittelwert von 1961 und 1990 von -2,5 Grad aufbauen (91/20: -3,5 Grad). Das ist in Zeiten der Klimaerhitzung ungewöhnlich und damit ein herausragendes Ereignis. Ungewöhnlich warme LuftmassenDoch kurz vor Weihnachten machte das Hoch über Grönland einen Rückzieher und ermöglichte auf dem Atlantik den Aufbau einer Südwestwetterlage, was an Weihnachten für Temperaturen von +5 bis +10 Grad bescherte. Tag für Tag wurde das Temperaturdefizit abgebaut und bis zum 29. Dezember neutralisiert. In den letzten Tagen des Jahres aber gelangten ungewöhnlich warme Luftmassen aus südwestlichen Richtungen nach Deutschland und stellten einen neuen Rekord zum Jahreswechsel auf. Der höchste Wert wurde mit +20,8 Grad über Wielenbach (Bayern) registriert, was einem frühsommerlichen Temperaturspektrum entspricht. Winterwetter und dann doch zu warmDie Differenz zwischen dem Minimum von -19,3 Grad und dem Maximum von +20,8 Grad beträgt +40,1 Grad. Das macht nachdenklich, zumal am Ende der Dezember mit einem Mittelwert von +1,81 Grad und einem Überschuss von +0,98 Grad über die Ziellinie ging (91/20: -0,02 Grad). Bodenfrost gab es an 18,62 Tagen (normal: 20,0 Tage), Frosttage, an denen der Tag mit Frost begann, gab es an 15,96 Tagen (normal: 17,9 Tage) und an 8,1 Tagen gab es Eistage (normal: 7,2 Grad). Das wärmste Bundesland im Vergleich zu 1961 und 1990 war mit einer Abweichung von +1,8 Grad Bayern, während mit einer Differenz von +0,0 Grad Mecklenburg-Vorpommern das kälteste Bundesland repräsentierte. Quelle: Wetterprognose
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August 2024
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