08.09.2022 Faken und Meinungen

Erster Blogbeitrag

Liebe Besucher meiner Homepage, in den letzten Wochen und Tagen ist viel über das Thema zum Umtausch von ADR/GDR geschrieben worden. Die Anleger sind weitestgehend von den politisch Verantwortlichen, vor allem aber auch von der Banken, Brokern, Verwahrstellen im Stich gelassen worden. Selbst einfache Dinge, wie die Bereitstellung wichtiger Informationen ist nach wie vor nicht gewährleistet. Man fühlt sich wie in einer "Black Box", gefangen,  abgeschnitten und ausgegrenzt. Eine Informationsbeschaffung ist nur mühselig in Eigeninitiative oder in Börsenforen möglich. Besonders erschwerend ist das Verhalten Politik und in der Folge der Marktteilnehmer. Im Kontext mit der aktuellen Situation in Russland werden Sanktionspakete erlassen. Dann werden beispielsweise bestimmte Branchen (Banken) oder die Russische NSD (Zahlungsabwickler und Verwahrstelle) mit Sanktionen belegt. Das hat zur Folge, das die Banken, ADR-Ausgeber, und Verwahrstellen (Clearstream) einschließlich der russischen NSD in ihrem Handeln beschränkt oder ausgeschlossen werden. In nicht vorhersehbaren Zeiträumen werden dann wieder Handlungen von Konvertierungen zugelassen.  Entweder fehlt es an Abstimmungen aller am Umtausch-Prozess Beteiligten oder man muss es schon so ausdrücken: "Es ist nicht gewollt einen geordneten Umtausch stattfinden zu lassen. 
Jegliche Verantwortung wird seitens der Politik und der Finanzindustrie auf den Anleger abgewälzt. 
Den Anlegern wird jegliche Hilfestellung seitens ihrer Banken und Broker verwehrt. Es werden Auflagen geschaffen (Eröffnung von Depots in Russland) die gar nicht vom Anleger erfüllbar sind. Als letztes und bestes Beispiel ist der "russische Weg" (Zwangsumtausch von ADR/GDR) ohne westliche Infrastruktur heranzuführen. Dieser Prozesses wird dann seitens der US-ADR-Ausgeber über die russischen Verwahrstellen aufgrund besonderer Formalitäten in Bezug auf den Zwangsumtausch torpediert. Welcher Anleger ist schon in der Lage die geforderten Unterlagen und dann noch in übersetzter beglaubigter Form innerhalb von wenigen Wochen bei den russischen Verwahrstellen einzureichen. Die Kosten für Dolmetscher und Notare dürften für die meisten Anleger in überhaupt keinen vernünftigen Verhältnis stehen. 

Meine Meinung: Das ganze hin und her der letzten Wochen (Blockade hier und Blockade da) ist überwiegend politisch motiviert. Auf der einen Seite "rühmt" sich der Westen durch die Sanktionen mehrere hundert Milliarden Euro/Dollar von Russland eingefroren bzw. beschlagnahmt zu haben. Welche Motivation sollte der Westen jetzt haben Westvermögen nach Russland über einen ADR Tausch mit Aktienfreigabe haben. Die russischen Aktien wurde bislang lediglich bei den russischen Verwahrstellen gelagert ohne in den russischen Börsenkreislauf zu gelangen. Die ADR/GDR auf die russischen Aktien waren ja nur im "Westen" im Börsenkreislauf handelbar. Der Handel mit den ADR wurde im Westen eingestellt. Somit erhielte russische Markt  einen erheblichen Mittelzufluss wenn diese ADR jetzt in russische Aktien getauscht und in den russischen Börsenkreislauf gelangen würden. Wenn dann noch die Aktien Verkaufserlöse in Russland auf Rubelkonten angelegt werden müssten und nicht in den Westen in andere Währung getauscht werden könnten  Dann wären die westlichen Sanktionen völlig konterkariert da man im Gegenzug für die eingefrorenen Russischen Guthaben im Gegenzug Westvermögen übertragen hätte. Im Grunde sind wir Anleger mehrfach bestraft.
Der Westen hat die Hinterlegungsverträge gebrochen, da ein vertraglicher Tausch unmöglich gemacht wird. Des weiteren sind wir quasi vom Westen enteignet worden. Sowohl der Zugriff auf unsere ADR noch auf die Aktien ist möglich. In der Folge haben wir keinen Einfluss auf eine mögliches "verramschen" unserer Vermögenswerte. Zwar haben die ADR-Ausgeber gelobt die Aktien nach Tausch in einem geordneten Markt und in einem angemessenen Zeitraum zu verkaufen. Nur wer glaubt nach diesem ganzen Trauerspiel noch an die Aussagen der Finanzwirtschaft.
Das Allerschlimmste an der Geschichte ist, dass wir niemanden haftbar machen können. Alle Beteiligten werde  ihre Hände in Unschuld waschen. Der größte Zynismus wird dann sein. "Liebe Leute was wollt ihr denn. Ihr hattet doch genug Gelegenheit euch um die Depotangelegenheit zu kümmern".
Autor: Admin