Bundestag erklärt im Jahr 2016 die Verbrechen an Armeniern zum Völkermord. Trotz deutlicher Kritik aus der Türkei hat der Bundestag die Armenien-Resolution fast einstimmig verabschiedet. Darin wird die Ermordung von bis zu 1,5 Millionen Armeniern als Völkermord bezeichnet. Quelle: Spiegel vom 02.06.2016 Der Deutsche Bundestag hätte besser daran getan sich mit der Mittäterschaft des Kaiserreichs zu beschäftigen. Durch Beratung, logistische Unterstützung (Bagdad Bahn), Waffenlieferungen und die Waffenbrüderschaft war das Deutsche Kaiserreich tief in diesen Völkermord verstrickt. Osmanisch-deutsche Allianzen. Nicht nur für die Türken, auch für die entscheidenden Militärs des Deutschen Kaiserreichs waren die Armenier potentielle Kollaborateure mit dem Feind, schreibt Jürgen Gottschlich. Deshalb glaubte beispielsweise Marineattaché Hans Humann wie sein Freund Enver Pascha, die Armenier würden die Türkei auf Dauer schwächen. Und hielt den Massenmord für "hart, aber nützlich". Schließlich wollte die Reichsregierung keinen Ärger mit der türkischen Führung. Quelle: bpb "Gleichgültig, ob darüber Armenier zugrunde gehen" Am 7. Juli 1915 schickte der damalige deutsche Botschafter in Konstantinopel, Hans Freiherr von Wangenheim, einen Bericht nach Berlin. Aus diesem Bericht geht klar hervor: die deutschen Diplomaten und Militärs im Osmanischen Reich wussten, dass an der armenischen Minderheit ein Völkermord stattfindet. Quelle: bpb "Die Umstände und die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird", schrieb Wangenheim an Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg, zeigten, "dass die Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse im türkischen Reiche zu vernichten".[1] Dieser Bericht des Botschafters war aus drei Gründen bemerkenswert: zum einen weil er zugab, dass die Führung des Osmanischen Reiches, einer der wichtigsten deutschen Verbündeten im Ersten Weltkrieg, gerade einen Völkermord an der christlichen armenischen Minderheit durchführen ließ; zweitens, dass ausgerechnet Botschafter Freiherr von Wangenheim den Völkermord als solchen benannte – hatte er doch bis dahin die Maßnahmen der türkischen Führer gegen die Armenier immer verteidigt - und drittens, wegen der Konsequenzen, die Wangenheim aus seiner Erkenntnis zog, denn er machte Vorschläge wie verhindert werden könnte, dass das Image von Deutschland durch den Völkermord in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Vorschläge zur Rettung der Armenier machte er nicht. Der Juli 1915 ist deshalb der entscheidende Zeitpunkt, ab dem das Deutsche Kaiserreich sich mitschuldig am Genozid an den Armeniern machte. Quelle: bpb Nach heutigen Maßstäben hätte Wangenheim spätestens jetzt im Namen des Deutschen Reiches massiv gegen diesen Völkermord protestieren und notfalls Konsequenzen androhen müssen, wenn das Morden nicht gestoppt wird. Doch nichts dergleichen geschah. Quelle: bpb Bis auf zwei Protestnoten, die, wie Wangenheim selbst zugab, vor allem dazu dienen sollten, später sagen zu können, man habe ja protestiert, passierte gar nichts. Im Gegenteil, hohe deutsche Militärs wie Generalstabschef Fritz Bronsart von Schellendorf, Admiral Wilhelm Souchon und Marineattache` Hans Humann, unterstützten die türkischen Machthaber ausdrücklich bei der Vernichtung der Armenier. Bronsart von Schellendorf nannte die Armenier "Blutsauger am türkischen Volkskörper"[2], die schlimmer seien als die Juden; Admiral Souchon notierte in seinem Tagebuch, "für die Türkei würde es eine Erlösung sein, wenn sie den letzten Armenier umgebracht hat"[3]; und Marineattaché Hans Humann, der mit einem der Hauptverantwortlichen für den Völkermord, Kriegsminister Enver Pascha, eng befreundet war, schrieb auf einen Bericht des deutschen Konsul in Mossul, der die Massaker an den Armeniern beklagte, das sei "hart aber nützlich".[4]Als dann doch noch ein deutscher Spitzendiplomat sich für die Armenier einsetzen wollte, wurde es ihm von höchster Stelle verboten. Quelle: bpb Lesen Sie den ganzen Artikel unter: Die Deutschen und der Völkermord
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