«Geben ist seliger denn Nehmen»: Diese Redewendung basiert auf der Bibel (Apostelgeschichte 20,35). Der türkische Präsident reicht der EU die Hand, fordert und nimmt wird aber nichts geben..... Na, ja. Der türkische Präsident hält sich eben an den Koran und nicht an die Bibelverse. Der Sinneswandel des türkischen Präsidenten nach dem Motto "Wir sind doch alle wieder Freunde" kam für viele überraschend. Ich berichtete in meinem Kommentar „Vom Saulus zum Paulus“ am 12.01.2021 darüber. Der Präsidenten-Wechsel in den USA gibt dem türkischen Präsidenten eine unverhoffte Steilvorlage, seine Macht auf ewig zu zementieren. Der türkische Präsident hat mit seiner vermeintlichen Gesprächsbereitschaft ein neues Pokerspiel um geostrategische- und wirtschaftspolitische Macht eröffnet. Anders ausgedrückt. Der türkische Basar ist eröffnet. Insbesondere die EU wird jahrelang auf dem Markt der Eitelkeiten mit Versprechungen, Forderungen und Drohungen auf Trab gehalten oder wie ein Bär am Nasenring durch die Manege geführt. Der türkische Präsident wird sich nach belieben als starker Führer oder als Opfer finsterer Mächte darstellen. Somit sind die Weichen für den Machterhalt über viele Jahre gesichert und die Opposition zu Statisten degradiert. Einen erster Vorgeschmack werden die Teilnehmer an den anberaumten Gesprächen im Gasstreit zwischen der Türkei und Griechenland erhalten. Nach wochenlangen erfolglosen Bemühungen im Gasstreit wurde die deutsche Bundesregierung während ihres EU-Vorsitzes düpiert. Auf einmal, wenn es dem Herrscher vom Bosporus beliebt, kommt Bewegung in den länger schwelenden Gaskonflikt zwischen der Türkei und Griechenland. Nach dem Motto, der Herrscher vom Bosporus pfeift und alle tanzen. Die ersten, die über das hin gehalten Stöckchen springen sind der französische Präsident Macron (mit einem versöhnlichen Brief) und der deutsche Außenminister Heiko Maas mit seinem Blitzbesuch in Ankara. Wieder so ein überstürzter Besuch unseres Außenministers. Den "Geschenkerucksack" mit Zusagen hinsichtlich Erleichterungen in Bezug mit der Zollunion und baldige Aufhebung der Reisebeschränkungen in die Türkei prall gefüllt. Der Streit um die Gasvorkommen dürfte dabei von der Türkei nur vorgeschoben sein. Geht es hier nicht vielmehr um den Versuch der Revision der geopolitischen Ordnung. Lesen Sie hierzu den Artikel: Gasstreit oder Versuch der Revision einer Ordnung? (Rosa-Luxemburg-Stiftung Büro Brüssel). Als nächstes wird dann der Tourismus wieder groß auf der Agenda stehen. Im vergangenen Jahr konnte die Türkei aufgrund bewusst "getürkter Zahlen" über Corona-Infizierte den Einbruch im Tourismus zumindest abmildern. Zur Zeit werden die Corona Zahlen wieder viel zu niedrig angegeben. Kurzum, zu Reisebeginn, ab März dieses Jahres, wird die Türkei Corona frei sein. Wer es glaubt (unser Außenminister ganz sicher) wird selig. Ich gehe davon aus, dass die Reisebeschränkungen in die Türkei eher aufgehoben werden als die Besuchsverbote innerhalb Deutschlands. Die Bundessregierung wird schon wieder zur rechten Zeit in dieser Frage einknicken. Wie von mir beschrieben und diese Bespiele zeigen wird uns der Herrscher vom Bosporus noch lange Zeit beschäftigen. Zum Thema geben fällt mir noch abschließend ein. Wollte die Türkei nicht mit einem Datenaustausch von Steuerunterlagen kooperieren?? Wo sind die zugesagten Daten, Herr Erdogan. Der Austausch von steuerlichen Daten zu Konten, Vermögen etc. würde vielleicht zum Eigentor werden. Ein Austausch von steuerrelevanten Daten könnte schließlich die Befindlichkeiten des in Deutschland ansässigen AKP Wähler Klientel empfindlich stören. Der türkische Präsident verrät sein "Wahlvolk" in Deutschland an die Steuerbehörden. Das wäre doch einmal eine Schlagzeile wert. So ist das eben mit dem nehmen und geben..... Verfasser: Portal Editor
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