Offenbach, 31. Mai 2024 – Im Mai 2024 übernahm eine festgefahrene Tiefdrucklage die Regie über Mitteleuropa. Sie führte zu einer dynamischen und instabilen Witterung. Dies äußerte sich auch in Deutschland in wiederholten unwetterartigen Niederschlägen. Regional fielen innerhalb kurzer Zeiträume wolkenbruchartig ganze Monatsmengen. So kam es zum drittnassesten Mai seit Messbeginn. Es wurde fast täglich über Fluten und Schäden berichtet. Dazu blieb es in der feuchten Luft deutlich zu warm. In der Norddeutschen Tiefebene wurde es zeitweise sommerlich. Die Sonnenscheindauer lag im Mai bundesweit im Normalbereich. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen. Fünftwärmster Mai in Deutschland seit Messbeginn 1881 Die Mitteltemperatur lag im Mai 2024 mit 14,9 Grad Celsius (°C) um 2,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode von 1961 bis 1990 (12,1 °C). Der Mai 2024 war damit hierzulande der fünftwärmste seit Messbeginn 1881. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (13,1 °C) betrug die Abweichung +1,8 Grad. Oftmals fühlte sich dieser statistisch ermittelte Temperaturdurchschnitt, besonders tagsüber, viel kühler an. Es waren die bewölkten und damit milden Nächte, die das Mittel so weit oben hielten. Nur im Norddeutschen Tiefland wurde die Wärme mit einigen Sommertagen deutlich spürbar. Manschnow im Oderbruch meldete am 22. mit 29,8 °C die höchste Temperatur. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge verkündete dagegen am 9. mit leicht frostigen -1,4 °C den bundesweiten Tiefstwert. Drittnasstester Mai seit Aufzeichnungsbeginn - mit Folgen wie Hochwasser Im Mai 2024 fielen nach vorläufigen Berechnungen des DWD im Deutschlandmittel außergewöhnliche 125 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das entspricht einem Plus von etwa 75 Prozent im Vergleich zu den Referenzperiode 1961 bis 1990 (71 l/m²) 1991 bis 2020 (79 l/m²). Nasser waren nur 2007 (131 l/m²) und 2013 (128 l/m²) gewesen. Abgesehen von Teilen Ostdeutschlands, z.B. der Lausitz, fiel der Mai vielerorts buchstäblich ins Wasser. Beispiellose Regenfälle führten in Rheinland-Pfalz und Saarland zu Hochwasser. In vielen Regionen wurden Mengen, die einem gesamten Monatsniederschlag glichen, innerhalb kurzer Zeiträume gemessen. Bilder von bedrohlichen Starkregengewittern mit Hagelmassen häuften sich. Auch Blitze stellten eine erhebliche Gefahr dar: Am 20. wurden nach einem Blitzeinschlag am Elbufer in Dresden mindestens zehn Menschen verletzt. Der Norden genoss zahlreiche Sonnenstunden – schattig blieb es im Südwesten Mit 215 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer im Mai das Soll von 202 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um etwa 6 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (213 Stunden) wurde das Soll erreicht. An den Küsten schien die Sonne rund 300 Stunden. An den Alpen und im südwestlichen Bergland hingegen wurden teilweise weniger als 150 Stunden gemessen. Quelle: DWD
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